Senegalesisches Essen in den spanisch-galizischen Bergen

Senegalesisches Essen in den spanisch-galizischen Bergen

Ups, das ist ja spannend. Natalie ist irgendwie aus einer anderen Welt. Den “klassischen” Vorurteilen folgend, kann es nicht  sein, dass sie aus diesem Dorf stammt. Da haben mich meine Vorurteile nicht getäuscht. Sie stammt aus Senegal und ihr Mann, ein Spanier, traf sie als Entwicklungshelfer. Nach ein paar Jahren Senegal und einigen Stationen in Spanien haben sie jetzt beide eine Alberque für Pilger. In einem kleinen Mini-Dorf, das aus 12 Häusern und zwei Herbergen besteht. Und Landschaft. Mehr ist nicht. Meistens (seit März 2021 zumindest) nicht mal viele Pilger! Seitdem sind die beiden, Natalia und Joe, ihr spanischer Mann, Hospitaleros – und was für welche. Ich komme relativ zeitig an und bin gleich mal mitten in die Familie integriert. Die beiden haben zwei lebhafte Steppkes, 7 und 10 Jahre jung – und – da ich, heute zumindest, der einzige Gast bin, habe ich volle Rundumbetreuung. Ich habe nicht nur ein Zweibettzimmer für mich alleine sondern auch die ganze Familie für mich. Es gibt Mittagessen (für spanische Verhältnisse pünktlich) zwischen 2 und 3, wenn die Kids von der Schule kommen. Salat, Pasta und Hühnchen. Wunderbar. Und Wein, den Joe aus den Katakomben holt. Näher dran an echten Menschen kannst du nicht sein – so was von echt, herzlich und zugetan. Ich sage, dass ich etwas arbeiten werde – und bekomme – mitten in der Zoom-Konferenz vom Chef des Hauses persönlich noch einen Apfel serviert. Träumchen. Preis: 15 Euro /pro Nacht. Da kannste echt nicht meckern. 

Inzwischen bin ich angekommen auf dem Camino. Bin angekommen bei mir – ein Stück mehr. Wie macht das dieser Weg. Er zeigt konsequent wie wichtig das ist, bei sich zu sein. Entweder, wie gerade eben – ist Stromausfall und damit geht das Wifi auch nicht. Oder, wie heute früh, sind mal wieder meine mobilen Daten aufgebraucht. Jedenfalls geht dann kein Internet. Und was sagt mir das, der wichtige Post muss warten, der wichtige Termin verschoben werden. 

Das ist blöd. Aber ich kann da inzwischen sehr entspannt sein. 

Was ist denn wirklich wichtig? 

Diese wunderbare reiche Natur. Die echten Menschen, die ich auf dem Weg treffe. Die Selbstüberwindung beim letzten wirklich heftigen Aufstieg. Da hatten auch echt trainierte Menschen richtig zu kämpfen. Ich auch. Das ist so ein Aufstieg, wo du am liebsten wirklich alle 2 Meter stehen bleiben willst und dir das Taxi heimlich herbeiwünscht. Kam aber keins. 

Und dann habe ich das gemacht, was in solchen Situationen, wenn es steil (WIRKLICH STEIL) bergauf geht, und dir die Sonne ins Gehirn brennt – ich bin Schritt für Schritt gegangen. Mich hat nicht mehr interessiert, wie weit es noch ist, oder ob nach dem nächsten “Absatz” endlich wahlweise das ersehnte Dorf, Schatten oder eine weniger starke Steigung kommt. Ich bin einfach gegangen. Jeder Schritt war im Jetzt, egal was war und egal was kommt. Auf diese Weise bin ich tatsächlich angekommen.

In der familiären Pension bei Joe und Natalie bin ich tatsächlich 2 Tage geblieben, weil ich etwas arbeiten wollte. Hat auch ungefähr geklappt. 

Am 2. Tag – kamen auf einmal weitere Pilger: Lars aus der Schweiz, 75 Jahre und ein wunderbarer Mensch. Redselig und auf seinem ersten Jakobsweg. Er hat ganze 23 (!) kg Gepäck mit sich. Ein Zelt, eine Isomatte, eine Hängematte und einen Kocher. Einfach alles ist mit ihm. Das ist natürlich viel zu schwer – so lässt er sein Gepäck von einer Station zur anderen transportieren. 

Aber mal ehrlich: Mit 75 Jahren darf man auch mal ein paar kg zu viel mitnehmen. 

Das andere “Paar” – ein Nicht-Paar. 1 x Schweiz und 1 x heimatlich vertraute Klänge. Da merke ich, wie brandenburgisch ich wirklich bin. Nennen wir ihn, Bernd, kommt aus Eberswalde und der Dialekt ist so vertraut. Er hat einfach hingeschmissen. 20 Jahre habe er nur gearbeitet – für seinen Chef. Und der scheint es etwas übertrieben zu haben, oder die Zeit war einfach reif. Bernd hat wie er sagt, “im Affekt” den Laptop und das Diensthandy in ein gelbes Postpaket gepackt, das zu seinem Chef geschickt und sein Kündigungsschreiben dazu gelegt. Setzte sich ins Auto und fuhr gen Süden. Bis Pamplona. Da begann sein Jakobsweg. Dabei hat er Verena getroffen, eine Schweizerin, die demnächst 50 wird. Sie sind beide so ein bisschen wie bei Loriot, wie ein altes Ehepaar. Dabei sind beide anderweitig gebunden. Pilgergeschichten mit viel Spaß.

Das schöne am Pilgern ist: Alle sind gleich. Du siehst nicht, wer Geld hat, wer keins hat, wer viel arbeitet, wer wenig. Du siehst nicht, wer gerade geschieden ist, jemanden verloren hat oder auch frisch verheiratet ist. Und gerade, wo ich hier sitze und das schreibe spaziert mein schleimi-Spanier vorbei, desssen Bierfahne wirklich legendär mindestens bis Santiago reicht. Er, der mir (und allen anderen Frauen) nette Kompimente macht a lá “Du hast sooo schöne Augen..:” Muss man das richtigs Maß aus Abstand und Nettigkeit finden, um den guten Frieden zu wahren. Jedenfalls werden wir heute die Nacht miteinander verbringen. Zusammen mit mindestens 20 anderen Pilgern im Schlafsaal. 

Inzwischen habe ich die Bierza durchquert, eine Weingegend, hab einen lustigen Familienbetrieb gesehen, eine Herberge/Restaurant, wo ich ganz alleine war, habe den steilsten (hoffe ich wenigstens) Weg des Camino Frances erklommen und mir von einer Französin (66), die durch Corona 5 enge Verwandte verloren hat, die Blasen an den Füßen reparieren lassen. Ich habe Luis aus Argentinien getroffen, der mit dem Rad unterwegs ist und einen Spanier aus Granada, der seit 2 Jahren unterwegs ist. Auch er hat , ähnlich wie Bernd, einfach hingehauen. Er sei immerhin 39 – und da werde es Zeit, dass er sich mal um sich kümmere. Nun, der Weg wird es richten. 

Ich trotte da neulich so die Straße lang, da treffe ich zwei Hunde. Einen Welpen und einen Struppi. Beide sind wohl der Meinung, ich müsse mit ihnen spielen. Hab aber keine Lust. Der Welpe sagt nix, Struppi ist auf Hundeart ungehalten und bellt wie ein Wilder. 

Ach und dann ist es passiert. Ich habe das erste vierblättrige Kleeblatt gefunden, in meinem Leben. Krass. Das ist ein Beweis dafür, dass es geht. Denn bei José, ihr erinnert euch, der Typ mit dem Öko-Wein und den Kleeblättern – hatte ich beschlossen, dass ich jetzt auch mal ein 4-blättriges Kleeblatt finde. Hat geklappt. Ist  wohl doch mehr Mindset als alles andere.

Zurück zur Albeque mit Familienanschluss. Da habe ich senegalesisches Essen bekommen. Und durfte richtig mit dabei sein, im Familienleben. Wunderbar. Ein weiteres Geschenk des Jakobsweges.

Von Templern und einem knarzenden Haus

Von Templern und einem knarzenden Haus

Na da wird wohl doch was zurückgeblieben sein von meinem latenten Sonnenstich. Ich stiefele gerade durch eine blühende Wiese, da eilt mir ein Templer entgegen. Kapuze tief ins Gesicht gezogen – und völlig ignorant. Ich sehe schon Templer. Das sind die mit dem roten Kreuz, ein Ritterorden, der laut Wikipedia irgendwie vom Jahr 1100 noch etwas bis 13 nochetwas die Pilger beschützte, aber nicht nur. “Macht der Weg auch eine Zeitmaschine?”, frage ich mich leicht irritiert – und blicke an mir runter. Nö, ich habe immernoch meine neuzeitliche Ausrüstung – auch mein frisch erworbener Pilgerstock ist bei mir. Vielleicht bin ich auch zu lange alleine mit mir… und drehe langsam durch. Doch der Reihe nach.

Also da soll mir einer sagen, der Jakobsweg sei überlaufen. Ist er nicht oder ich bewege mich völlig außer der Norm hier, denn ich bin schon die zweite Nacht fast ganz alleine in der Herberge. Das “außer der Norm” Ist irgendwie auch wieder passend, denn ich habs ja im Namen. Wie DU willst. Nicht wie die anderen. 

Ich bin ein bisschen aus dem Standard-Etappen-Raster rausgefallen. Denn ich musste mal kurz eine kurze Etappe einschieben und in Rabanal del Camino einkehren. Ein malerisches Dorf. Irgendwie hatte ich recht früh eingecheckt in einer wunderbaren Herberge mit netten Menschen und ausreichendem Wlan – war zum Mittagessen – und danach ging gar nichts mehr. Sonnenstich – oder so was. Jedenfalls fühlte sich mein Kopf so eben sehr matschig an. Da bin ich erst mal ins Bett und da auch – bis auf einen kurzen Zwischenstep, den gregorianischen Pilgersegen zweier sehr souveräner Mönche) und ein Zoom-Gespräch nicht mehr rausgekommen bis morgens früh. 

Ist auch klar: Ich hatte an dem Tag meine Kappe ziemlich spät aufgesetzt und bin den ganzen Tag mit meiner Kuscheljacke gelaufen. Kalt war es nicht, eher warm bis heiß, aber ich musste meinen Sonnenbrand an den Armen auskurieren. Und schlauerweise habe ich ja aus Gründen der Gewichtsreduzierung meines Rucksacks mein langärmeliges Shirt in der ersten Herberge gelassen. Dumm gel… na egal. Jedenfalls ging es schön sachte aber stetig bergan. Den ganzen Tag. Bis auf stattliche 1300 Meter Höhe. Da ist die Luft schon dünne. Das ist schon hoch, wenn “mein” höchster Berg in den Kmehlener Bergen liegt der weniger als 200 Meter hat.. 

Am Morgen war alles wieder fein, frisch bin ich in die neue Etappe gestartet: Durch wirklich nach all den tosenden Straßen – endlich Stille. – Nein eigentlich keine Stille. Frösche quaken, Vögel zwitschern, Bienen summen, der Wind rauscht  – und ab und zu höre ich meine eigenen Schritte, manchmal auch meine Selbstgespräche. Sonst ist da NICHTS. Berge, Aussicht. Und so was von einer blühenden Vielfalt an der ich mich kaum satt sehen kann. Natürlich sind alle anderen Pilger schon weg. Und ich staune immer noch über Blümchen, Ginster und Heide in den verschiedensten Varianten. Es geht kräftig bergan. Heute habe ich Kraft und fühle mich wirklich wohl, obwohl ich heute den höchsten Punkt des Jakobsweges mit rund 1600 Höhenmetern erreichen werde. Gemessen hab ich es nicht. Tomas hat es mir erzählt. Tomas ist ein Einsiedler und Templer. Die roten Kreuze zieren schon seit Kilometern neben der Jakobsmuschel die Wegweiser. Ich wusste gar nicht so richtig, was Templer sind und hab mich belesen. Nun, Tomas ist einer der Ver-rückten, die hier oben, am höchsten Punkt des Jakobswegs ihren ganz eigenen Film spielen. Der Templerorden ist wieder auferstanden und in der Enklave Manjarin gibt es wenige windschiefe Hütten, seltsame Gestalten – und eben Tomas. Der kräftige Ex-Pilger läutet die Glocke als ich des Weges komme. Natürlich gehe ich gucken: Ganz in Templer-Manier bekomme ich die Frage: Coca Cola oder Wasser. Na bei so viel Charme: Da nehm ich doch Wasser. Tomas klärt mich über die Templer nicht auf, nur dass das eben so sei – er erzählt mir jedoch, dass seine Katze Prinzessin heißt und 4 Junge bekommen hat, sein Hund schwarz ist, aber eingesperrt, weil manche Pilger Angst vor Hunden haben. Und dass hier der höchste Punkt des Weges sei. Na, wenn Tomas das sagt.. Immerhin ist er 19 Mal den Weg gegangen. Und hier bleibt er jetzt, Sommer wie Winter – und gibt den Pilgern Getränke. Früher war es mal eine Herberge aber geht irgendwie gerade nicht. Genauer ist Tomas da nicht. Und, nein es gibt keine Fotos. Will er nicht. Ist ja schließlich sein persönliches Recht. 

Ich verlasse Tomas und Princessa – und steuere das Cruz Ferro an. Eigentlich heißt es “eisernes Kreuz”, aber der Stiel vom Kreuz – zugegebenermaßen wirklich hoch, ist aus profanem Holz. Auch sonst hätte ich mir anhand der Fotos das Ganze etwas spektakulärer vorgestellt. Naja. Hier legen Pilger die Steine, die sie mitgebracht haben – mit ihren Sorgen ab. Das ergibt auch Sinn, am höchsten Punkt des Weges… Habe auch ein paar Sorgen da gelassen, aber kaum Zeit zum Reflektieren.

Vor mir sind sechs sportlich, sehnig drahtige Radler-Pilger angekommen. Hübsch sind die Radler anzusehen in ihren gestylten Sportdresses und den muskulösen Waden. Aber eben hektisch. Immer auf Höchstleistung. Schnell ein “Sechser-Foto” gemacht, noch wenigstens ein Rad dazu, dass man auch sieht, dass sie mit dem Rad hier waren – und fertsch. Bevor sie gehen, greift sich jeder einen der Steine die da liegen und wirft sie hinter sich. “Porque” frage ich einen der eiligen Radler. Der erklärt mir eilig – “Wirf ihn hinter dich und deine Sünden sind vergeben.” Meine Herren jetzt schon? “Ich dachte, erst in Santiago.. “

Na dann, ich greif mir einen Stein – und werfe ihn hinter mich. Bevor ich mich vom Acker mache, treffe ich einen Belgier, der in der Schweiz wohnt und eine sehr angenehme Stimme hat. Wir schnacken kurz, das übliche.. und dann eilt auch er weiter. 

Warum bin ich so “bummelig”?? Keine Ahnung, habe auch eigentlich keine Lust darüber nachzudenken. Es geht durch Wald und Heide noch ein Stück hoch, dann runter. Das ist ungefähr so, wie der Findlingspark Nochten (aus der Lausitz) in XXL und in echt großer Höhe. Mehr Heide als Stein, aber immer wieder sehr feine Gesteinsformationen. 

Nun bekomme ich Hunger, ein Dorf kommt vorbei und ich kehre ein. Eigentlich sollte es hier eine coole Pilgerherberge geben, wo gemeinsam gekocht wird.. aber die Hospitaleros sind wohl ausgezogen aus dem wirklich pittoresken Dorf hoch oben. Es ist Sonntag und beste spanische MIttagszeit, 14 Uhr. Alle Tische in dem Lokal mit Aussicht sind voll besetzt. Die Aussicht ist ein Traum. Das Essen auch. Aber ich will nicht bleiben, irgendwas zieht mich weiter. Ins nächste Dorf. Im Pilgerführer steht, dass man eigentlich bis Molinaseca gehen soll. 

Aber dazwischen kommt ein wilder steiniger Abstieg, den will ich heute nicht mehr. Ich rufe im nächsten Dorf die Herberge an. Habe Glück, ich reserviere einen Platz. Haha, ich bin seit 30.5. der erste Pilger, der da einkehrt. 

Na wunderbar: Wirklich. Ich treffe Oliviere – einen Spanier, der in Frankreich aufwuchs und wie der Zufall es wollte, nun seit 4 Jahren Hospitalero (also Gastgeber für Pilger) ist. Wir plaudern über Gott, Engel, Liebe, die Welt und das Business mit den Pilgern, das auch für unerschütterliche Optimisten wie Oliviere ab und an herausfordernd ist. Dieses Jahr waren mit mir 19 Pilger da. In einer Herberge, die am Tag 20 Pilger aufnehmen kann und die so wunderschön ist. Holz, ein altes typisches Steinhaus mit einem herrlichen Garten mit Nuss- und Stechpalmenbaum. Der Ort – sehr sehr empfehlenswert, heißt Riego de Ambros und es gibt nur eine Herberge. Die Pilger aber eilen weiter. 

Ich nicht. Ich bleibe hier und alleine. Oliviere verlässt mich gegen 7 und da habe ich Haus und Hof für mich alleine. Es wird frisch hier oben und ich ziehe mich zurück ins Haus. Das Holz arbeitet, was ziemlich interessante Geräusche hervorbringt. Es knackt und knarzt in einer Tour. Mal hier, mal weiter fern. Angst hab ich nicht. Es ist ein guter Ort. 

Und ehrlicherweise hat mich Oliviere auch eingeschlossen und ich hab mal vorsichtshalber noch das Fenster zum Dorfplatz geschlossen. Ich schlafe tief und träume wirr. Und steige früh ganz alleine bergab. In meinem Tempo, durch ein duftendes Tal voller Blumen und schattiger Bäume. Ein Träumchen. Molinaseca ist ein schöner kleiner Ort, aber da laufe ich durch. Als dann die Sonne doch zu warm wird, ziehe ich meine Jacke aus – und mache dazu an der Bushaltestelle Rast. Laufe fröhlich weiter, um nach 2 km festzustellen, dass ich meinen erst gestern erstandenen Wanderstock liegen lassen habe. Knurrend und murrend beschließe ich, umzukehren und die kurze Strecke noch mal zu laufen, um meinen Stock wieder einzufangen. Naja, was solls. Soll ja schlank machen, der Camino, meinte mein Templerfreund Tomas. Der muss es ja wissen. 

Die Berge sind erstmal vorbei. Heute ist Straße laufen angesagt. Das tu ich auch – und bin wiedermal in einer Herberge ganz alleine. Ein Luxus für 10 Euro. Allerdings nur bis 11 Uhr abends, dann kommt doch noch ein Paar. Aber ist ok, ich bin ja noch wach. 

Der Marketing-Hack für heute, den will ich dir nicht vorenthalten. In einem Dorf, in den Bergen hatte ich einen Kaffee und einen so was von sortierten Pilgershop gesehen, das ist der Wahnsinn. ALLES da, was ein Pilger braucht. Pflaster, Duschgel in kleinen Packungen, Trockenobst, Kondome, Wanderstöcke, Regenjacken, Andenken, Nähzeug, sogar EINLEGESOHLEN, einfach ALLES. Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, was ein Pilger wirklich brauchen könnte. Das ist mein MarketingHack für heute. Wenn dein Angebot so ist, dass keiner mehr nachfragen muss, dann ist es gut. Wie du das rausfindest? Kenne deine Zielgruppe besser als dich selbst. Falls du dazu mal ne Frage hast, weil dein Business noch nicht so läuft, wie du es dir vorstellst, dann sag Bescheid. 

Buen Camino, ihr Lieben. 

Durch den Schnee direkt zur Mitte des Jakobsweges

Durch den Schnee direkt zur Mitte des Jakobsweges

Heute bin ich durch den Schnee gewatet… 

Also, direkt durch den Flusen-Schnee der Pappeln. Das erinnert mich sehr an meinen letzten Jakobsweg-Besuch. Das war im frühen März – und da war tatsächlich noch Schnee! In Sahagun, wo ich heute nacht bei offenem Fenster die Störche klappen hörte und von Schwalben geweckt wurde, habe ich die bislang kälteste und einsamste Nacht meines Lebens verbracht. Vor drei Jahren. Das war meine letzte Pilgernacht bei der Tour, die das BusinessPilgern hervorbrachte. Mal sehen, was dieser Weg bringt. 

Dieses Mal habe ich einer anderen Herberge geschlafen – ein Benediktinerkloster. Da  hatte ich tatsächlich ein Viermann-Zimmer ganz für mich allein. Seltener Luxus auf dem Weg. Mir kommt es vor, als wären es dieses Jahr weniger Pilger da als 2018. Aber wer weiß, vielleicht sind die nur alle mega früh am Start. Morgen geh ich jedenfalls auch deutlich eher los als heute (7.30 Uhr) – es wird echt zu schnell zu warm. Meinen “Jet-Lag” müsste ich ja so langsam überwunden haben, so dass ich mich dann schon auf die nächste Tour morgen freue. Und die erste Runde – etwa 19 km habe ich ganz ohne Blessuren der Füße überstanden.

Als ich losgelaufen bin, brauchte es nur wenige Schritte, um wieder in das Gefühl der unendlichen Freiheit zu kommen. Alles, was mich die nächsten vier Wochen begleiten wird habe ich dabei. 

Kleiner Jammer-Hammer: Kein Shampoo – ich dachte irgendwie, Seife ist ok. Habe es ausprobiert. Also, ihr Lieben, Seife fetzt gar nicht beim Haarewaschen ;). Und kein Waschmittel. Auch schlau, wenn man nur zwei T-Shirts mithat. 

Nun, irgendwie bin ich gerade zu müde, die Tienda – das Geschäft vor Ort zu suchen. Mach ich morgen. Heute muss die Seife herhalten.

Bin in einer netten Herberge untergekommen mit einigen anderen Pilgern. Da gibt es wenig Platz, dafür aber einen Garten und Wäscheleine. Ist auch nicht schlecht. 

Gerade sitze ich im Dorfgasthor. Das ist wirklich anders als in Deutschland. Dieses Restaurant ist wirklich Treffpunkt für die Leute, die hier wohnen. Es ist laut, die Stimmen wabern durch den Vorgarten. Es wird Wein getrunken – mit Tapas(!). Wir sind ja auch kurz vor Leon. Dort hatte ich vor drei Jahren eine sehr schwankende Erfahrung, habe drei Wein getrunken – und war zwar reichlich angeschäkert, aber auch satt. Für 6 Euro!
Nun ich habe ein fulminantes Menu del Dia gegessen. Und bin satt, zufrieden und schreib hier zum Stimmgewirr. Übrigens: Mein Marketing-Hack für heute: Auf einer langen Strecke, die relativ monoton ist, rechts und links Felder, und sonst immer gerade-aus, da haben die findigen Gastgeber aus diesem Dorf hier die Wegweiserpoller genutzt, um schicke Flyer von ihrer Pilgerherberge drauf zu legen. Mit netten Fotos und Menu del Dia-Ankündigung. Was glaubst du, wo ich heute abgestiegen bin :)).

Hier gibt es viele Felder mit reichlich Mohn – das sieht wunderschön aus. Ich musste irgendwie heute – mitten auf dem Weg richtig lange innehalten – und da habe ich dieses warme Gefühl der Dankbarkeit so warm und heftig gespürt. Herrlich. Das liebe ich am Camino. 

Ich geb dir heute noch einen Spruch mit auf den Weg, den ich im Kloster gefunden habe:

“Cado Paso es importante, después veremos por que!” – Jeder Schritt ist wichtig, danach sehen wir, wofür. Buen Camino.

Warum Marketing beim Pilgern besser funktioniert?

Warum Marketing beim Pilgern besser funktioniert?

Wie der Jakobsweg dein Marketing unterstützen kann: Gute Ideen entstehen im Gehen.

Das BusinessPilgern ist eine wunderbare Einrichtung. Denn diese Tage war ich wiedermal mit einer Kundin draußen, auf dem Jakobsweg. Diese historischen Wegenetze ziehen sich ja durch ganz Europa, ein Glück, dass sie vor einigen Jahren wiederentdeckt worden und (meist) gut ausgeschildert sind.

Die typische Jakobsmuschel ist das Symbol des flächendeckenden Wegenetzes.

Oft nutze ich, aus guter alter Verbundenheit, den Jakobsweg, wenn es sich ergibt. Ich finde, dass die Wege eine ganz besondere Energie haben. Vor hunderten von Jahren wanderten hier die Pilger – und Geschäftsleute durch ganz Europa, weil sie zu sich selbst finden oder auch Geschäfte machen wollten oder mussten.

Oftmals führen die Wege abseits der Straßen entlang.

Und das ist, was ich so liebe. Die Aussichten auf dem Jakobsweg. Sie sind nicht immer heiter, so wie hier. Aber sie sind weit. Sie öffnen Horizonte. Man kann als Mitpilger förmlich spüren, wie sich die Wolken wegschieben und der Kopf langsam aber sicher Ideen und Hoffnung produziert und schließlich Gewissheit.

Gewissheit, dass es geht. Dass es ein Ziel geben kann.

Dass sich jeder Schritt lohnen wird. Dieser Prozess – er ist so schön anzusehen und ich wünschte wirklich, dass mir das schon früher eingefallen / zugefallen wäre: Meine Kunden im Marketing zu nehmen und raus zu gehen, die Dinge einmal aus einer komplett anderen Perspektive zu betrachten.

Warum Marketing beim Pilgern besser funktioniert?

Gehen macht den Kopf frei.

Pilgern geschieht außerhalb des eigenen Büros, das manchmal belegt ist von den Hürden und Ablenkungen des Alltags.

Die Klarheit kommt beim Gehen.

Gute Ideen entstehen beim Gehen.

Du bist nicht allein.

Hier begleite ich dich auf deinem Weg zu deinem Marketing und entwickle aus dem Wirrwarr der Methoden genau deine Strategie mit dir. Wenn du magst, begleite ich dich mit Wieduwilt Kommunikation Schritt für Schritt beim Umsetzen.

So eben, wie beim Pilgern auch. Da trägt jeder seinen Rucksack.

Doch es ist schön, wenn jemand an der Seite ist, der vielleicht den oder einen ähnlichen Weg schon gegangen ist. Schau gerne mal rein – und bewirb dich für ein Gespräch mit mir. Ich freue mich auf dich.

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Ihr Lieben, ihr wisst ja, ich bin gestrandet in Neuseeland, da gehts nicht raus und rein. Na, ist jetzt halt so.

Ich nehm euch mal mit in mein neues Pilgerleben in Zeiten von Covid 19, Corona. Also. Ich habe ca. 3 x 3 Meter. Aber ne schöne Aussicht, das ist wunderschön. Wir wohnen direkt über dem Finanz- und Nobeldistrikt von Auckland. In normalen Zeiten eine tolle Lage. Im 17. Stock – ich glaube es sind weitere 17 über mir, kann man schon ordentlich weit gucken, soweit das zwischen den Hochhausschluchten geht. Einen Zipfel heute türkisgrünes Meer kann ich sehen. Ich kann von meinem Bett aus, in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte, den Skytower sehen.

Er schaut mir direkt ins Bett, beim Arbeiten zu, beim Yoga zu und wahrscheinlich wacht er auch über meine Träume. Der Skytower und  ich, wir haben uns angefreundet und in Gedanken, grüße ich den langen Spargel, denn er ist dünn und lang, nicht so kugelig gemütlich wie der Fernsehturm in Berlin. Da fallen mir gleich zwei Dinge ein: Spargel.. ohh.. hmmm. Und zu Hause. Naja, die Welt ist halt jetzt wie sie ist und ich bin zutiefst dankbar für

-Freunde aus aller Welt, die in Gedanken bei uns sind und uns regelmäßig kontaktiere
-Echte Hilfe von echten Freunden
-Ein großartiges Team, das sich richtig reinhängt!
-Meine wiederkehrende Kreativität
-Dach über dem Kopf
-Internet
-Strom
-Essen
-Wasser und Tee

Und jetzt ascht der Typ über mir, auf meinen Balkon. Mein Balkon ist 40 cm breit und mit  einer Betonbrüstung versehen. Bloß gut, im normalen Leben meide ich große Höhen…. Bin ja aus Brandenburg. 

Und ich gehe IndoorPilgern. Sieht so aus, dass ich, wenn ich kein Zoom habe (mache ich mangels anderer Plätze im Bett:)) ums Bett herumlaufe. Rechts rum, links rum. Zwischen Bett und Fenster passt ne Decke, da hab ich jetzt wieder mit ANFÄNGER Yoga begonnen. Und ich mache meine Marketingberatung eben Indoor. Naja, nicht ganz. So lange es einigermaßen von der Temperatur geht (hier ist Herbst), hab ich den ganzen Tag das Fenster offen. Noch ein Vorteil. Das Hotel ist so alt, da gab es noch keine Klimaanlage. Also Business- wird zu Indoorpilgern, sonst ändert sich nichts.


Achso, und zurück zu dem Typen, der auf meinen Balkon ascht. Irgendwie nervt es, aber wir sitzen ja alle im gleichen Boot, äh Hotel. Leute, meine Toleranz ist riesig geworden in diesen Tagen. Ebenso wie ich schmerzhaft das Loslassen lernte. Auch ein Grund, dem Corona dankbar zu sein. Bleibt gesund!

Die dampfende Erde der Maoris

Die dampfende Erde der Maori

Ihr wisst ja, wir sind in Neuseeland unterwegs. Eine lange geplante Reise, die nun von einem Ereignis überschattet wird, das wir uns niemals hätten träumen lassen. Was machen wir? Das beste draus.

Wir können die Dinge nicht ändern.

Also besuchen wir auch den ein oder anderen Ort. Gestern haben wir den Geothermal Park Orakei Korako angesehen und ich bin immernoch ganz ergriffen. Mutter Erde hat so unbändig viel Energie. Die Erde dampft.

Überall weißer Dampf. Heißes Wasser bahnt sich seinen Weg durch Risse und Spalten, Algen und die verschiedenen Gesteine schillern in den prächtigsten Farben. Auf einmal zischt ein Geysir. Darauf folgt dann ein dumpfes BLUBBLUB.

Die Kraft der Erde

Ein Muddy Pool. Der Schlamm blubbert, wie zu dicke Kartoffelsuppe und zeigt an anderer Stelle die Kraft der Erde hier. Wenn ich mir vorstelle, welch gigantische Energie uns die Erde schenkt, dann bin ich still vor Ehrfurcht.

Als ich dann noch die heilige Lavahöhle mit heute tiefgrünen klaren Wasser entdecke, fließen mir die Tränen, aus irgendeinem Grund spüre ich, dass dies ein besonderer Ort ist. Ist es auch.

Tränen am Ort des Schmückens

Später im Reiseführer lese ich, dass dies der Platz des Schmückens der Maori war. Über Jahrhunderte lebten hier die Maori die Flusspeople. In jener Höhle mit dem smaragdgrünen Wasser bereiteten sich der Sage nach die Maorifrauen auf Zeremonien vor.

Für mich hat dieser Gedanke  etwas ganz ganz Schönes, nämlich der achtsame Umgang mit den Kräften, die uns die Natur schenkt.

Der einzige Fluss, der ein Mensch ist

Der Whanganui-River ist der einzige Fluss der Welt, der wie ein Mensch behandelt wird. Die Bäume, von denen ich dir schon im Podcast erzählte, werden als Götter oder menschliche Wesen gesehen und so behandelt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation ein schöner Gedanke und mein Respekt davor, wie weise doch einige der “Urvölker” waren.

Ich wünsche euch Kraft und Liebe und eine enge Verbindung zu Mutter Erde.

Die Reisszwecke

Die Reisszwecke

Weil zusammen halten muss, was zusammen gehört, existieren Hilfsmittel. Büroklammern, Tacker und Heftstreifen, mit denen du lose Blätter zusammen heften kannst. Was das mit Pilgern zu tun hat?

Warte mal kurz, ich schreib es gleich auf. Diesen kleinen Hilfsmitteln ist gemeinsam, dass sie einfachst sind und große Hilfen leisten – und dass sie sich seit der Erfindung kaum verändert haben. War also ein Volltreffer. In dieses Sammelsurium der technischen Kleinigkeiten, die das Leben eines Büromenschen vereinfachen, gehört einfach auch die Heftzwecke, wie ich neulich lernen durfte. Bei mir heißt das Ding seit ich denken kann: Reisszwecke. Und obwohl ich nur ein paar Kilometer von seinem Erfindungsort entfernt geboren bin, habe ich nie darüber nachgedacht, warum dieser praktische kleine Nagelartige Gegenstand mit dem Breiten “Hut” und dem spitzen dünnen Nagel, eigentlich so heißt.

Bis ich – na, rate mal: Pilgern war!

Ich pilger so durch Bad Liebenwerda, wo unser Hauptquartier ist, wenn wir nicht im Kundenauftrag unterwegs sind und da seh ich es: Das Geschäftshaus von Robert Reiss. Der Kartograph beim Königlichen Katasteramt war nicht nur Kartograf, er war auch Unternehmer. Und um es sich und den anderen Kartografen und Technischen Zeichnern einfacher zu machen, erfand er die Reisszwecke, die Reissschiene, und das Reissbrett… Mehrere 10.000 Pakete versandte er  1909 (!!!) schon aus der kleinen Stadt an der Schwarzen Elster.

Also der Robert Reiss war ein pfiffiger Bursche, ein begnadeter Unternehmer, denn er hat was getan, was viele andere nicht tun: Er hat den Bedarf seiner Zielgruppe genau gekannt und eine einfache, pragmatische Lösung gefunden, um die Arbeit erheblich zu vereinfachen. Damals – bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden ja alle technischen Pläne, alle Karten und alle Baupläne mit der Hand (!) gezeichnet.

Heute unvorstellbar.

Damals machte halt die Reisszwecke es möglich, dass die feinen Pergamentbögen auf dem Reissbrett da blieben, wo sie liegen sollten. Und warum erzähle ich dir das? Weil ich dich als Marketingspezialistin inspirieren möchte, dich in die Schuhe deiner Kunden zu stellen. Was ist ihr größtes Bedürfnis? Was wollen sie wirklich? Wo drückt es am meisten? DAS ist dann dein Angebot. Und was bedeutet so ein Mensch, wie Robert Reiss für eine Stadt? Na, genial! Deine Stadtführer können Geschichten erzählen von der kleinen Zwecke, die der Robert erfand. Und den Besuchern bleibt das im Gedächtnis.

Interview mit Peter Kowalsky

Interview mit Peter Kowalsky

Peter Kowalsky sagt er habe großes Durchhaltevermögen. Große Nutzung des Konjunktives ist hier allerdings nicht nötig, denn sowohl Persönlichkeitstest als auch Biografie bestätigen diese Eigenschaft zu 100%.

„Jeder denkt er könne ein Produkt erfolgreich machen und das ist auch gut so, ansonsten würde es ja niemand probieren. Wir damals auch nicht.“ Lässt der Bionade-Gründer durchblicken und verweist auf den harten Weg, den er mit seinem Familienunternehmen zurückgelegt hat. Dass es sich um echte familiäre Verhältnisse dreht wird klar, als sich Peter Kowalsky zu Beginn des pilgernden Interviews mit Jana Wieduwilt über die Herausforderungen in einem Familiengeschäft mit wenig Geld, aber viel Idealismus und einer riesigen Vision berichtet.

Im Gespräch erzählt er über die harten Jahre beim Aufbau der Bionade-Marke – stets unter hohem finanziellen Druck, über die Natur, die ihm große Kraft schenkt. Er sagt auch, wie es seit der Firmenabgabe 2012 weiterging. Der studierte Lebensmitteltechniker Peter Kowalsky bleibt den Flüssigkeiten treu, könnte man so sagen und produziert mit seinem neuen Business Inju Getränke, die dem Körper das geben was er braucht. Ihm geht es um Natur und Schönheit, die entsteht, wenn man mit sich selbst im Reinem ist. „Inju soll dir dabei helfen, besser zu werden, aber nicht für dein Ego und dem ewigen Selbstoptimierungsdrang, sondern für deinen Körper und deine Seele. Es sei „kein Performer-Getränk“, aber viel mehr ein natürlicher Anreiz, deinen Körper auf den Weg zu bringen in dem Chaos unserer schnelllebigen Welt klarzukommen.

Eine innovative Idee, die Peter da in Berlin vorantreibt und auch mit Jana Wieduwilt im Podcast bespricht. Inspirationen und durchdachte Lebensweisheiten liefert Peter Kowalsky obendrein. Und es gibt Rabatt auf eure Inju-Bestellung: Passwort: Pilgern.

Hört unbedingt mal rein! Es lohnt sich!

Jakobsweg hilft bei Krise

Jakobsweg hilft bei Krise

BusinessPilgern schafft Klarheit

Blankenese, der Ort meiner Träume. Ne, falsch. Ein Ort meiner Träume. Hier gibt es auch einen Jakobsweg, den ich mit einem Kunden gegangen bin. Dabei fiel mir diese sinnige Aufkleber unter dem Jakobsweg-Aufkleber ins Auge. Krise. Steht da. Hm. Ist der Jakobsweg in einer Krise? Sollte man, wenn man in einer Krise steckt, den Jakobsweg gehen? Oder hat das alles gar nichts miteinander zu tun? Also, meine Antwort kennst du:

Bei Krisen aller Art hilft Gehen immer. Mir jedenfalls. Auch bei Nicht-Krisen sondern nur normalen Zuständen, wie einem Umzug hilft Gehen ebenso. Vor allem Losgehen und Tun hilft immer mehr, als vor Angst zu schlottern und wie das Kaninchen vor der Schlange bewegungsunfähig zu sein. Was sind deine guten Vorsätze für das nächste Jahr? Willst du vielleicht Pilgern gehen? Ich habe dir eine Vorlage gebaut, mit der du dieses Jahr Revue passieren lassen und deine Vorhaben für 2020 festhalten kannst. Schreib dich für meinen Newsletter ein und hol dir das kostenlose Workbook! Ich freue mich auf dich und wünsche dir einen wunderbaren 4. Advent aus Bad Liebenwerda.

Genügt der Schein?

Genügt der Schein?

Glanz und Glimmer – notwendig oder nicht?

Muss es eigentlich Glitzern in der Marketingwelt? Muss ich auf jedes Produkt eigentlich so viel Zucker drauf streuen, wie auf den guten Frauendorfer Christstollen? Oder reicht auch Stulle. Ne ehrliche, trockene Stulle. Macht ja auch satt. Hmmm. Was sagst du? Oft passiert es mir, dass mir Menschen sagen, wenn ich erzähle, dass ich Marketing mache – oh, also Anhübschen von Schrott, damit es die Leut kaufen. Kann man so sehen. Aber in Wirklichkeit ist es so. Das beste Marketing kann Schrott nicht oder nicht lange zu einem Kassenschlager machen. Geht nicht. Die Menschen sind nicht blöd, die kaufen nicht mehr alles, was bunt und nett ausschaut. Oder sie kaufen einmal, dann aber nicht wieder. Und über Social Media dreht sich ein Shitstorm zusammen. Das beste Marketing nützt gar nichts, wenn das Produkt  oder die Dienstleistung nicht stimmt, die verkauft werden soll.

So ging es jener Elster, die mir hier beim Pilgern auf dem Jakobsweg bei Leipzig begegnet ist. Aus irgendeinem Grund war der Vogel regelrecht närrisch auf die Glitzersteinchen in meinen Schuhen. Da sind zwei, drei kleine Glitzer drin und die Elster war so davon fasziniert, dass sie sich traute, bis zu meinem Schuh zu kommen, weil sie unbedingt wissen musste, ob sie wohl ein Glitzersteinchen erhaschen kann. Nach einer Weile merkte die Elster, dass da, außer gut durchgewanderten Füßen nichts zu holen war, und zog zeternd von dannen. Sie hatte sich vom schönen Schein täuschen lassen. 

Damit will ich nicht sagen, dass man gute Produkte nicht zusätzlich zur Qualität hübsch verpacken kann. Schleifchen obendrauf. Alles einmal durchgestylt. Na klar. Du isst doch im Restaurant auch lieber von einem glänzenden Teller als von einem, der offenbar ein wenig schmuddelig ist – egal, wie das Essen schmeckt, es wird dir nicht gefallen. 

Daher:  Stell dir immer als erstes die Frage: Genügt mein Produkt, meine Dienstleistung?

Ich freue mich auf dein Feedback.