Die Reisszwecke

Die Reisszwecke

Weil zusammen halten muss, was zusammen gehört, existieren Hilfsmittel. Büroklammern, Tacker und Heftstreifen, mit denen du lose Blätter zusammen heften kannst. Was das mit Pilgern zu tun hat?

Warte mal kurz, ich schreib es gleich auf. Diesen kleinen Hilfsmitteln ist gemeinsam, dass sie einfachst sind und große Hilfen leisten – und dass sie sich seit der Erfindung kaum verändert haben. War also ein Volltreffer. In dieses Sammelsurium der technischen Kleinigkeiten, die das Leben eines Büromenschen vereinfachen, gehört einfach auch die Heftzwecke, wie ich neulich lernen durfte. Bei mir heißt das Ding seit ich denken kann: Reisszwecke. Und obwohl ich nur ein paar Kilometer von seinem Erfindungsort entfernt geboren bin, habe ich nie darüber nachgedacht, warum dieser praktische kleine Nagelartige Gegenstand mit dem Breiten “Hut” und dem spitzen dünnen Nagel, eigentlich so heißt.

Bis ich – na, rate mal: Pilgern war!

Ich pilger so durch Bad Liebenwerda, wo unser Hauptquartier ist, wenn wir nicht im Kundenauftrag unterwegs sind und da seh ich es: Das Geschäftshaus von Robert Reiss. Der Kartograph beim Königlichen Katasteramt war nicht nur Kartograf, er war auch Unternehmer. Und um es sich und den anderen Kartografen und Technischen Zeichnern einfacher zu machen, erfand er die Reisszwecke, die Reissschiene, und das Reissbrett… Mehrere 10.000 Pakete versandte er  1909 (!!!) schon aus der kleinen Stadt an der Schwarzen Elster.

Also der Robert Reiss war ein pfiffiger Bursche, ein begnadeter Unternehmer, denn er hat was getan, was viele andere nicht tun: Er hat den Bedarf seiner Zielgruppe genau gekannt und eine einfache, pragmatische Lösung gefunden, um die Arbeit erheblich zu vereinfachen. Damals – bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurden ja alle technischen Pläne, alle Karten und alle Baupläne mit der Hand (!) gezeichnet.

Heute unvorstellbar.

Damals machte halt die Reisszwecke es möglich, dass die feinen Pergamentbögen auf dem Reissbrett da blieben, wo sie liegen sollten. Und warum erzähle ich dir das? Weil ich dich als Marketingspezialistin inspirieren möchte, dich in die Schuhe deiner Kunden zu stellen. Was ist ihr größtes Bedürfnis? Was wollen sie wirklich? Wo drückt es am meisten? DAS ist dann dein Angebot. Und was bedeutet so ein Mensch, wie Robert Reiss für eine Stadt? Na, genial! Deine Stadtführer können Geschichten erzählen von der kleinen Zwecke, die der Robert erfand. Und den Besuchern bleibt das im Gedächtnis.

Dein Marketingplan

Dein Marketingplan

Drei Thesen, warum du keinen Plan für deine Kundengewinnung brauchst

Du kennst mich schon eine Weile. Ich bin die, die immer wieder mit Kunden ungewöhnliche Dinge macht. Entweder gibt es bei mir eine fulminante Ideenexplosion, wenn es um das Marketing meiner Kunden geht. Oder es gibt ein paar dicke Turnschuhe, warmen Tee, einen Rucksack und ne ordentliche Klappstulle und einige Fragen und wir gehen raus, zum BusinessPilgern. Ich war letztens mit der ersten Kundin in diesem Jahr am Start. Sie fragte mich rundheraus: “Was soll ich denn mit einem Plan?” Ich habe geantwortet und wir konnten uns verständigen, dass in bestimmten Themen und aus Effizienzgründen ein Plan nicht das schlechteste Mittel ist, um zum Ziel zu kommen. Aber hier teile ich heute mit dir, wann DU keinen Plan für deine Kundengewinnung brauchst.

  1. Deine Kunden rennen dir die Bude ein. Es sind deine Wunschkunden, die voller Dankbarkeit und Demut deine Leistungen empfangen. Sie zahlen Höchstpreise und du musst dich verstecken, damit sie nicht bei dir kaufen wollen. 
  2. Du hast kein Ziel. Man weiß sowieso nicht und zweitens kommt es anders und überhaupt. Das Leben ist dazu da, sich treiben zu lassen und den Möglichkeiten hinzugeben. 
  3. Du hast so viel Geld geerbt und stetig fließt Geld nach, so wie bei Wham “Last Christmas”, dass es völlig egal ist, wie viel Geld du ausgibst. Du könntest dir, wenn du wölltest, die Süddeutsche und RTL zum Sonntagscafé kaufen. Also, hau raus, was immer du hast.

Wenn das bei dir so ist, dann beglückwünsche ich dich von Herzen. Erkennst du dich nicht wieder, lieber Leser, dann macht es vielleicht Sinn, doch mal über ein gezieltes Marketing nachzudenken. Und wenn du planvoll Marketing machen und spontan an einem Wintertag pilgern magst, meld dich doch gerne bei mir. Ich freue mich! 

Teammeeting 2020 Berlin

Teammeeting 2020 Berlin

Erst Bali, jetzt Berlin. Wir treffen uns erneut zum gemeinsamen Tüfteln, Planen und Kreativsein mit dem gesamten Team in unserer Hauptstadt.

 

Im vergangenen Jahr, nun also 2019, verschlug es unser Team nach Bali. Auf der indonesischen Insel kam es zum Gedanken- und Ideenaustausch, der für viele Projekte wegweisende Impulse lieferte. Das Teammeeting 2020 darf dieses Jahr  im pulsierenden Berlin stattfinden. Über mehrere Tage wird unser sonst so agiles Team nun gemeinsam an einem Ort wieder neue Projekte mit viel Energie ins Leben rufen. Selbstverständlich werden wir auch für die bestehenden Kunden weiterhin aktiv bleiben.

Wir freuen uns riesig und können kaum erwarten, was das neue Jahr für uns bringt. Bleibt gerne auf dem Laufenden: im Blog, Podcast oder Social-Media berichten wir regelmäßig über innovative Aktionen und geben interessante Einblicke in die Welt des Marketings.

Schau dir auch gern unseren Jahresrückblick von 2019 an: Wieduwilt-Blog

Mein Weihnachts-Pilgerritual

Mein Weihnachts-Pilgerritual

Die Rauhnächte für mich

Vorgestern habe ich mein kleines Ritual begonnen, das ich jedes Jahr mache. Das hat auf den ersten Blick nicht so viel mit dem Pilgern zu tun, aber auf den zweiten jede Menge: Die Rauhnächte sind für mich eine magische Zeit. Seit alther wird diese Zeit “zwischen den Jahren” als heilig, besonders bemerkenswert und mit dem Blick zurück und nach vorn von vielen Völkern und Weisen bezeichnet. Hier findet ihr mehr darüber https://de.wikipedia.org/wiki/Rauhnacht. Ich habe mir aus alten Traditionen, verschiedenen Büchern und meinen eigenen Erfahrungen folgende Dinge übernommen:

Das Haus/die Wohnung aufräumen. Alles einmal sortieren, ungebrauchte Dinge und kaputte Sachen wegwerfen oder reparieren und allen Dingen einen Platz zuweisen, so dass nichts herumliegt. Der Hintergrund ist natürlich für mich, auch im Büro, alles soweit aufgeräumt und auf dem Stand zu haben, dass es im neuen Jahr frisch voran gehen kann. Dazu gehören auch, dass alle Rechnungen bezahlt sind und sich die Kundenakten auf dem neuesten Stand befinden, so dass wir die nicht abgeschlossenen Projekte einfach ab 6.1. weiter bearbeiten können. Ich wasche in dieser Zeit z.B. auch keine Wäsche, so dass auch kein Wäscheständer in der Wohnung steht. Es ist einfach schön, gemütlich und ordentlich, was eine große Klarheit gibt. Ich räuchere alle Räume einmal durch, entweder mit besonderen Räucherstäbchen aus Bali, Sandelholz oder Räucherkerzen aus dem Hause Huss. 

Die 12 Tage zwischen dem 24.12. und dem 6.1. stehen symbolisch für die 12 Monate des neuen Jahres, man träumt wohl in dieser Zeit sehr intensiv und die Altvorderen raten, die eigenen Träume bewusst wahrzunehmen. Ich schreibe sie mir gleich nach dem Aufwachen auf. Ein Jahr später lese ich sie mir durch – spannend, wie unser Unterbewusstsein voran eilt  und Bescheid weiß.

Dann überlege ich mir, immer am 23.12. Abends – in einer ruhigen Stunde mit mir alleine, 13 Wünsche für das kommende Jahr. Ich überlege mir diese Wünsche sehr gut, visualisiere mir, wie es sein wird, wenn sie in Erfüllung gegangen sind und was der Preis dafür ist. So kann es manchmal sein, dass ich die Wünsche lieber doch nicht wünsche, weil ich das Ergebnis  dann doch nicht haben mag. Diese Wünsche können privater, geschäftlicher und persönlicher Natur sein. Wenn ich mich entschieden habe, schreibe ich sie auf Zettel und falte sie, wie Lose auf der Kirmes oder dem Rummelplatz, so dass nicht mehr erkennbar ist, was drauf steht. Diese stecke ich in ein Glas oder ein anderes Gefäß. Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, nehme ich einen Zettel heraus, sende ein dickes, großes Dankgebet an Gott und das Universum und verbrenne diesen, ohne, dass ich noch mal drauf schaue. Ich vertraue dem Universum, den Quanten und allen Mächten, dass der Wunsch damit in der Welt ist und sich alles fügen wird, was notwendig ist, damit er Wirklichkeit wird. Ich lasse den Wunsch los und gehe ins tiefe Vertrauen. Nach den Raunächten bleibt ein Wunsch übrig. Um diesen kümmere ich mich selbst. Meist ist es eine große Überraschung, welcher Wunsch übrig bleibt. Letztes Jahr sind alle meine Wünsche in Erfüllung gegangen. Alle 12. Den 13. habe ich (noch) nicht in die Tat umgesetzt. Aber das macht nichts. Das kann ja noch werden. 

Diese 12 Tage sind wie ein Pilgern zu mir selbst, wie ein Reisen in meiner inneren Welt, ohne tatsächlich zu laufen – denn ich liebe an Weihnachten und diesen Tagen natürlich auch, dass ich mit all meinen Lieben zusammen sein darf.

Wie sehen deine Bräuche zu den Rauhnächten aus? Schreib mir, komm mit mir in Austausch! Ich freue mich auf deine Tipps.

Jakobsweg hilft bei Krise

Jakobsweg hilft bei Krise

BusinessPilgern schafft Klarheit

Blankenese, der Ort meiner Träume. Ne, falsch. Ein Ort meiner Träume. Hier gibt es auch einen Jakobsweg, den ich mit einem Kunden gegangen bin. Dabei fiel mir diese sinnige Aufkleber unter dem Jakobsweg-Aufkleber ins Auge. Krise. Steht da. Hm. Ist der Jakobsweg in einer Krise? Sollte man, wenn man in einer Krise steckt, den Jakobsweg gehen? Oder hat das alles gar nichts miteinander zu tun? Also, meine Antwort kennst du:

Bei Krisen aller Art hilft Gehen immer. Mir jedenfalls. Auch bei Nicht-Krisen sondern nur normalen Zuständen, wie einem Umzug hilft Gehen ebenso. Vor allem Losgehen und Tun hilft immer mehr, als vor Angst zu schlottern und wie das Kaninchen vor der Schlange bewegungsunfähig zu sein. Was sind deine guten Vorsätze für das nächste Jahr? Willst du vielleicht Pilgern gehen? Ich habe dir eine Vorlage gebaut, mit der du dieses Jahr Revue passieren lassen und deine Vorhaben für 2020 festhalten kannst. Schreib dich für meinen Newsletter ein und hol dir das kostenlose Workbook! Ich freue mich auf dich und wünsche dir einen wunderbaren 4. Advent aus Bad Liebenwerda.

Genügt der Schein?

Genügt der Schein?

Glanz und Glimmer – notwendig oder nicht?

Muss es eigentlich Glitzern in der Marketingwelt? Muss ich auf jedes Produkt eigentlich so viel Zucker drauf streuen, wie auf den guten Frauendorfer Christstollen? Oder reicht auch Stulle. Ne ehrliche, trockene Stulle. Macht ja auch satt. Hmmm. Was sagst du? Oft passiert es mir, dass mir Menschen sagen, wenn ich erzähle, dass ich Marketing mache – oh, also Anhübschen von Schrott, damit es die Leut kaufen. Kann man so sehen. Aber in Wirklichkeit ist es so. Das beste Marketing kann Schrott nicht oder nicht lange zu einem Kassenschlager machen. Geht nicht. Die Menschen sind nicht blöd, die kaufen nicht mehr alles, was bunt und nett ausschaut. Oder sie kaufen einmal, dann aber nicht wieder. Und über Social Media dreht sich ein Shitstorm zusammen. Das beste Marketing nützt gar nichts, wenn das Produkt  oder die Dienstleistung nicht stimmt, die verkauft werden soll.

So ging es jener Elster, die mir hier beim Pilgern auf dem Jakobsweg bei Leipzig begegnet ist. Aus irgendeinem Grund war der Vogel regelrecht närrisch auf die Glitzersteinchen in meinen Schuhen. Da sind zwei, drei kleine Glitzer drin und die Elster war so davon fasziniert, dass sie sich traute, bis zu meinem Schuh zu kommen, weil sie unbedingt wissen musste, ob sie wohl ein Glitzersteinchen erhaschen kann. Nach einer Weile merkte die Elster, dass da, außer gut durchgewanderten Füßen nichts zu holen war, und zog zeternd von dannen. Sie hatte sich vom schönen Schein täuschen lassen. 

Damit will ich nicht sagen, dass man gute Produkte nicht zusätzlich zur Qualität hübsch verpacken kann. Schleifchen obendrauf. Alles einmal durchgestylt. Na klar. Du isst doch im Restaurant auch lieber von einem glänzenden Teller als von einem, der offenbar ein wenig schmuddelig ist – egal, wie das Essen schmeckt, es wird dir nicht gefallen. 

Daher:  Stell dir immer als erstes die Frage: Genügt mein Produkt, meine Dienstleistung?

Ich freue mich auf dein Feedback.

Mein Jahr 2019

Mein Jahr 2019

Das ist mein Jahresrückblick

Also, wenn du mich fragst, war 2019 das Jahr, in dem ich am meisten gelernt habe. Über mich selbst. Über technische Dinge. Über Marketing. Über Entscheidungen und Konsequenzen. Über Kontinuität. Über Trennungen. Über Aufräumen. Über Investitionen. Um es vorwegzunehmen: Das Jahr 2019 hat das Jahr 2018 erheblich getoppt. Wir haben es begonnen mit einem Buch, mit dem Buch meines Lebens, das immer noch nicht veröffentlicht ist, weil sich die Ereignisse überschlugen, seit ich es fertig geschrieben habe. Es war ein Traum von einem Silvester. Jörg und ich bis 12 Uhr beim Arbeiten. Friedlich vor uns hin. Jeder in seinem Tempo und in seinem Raum. Schön. So lieb ich dat. Ich habe in aller Ruhe an jenem Lebensbuch gebastelt, das im Jahr 2020 auf der Agenda steht. 

Ich habe 2019 kräftig in mich investiert und mit meinem Coach gearbeitet. Das war nicht immer schön. Manchmal war es überwältigend und tränenreich. Manchmal war es zum Mäusemelken. Einfach supermegaultrablöd. Dann durfte ich mein Ego zum Erbsenzählen schicken und meinem Herzen zuhören. Und feststellen, dass ein guter Coach immer, wirklich immer ein sehr sehr lohnenswertes Invest ist. Denn allzuoft hatte  mein Coach den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe so viele wunderbare, inspirierende Gespräche mit klugen, verrückten und weisen Menschen führen dürfen! Dafür danke ich allen! Ich bin so dankbar, dass mir jetzt, während ich schreibe, die Tränen laufen. 

Im Januar haben wir auch das erste Teammeeting außerhalb Deutschlands gemacht: In Bangkok. Diese tolle Erfahrung hat uns veranlasst, im Juli gleich noch mal Teammeeting in Asien zu machen, in Ubud auf Bali. Vorher trafen wir die Entscheidung, unser privates Haus in Lauchhammer zu verkaufen. Auf Bali durfte ich acht Tage in ein Schweigeretreat, bei dem ich nicht nur das vollständige Wunder der Schöpfung noch einmal mehr und vollständig erkannte sondern auch fühlend verinnerlichen durfte, dass Alles mit Allem verbunden ist. Im Februar startete ich diesen Blog hier offiziell. Und im April waren wir alle vier als Familie einige Tage auf Mallorca. Für mich das erste Mal. Traumhaft. Insel. Landschaft, Menschen, Stimmung und Magie. Dort habe ich auch eine meiner ersten Lesungen für mein Warum-Buch gehalten, und wieder wunderbare Menschen kennen gelernt. Im August haben wir dann den Hausverkauf vorbereitet. Sortiert, organisiert und strukturiert. Im September waren wir per Roadtrip in Tallinn, Estland. Eine traumhafte Reise! Und nun im Dezember sind wir umgezogen und haben damit 17 Jahre Lauchhammer und die Epoche des Kinder groß ziehens beendet. Wir sind zu neuen Ufern aufgebrochen. Zu neuen Wegen. Wohnen jetzt in der Kleinstadt direkt am Markt. Und können so ein Stück weit von oben auf die Situation schauen. Ich lerne neue Wege. Neue Menschen kennen. Neue Strukturen. Und ich weiß jetzt ganz genau, wo alles ist, was ich habe. Denn ich habe es selbst eingeräumt. Von hier aus brechen wir auf, in die Welt, die darauf wartet, von uns be-pilgert zu werden. 

Ich habe in diesem Jahr 2019 gelernt, Reden zu reden. Außerdem habe ich gelernt, Podcasts zu sprechen und Teammeetings zu organisieren. Und ich habe geschafft, mich selbst auf Social Media, Online hier im Netz und life auf der Bühne zu zeigen. Das erleichtert Vieles. Dadurch konnte ich unser Business Wieduwilt Kommunikation um eine großartige und ungewöhnliche Komponente erweitern: Das BusinessPilgern. Ich gehe mit Menschen pilgern, die ihr Marketing strategisch aufstellen wollen. Im Gehen erarbeiten wir die Marketingstrategie gemeinsam. Ideen entstehen beim Gehen. Bewegung und frische Luft machen den Kopf frei und führen zu sehr schnellen Ergebnissen. Hierfür habe ich schon eine ganze Reihe Interessenten für 2020. Wenn auch du mit mir Pilgern möchtest und mehr über deine Marketingstrategie lernen magst, melde dich gerne. 

Machst du auch einen Jahresrückblick? Und wenn ja, wie sieht er aus? Lass es mich wissen, teile deine Erfahrungen mit mir. 

 

Das Wichtigste beim Marketing

Das Wichtigste beim Marketing

Ohne diese Eigenschaft kannst du kein Marketing machen.

Neulich war ich aus mehreren Gründen mal wieder in Pillnitz. Ich war Pilgern und ich habe eine alte Wirkungsstätte wieder besucht. Meinen Studienort. Die Stätte meiner beginnenden Erwachsenheit. Dabei wurde ich daran erinnert, dass ich in Pillnitz was ganz Besonderes gelernt habe. Das, was ich lernte, hat damit was zu tun, was alle Menschen jeden Tag brauchen. Nicht nur fürs Marketing sondern fürs Leben allgemein.

 

Ich habe in Dresden-Pillnitz Landespflege studiert. Sperriger Begriff, andere nennen es Landschafts- oder Freiraumarchitektur. Stadtplanung, Gartenplanung, Grünraumplanung, generell alles, was draußen ist und der Mensch zur freien Nutzung gestaltet, nennt man Landespflege. Jetzt fragst du dich, was ich dann mit Marketing mache? Vor diesem 2. Studium habe ich auch was “Ordentliches” studiert, nämlich BWL. Als ich das Studium 1996 abschloss, fühlte ich mich mit 23 Jahren zu jung, um schon ins 9-to-5-Arbeitsleben einzusteigen. Da ich nichts andere kannte, habe ich das “Problem des Berufseinstieges erst mal vertagt und ein weiteres Studium gemacht. Na klar, habe ich auch das Pillnitzer Studium abgeschlossen. Wenn ich heute so darüber nachdenke, was mir das BusinessPilgern damals schon angetragen worden – aber ich habe es irgendwie seinerzeit noch nicht begriffen. 

In einer der ersten Stunden, es muss am 8. Oktober 1996 gewesen sein, da hatten wir Darstellungslehre. Man könnte es auch Zeichnen nennen. Wir trafen das erste mal auf die Kunstprofessorin. Sie war wie es im Buche steht und entsprach allen, wirklich allen Klischees: sehr ernst, zurückgekämmte schwarze Haare, Pferdeschwanz, strenge Stimme. Sie schritt in den Raum, einen kleinen Hörsaal und sprach:

 

“Liebe Studenten, wir gehen heute raus.”

 

Dann knallte sie uns einen Stapel A3 Blöcke hin und sagte erneut:.

 

“So, ihr zeichnet jetzt eine Baum-Hausbeziehung.”

 

Das taten wir dann auch, am Schloss Pillnitz. Das ist übrigens ein wunderschöner Ort, wenn ihr mal Pilgern geht. Schaut euch das unbedingt an, wenn ihr in Dresden seid.

 

Die Kriterien des Auftrages waren klar: “Ihr könnt euch einen beliebigen Platz aussuchen, wichtig ist, dass Pflanzen dabei sein müssen und wenigstens ein Teil eines Hauses. Verteilt euch im Park.” Ich dachte damals: “Meine Güte, zeichnen kann ich doch eigentlich gar nicht so besonders gut.”

 

Natürlich habe ich die Aufgabe so wie immer angenommen. Bin raus. Habe mich da hingesetzt. Ich habe mir einen schönen Platz gesucht und habe geguckt.

 

Und habe das erste Mal in meinem Leben bewusst wahrgenommen, wie ein Baum aufgebaut ist. Das klingt jetzt komplett komisch, ich weiß. Jeder hat schon mal einen Baum gesehen. Aber weißt du wirklich, wie die Äste eines Kastanienbaumes verlaufen – im Gegensatz vielleicht zu denen einer Eiche? Das war der Moment, in dem ich, mit 23 Jahren das erste Mal bewusst sehen lernte, sehen im Sinne von gut beobachten. Seither nehme ich die Linien von Pflanzen, Häusern, Plätzen und dem Raum anders war.

 

Und das hilft mir bei meinen täglichen Arbeiten, beim Marketing mit Menschen. Denn Marketing und Kommunikation hat was mit Menschen zu tun, mit Beobachtung. Damit, zu ergründen, wie die Menschen auf die ein oder andere Maßnahme reagieren. 

 

Wie reagieren deine Kunden?

 

Manche nennen es messen. Ich nenne es erstmal beobachten und reinhören in die Sache und mal dem “Volk aufs Maul” schauen. Wer mal so zuhört, was die Kunden sagen, was sind denn da so für Meinungen über die Dienstleistungen oder über das Produkt. 

 

Das Zusammenbringen von Elementen habe ich in Pillnitz gelernt. 

 

Nimm doch heute mal bewusst wahr, was um dich ist. Was siehst du wirklich, wenn du aus dem Fenster blickst. Erkennst du die feine Textur des Strauches? Was siehst du, wenn du durch die Stadt gehst? Wie sieht das Gesicht deines Gegenübers aus? Sind seine Mundwinkel nach oben oder nach unten? Gibt es viele Lachfältchen?

Schau mal ganz genau hin. Und dann nutze die erworbene oder erinnerte Fähigkeit, um deinen Kunden zuzuhören.

Warum es beim Marketing auf die kleinen Dinge ankommt!

Warum es beim Marketing auf die kleinen Dinge ankommt!

Geh mal wieder raus. 

Neulich war ich wieder einmal mit lieben Menschen pilgern. Ich habe ganz, ganz spannende Gespräche geführt auf diesem Rundweg durch Königs Wusterhausen und ganz nebenbei auch wieder einen richtig genialen Marketing-Hack gefunden. 

Als erstes: Mitten im graubraunen Laub, zwischen Totholzstämmen und winterkahlen Laubbäumen – da: Plötzlich taucht da ein buntes Häuschen auf.Quietschbunt, rot und gelb, offensichtlich ist es ein fröhliches Haus. Ich trete näher heran: Ein Feenhaus. Ein Haus für die Feen. Wie schön passt das zu der magischen Adventszeit, die Hoffnungszeit, Zeit voller Wunder.

Wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns alle ein bisschen mehr wie die Kinder über die kleinen, vielleicht unsichtbaren Dinge um uns herum freuen könnten? Was das mit deinem Marketing zu tun hat? Wenn du Marketing für dich, für dein Business, für deine Stadt machen möchtest, achte auf die kleinen Dinge. Jede Stadt hat – vielleicht nicht ganz so schön, wie in Königs Wusterhausen, einen Stadtwald oder Stadtpark, einen Fluss oder einen See oder ein Schloss, Geschäfte, Häuser, Unternehmen und einen Weihnachtsmarkt. Aber welche Stadt hat schon Feenhäuser im Wald? Achte auf die kleinen Dinge, die dich/dein Geschäft von anderen unterscheiden. 

Ich wünsche dir schöne Weihnachten!! Mit richtig viel Feenstaub!

Interview mit Lisa-Marie Schöttler

Interview mit Lisa-Marie Schöttler

Lisa-Marie Schöttler ist es besonders wichtig, in ihrem Tempo und Rhythmus zu arbeiten. Der Wunsch nach selbstbestimmtem, nutzenstiftendem Arbeiten ist auch der Grund, dass sie, gemeinsam mit zwei Kollegen ihre eigene Firma, Norwin Consulting gegründet hat.

Viel Verbindendes

Uns verbindet also nicht nur das Unternehmertum sondern noch viel mehr. Ich freue mich sehr, dass sie heute bei mir hier auf dem Halbtagspilgerblog im Interview ist.

Jana Wieduwilt: Liebe Lisa, hol uns bitte kurz ab und in dein Leben hinein. Wo bist du gerade? Woran arbeitest du? Wie geht es dir?

Lisa-Marie Schöttler: Vielen Dank, liebe Jana, dass ich ein wenig von mir und Norwin erzählen darf. Gerade befinde ich mich in unserem Büro in der Leipziger Ringbebauung mit Blick auf die Innenstadt. In diesen Räumen mit ihrer rustikalen Einrichtung atmet man die 50er Jahre und gleichzeitig wächst Leipzig vor der Tür beinahe täglich.

Diesen Kontrast mag ich besonders.

Im Moment arbeite ich an einem Kommunikationstraining für einen Kunden aus der Region. Alle Trainings werden bei uns individuell für die Beteiligten entwickelt, deshalb gibt es noch einiges zu tun.

Jana Wieduwilt: Dein Thema ist die Strategieentwicklung für Unternehmen – vom Mitarbeiter aus gedacht. Das ist ungewöhnlich und zumindest aus traditioneller Unternehmerperspektive auch anstrengend. Ich bin ja auch Unternehmerin und darf mit dem besten Team der Welt zusammenarbeiten. Ich weiß um den Wert von Mitarbeitern. Aber ich provoziere mal ein bisschen: Warum sollten denn alle Unternehmen vom Mitarbeiter her gedacht sein? Ist das nicht – gefährlich für die Produktivität und für die Kostenstrukturen?

Lisa-Marie Schöttler: In diesem Fall frage ich gerne etwas provokant zurück: Welche Kosten produzieren gute Mitarbeiter*innen, die das Unternehmen verlassen? Es stimmt, zunächst einmal kostet die Umstellung meiner Strukturen und Prozesse und nicht zuletzt meiner Unternehmenskultur Zeit und Geld.

Kleine Maßnahmen, die wertschöpfend sind

Aber auch kleine Maßnahmen können schon sehr wertschöpfend sein – für das Unternehmen und das Team. Sinnvolle Feedbackschleifen zum Beispiel. Die kosten Arbeitszeit, bringen aber mehr Bindung zum Unternehmen, bessere Arbeitsergebnisse und eine größere Problemlösungskompetenz und -bereitschaft auf allen Seiten.

Gleiches gilt für die partizipative Strategieentwicklung. Wenn ich als Mitarbeiterin an der Ausarbeitung eines Ziels beteiligt bin, bestimmen kann, wie der Weg dahin aussieht, dann ist es für mich deutlich attraktiver, es auch zu erreichen. Und vor allem bringe ich Wissen und eine Perspektive ein, dass meine Kolleg*innen und vor allem auch die Führungskräfte so nicht haben.

Bestehende Mitarbeiter als Recruiter

Ein Beispiel: Ein Unternehmen sucht Mitarbeiter*innen und möchte sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Wer wäre besser geeignet, die richtigen Argumente für neue Kandidat*innen zu liefern, als die bestehende Mitarbeiterschaft? Und wer findet eher Fehler im Bewerbungsprozess als die Menschen, die ich kürzlich eingestellt habe? In diesem Kontext gilt es, die richtigen Fragen zu stellen. Und die Mitarbeiter*innen in neuen, wirksamen Methoden zu trainieren, um ihr Wissen konsequent nutzbar zu machen.

Jana Wieduwilt: Du kennst ja unser Modell des ortsunabhängigen und sehr selbstbestimmten Arbeitens bei meiner Firma Wieduwilt Kommunikation. Ich darf jeden Tag das machen, was ich am liebsten tue mit Mitarbeitern, die das Reisen und Ideenentwickeln so sehr lieben, wie ich. Was hältst du als Expertin für agiles Projektmanagement von der Idee des Halbtagspilgerns? Wäre das ein Modell, das für dich als Strategieexpertin Zukunft hat?

Lisa-Marie Schöttler: So wie du mir das Modell des Halbtagspilgerns geschildert hast, klingt es für mich nach Performance durch Balance – einem unserer Kernthemen. Das bedeutet: Ich lebe bewusst, mache neue Erfahrungen und bleibe täglich im Gleichgewicht. Dass man nur wenige Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten kann, ist gemeinhin bekannt.

In vielen Branchen wäre das Halbtagspilgern daher für mich bereits ein Gegenwartsmodell, das umgesetzt werden sollte.

In Agenturen, Beratungen, insbesondere im kreativen Umfeld. Aber auch in anderen Bereichen hat es Potenzial, wenn wir uns anschauen, wie sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Jobsharing ist schon lange ein Thema und wird meines Erachtens auch weiter wachsen.

Selbstorganisation im agilen Arbeiten ist nicht nur eine Frage der Strukturen und Prozesse, sondern vor allem der Haltung.

Was verstehen wir unter Wertschöpfung? Leiste ich auch einen Beitrag, indem ich mich weiterbilde, meinen Horizont erweitere, etc.? Das wird langfristig nicht nur im Kleinen ein Thema für jedes Unternehmen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft sein. Agiles Arbeiten bedeutet, sich selbst zu organisieren, die Problemlösungskompetenz allein und im Team zu erhöhen und nicht zuletzt Ergebnisse zu reflektieren, um sich stetig zu verbessern.

Akkustand prüfen und Pausen selbstbestimmt machen

Dazu gehört auch, dass ich meine Pausen einhalte und meinen Akkustand selbstbestimmt im Blick behalte. Das geht mit deinem Ansatz quasi Hand in Hand.

Jana Wieduwilt: Verrate uns doch gerne: Wie sieht deine Routine aus, die dich jeden Tag Kraft schöpfen und in Balance bleiben lässt? Gehst du auch Pilgern, so wie ich? Oder machst du was ganz anderes?

Lisa-Marie Schöttler: Bewegung, ob in der Schwimmhalle, beim Wandern oder Yoga, ist für mich definitiv ein wichtiger Faktor, um zufrieden und körperlich wie geistig gesund zu bleiben.

Dankbarkeit

Außerdem verwende ich ein Dankbarkeitstagebuch, in dem ich täglich notiere, welche drei Dinge für mich besonders kostbar waren. Dankbarkeit macht glücklich und sorgt dafür, dass mir winzige Begebenheiten viel nachdrücklicher im Gedächtnis bleiben. Es mag kitschig klingen, aber wenn ich mich über ein gutes Gespräch in der Mittagspause von Herzen freuen kann, ist das in meinen Augen der Inbegriff von Glück.

Jana Wieduwilt: Welchen Tipp hast du für meine Halbtagspilger-Leser, wenn sie sich von den Aufgaben und dem Arbeitsalltag „erschlagen“ fühlen. Hast du ein Geheimrezept, das schnell und wirksam ist?

Lisa-Marie Schöttler: Täglich treffe ich dank Norwin auf unterschiedlichste Menschen.

Sie alle haben allerdings eines gemeinsam: Ruhe, Entpannung und Durchatmen verschieben sie gerne auf morgen, während Kundenprojekte und berufliche Ziele nur selten warten können.

Tipps vom Profi

Der vorhin erwähnte Akkustand ist eine Möglichkeit, um sich auf sich und seine Bedürfnisse zu fokussieren. Dazu stelle ich mir drei Fragen: Wie ist mein Akkustand jetzt gerade? Welchen Akkustand möchte ich gerne morgen um diese Uhrzeit haben? Was mache ich ganz konkret in den nächsten 24 Stunden für mich, um das zu erreichen? Die Maßnahmen können noch so klein sein, ich behandle sie wie jede andere Aufgabe in meinem (Arbeits-)Alltag und überprüfe am nächsten Tag, ob ich mich wirklich darum gekümmert habe. Auf diese Weise ist Selbstfürsorge plötzlich keine Nebensache mehr.

Foto: Sven Rohloff