Die Therapie gegen die Dasgehtnichts-Gedanken

Die Therapie gegen die Dasgehtnichts-Gedanken

Nur ein Moment!

Ich fragte ihn, ob er schon mal in Deutschland gewesen wäre: Er stockt kurz, lächelt dann und schüttelt vehement den Kopf. Er sah mich an als hätte ich ihn gefragt, ob er zum Frühstück Elefanten verspeist und dazu Balalaika gespielt. Also so, wie man einen armen Irren ansieht, den man mag, aber der eben auch nichts dafür kann. So ähnlich hatte mich auch Chi Chen aus China angesehen, als ich vorsichtig gefragt hatte, ob sie wirklich manchmal Hundefleisch essen.

Ja, ok, es tut mir leid.

Ich hätte es auch googeln können. Hab ich aber nicht. Ich habe es echt nicht gewusst, dass man das nicht mehr macht. Aber zurück zu Jack. Unser Fahrer, der uns zum Hotel fuhr, er war gesprächig und zeigte uns viel auf dem Weg dahin. Während wir so plauderten, erzählte er, dass sein Chef, ein Balinese, in Deutschland arbeitet und nebenbei eben ein Hotel auf Bali betreibt.

Weiter weg als der Mond

Da er mit dem Chef sehr eng zu sein schien, fragte ich eben nach seinen Deutschland-Erfahrungen. Dass Deutschland für ihn weiter weg ist als der Mond, wurde mir klar, als ich mir die Durchschnittsverdienste der Balinesen ansah. Es ist für ihn also unerreichbar. Im Kopf. Genauso, wie es für uns und die modernen Chinesen eben völlig unvorstellbar ist, Hunde zu essen. Es ist die Grenze im Kopf. Nein, ich will dich weder dazu bewegen, Hunde zu essen – noch dazu, Balinesen einzureden, nach Deutschland zu wollen.

Was ist für dich unvorstellbar?

Ich möchte dich einfach inspirieren darüber nachzudenken, was für dich unvorstellbar ist. Nicht auszudenken? Drei Wochen Urlaub am Stück? Ein Buch zu schreiben? Eine weite Reise zu machen? Dein eigenes Business zu gründen? Mehr als XXXX Euro im Jahr zu verdienen? Den Traummann/frau zu finden – die/der auch noch genauso aussieht, wie dein Idol und auch noch genau zu dir passt? Dein Wunschgewicht zu haben? Sportlich zu sein und die 10 Kilometer um die Hamburger Alster zu laufen? Egal, was es ist.

Denke mal zu Ende

Mach heute mal eine kurze Übung und denke den Gedanken mal zu Ende. “Nein, ich war noch nie drei Wochen am Stück im Urlaub, weil das nicht geht. Aber heute stell ich mir einfach mal vor, dass es geht.” Denk einfach mal weiter. Spinn dich ins Märchenland. Ignoriere nur einmal, nur heute und nur in deinen Gedanken die Stimmen in deinem Kopf, die sagen, es geht nicht.

Ignoriere sie.

Und stell es dir einfach mal vor. Mehr nicht. Nur vorstellen. Ganz kurz. Wenn dir das gefallen hat, mach es morgen noch mal. Frag nicht nach dem Wie. Lass alle Einwände beiseite. Und abschließend hole ich noch mal die Ossi-Nummer raus. Als Kind habe ich davon geträumt, die Welt zu sehen. Ich habe Postkarten gesammelt. Eine war aus Bali. Aus Bali! Exotic pur. Noch mal zur Erinnerung: Die Ostdeutschen durften nicht reisen und es war nicht abzusehen, jemals aus dem Ostblock raus zu kommen. Daher war das für mich weiter weg als der Mond.

Und doch hatte ich mir ausgemalt, da irgendwann einmal hinzukommen. Wie es wäre, wenn ich in diesem Postkartenidyll wäre? Heute sitze ich in dieser Idylle.

Genau wie ich es mir damals vorgestellt habe. Mach mal. „Es ist alles möglich für den der glaubt.“ (Ist nicht von mir, ist aus der Bibel, Sinngemäß Markus 9:23. – und der muss es ja wissen).

Losgehen!

Und wenn du möchtest, dass ich dich dabei begleite, dann schnapp dir deinen Computer und hol dir das Losgehen-Buch. Obendrauf bekommst du jede Woche ganz, ganz wertvolle Impulsen, wie du die Grenzen deines Denkens über den Mond hinaus ausdehnen kannst. Weißt du, was dann passiert? Dann sitzt du in deiner Postkartenidylle. Du bist ganz in deiner Kraft. Frieden ist in dir und um dich herum. Und ich seh dich grinsen, wie ein Honigkuchenpferd.

Gehörst du zum Club der 99?

Gehörst du zum Club der 99?

Wann ist genug genug?

Es ist 2.48 Balinesischer Zeit und mir geht eine Geschichte nicht aus dem Kopf, die ich heute gelesen habe. Es ist stockdunkel, naja, nicht ganz. Der Mond ist da und spiegelt sich immer mal wieder kurz im jetzt schwarzen Wasser bevor die Wellen umbrechen. Ich sitze hier und freue mich des Lebens.

Halbnachtspilgern

Es ist Bali und ich bin heute mal halbnachtspilgern. Dass ich mir das erlaube, liegt auch daran, dass wir in einem wirklich sehr angenehmen Hotel sind und wir unauffällig, aber mit Sicherheit bestens bewacht sind. Hier ist alles dafür gemacht, runterzukommen und den Chill-Modus einzuschalten. Hab ich gerade. Jetzt ist in Deutschland Feierabend und hier noch keiner wach.

Staunen

Das Meer hat ne ziemliche Welle, das Wasser kommt gerade zurück und nimmt sich den schwarzen Strand mit. Schwarzer Strand. Interessant. Als ich das das erste Mal sah, musste ich gleich mal den Sand in die Hand nehmen, weil ich gar nicht glauben konnte, dass es sowas gibt. Und nun sitze ich hier und staune, was für Geschenke das Leben so für mich ausgepackt hat.

Eine Geschichte

Das Meer sendet Kraft und Inspiration und erinnert mich an die Geschichte, die ich bei Jorge Bucay gelesen habe: Sie geht ungefähr so: Ein König war reich und hatte alles, was du dir vorstellen kannst. Alles vom allerfeinsten. Und doch war er ewig schlecht gelaunt, fühlte sich schlecht und war griesgrämig. Ich würde sagen: Mundwinkel ganz nach unten.

Meckermodus.

Der König hatte einen Diener, der ihn täglich weckte und bei den morgendlichen Verrichtungen half. Dabei war der Diener, ein armer Mann aus dem Dorf, immer so strahlend gut gelaunt, dass es eine Lust war, ihm zuzusehen. Fröhlich ging er dem König zur Hand, hatte ein Liedchen auf den Lippen und oft ertönte sein helles Lachen. Der König fragte den Diener: “Warum bist du so gut gelaunt?” “Die Sonne scheint, ich darf hier arbeiten. Warum sollte ich klagen?”, fragte verwundert der Diener und pfiff ein neues Liedchen.

Ein perfider Plan

Den König ließ das nicht los und er fragte seinen Großwesir. Der Weise wusste sofort, was Sache war: “Er gehört noch nicht zum Club der 99”. Kurz: Die beiden heckten einen Plan aus und hängten am Abend einen Sack mit 99 Goldmünzen an die Haustüre des Dieners. Dieser fand den Beutel, vergewisserte sich, dass niemand da war, dem er gehörte, setzte sich in sein Haus und zählte. Er zählte noch mal. Und noch mal. “Das kann nicht sein, es muss ein Irrtum sein. Wo ist die 100. Münze?” Er begann zu rechnen. In sieben Jahren würde er die 100. Münze erarbeitet haben.

Er ist drin im Club der 99

Aber wenn seine Frau auch im Dorf arbeiten würde, könnten sie es schon in 5 Jahren geschafft haben. “Dann kann ich mich zur Ruhe setzen”, dachte der Diener. Er rechnete weiter. Und rechnete und rechnete. Und da hatte sich derselbe Zug aus Schmerz an seinen Mundwinkeln eingenistet. Er war eingetreten in den Club und war voller Sorge. Immer in der Zukunft, nicht mehr im Jetzt. Der König übrigens hatte den Diener bald entlassen, weil dieser immer so schlecht gelaunt war.

Die Moral von der Geschicht?

Überleg mal selber. Gehörst du zum Club der 99? Und wenn ja: Was hindert dich, dich an den 99 Münzen, die du schon hast zu erfreuen? Jetzt? Wenn du aus dem Club wenigstens temporär austreten möchtest, dann geh den ersten Schritt: Hol dir das Losgehen-Buch von mir. Obendrauf bekommst du meinen Newsletter, einmal in der Woche. Halbtagspilger-Content. Und dann, dann lösen sich deine Mundwinkel und schnellen nach oben. Du vergisst die 100. Münze und kannst einfach unbeschwert LÄCHELN!

 

Warum der Weg das Ziel ist und wie man den Mut findet, sein Leben zu leben wie man es leben will

Warum der Weg das Ziel ist und wie man den Mut findet, sein Leben zu leben wie man es leben will

Ein Interview mit Doris Schuppe: Auf der Suche nach dem neuen Arbeiten

Doris Schuppe ist eine moderne Halbtagspilgerin – na, vielleicht eher eine Ganztagspilgerin. Die gebürtige Kölnerin hat sich vor einigen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann entschieden: Für Sonne und gute Laune und gegen den langen deutschen Winter. Kurzerhand sind die beiden von München nach Santanyi auf Mallorca gezogen und haben den ersten Coworking-Space im Südosten Mallorca eröffnet. Eine Idee, die mir und dem Halbtagspilger-Gedanken sehr entgegen kommt.

Hier gibt es gemütliche Arbeitsplätze, Rückzugsorte, einen grünen Innenhof und ziemlich guten Kaffee. Ich würde sagen, es ist der Beste, den ich auf der Insel getrunken habe. Na und Highspeed-Internet natürlich auch.

Jana: Doris, ich durfte dich bei meiner Lesung in deinen Räumen Rayaworx www.rayaworx.eu kennenlernen. Wir hatten sofort einen Draht, der sich aus vielen Gemeinsamkeiten ergibt. Wie ich hast du lange im Bereich Presse und PR gearbeitet, bist seit Jahren selbstständig und liebst die Sonne. Ich habe allerdings immer von Deutschland aus gearbeitet. Was hat dich/euch zu der Entscheidung geführt, Deutschland Richtung Mallorca zu verlassen und warum ausgerechnet Mallorca?

Doris: In meinen Seminaren sage ich gerne: Obwohl manche Headhunter an meiner für sie unstrukturierten Berufskarriere verzweifelten, habe ich genau die Ausbildung durchlaufen, die ich inzwischen für den Job als Social Media-Dozentin brauche. Ich kenne verschiedene Schreibtischseiten in der Kommunikation, ich war Fachjournalistin, PR-Frau, Mitarbeiterin in einer MarCom-Agentur.

Vom Motorrad-Urlaub zum Umzug

Genauso war es mir plötzlich klar, warum ich seit 2009 auf der Suche nach dem neuen Arbeiten bin. Wenn nicht wir, also Rainer und ich, wer dann kann einen Coworking Space im Südosten der Insel aufmachen? 2013 waren wir im Motorradurlaub auf Mallorca, und mit löchrigem Hotel-Internet versuchte ich ein Problem meiner Website zu beheben. Wenn jetzt hier ein Coworking Space wäre…

Tja, warum eigentlich nicht!

Das Motorrad steht in München fünf Monate in der Garage; hier haben wir milde Winter, wenig Tourismus jenseits der Saison und schöne Bergstraßen – mit Meerblick!

Jana: Was hältst du vom Pilgern? Und was bedeutet Pilgern für dich?

Doris: Ich halte es schon sehr lange mit Konfuzius‘ Satz „Der Weg ist das Ziel“ in punkto Entspannung. So verstehe ich auch das Pilgern als eine Reise, bei der das Ziel unwichtig ist, bedeutsam sind die Erfahrungen auf dem Weg – mit anderen und vor allem mit sich. Motorradreisen hatten manchmal diesen Charakter, sehr oft das zunächst ziellose Erkunden einer neuen Stadt ohne ständig die Karte oder das Smartphone zu ziehen.

Gespür für den richtigen Weg

Ok, ich gebe zu, das hat mich in San Francisco unvermutet in düstere Straßenblocks gebracht. Aber auch das wiederum eine Erfahrung, wie sich das anfühlt, wenn von einer Straße zur anderen alle Fenster im Erdgeschoss der Häuser eingeworfen sind. Durch meine beruflichen Tätigkeiten in Redaktion, PR oder Projektmanagement, wo ich tagtäglich mit sehr viel Zielsetzung und Zeitmanagement zu tun hatte, entwickelte ich ein Gespür für mich erholsame Wege, bei denen ich das Ziel wenig, die möglichen Erfahrungen stärker in den Blick nehme.

Jana: Doris, du hast auch einen ganz ordentlich voll gepackten Arbeitstag und bist dennoch ziemlich entspannt. Wie findest du die passende Balance zwischen Arbeit und dem Genießen der Insel?

Doris: Das macht schon sehr viel das Umfeld aus, in dem ich hier lebe – in Palma würde das schon ganz anders aussehen. Hier in der Peripherie ist das Leben deutlich geruhsamer, außer mittwoch und samstags, wenn der Markt viele Menschen magnetisch in unser kleines Städtchen zieht.

Dem Stress gegensteuern

Weisst Du, im Bekanntenkreis haben wir einige Male miterlebt, wie jemand vom Körper die rote Stress-Karte gezeigt bekommt – spät und mit gesundheitlichen Folgen. Insofern bemühe ich mich, solche Anzeichen frühzeitig zu erkennen und bewusst gegenzusteuern. Ein Gegensteuern war vor fast 5 Jahren der Umzug nach Santanyí.

Jana: Mallorca ist sehr spirituell. Hier sind viele Energien, die ich dort gespürt habe. Hast du bestimmte Techniken, Rituale, die du meinen Lesern hier im Blog empfehlen kannst?

Doris: Wasser hat mich schon immer magisch angezogen, und ich habe immer in einer Stadt gelebt, in der ein Wasser den Ort durchzieht: in Köln der Rhein, in Marburg die Lahn, in München die Isar. Mallorca ist eine Insel ohne Flüsse – dafür mit viel blauem Meer drumherum. Als Blue Mind Person ist das für mich sehr wichtig. Dort kann ich wunderbar meditieren und ganz abschalten.

Meditation und Mantrasingen

 

Fotos: DoSchu / Rayaworx

Sehr überrascht war ich, wie mich der Stein hier im Südosten der Insel fasziniert, oder auch die uralten Steinbauten aus der Talayot-Kultur. Der Platz gegenüber dem Felsbogen an der Cala Santanyí ist daher ein wunderbarer Ort für Meditation. Die Stele „Equilibrio“ von Rolf Schaffner aus den hiesigen Steinen geformt steht mir dort quasi als Schutz im Rücken.

Hier habe ich durch die wunderbare Sängerin Shafiya das Mantrasingen kennengelernt. An solchen Plätzen ist das ein ganz anders Erlebnis als in einer Yoga-Shala. Jüngst durfte ich das wieder am Meer in Colònia Sant Jordi erleben. Da Shafiya inzwischen auf dem Festland zuhause ist, sind diese Momente seltener, aber die Mantras sind mir geblieben.

Jana: Hol uns noch mal ganz kurz ins Rayaworx nach Santanyí – in dein Leben. Wo stehst du gerade und an welchen Projekten arbeitest du?

Doris: Gerade schreibe ich in den letzten Zügen an einem Beitrag für mein Blog 2go2 Mallorca, in dem es um den Stein der Region Sananyí geht. Und einen Künstler, dem die Steine hier noch viel mehr zu sagen hatten als mir. Ein kribbeliges Gefühl, weil es so viele Kontaktpunkte gab und gibt, die verbinden. Und ich habe über Ansätze für B2B-Social Media mit unserem neuen Coworker geplaudert, der erstmalig mehr als ein Monat auf der Insel mit eingeschobenen Arbeitstagen verbringt.

Danke, liebe Doris: Wer dich erreichen will, schaut kurzerhand bei www.rayaworx.eu rein. Und wann immer du, lieber Leser, liebe Leserin auf Mallorca bist. Guck dir diesen Coworking Space an. ! Mehr Service für Halbtagspilger wie uns geht einfach nicht!

Die erste, die es wusste!

Die erste, die es wusste!

Interview mit Cornelia Heinz – Erfinderin der ErfolgsTempel-Methode für Unternehmerinnen

Es war eine Mail, die Cornelia Heinz ganz tief in mein Herz führte. Eine Mail, die so warmherzig, ehrlich und ergreifend geschrieben war, dass ich Gänsehaut bekam, als ich sie las. Ich schrieb spontan zurück, besser gesagt, es schrieb mich.

Erstes Treffen

Schnell war ein erstes Treffen verabredet. Ich erfuhr die Geschichte von Conny. Und war ein weiteres Mal tief beeindruckt. Und – unter uns gesagt – mich beeindruckt nicht so sehr viel.

Aber ich lerne unglaublich gern von klugen und inspirierenden Menschen. Schon das erste Gespräch – in dem es bei weitem nicht nur um geschäftliche Dinge, sondern auch um unsere Geschichte als Frauen, Mütter, Unternehmerinnen ging, war so voller Informationen gespickt, dass ich gar nicht anders konnte, als diese Dinge umzusetzen.

Sie wusste es als erste

Cornelia Heinz war es auch, die als erste von meinem Traum erfuhr, so viel zu reisen wie möglich, Achtsam zu sein im Alltag und trotzdem ein erfolgreiches Geschäft zu führen. Es ist jetzt so. Ich darf halbtagspilgern, du liest darüber in diesem Blog. Daher bin ich riesig froh, meine Freundin und Unternehmensberaterin Cornelia Heinz hier im Interview zu haben:

Das Interview

Jana: Conny, Du wusstest als erste von meinem Traum, mein Business von jedem Ort der Welt aus, steuern und ausüben zu können und hast die Grundlagen dazu mit deiner klugen, cleveren und einfühlsamen Beratung gelegt. Warum sollte jeder Unternehmer eine Vision haben? Warum ist das so wichtig?

Conny: In meinen Augen hat jeder Unternehmer eine Vision, sonst wäre er nicht Unternehmer, würde kein eigenes Ziel verfolgen, würde sich nicht mit seinem Business verwirklichen wollen, das heißt, für mich bedeutet, Unternehmer sein, nach seiner eigenen Vision zu leben.

Der rote Faden

Nur manchmal ist das so, dass man das einfach nicht weiß oder erst im Nachhinein den roten Faden findet, der einen zu der Vision leitet. Eine Vision ist für mich ein Leitstern, der ganz oben über deinem Unternehmen, deinem Leben steht und der dir die Orientierung gibt. Ich glaube gerade in der heutigen Zeit, in der sich alles so schnell ändert, ist es wichtig, zu wissen, wo dein Leitstern ist und wo du hinschauen musst, damit du auf deinem Weg bleibst.

Jana: Liebe Conny, immer, wenn wir uns sehen oder hören, fragst du zuerst nach dem aktuellen Stand. Wie ist dein Leben? Wo stehst du gerade? Du sagst, das machst du mit jedem deiner Klienten. Warum ist dir das so wichtig, bevor es an die harten unternehmerischen Fakten geht?

Conny: Meine allererste Coaching-Ausbildung war personenzentrierte Gesprächsführung. Dort habe ich gelernt, dass man all die Dinge, die man mitnimmt, z. B. Dinge aus dem Alltag, die gerade passiert sind, wie kleine Barrieren zwischen dem stehen, was man eigentlich gerade bearbeiten will und dem, was gerade dran ist.

Ankommen als Prinzip des Gespräches

Conny: Es ganz wichtig, anzukommen. Die Grundlagen für das Coaching baust du, indem man die kleinen Befindlichkeiten thematisiert. Meist sind sie mit einem Lächeln ganz schnell fort und man kommt dann in die Ruhe, um an den wahren Themen zu arbeiten. Und deswegen ist es mir immer wichtig zu wissen, was steht gerade an, was beschäftigt dich, was tust du gerade. Denn wenn dort etwas ist, das aktuell so wichtig ist, dass du den Kopf nicht frei hast, müssen wir da erst mal schauen. Das ist für mich Zeit- und Prioritätenmanagement.

Halbtagspilgern für Unternehmer

Jana: Ich weiß inzwischen, dass es viele, viele Menschen gibt, die auch halbtagspilgernd leben wollen, also eine gesunde Mischung aus Arbeiten, Rückzug, aus Anspannung und Schaffen und aus Abenteuer und Unterwegssein haben möchten. Das passt ja auch ein bisschen in die künftige Arbeitswelt, die sich erheblich von der Welt unterscheidet, die wir z.T. heute noch vorfinden. Was rätst du? Womit sollen diese Menschen anfangen?

Conny: Der Anfang ist immer am schwersten. Der allererste Schritt ist die Entscheidung, die du oder deine Leser treffen müssen: Ja, ich will anders sein, ich will anders leben, ich will mehr ich sein. Und mit dieser Entscheidung kommen die Lösungen.

Kuscheljacke?

Als wir zusammengesessen haben und du mir gesagt hast: „Ich kann mir das gar nicht erlauben. Was sollen den meine Kunden denken, wenn ich da in Kuscheljacke im Wohnwagen mit denen unterwegs bin, mit ihnen telefoniere?“ Und du hast dir da ganz viele Gedanken gemacht: „Was denken die über mich, denken die, dass ich nicht mehr die Expertin bin?“

Unternehmerin mit Kuscheljacke und Rucksack

Wir haben festgestellt: „Nein, es ist genau anders herum!“ Die Leute sagen: „Oh, wie cool, du kriegst das hin, du machst das!“ Und du bist in deinem Expertenstatus sogar noch gestiegen. Als erstes haben wir die Idee fixiert, wie genau du arbeiten willst. Was brauchst du, damit du so arbeiten kannst? Und wir haben dann geschaut, was du unternehmen, verändern und anpassen musst, damit du dann auch auf die Reise gehen kannst.

Ich glaube, das ist auch ein Prozess, zu entscheiden, was man mitnehmen will, welche Hindernisse es gibt. Dann räumt man diese Dinge auf und findet Lösungen. Diese sind ja heutzutage mit den digitalen Möglichkeiten sehr vielfältig und man kann losgehen.

Agile Gefühle

Jana: Bei aller Agilität. Du gehörst zu den Unternehmerinnen, die offen mit ihren Gefühlen umgehen, die immer mutiger voran gehen und auch mal Schwäche öffentlich zulassen und zugeben. Das finde ich ganz, ganz stark. Denn es macht dich authentisch. Woher nimmst du den Mut, das zu tun?

Conny: Diese Frage haut mich jetzt etwas aus den Socken, weil ich vor kurzem erzählt habe, wie es mir geht, dass es mir gerade körperlich nicht so gut geht, dass ich eine Pause, einen Rückzug brauche. Es ist natürlich im alltäglichen Bild einer toughen Unternehmerin schwierig, auch den verletzlichen Menschen zu zeigen. Ganz ehrlich: meistens ist es für mich wesentlich schwieriger und kraftraubender, eine Fassade aufrechtzuhalten und aus diesem Grund tue ich es einfach.

Mutig

Ob es dazu Mut braucht? Keine Ahnung, für mich braucht es mehr Mut und Kraft, es versteckt zu lassen. In all den Beratungen, bei denen ich mit den Kundinnen im Gespräch war, durfte ich feststellen, dass gerade die, die so stark da stehen, gleichzeitig auch sehr verletzlich sind.

Was Besonderes entsteht

Wenn man mit diesen Menschen von Mensch zu Mensch spricht und sich zeigt, entsteht so viel Neues, so viel Tolles, so viel Wärme, so viel Stärke und das macht es besonders. Vielleicht fällt es mir deswegen so einfach, das zu zeigen, weil ich es auch bei so vielen anderen Frauen, vor allem auch bei Unternehmerinnen und auch Unternehmern sehe, dass hinter dieser „Ja, ich kann alles“-Fassade ein Mensch steckt. Jeder dieser Menschen will ab und an auch mal in den Arm genommen werden und dafür muss er sich auch zeigen.

Ja, ich glaube, dass macht es aus, zu sagen, „hey ich bin Mensch“. Ich kann hier sein und es ist mein Ziel, immer mehr ich selbst zu sein und den Mut und die Kraft zu haben, als ICH sichtbar zu sein.

Jana: Liebe Conny, danke. Nimm uns doch einmal kurz mit in dein Leben. Wo stehst du gerade? An welchen Projekten arbeitest du? Und wie kann man dich erreichen?

Conny: Ja, jetzt ist ja mein neues Buch online. Wir haben ja zusammengesessen, zusammengeschrieben, seit drei Monaten ist es auch im Buchhandel erhältlich und ich bin total stolz.

Der Erfolgstempel

Es geht um den Erfolg in dem Erfolgstempel, dass eigene Business so zu bauen, dass ich mich wohl damit fühle und der Tempel mir und meinen Visionen dient. Mit dieser Botschaft möchte ich gerne rausgehen!

Es wird Lesungen geben und kleine und große Workshops dazu. Mein Ziel ist es, gerade Frauen und Unternehmerinnen sowie auch Unternehmer, die mehr „echt“ sein wollen, auf diesem Weg zu unterstützen ein Business so aufzubauen, dass es zu ihnen gehört.

Daneben passieren noch so viele tolle Sachen, die auf dem Weg entstehen, ja, ich bin total gespannt darauf, was in ein, zwei Jahren alles so passiert. Ich bin ja inzwischen auch Speakerin, stehe auf großen Bühnen, möchte gerne mal in einem Stadion auf der Bühne sein, um 20.000/30.000/50.000 Menschen zu begeistern. Das ist vielleicht einer meine größten Träume.

Eine Pilgertour durch Leipzig

Eine Pilgertour durch Leipzig

Pilgern geht überall – und halbtags!

Es war ein ziemlich heißer Tag, der für mich 4 Uhr morgens begann. Ich liebe diese Sommertage, an denen es früh hell und spät dunkel wird. Und auch an den Tagen, an denen es heiß ist, früh noch der Morgentau auf den Blättern funkelt. Mein Weg führte mich – im Auto – nach Leipzig. Unternehmertreffen.

Halbtagspilgerin

Ich bin ja Halbtagspilgerin. Und Unternehmerin. An den meisten Tagen pilgere ich zuerst – und bin dann Unternehmerin. Diesmal habe ich es umgekehrt. Zuerst ein wunderbares Treffen mit spannenden Unternehmern – mich hat das Gespräch mit einer Unternehmerin besonders tief beeindruckt. Du wirst davon demnächst hier in einem Interview lesen.

Jakobsweg in Leipzig

Und dann ging es los: Ich treffe mich mit Yvonne Simon zum Halbtagspilgern. Die Leipzigerin führt mich auf den Jakobsweg – direkt in Gohlis ist Start und wir wandern durch Park, Wald und entlang von Flüssen und dem Ausee. Ein wunderschöner Tag. Im Gleichklang. Kennst du das? Wenn du wanderst mit anderen Menschen, passt bei manchen Menschen das Tempo und bei manchen eben nicht. Hier passte es an diesem Tag perfekt.

Meditation zu Fuß

Beim Pilgern meditierst du mit den Füßen. Durch die Bewegung kommen auch deine Gefühle in Fluss. Auf englisch ist es noch deutlicher E-Motion. Emotion. Gefühl – ist zusammengesetzt aus E- und Motion.

Lass das mal wirken.

Und versuch mal, dich echt und ehrlich aufzuregen, ohne wenigstens einen Finger zu bewegen oder anzuspannen. Daher habe ich heute nur die Bitte an dich. Nutze doch das sommerliche Wetter und geh Pilgern. Direkt vor deiner Haustür kannst du loslegen.

Wenn du alleine nicht magst, such dir einen Freund, eine Freundin, die mit dir im gleichen Tempo wandern mag. Zum Losgehen habe ich dir meine fünf Schritte aufgeschrieben im kostenlosen Losgehen-Buch. Kannst du dir hier holen.

Hab eine schöne Woche und noch einen schönen Pfingstmontag! Dazu schau gerne mal auf Facebook bei Pater Anselm Grün vorbei, der hier auch schon im Interview war. Er schreibt so schön darüber. 

Mein Mentor und Freund

Mein Mentor und Freund

Was tun bei unterschiedlichen Temperamenten?

Heute gibt es ein ganz besonderes Interview. Ich habe mich lange bemüht, diesen Menschen hier ins (öffentliche) Gespräch zu bekommen. Ich weiß, dass er Halbtagspilger der ersten Stunde ist.

Willkommen im Club, lieber Jörg Strohmeyer.

(Für die Uneingeweihten unter uns: Das ist Jörg, mein Mann. Der, der im Warum-Buch auch mitspielt, ich sag da nur: “Alleskleber”.) Auch deshalb bin ich unendlich dankbar, erstens für dieses Interview, bei dem ich tatsächlich meinen Mann noch ein bisschen besser kennen gelernt habe. Und zweitens: Für den Fels in der Brandung, den Retter in der Not (Alleskleber uvm.:)) und den unglaublichen Rückenhalt.

Jana Wieduwilt: Lieber Jörg, du bist ein echter Halbtagspilger. Was bedeutet Halbtagspilgern für dich?

Jörg Strohmeyer: Entspannung, Entschleunigung. Halbtagspilgern ist, Zeit zu haben, Dinge zu tun, die man gerne macht, dazu gehört auch das, was andere Arbeit nennen. Halbtagspilgern ist für mich auch: Neues zu lernen, Neues zu erfahren und Neues zu schmecken.

Jana Wieduwilt: Ich habe tausend neue Ideen (pro Minute), habe ganz viel Energie und habe mir sagen lassen, dass es weder für Halbtagspilger noch für andere Menschen ganz einfach ist, mit diesem Tatendrang zurecht zu kommen. Wie machst du das?

Jörg Strohmeyer: Ganz einfach: An den richtigen Stellen ignorieren. Sanft bremsen, wenn es zu schnell geht.

Jana Wieduwilt: Was würdest du anderen Menschen raten, die ein ähnliches Energiebündel zu verkraften haben?

Jörg Strohmeyer: Der Gegenpol sein. Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Jana Wieduwilt: Was ist dein Warum?

Jörg Strohmeyer: Ach, Schatz…

Jana Wieduwilt: Was ist dein Tipp, wenn die Kacke richtig am Dampfen ist. In einer verfahrenen Situation. Was ist da zu tun?

Jörg Strohmeyer: Ruhe bewahren. Schock bekämpfen. Ziele sichern.

Jana Wieduwilt: Wer ist dein größtes Vorbild?

Jörg Strohmeyer: Albert Einstein. Er hat die Welt revolutioniert und ist mutig auf seine Ziele losgegangen.
Und Steve Jobs. Auch er hat eine große Vision gehabt und in die Tat umgesetzt.

Jana Wieduwilt: Wie kann man denn beim Halbtagspilgern die Welt revolutionieren?

Jörg Strohmeyer: Wenn man eine Idee findet, die stark genug ist, kann man alles schaffen.

Jana Wieduwilt: Wobei vergisst du die Zeit?

Jörg Strohmeyer: Auto fahren, Sport machen, Kochen, Spiel mit dem Hund.

Jana: Danke. Mein Lieber.
Jörg: Bitte, gern geschehen.

Besonders verboten

Besonders verboten

An welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind

Das ist doch mal eine Ansage. Es ist nicht nur verboten, hier zu parken, zu halten, ja überhaupt, zu sein. Es ist BESONDERS verboten. Also mehr als verboten. Verboten verboten. Ich liebe diese deutliche Sprache. Also parken geht hier ganz besonders NICHT.

Verregelte Regeln

Kennst du das? Wenn eine Regel so verregelt ist, dass es fast schon wieder einfach aus Widerspruchsgeist Spaß macht, die Regel zu brechen? Jedenfalls bei Menschen, die statt Harmonie lieber Konkurrenz im Blut haben.

Welche Regeln sind für dich selber sinnvoll? Welche behindern?

Nun, heute möchte ich dir den Impuls geben, einmal darüber nachzudenken, an welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind. Ich denke, die “Regel” früh aufzustehen und seiner Arbeit und Leidenschaft nachzugehen, macht Sinn. Ich denke aber auch, die Regel, jede Mail immer sofort zu beantworten, ist mehr Last als Lust. Regeln oder auch gewisse Grenzen sind für alle Menschen absolut sinnvoll. Wenn es um Zusammenleben geht, wenn es um zusammen arbeiten geht, dann sind bestimmte Kriterien dafür sehr sehr notwendig.

Aber beispielsweise im Urlaub finde ich Regeln – naja, eher hinderlich. Sie hindern zum Beispiel daran, zu entspannen, loszulassen. Wenn ich mir jeden Morgen vornehme, Tagebuch zu schreiben, zu wandern und danach noch meine 10 Yoga-Übungen zu machen, dann ist das Klasse! Und es tut mir gut!

Verpasse ich dabei aber nur aus Prinzipienreiterei den schönsten Sonnenaufgang, das tiefe Gespräch oder auch meine gute Laune, dann ist da was faul. Fakt. Dann sind Regeln nur um ihrer selbst willen da. Sie schützen nicht, sondern behindern. Sie behindern meine Freiheit, den Augenblick zu genießen.

Gute Mischung

Ich habe ein paar Prinzipien, die immer gelten. Den Rest behandle ich flexibel. Wie ist das bei dir? Regelst du deine Regeln so, dass sie dir helfen, statt dich zu behindern? Das kannst du ganz einfach prüfen: Nimm eine Regel, ein Prinzip, das du hast und schreib es auf – am besten in dein Tagebuch. dann denk dir verschiedene Szenarien aus: Also: Was passiert, wenn mein(e) Geliebte(r) mich um Hilfe bittet, während ich die Regel umsetze?

Lässt du locker?

Lasse ich locker und helfe ihm/ihr? Oder ziehe ich durch und alles andere muss warten? Wenn ich ein Prinzip habe, aber gerade ein lieber Mensch ein Gespräch führen möchte?

Klar, wir alle haben Verpflichtungen, liebe Kunden, die wir bedienen wollen, sportliche oder persönliche Ziele. Und doch gibt es immer eine Frage, die makaber klingt, die du dir aber gerne stellen kannst, wenn du nicht genau weißt, ob du deine Prinzipien bestimmst oder deine Prinzipien dich bestimmen? Würdest du tun, was du in deinen Regeln festgelegt hast, wenn du heute deinen letzten Tag hättest? Was würdest du dann tun? Gedankenspiel – es ist hart, ich weiß. Es hilft absolut!

Meine erste Lesung

Meine erste Lesung

Was das kostet!

Ich habe es gewagt. Vorgelesen. Kein Märchen. Keine Rede. Mein Buch. Mein eigenes. Weißte, es ist mal was janz anderes, was vorzulesen oder vorzutragen, was weit weg ist von deinem Kern. Also was so, sagen wir mal, dienstlich ist. Oder neutral. Das ist einfach. Das kann ich sicher.

Unsicher!

Was eigenes? Unsicher: Ich habe es gewagt und das verständnisvollste, achtsamste und liebevollste Publikum gehabt, was man sich vorstellen kann. Für euch, die auf der Bühne groß geworden sind und das Reden als primäres Mitteilungsmedium haben, ist das bestimmt langweilig, was ich hier schreib. Dann blätter weiter, du findest auf diesem Blog noch viele Texte, die so spannend sind, wie du es dir wünschst. Doch ich möchte euch kurz mitnehmen auf diese Lesung, besser gesagt in diesen Moment, in dem du die Maske abnehmen musst. Du machst dich ungeschminkt. Öffnest die Tür zu deinem Herzen. Ohne Sicherungskette. Vor anderen Menschen. Das erfordert Mut. Und Vertrauen.

Erstmal, weil ich mal wieder große Klappe hatte und lauthals verkündete, dass ich eine Lesung machen werde. Buch schreiben – im stillen Kämmerlein, im Arbeitszimmer und überhaupt, in Zwiesprache mit Tagebuch und Computer, mit eingeweihten Freunden und wohlwollender Verwandtschaft. Das ist leicht. Das kann jeder, mit der richtigen Begleitung und Motivation. Jeder, der es will.

Ungerecht! Mann!

Aber Buch schreiben, darin selbst mitspielen UND dann vorlesen – das ist für mich schon eine Nummer. Zwei Tage vorher schon war ich aufgeregt. Meine Familie hat es in solchen Situationen nicht einfach mit mir. Ich bin fahrig, nervös und ja, ungerecht. JA. Mann. Das ist nicht ok. Und JA. Mann, ab und an gerate ich aus meiner Halbtagspilger-Balance.

Die Sache mit dem Warum

Dann denke ich: Jana, WARUM nur hast du dein blödes Warum gefunden und musst das auch noch raus posaunen? Warum eigentlich? Die Antwort kommt gleich. Weil ich es eben muss. Daher sind auch die Lesungen folgerichtig. Und auch die Orte. Der Ort war mein Traum-Ort für genau diese Lesung meines Warum-Buches. Denn bei Steffen Modrach auf Schloss Lilllliput lebt das Warum. Er sagt, wenn man sein Warum, seinen Lebenssinn gefunden hat, macht das nicht unbedingt glücklicher. Das stimmt. Zumindest manchmal. Wenn – wie bei mir Lesungen anstehen. (Vorher!).

Die Aufregung legt sich, wenn ich dann vor Ort bin. Wenn Gäste da sind. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas mitgeben darf. Dann ist alles gut und ich erinnere mich wieder, dass ein Warum eben auch manchmal Last sein kann. Aber Last mit Richtung. Das macht es nur halb so schwer. Ich habe wieder mal was gelernt.

Immer jemand da!

Unter anderem, dass mir Depeche Mode: “Personal Jesus” auf dem Weg zu Lesungen ziemlich viel Energie gibt. Lies dir den Text gerne mal durch.. Darin ist die Rede vom eigenen, persönlichen Jesus. Jemand, der die Gebete hört. Der da ist. Egal, was du glaubst. Egal. Es ist etwas da, das uns führt. Auch bei so Banalitäten, wie öffentlichen Auftritten. Ergo, darf ich lesen. Das nächste Mal am Montag ein paar Kilometer weiter südlich, in Santanyi, Mallorca.  

Und du? Wobei geht dein Puls schneller? Was ist außerhalb deiner Komfortzone und du weißt, dass du es tun musst?

Auf Tour again

Auf Tour again

Die 72-Stunden-Regel

Endlich. Wieder los. Koffer gepackt. Die wichtigsten Sachen drin. Ein paar Kilo im Köfferchen oder Rucksack, Tür zu und ich fühle mich frei! Wissend, dass ich nicht viel brauche, um zu überleben. Immer dabei habe ich inzwischen meinen Laptop, diverse Ladekabel, Karten, meine Kuscheljacke, ja, auch im Sommer, mein „kleines Badezimmer“-Kosmetiktasche und Geld. Der Rest findet sich. Immer und überall.

Ankommen

Ich liebe den Moment, in dem man das erste Mal in einem fremden Ort ankommt. Sich vertraut machen, annähern. Sprache hören. Ist sie hart? Weich? Ein Singsang? Kantig? Gerüche? Frische? Muffig? Wie sehen die Menschen aus? Welche Gesten benutzen sie? Ist man sich hier vertraut?

Kreativitätstankstelle

Und mit jedem Meter, den ich hier oder dort zurücklege, kommt Kreativität in mich. Es fließt in mich hinein. Ideen sprudeln. Und dann bitte ich meine Begleiter: „Leute, ich muss in ein Café, in ein Restaurant, in einen Park oder an den Strand. Irgendwo, wo ich schreiben kann.“ Da will ich bleiben und lasse meine Ideen sprudeln. Schreibe sie auf. Meine Oma sagte: “Man muss die Feste feiern, wie sie fallen”. Finde ich auch. Daher feiere ich meine Feste unterwegs. Ideen kommen aufs Papier oder in den Rechner. Dort, wo sie entstehen. Denn da haben sie noch ihre Grundenergie, die so unendlich wertvoll ist. Diese Kraft der Energie trägt. Lange. #

Meine ultimative Soforthilfe bei Ideen-Überschuss?

Nimm dein Notizbuch, lass alle Termine fahren – wenn es irgendwie geht, und schreib es auf. Wenn es nicht geht, und du unbedingt weiter musst, dann mach dir einen Gedächtnisanker. Schreib ein dickes Stichwort in dein Handy, oder auf deinen Notizblock und blocke dir die nächste Möglichkeit, um es niederzuschreiben. Denn hier greift die 72-Stunden-Regel, die besagt, dass das, was du in den nächsten 72 Stunden nicht anpackst, nie werden wird. Daher. Schreib dir nicht nur die Idee auf sondern auch den Zeitpunkt, an dem du sie zu Papier bringen wirst oder umsetzt.

Eine Aufklärung

Eine Aufklärung

Eigentlich oder meine FAQ – Teil 1

Eigentlich wäre heute ein Interview dran gewesen, mit jemandem, dessen Spezialgebiet Muße ist. Aber klar. Erst kommt die Muße, dann das Interview. Aber wir sind ja hier flexibel.

Daher gehe ich hier auf Fragen ein, die ich immer wieder gestellt bekomme.

Warum Halbtagspilgern?

Das Halbtagspilgern kam zu mir. Auf dem Jakobsweg hat es sich in meinen Pilgerrucksack gesetzt. Dann habe ich es zusammen mit meinen sauteuren Wanderschuhen durch halb Spanien getragen. Auf meinem Rücken. Weil ich mit den teuren Schuhen nicht laufen konnte und stattdessen den Weg mit leichten 16 Euro-Schuhen gegangen bin.

Aufgeblasenes Halbtagspilgern

Währenddessen schien sich das Halbtagspilgern aufzublasen. Als ich dann in Deutschland meinen Rucksack auspackte war da so viel Halbtagspilgern drin, dass ich es leider nicht mehr ignorieren konnte. Es hatte sich einfach bei mir eingenistet. Halbtags. Die andere Hälfte von allen Tagen habe ich gearbeitet. Und arbeite nach wie vor. Aber die andere Hälfte jedes Tages geh ich pilgern.

Pilgern ist für mich: Ich selbst sein. Auf dem Weg sein. Schreiben. Meditieren. Laufen. (Hoffentlich) liebenswerten Klugschiss verbreiten. Ein Traum. Jeden Tag. Ich habe mich nämlich während ich auf dem Jakobsweg war, immer wieder gefragt, warum ich das nicht immer so machen könnte. Früh pilgern, abends arbeiten. Hat gepasst. Und es hat mich zu meinem Warum geführt. Deshalb Halbtagspilgern!

Warum schreibst du?

Ich schreibe nicht, es schreibt mich!

Was macht das Schreiben mit dir?

Es erfrischt mich, entspannt mich, schafft Klarheit. Es ist mein Allheilmittel. Gegen Kopfschmerzen, Liebeskummer, Frust allgemeiner Art, gefühlte Ausweglosigkeiten, Orientierungslosigkeit. Und ähnliches. Es ist mein Glück. Bestärkt meine Spiritualität, meine Gefühle, meine Entscheidungen. Meine Freude. Meine Dankbarkeit. Strukturiert Projekte. Lässt fließen. Befreit. Bringt mich in Balance.

Wie schreibst du, mit der Hand oder auf dem Rechner?

Beides! Sehr sehr sehr persönliche Sachen und mein tägliches Tagebuch schreibe ich grundsätzlich mit der Hand. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mit der Hand noch mehr manifestiert werden kann. Dass es direkt vom Herzen ins Handgelenk aufs Papier fließt. Und dienstliche Sachen schreibe ich mit dem Rechner. Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich jeden Tag. Für Kunden, die Zeitung, Konzepte und so weiter. Also, es schreibt mich in einem Mix aus Hand und Tastatur;)

Wie lange lebst du schon so … halbtagspilgernd?

Eigentlich und auch uneigentlich bestimmt schon seit 8 Jahren. Ich habe es nur nicht Halbtagspilgern genannt. Aber wir, damit meine ich meine Familie und mich, sind schon lange unterwegs. Bisher allerdings “verdeckt”: Wir haben uns eigens eine deutsche Nummer zugelegt, die von überall erreichbar ist und von der aus wir zurückrufen können.

Skurriles Versteckspiel

Zum Beispiel sind wir von Amerika aus in nachtschlafender Zeit aufgestanden, um mit unseren Kunden in Deutschland zu telefonieren. Haben vor Jahren schon einen Roadtrip nach Istanbul gemacht und vom Bulli aus gearbeitet. Viele Wochen lang. Es war ein Traum. Und das haben wir immer öfter gemacht. Schon vor der offiziellen Erfindung des Halbtagspilgerns. Unsere Mitarbeiter arbeiten remote. Schon lange. Das ist der Grund, warum wir ein motiviertes und kreativ entspanntes Team haben. Und es wird immer einfacher, so zu leben, der modernen Technik sei Dank!

Was sind deine Erfolge, seit du Halbtagspilger bist?

Erfolge ist in dem Zusammenhang ein seltsames Wort. Passend wäre “Was ist passiert seit du Halbtagspilger bist?“ Aber zurück zu den Erfolgen. Ich denke, es sind einige. Und die meisten kannst du nicht in Geld messen. Ich bin entspannt.

Danke

Wenn ich früh aufwache, danke ich dem Universum, Gott und allen Mächten für das große Glück, das mir wiederfährt. Dass ich auch an diesem Tag wieder meinen Traum leben darf. Ich bin voller Dankbarkeit. Ich bin eins mit allem, was ist.

Klingt pathetisch? Kann sein, ich bin ja auch Künstler, da darf ich bisschen dicker auftragen. Bin eben unterwegs. Unsere Kunden stört das nicht. Wir machen alle unsere Arbeit, besser denn je. Und nebenbei darf ich leben, was ich leben will. Was ich leben muss. Wie ich leben will. Wie du willst. Es fühlt sich so leicht an. Im Flow. Einfach. Genial. Danke, Leben!

Was habe ich vom Halbtagspilgern? Was genau bietest du eigentlich an?

Da es mich schreibt, seit ich es zulasse, sind es vor allem Bücher. Mein Blog, meine Newsletter. Die sind kostenlos und haben – so sagen es mir die Menschen, ziemlich wertvolle Inhalte. Meine Bücher kosten Geld. Ich habe ein Seminar entwickelt, ein so genanntes Retreat, bei dem ich einlade, zum Runterkommen, zum Schweigen, Schreiben, Meditieren und Pilgern. Drei Tage im August. Es wird ein Schreib-Boot-Camp im Herbst geben, das bereite ich gerade vor. Und noch mehr Bücher.

Also doch Kommerz?

Na klar! Warum auch nicht? Meine Sachen helfen vielen Menschen, allein, wenn du diesen Blog aufmerksam durchliest, hilft es dir weiter. Das kost nix. Und ja, ich mag es, Geld zu verdienen. Was gibt es denn Schöneres, als dies zu tun mit einer Sache, die Menschen weiterbringt und selbst so viel Freude macht?

Hast du eigentlich zu viel Zeit?

Nö. Ich habe genau die Zeit, die ich brauche. Weil ich sie mir nehme. Das kann dann schon mal Mitternacht sein. Hinter all dem steckt natürlich “Arbeit”. Mich entspannt diese Arbeit sehr. Daher nenne ich es nicht Arbeit.

P.S. Für alle Leser, die derzeit möglicherweise auf Mallorca urlauben oder da leben: Ich lese mein neues Buch „Das Warum-Buch“ am 29.4. im Rayaworx-Coworking-Space in Santanyí. Wer dabei sein mag, ist herzlich willkommen. Mehr Infos gibt’s hier.