Wer bist du?

Wer bist du?

Wie Halbtagspilgern als Methode hilft, konsequent ich selbst zu sein

Es ist heiß diese Tage in Deutschland und da lohnt es, früh aufzustehen, um Stille und Kühle des Tages zu genießen. An so einem frühen Morgen bin ich kürzlich mit einem Geschäftspartner pilgern gewesen. Die Sonne brachte den See zum Dampfen.

Ich weiß nicht mehr wer ich bin

Und während wir so liefen und über dies und das plauderten, kam plötzlich: Jana, ich weiß manchmal gar nicht, wer ich bin. Immer bin ich für andere da. Ich baue mein Unternehmen auf, kümmere mich um Familie und Mitarbeiter und dann, wenn mich jemand fragt, was ich mache, fange ich an herumzustammeln, wie ein Schuljunge.

Eigen- und Fremdwahrnehmung

Das war mir so nicht aufgefallen, für mich war und ist er immer sehr klar und straight auf den Punkt gekommen. In seiner Sichtweise stammelte er. Diesen Eindruck hatte er von sich selbst, aber alle anderen dachten das keineswegs. Das Dilemma der Eigen- und Fremdwahrnehmung hatten wir schnell geklärt.

Der Kern der Frage

Der See dampfte immer noch und der Weg wurde waldreich. Die Kiefern dufteten. Der Kern der Frage war aber doch noch ein anderer. Wer bin ich? Ist doch einfach, wirst du jetzt sagen: Du bist der Vater von Paule, der Sohn von Bernd und der Bruder von Detleff. Oder du sagst: Ich bin die Chefin von Firma XYZ GmbH. Oder du sagst, ich bin Olympiasiegerin in der XY Sportart. 

Das bist nicht du!

Merkst du was? Das bist nicht du! Das sind Tätigkeiten, die du ausübst oder deine Position in Beziehung auf andere beschreiben. Aber wer bist DU?

Ich bin Jana Wieduwilt. Punkt.

Seitdem ich das erkannt habe, ist mein Leben leicht und alles fließt. Ich bin Jana Wieduwilt. Mich gibt es nur einmal auf der Welt. Das reicht als Alleinstellungsmerkmal. Ich kann dazu natürlich noch sagen, dass ich Unternehmerin bin, Halbtagspilgerin. Aber im Grunde setze ich mich auch da wieder meiner “Berufsbezeichnung” aus. 

Es reicht, du selbst zu sein

Halbtagspilgern ist nun tatsächlich meine Methode, die mir hilft, konsequent ich selbst zu sein. Wisst ihr, was passiert ist, seit ich ich selbst bin? So wahnsinnig viel, dass mich viele Leute fragen, wie ich das gerade alles mache. Nun, ich nehme meine Energie und natürlich mein wunderbares Team zur Hilfe. 

Kraft, die bei mir bleibt

All die Kraft, die ich aufwenden musste, um eine Show zu spielen, die nicht meine war, um zu überlegen, was ich wann mache, damit ich im Außen “gefalle”, Menschen auf mich aufmerksam mache und so weiter, die brauche ich nicht mehr. Ich kann diese Energie gewinnbringend einsetzen, dafür einsetzen, anderen Menschen zu helfen, authentisch zu sein und sich gut zu verkaufen.

Marketing zum DurchdieDeckegehen

Das Gleiche mache ich für Regionen, touristische Wege und Städte. Natürlich ist das Leidenschaft, halbtags zu pilgern. Natürlich ist es meine Leidenschaft, strategische Marketingkonzepte zu entwickeln, Ideen zu finden, wie meine Kunden selbstbewusst so richtig durch die Decke gehen. 

Einfach sein.

Warum kostet mich das keine Kraft, ich selbst zu sein? Weil es einfach ist. Du bist ja du. Immer. Oder hat es dich als Kind Kraft gekostet, da zu sein? Hat es dich Kraft gekostet, zu  Hause zu sein und in deiner Spielecke dein Ding zu machen, wenn dich gerade keiner beobachtet? Nein! Weil du ungeschminkt, unverkleidet oder auch einfach so du selbst sein konntest.

Echte Momente vs. Rollen des Lebens

Auch in deiner Kindheit gab es diese echten Momente. Und heute? Heute bist du immer in Rollen drin, so bald du irgendwas machst. Du bist Chef, Ehemann/-frau, Mutter, Vater, Vereinsmitglied. Da hast du einen Eindruck geschaffen: Stark, perfekt gekleidet, immerwissend, nachgiebig oder was auch immer.

Und nun?

Sollst du das nicht mehr sein und den alten Kinder-Punk aus dir raus holen? Nö. Erst mal nicht. Aber du kannst du selbst sein, wenn du pilgerst. Alleine oder in der Gruppe. Draußen mit dir und der Natur.

Dem Baum, den du da gerade betrachtest, dem ist es egal, welche Markensachen du trägst.

Ob du heute besonders gut ausschaust und ob du deine Aufgaben alle erledigt hast, das ist dem Holz herzlich egal. Da kannst du üben, du selbst zu sein. Ich hab das so gemacht und es fühlt sich für mich so wahnsinnig gut an. So richtig gut.

Ab und an und Schritt für Schritt du selbst

Nachher, wenn du zurück bist, vom Pilgern, dann schau mal, ob du heute vielleicht ab und an ein klein bisschen mehr du selbst sein kannst. Du weißt nicht so richtig, wer das ist, du selbst? Finde dich wieder.

Nimm dir Zeit

Der erste Schritt ist Zeit, die du dir selbst gibst. Zeit für dich! Und wenn es nur 10 Minuten sind. Oder 20 Minuten pro Tag. DEINE Zeit. In der du machst, was dir gerade in den Sinn kommt. Schlafen?

Ok. Tu das!

Laufen? Na los. Malen? Wahnsinn. Ja. Du hast deine Pinsel und Farben auf dem Dachboden? Egal, nimm den Kugelschreiber. Schreiben? Ja, und dann bitte per Hand in dein Tagebuch. 

Einfach so

Ich freue mich sehr auf dein Feedback. Mein Geschäftspartner übrigens, mit dem ich pilgern war, er hat gleich Rad rausgeholt und ist gleich noch ne Runde radeln gewesen. Einfach so.

Die erste, die es wusste!

Die erste, die es wusste!

Interview mit Cornelia Heinz – Erfinderin der ErfolgsTempel-Methode für Unternehmerinnen

Es war eine Mail, die Cornelia Heinz ganz tief in mein Herz führte. Eine Mail, die so warmherzig, ehrlich und ergreifend geschrieben war, dass ich Gänsehaut bekam, als ich sie las. Ich schrieb spontan zurück, besser gesagt, es schrieb mich.

Erstes Treffen

Schnell war ein erstes Treffen verabredet. Ich erfuhr die Geschichte von Conny. Und war ein weiteres Mal tief beeindruckt. Und – unter uns gesagt – mich beeindruckt nicht so sehr viel.

Aber ich lerne unglaublich gern von klugen und inspirierenden Menschen. Schon das erste Gespräch – in dem es bei weitem nicht nur um geschäftliche Dinge, sondern auch um unsere Geschichte als Frauen, Mütter, Unternehmerinnen ging, war so voller Informationen gespickt, dass ich gar nicht anders konnte, als diese Dinge umzusetzen.

Sie wusste es als erste

Cornelia Heinz war es auch, die als erste von meinem Traum erfuhr, so viel zu reisen wie möglich, Achtsam zu sein im Alltag und trotzdem ein erfolgreiches Geschäft zu führen. Es ist jetzt so. Ich darf halbtagspilgern, du liest darüber in diesem Blog. Daher bin ich riesig froh, meine Freundin und Unternehmensberaterin Cornelia Heinz hier im Interview zu haben:

Das Interview

Jana: Conny, Du wusstest als erste von meinem Traum, mein Business von jedem Ort der Welt aus, steuern und ausüben zu können und hast die Grundlagen dazu mit deiner klugen, cleveren und einfühlsamen Beratung gelegt. Warum sollte jeder Unternehmer eine Vision haben? Warum ist das so wichtig?

Conny: In meinen Augen hat jeder Unternehmer eine Vision, sonst wäre er nicht Unternehmer, würde kein eigenes Ziel verfolgen, würde sich nicht mit seinem Business verwirklichen wollen, das heißt, für mich bedeutet, Unternehmer sein, nach seiner eigenen Vision zu leben.

Der rote Faden

Nur manchmal ist das so, dass man das einfach nicht weiß oder erst im Nachhinein den roten Faden findet, der einen zu der Vision leitet. Eine Vision ist für mich ein Leitstern, der ganz oben über deinem Unternehmen, deinem Leben steht und der dir die Orientierung gibt. Ich glaube gerade in der heutigen Zeit, in der sich alles so schnell ändert, ist es wichtig, zu wissen, wo dein Leitstern ist und wo du hinschauen musst, damit du auf deinem Weg bleibst.

Jana: Liebe Conny, immer, wenn wir uns sehen oder hören, fragst du zuerst nach dem aktuellen Stand. Wie ist dein Leben? Wo stehst du gerade? Du sagst, das machst du mit jedem deiner Klienten. Warum ist dir das so wichtig, bevor es an die harten unternehmerischen Fakten geht?

Conny: Meine allererste Coaching-Ausbildung war personenzentrierte Gesprächsführung. Dort habe ich gelernt, dass man all die Dinge, die man mitnimmt, z. B. Dinge aus dem Alltag, die gerade passiert sind, wie kleine Barrieren zwischen dem stehen, was man eigentlich gerade bearbeiten will und dem, was gerade dran ist.

Ankommen als Prinzip des Gespräches

Conny: Es ganz wichtig, anzukommen. Die Grundlagen für das Coaching baust du, indem man die kleinen Befindlichkeiten thematisiert. Meist sind sie mit einem Lächeln ganz schnell fort und man kommt dann in die Ruhe, um an den wahren Themen zu arbeiten. Und deswegen ist es mir immer wichtig zu wissen, was steht gerade an, was beschäftigt dich, was tust du gerade. Denn wenn dort etwas ist, das aktuell so wichtig ist, dass du den Kopf nicht frei hast, müssen wir da erst mal schauen. Das ist für mich Zeit- und Prioritätenmanagement.

Halbtagspilgern für Unternehmer

Jana: Ich weiß inzwischen, dass es viele, viele Menschen gibt, die auch halbtagspilgernd leben wollen, also eine gesunde Mischung aus Arbeiten, Rückzug, aus Anspannung und Schaffen und aus Abenteuer und Unterwegssein haben möchten. Das passt ja auch ein bisschen in die künftige Arbeitswelt, die sich erheblich von der Welt unterscheidet, die wir z.T. heute noch vorfinden. Was rätst du? Womit sollen diese Menschen anfangen?

Conny: Der Anfang ist immer am schwersten. Der allererste Schritt ist die Entscheidung, die du oder deine Leser treffen müssen: Ja, ich will anders sein, ich will anders leben, ich will mehr ich sein. Und mit dieser Entscheidung kommen die Lösungen.

Kuscheljacke?

Als wir zusammengesessen haben und du mir gesagt hast: „Ich kann mir das gar nicht erlauben. Was sollen den meine Kunden denken, wenn ich da in Kuscheljacke im Wohnwagen mit denen unterwegs bin, mit ihnen telefoniere?“ Und du hast dir da ganz viele Gedanken gemacht: „Was denken die über mich, denken die, dass ich nicht mehr die Expertin bin?“

Unternehmerin mit Kuscheljacke und Rucksack

Wir haben festgestellt: „Nein, es ist genau anders herum!“ Die Leute sagen: „Oh, wie cool, du kriegst das hin, du machst das!“ Und du bist in deinem Expertenstatus sogar noch gestiegen. Als erstes haben wir die Idee fixiert, wie genau du arbeiten willst. Was brauchst du, damit du so arbeiten kannst? Und wir haben dann geschaut, was du unternehmen, verändern und anpassen musst, damit du dann auch auf die Reise gehen kannst.

Ich glaube, das ist auch ein Prozess, zu entscheiden, was man mitnehmen will, welche Hindernisse es gibt. Dann räumt man diese Dinge auf und findet Lösungen. Diese sind ja heutzutage mit den digitalen Möglichkeiten sehr vielfältig und man kann losgehen.

Agile Gefühle

Jana: Bei aller Agilität. Du gehörst zu den Unternehmerinnen, die offen mit ihren Gefühlen umgehen, die immer mutiger voran gehen und auch mal Schwäche öffentlich zulassen und zugeben. Das finde ich ganz, ganz stark. Denn es macht dich authentisch. Woher nimmst du den Mut, das zu tun?

Conny: Diese Frage haut mich jetzt etwas aus den Socken, weil ich vor kurzem erzählt habe, wie es mir geht, dass es mir gerade körperlich nicht so gut geht, dass ich eine Pause, einen Rückzug brauche. Es ist natürlich im alltäglichen Bild einer toughen Unternehmerin schwierig, auch den verletzlichen Menschen zu zeigen. Ganz ehrlich: meistens ist es für mich wesentlich schwieriger und kraftraubender, eine Fassade aufrechtzuhalten und aus diesem Grund tue ich es einfach.

Mutig

Ob es dazu Mut braucht? Keine Ahnung, für mich braucht es mehr Mut und Kraft, es versteckt zu lassen. In all den Beratungen, bei denen ich mit den Kundinnen im Gespräch war, durfte ich feststellen, dass gerade die, die so stark da stehen, gleichzeitig auch sehr verletzlich sind.

Was Besonderes entsteht

Wenn man mit diesen Menschen von Mensch zu Mensch spricht und sich zeigt, entsteht so viel Neues, so viel Tolles, so viel Wärme, so viel Stärke und das macht es besonders. Vielleicht fällt es mir deswegen so einfach, das zu zeigen, weil ich es auch bei so vielen anderen Frauen, vor allem auch bei Unternehmerinnen und auch Unternehmern sehe, dass hinter dieser „Ja, ich kann alles“-Fassade ein Mensch steckt. Jeder dieser Menschen will ab und an auch mal in den Arm genommen werden und dafür muss er sich auch zeigen.

Ja, ich glaube, dass macht es aus, zu sagen, „hey ich bin Mensch“. Ich kann hier sein und es ist mein Ziel, immer mehr ich selbst zu sein und den Mut und die Kraft zu haben, als ICH sichtbar zu sein.

Jana: Liebe Conny, danke. Nimm uns doch einmal kurz mit in dein Leben. Wo stehst du gerade? An welchen Projekten arbeitest du? Und wie kann man dich erreichen?

Conny: Ja, jetzt ist ja mein neues Buch online. Wir haben ja zusammengesessen, zusammengeschrieben, seit drei Monaten ist es auch im Buchhandel erhältlich und ich bin total stolz.

Der Erfolgstempel

Es geht um den Erfolg in dem Erfolgstempel, dass eigene Business so zu bauen, dass ich mich wohl damit fühle und der Tempel mir und meinen Visionen dient. Mit dieser Botschaft möchte ich gerne rausgehen!

Es wird Lesungen geben und kleine und große Workshops dazu. Mein Ziel ist es, gerade Frauen und Unternehmerinnen sowie auch Unternehmer, die mehr „echt“ sein wollen, auf diesem Weg zu unterstützen ein Business so aufzubauen, dass es zu ihnen gehört.

Daneben passieren noch so viele tolle Sachen, die auf dem Weg entstehen, ja, ich bin total gespannt darauf, was in ein, zwei Jahren alles so passiert. Ich bin ja inzwischen auch Speakerin, stehe auf großen Bühnen, möchte gerne mal in einem Stadion auf der Bühne sein, um 20.000/30.000/50.000 Menschen zu begeistern. Das ist vielleicht einer meine größten Träume.