Senegalesisches Essen in den spanisch-galizischen Bergen

Senegalesisches Essen in den spanisch-galizischen Bergen

Ups, das ist ja spannend. Natalie ist irgendwie aus einer anderen Welt. Den “klassischen” Vorurteilen folgend, kann es nicht  sein, dass sie aus diesem Dorf stammt. Da haben mich meine Vorurteile nicht getäuscht. Sie stammt aus Senegal und ihr Mann, ein Spanier, traf sie als Entwicklungshelfer. Nach ein paar Jahren Senegal und einigen Stationen in Spanien haben sie jetzt beide eine Alberque für Pilger. In einem kleinen Mini-Dorf, das aus 12 Häusern und zwei Herbergen besteht. Und Landschaft. Mehr ist nicht. Meistens (seit März 2021 zumindest) nicht mal viele Pilger! Seitdem sind die beiden, Natalia und Joe, ihr spanischer Mann, Hospitaleros – und was für welche. Ich komme relativ zeitig an und bin gleich mal mitten in die Familie integriert. Die beiden haben zwei lebhafte Steppkes, 7 und 10 Jahre jung – und – da ich, heute zumindest, der einzige Gast bin, habe ich volle Rundumbetreuung. Ich habe nicht nur ein Zweibettzimmer für mich alleine sondern auch die ganze Familie für mich. Es gibt Mittagessen (für spanische Verhältnisse pünktlich) zwischen 2 und 3, wenn die Kids von der Schule kommen. Salat, Pasta und Hühnchen. Wunderbar. Und Wein, den Joe aus den Katakomben holt. Näher dran an echten Menschen kannst du nicht sein – so was von echt, herzlich und zugetan. Ich sage, dass ich etwas arbeiten werde – und bekomme – mitten in der Zoom-Konferenz vom Chef des Hauses persönlich noch einen Apfel serviert. Träumchen. Preis: 15 Euro /pro Nacht. Da kannste echt nicht meckern. 

Inzwischen bin ich angekommen auf dem Camino. Bin angekommen bei mir – ein Stück mehr. Wie macht das dieser Weg. Er zeigt konsequent wie wichtig das ist, bei sich zu sein. Entweder, wie gerade eben – ist Stromausfall und damit geht das Wifi auch nicht. Oder, wie heute früh, sind mal wieder meine mobilen Daten aufgebraucht. Jedenfalls geht dann kein Internet. Und was sagt mir das, der wichtige Post muss warten, der wichtige Termin verschoben werden. 

Das ist blöd. Aber ich kann da inzwischen sehr entspannt sein. 

Was ist denn wirklich wichtig? 

Diese wunderbare reiche Natur. Die echten Menschen, die ich auf dem Weg treffe. Die Selbstüberwindung beim letzten wirklich heftigen Aufstieg. Da hatten auch echt trainierte Menschen richtig zu kämpfen. Ich auch. Das ist so ein Aufstieg, wo du am liebsten wirklich alle 2 Meter stehen bleiben willst und dir das Taxi heimlich herbeiwünscht. Kam aber keins. 

Und dann habe ich das gemacht, was in solchen Situationen, wenn es steil (WIRKLICH STEIL) bergauf geht, und dir die Sonne ins Gehirn brennt – ich bin Schritt für Schritt gegangen. Mich hat nicht mehr interessiert, wie weit es noch ist, oder ob nach dem nächsten “Absatz” endlich wahlweise das ersehnte Dorf, Schatten oder eine weniger starke Steigung kommt. Ich bin einfach gegangen. Jeder Schritt war im Jetzt, egal was war und egal was kommt. Auf diese Weise bin ich tatsächlich angekommen.

In der familiären Pension bei Joe und Natalie bin ich tatsächlich 2 Tage geblieben, weil ich etwas arbeiten wollte. Hat auch ungefähr geklappt. 

Am 2. Tag – kamen auf einmal weitere Pilger: Lars aus der Schweiz, 75 Jahre und ein wunderbarer Mensch. Redselig und auf seinem ersten Jakobsweg. Er hat ganze 23 (!) kg Gepäck mit sich. Ein Zelt, eine Isomatte, eine Hängematte und einen Kocher. Einfach alles ist mit ihm. Das ist natürlich viel zu schwer – so lässt er sein Gepäck von einer Station zur anderen transportieren. 

Aber mal ehrlich: Mit 75 Jahren darf man auch mal ein paar kg zu viel mitnehmen. 

Das andere “Paar” – ein Nicht-Paar. 1 x Schweiz und 1 x heimatlich vertraute Klänge. Da merke ich, wie brandenburgisch ich wirklich bin. Nennen wir ihn, Bernd, kommt aus Eberswalde und der Dialekt ist so vertraut. Er hat einfach hingeschmissen. 20 Jahre habe er nur gearbeitet – für seinen Chef. Und der scheint es etwas übertrieben zu haben, oder die Zeit war einfach reif. Bernd hat wie er sagt, “im Affekt” den Laptop und das Diensthandy in ein gelbes Postpaket gepackt, das zu seinem Chef geschickt und sein Kündigungsschreiben dazu gelegt. Setzte sich ins Auto und fuhr gen Süden. Bis Pamplona. Da begann sein Jakobsweg. Dabei hat er Verena getroffen, eine Schweizerin, die demnächst 50 wird. Sie sind beide so ein bisschen wie bei Loriot, wie ein altes Ehepaar. Dabei sind beide anderweitig gebunden. Pilgergeschichten mit viel Spaß.

Das schöne am Pilgern ist: Alle sind gleich. Du siehst nicht, wer Geld hat, wer keins hat, wer viel arbeitet, wer wenig. Du siehst nicht, wer gerade geschieden ist, jemanden verloren hat oder auch frisch verheiratet ist. Und gerade, wo ich hier sitze und das schreibe spaziert mein schleimi-Spanier vorbei, desssen Bierfahne wirklich legendär mindestens bis Santiago reicht. Er, der mir (und allen anderen Frauen) nette Kompimente macht a lá “Du hast sooo schöne Augen..:” Muss man das richtigs Maß aus Abstand und Nettigkeit finden, um den guten Frieden zu wahren. Jedenfalls werden wir heute die Nacht miteinander verbringen. Zusammen mit mindestens 20 anderen Pilgern im Schlafsaal. 

Inzwischen habe ich die Bierza durchquert, eine Weingegend, hab einen lustigen Familienbetrieb gesehen, eine Herberge/Restaurant, wo ich ganz alleine war, habe den steilsten (hoffe ich wenigstens) Weg des Camino Frances erklommen und mir von einer Französin (66), die durch Corona 5 enge Verwandte verloren hat, die Blasen an den Füßen reparieren lassen. Ich habe Luis aus Argentinien getroffen, der mit dem Rad unterwegs ist und einen Spanier aus Granada, der seit 2 Jahren unterwegs ist. Auch er hat , ähnlich wie Bernd, einfach hingehauen. Er sei immerhin 39 – und da werde es Zeit, dass er sich mal um sich kümmere. Nun, der Weg wird es richten. 

Ich trotte da neulich so die Straße lang, da treffe ich zwei Hunde. Einen Welpen und einen Struppi. Beide sind wohl der Meinung, ich müsse mit ihnen spielen. Hab aber keine Lust. Der Welpe sagt nix, Struppi ist auf Hundeart ungehalten und bellt wie ein Wilder. 

Ach und dann ist es passiert. Ich habe das erste vierblättrige Kleeblatt gefunden, in meinem Leben. Krass. Das ist ein Beweis dafür, dass es geht. Denn bei José, ihr erinnert euch, der Typ mit dem Öko-Wein und den Kleeblättern – hatte ich beschlossen, dass ich jetzt auch mal ein 4-blättriges Kleeblatt finde. Hat geklappt. Ist  wohl doch mehr Mindset als alles andere.

Zurück zur Albeque mit Familienanschluss. Da habe ich senegalesisches Essen bekommen. Und durfte richtig mit dabei sein, im Familienleben. Wunderbar. Ein weiteres Geschenk des Jakobsweges.

Von Templern und einem knarzenden Haus

Von Templern und einem knarzenden Haus

Na da wird wohl doch was zurückgeblieben sein von meinem latenten Sonnenstich. Ich stiefele gerade durch eine blühende Wiese, da eilt mir ein Templer entgegen. Kapuze tief ins Gesicht gezogen – und völlig ignorant. Ich sehe schon Templer. Das sind die mit dem roten Kreuz, ein Ritterorden, der laut Wikipedia irgendwie vom Jahr 1100 noch etwas bis 13 nochetwas die Pilger beschützte, aber nicht nur. “Macht der Weg auch eine Zeitmaschine?”, frage ich mich leicht irritiert – und blicke an mir runter. Nö, ich habe immernoch meine neuzeitliche Ausrüstung – auch mein frisch erworbener Pilgerstock ist bei mir. Vielleicht bin ich auch zu lange alleine mit mir… und drehe langsam durch. Doch der Reihe nach.

Also da soll mir einer sagen, der Jakobsweg sei überlaufen. Ist er nicht oder ich bewege mich völlig außer der Norm hier, denn ich bin schon die zweite Nacht fast ganz alleine in der Herberge. Das “außer der Norm” Ist irgendwie auch wieder passend, denn ich habs ja im Namen. Wie DU willst. Nicht wie die anderen. 

Ich bin ein bisschen aus dem Standard-Etappen-Raster rausgefallen. Denn ich musste mal kurz eine kurze Etappe einschieben und in Rabanal del Camino einkehren. Ein malerisches Dorf. Irgendwie hatte ich recht früh eingecheckt in einer wunderbaren Herberge mit netten Menschen und ausreichendem Wlan – war zum Mittagessen – und danach ging gar nichts mehr. Sonnenstich – oder so was. Jedenfalls fühlte sich mein Kopf so eben sehr matschig an. Da bin ich erst mal ins Bett und da auch – bis auf einen kurzen Zwischenstep, den gregorianischen Pilgersegen zweier sehr souveräner Mönche) und ein Zoom-Gespräch nicht mehr rausgekommen bis morgens früh. 

Ist auch klar: Ich hatte an dem Tag meine Kappe ziemlich spät aufgesetzt und bin den ganzen Tag mit meiner Kuscheljacke gelaufen. Kalt war es nicht, eher warm bis heiß, aber ich musste meinen Sonnenbrand an den Armen auskurieren. Und schlauerweise habe ich ja aus Gründen der Gewichtsreduzierung meines Rucksacks mein langärmeliges Shirt in der ersten Herberge gelassen. Dumm gel… na egal. Jedenfalls ging es schön sachte aber stetig bergan. Den ganzen Tag. Bis auf stattliche 1300 Meter Höhe. Da ist die Luft schon dünne. Das ist schon hoch, wenn “mein” höchster Berg in den Kmehlener Bergen liegt der weniger als 200 Meter hat.. 

Am Morgen war alles wieder fein, frisch bin ich in die neue Etappe gestartet: Durch wirklich nach all den tosenden Straßen – endlich Stille. – Nein eigentlich keine Stille. Frösche quaken, Vögel zwitschern, Bienen summen, der Wind rauscht  – und ab und zu höre ich meine eigenen Schritte, manchmal auch meine Selbstgespräche. Sonst ist da NICHTS. Berge, Aussicht. Und so was von einer blühenden Vielfalt an der ich mich kaum satt sehen kann. Natürlich sind alle anderen Pilger schon weg. Und ich staune immer noch über Blümchen, Ginster und Heide in den verschiedensten Varianten. Es geht kräftig bergan. Heute habe ich Kraft und fühle mich wirklich wohl, obwohl ich heute den höchsten Punkt des Jakobsweges mit rund 1600 Höhenmetern erreichen werde. Gemessen hab ich es nicht. Tomas hat es mir erzählt. Tomas ist ein Einsiedler und Templer. Die roten Kreuze zieren schon seit Kilometern neben der Jakobsmuschel die Wegweiser. Ich wusste gar nicht so richtig, was Templer sind und hab mich belesen. Nun, Tomas ist einer der Ver-rückten, die hier oben, am höchsten Punkt des Jakobswegs ihren ganz eigenen Film spielen. Der Templerorden ist wieder auferstanden und in der Enklave Manjarin gibt es wenige windschiefe Hütten, seltsame Gestalten – und eben Tomas. Der kräftige Ex-Pilger läutet die Glocke als ich des Weges komme. Natürlich gehe ich gucken: Ganz in Templer-Manier bekomme ich die Frage: Coca Cola oder Wasser. Na bei so viel Charme: Da nehm ich doch Wasser. Tomas klärt mich über die Templer nicht auf, nur dass das eben so sei – er erzählt mir jedoch, dass seine Katze Prinzessin heißt und 4 Junge bekommen hat, sein Hund schwarz ist, aber eingesperrt, weil manche Pilger Angst vor Hunden haben. Und dass hier der höchste Punkt des Weges sei. Na, wenn Tomas das sagt.. Immerhin ist er 19 Mal den Weg gegangen. Und hier bleibt er jetzt, Sommer wie Winter – und gibt den Pilgern Getränke. Früher war es mal eine Herberge aber geht irgendwie gerade nicht. Genauer ist Tomas da nicht. Und, nein es gibt keine Fotos. Will er nicht. Ist ja schließlich sein persönliches Recht. 

Ich verlasse Tomas und Princessa – und steuere das Cruz Ferro an. Eigentlich heißt es “eisernes Kreuz”, aber der Stiel vom Kreuz – zugegebenermaßen wirklich hoch, ist aus profanem Holz. Auch sonst hätte ich mir anhand der Fotos das Ganze etwas spektakulärer vorgestellt. Naja. Hier legen Pilger die Steine, die sie mitgebracht haben – mit ihren Sorgen ab. Das ergibt auch Sinn, am höchsten Punkt des Weges… Habe auch ein paar Sorgen da gelassen, aber kaum Zeit zum Reflektieren.

Vor mir sind sechs sportlich, sehnig drahtige Radler-Pilger angekommen. Hübsch sind die Radler anzusehen in ihren gestylten Sportdresses und den muskulösen Waden. Aber eben hektisch. Immer auf Höchstleistung. Schnell ein “Sechser-Foto” gemacht, noch wenigstens ein Rad dazu, dass man auch sieht, dass sie mit dem Rad hier waren – und fertsch. Bevor sie gehen, greift sich jeder einen der Steine die da liegen und wirft sie hinter sich. “Porque” frage ich einen der eiligen Radler. Der erklärt mir eilig – “Wirf ihn hinter dich und deine Sünden sind vergeben.” Meine Herren jetzt schon? “Ich dachte, erst in Santiago.. “

Na dann, ich greif mir einen Stein – und werfe ihn hinter mich. Bevor ich mich vom Acker mache, treffe ich einen Belgier, der in der Schweiz wohnt und eine sehr angenehme Stimme hat. Wir schnacken kurz, das übliche.. und dann eilt auch er weiter. 

Warum bin ich so “bummelig”?? Keine Ahnung, habe auch eigentlich keine Lust darüber nachzudenken. Es geht durch Wald und Heide noch ein Stück hoch, dann runter. Das ist ungefähr so, wie der Findlingspark Nochten (aus der Lausitz) in XXL und in echt großer Höhe. Mehr Heide als Stein, aber immer wieder sehr feine Gesteinsformationen. 

Nun bekomme ich Hunger, ein Dorf kommt vorbei und ich kehre ein. Eigentlich sollte es hier eine coole Pilgerherberge geben, wo gemeinsam gekocht wird.. aber die Hospitaleros sind wohl ausgezogen aus dem wirklich pittoresken Dorf hoch oben. Es ist Sonntag und beste spanische MIttagszeit, 14 Uhr. Alle Tische in dem Lokal mit Aussicht sind voll besetzt. Die Aussicht ist ein Traum. Das Essen auch. Aber ich will nicht bleiben, irgendwas zieht mich weiter. Ins nächste Dorf. Im Pilgerführer steht, dass man eigentlich bis Molinaseca gehen soll. 

Aber dazwischen kommt ein wilder steiniger Abstieg, den will ich heute nicht mehr. Ich rufe im nächsten Dorf die Herberge an. Habe Glück, ich reserviere einen Platz. Haha, ich bin seit 30.5. der erste Pilger, der da einkehrt. 

Na wunderbar: Wirklich. Ich treffe Oliviere – einen Spanier, der in Frankreich aufwuchs und wie der Zufall es wollte, nun seit 4 Jahren Hospitalero (also Gastgeber für Pilger) ist. Wir plaudern über Gott, Engel, Liebe, die Welt und das Business mit den Pilgern, das auch für unerschütterliche Optimisten wie Oliviere ab und an herausfordernd ist. Dieses Jahr waren mit mir 19 Pilger da. In einer Herberge, die am Tag 20 Pilger aufnehmen kann und die so wunderschön ist. Holz, ein altes typisches Steinhaus mit einem herrlichen Garten mit Nuss- und Stechpalmenbaum. Der Ort – sehr sehr empfehlenswert, heißt Riego de Ambros und es gibt nur eine Herberge. Die Pilger aber eilen weiter. 

Ich nicht. Ich bleibe hier und alleine. Oliviere verlässt mich gegen 7 und da habe ich Haus und Hof für mich alleine. Es wird frisch hier oben und ich ziehe mich zurück ins Haus. Das Holz arbeitet, was ziemlich interessante Geräusche hervorbringt. Es knackt und knarzt in einer Tour. Mal hier, mal weiter fern. Angst hab ich nicht. Es ist ein guter Ort. 

Und ehrlicherweise hat mich Oliviere auch eingeschlossen und ich hab mal vorsichtshalber noch das Fenster zum Dorfplatz geschlossen. Ich schlafe tief und träume wirr. Und steige früh ganz alleine bergab. In meinem Tempo, durch ein duftendes Tal voller Blumen und schattiger Bäume. Ein Träumchen. Molinaseca ist ein schöner kleiner Ort, aber da laufe ich durch. Als dann die Sonne doch zu warm wird, ziehe ich meine Jacke aus – und mache dazu an der Bushaltestelle Rast. Laufe fröhlich weiter, um nach 2 km festzustellen, dass ich meinen erst gestern erstandenen Wanderstock liegen lassen habe. Knurrend und murrend beschließe ich, umzukehren und die kurze Strecke noch mal zu laufen, um meinen Stock wieder einzufangen. Naja, was solls. Soll ja schlank machen, der Camino, meinte mein Templerfreund Tomas. Der muss es ja wissen. 

Die Berge sind erstmal vorbei. Heute ist Straße laufen angesagt. Das tu ich auch – und bin wiedermal in einer Herberge ganz alleine. Ein Luxus für 10 Euro. Allerdings nur bis 11 Uhr abends, dann kommt doch noch ein Paar. Aber ist ok, ich bin ja noch wach. 

Der Marketing-Hack für heute, den will ich dir nicht vorenthalten. In einem Dorf, in den Bergen hatte ich einen Kaffee und einen so was von sortierten Pilgershop gesehen, das ist der Wahnsinn. ALLES da, was ein Pilger braucht. Pflaster, Duschgel in kleinen Packungen, Trockenobst, Kondome, Wanderstöcke, Regenjacken, Andenken, Nähzeug, sogar EINLEGESOHLEN, einfach ALLES. Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, was ein Pilger wirklich brauchen könnte. Das ist mein MarketingHack für heute. Wenn dein Angebot so ist, dass keiner mehr nachfragen muss, dann ist es gut. Wie du das rausfindest? Kenne deine Zielgruppe besser als dich selbst. Falls du dazu mal ne Frage hast, weil dein Business noch nicht so läuft, wie du es dir vorstellst, dann sag Bescheid. 

Buen Camino, ihr Lieben. 

Jakobsweg hilft bei Krise

Jakobsweg hilft bei Krise

BusinessPilgern schafft Klarheit

Blankenese, der Ort meiner Träume. Ne, falsch. Ein Ort meiner Träume. Hier gibt es auch einen Jakobsweg, den ich mit einem Kunden gegangen bin. Dabei fiel mir diese sinnige Aufkleber unter dem Jakobsweg-Aufkleber ins Auge. Krise. Steht da. Hm. Ist der Jakobsweg in einer Krise? Sollte man, wenn man in einer Krise steckt, den Jakobsweg gehen? Oder hat das alles gar nichts miteinander zu tun? Also, meine Antwort kennst du:

Bei Krisen aller Art hilft Gehen immer. Mir jedenfalls. Auch bei Nicht-Krisen sondern nur normalen Zuständen, wie einem Umzug hilft Gehen ebenso. Vor allem Losgehen und Tun hilft immer mehr, als vor Angst zu schlottern und wie das Kaninchen vor der Schlange bewegungsunfähig zu sein. Was sind deine guten Vorsätze für das nächste Jahr? Willst du vielleicht Pilgern gehen? Ich habe dir eine Vorlage gebaut, mit der du dieses Jahr Revue passieren lassen und deine Vorhaben für 2020 festhalten kannst. Schreib dich für meinen Newsletter ein und hol dir das kostenlose Workbook! Ich freue mich auf dich und wünsche dir einen wunderbaren 4. Advent aus Bad Liebenwerda.

Wieder am Jakobsweg

Wieder am Jakobsweg

Warum du wissen solltest, was du willst – hier ein Bericht über die Widrigkeiten und Erkenntnisse des Reisens

Vor einigen Tagen war ich in Polen, in der schönen Stadt Danzig, Gdansk unterwegs. Wir hatten bei wirklich lausiger Kälte im Wohnwagen geschlafen und der Morgen startete ungewöhnlich stressig und nervig.

Frust am Morgen

Das Wohnwagengefühl war noch neu, ungewohnt, nichts hatte sich eingespielt, stattdessen hatte ich die ein oder andere technische Herausforderung. Dienstlich wie auch privat. Nun, fast wollte ich meine tägliche Morgenroutine dem Frust unterordnen und weglassen, bis ich mich wieder daran erinnerte, wie wichtig eben diese Routinen und die dazugehörige Konsequenz ist.

Frage nicht nach dem Wie

Wenn du weißt, was du willst, du dein Ziel kennst, dann findet sich das Wie automatisch. Mein Ziel kennst du: Halbtagspilgernd durch die Welt ziehen und meine Kunden fit zu machen für den ein oder anderen Marketingmarathon. Und da ich dieses Ziel ja kenne, kommt alles andere von selbst.

Du musst nicht wissen, wie es geht. Du musst wissen was du willst.

Ich kenne viele Menschen, die genau wissen, was sie wollen. Die tun konsequent was dafür. Jeden Tag. Ich kenne einige, die wissen auch was sie vermutlich wollen. Die tun konsequent nichts dafür. Und daher kommen sie auch nicht an.

Der Jakobsweg in Danzig

Der Jakobsweg ist eine solche Herausforderung. Hier in Gdansk habe ich sie auch wieder gesehen, die Schilder mit der markanten gelben Muschel. Jakobsweg. Das ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Stell dir mal vor, von der polnischen Ostsee bis nach Santiago zu pilgern. Das kann schon einige Monate/Jahre dauern.

Du stehst hier in Polen.

Du weißt, dass die Kathedrale in Santiago de Compostella dein Ziel ist. Und: Dann gehst du nicht los. Wirst du ankommen? Nein! Du weißt, es ist weit. Aber dein Ziel, das kennst du.

Und dann gehst du los.

Erstmal durch unendliche Weiten in Polen, ein gutes Stück durch Deutschland, über die Alpen, durch Frankreich. Du gehst. Setzt einen Schritt vor den anderen. Strauchelst vielleicht oder läufst Umwege, weil du ein Muschelschild verpasst hast. Aber du weißt: Die Kathedrale in Santiago, die ist dein Ziel.

Und daher stehst du wieder auf, wenn du gefallen bist.

Gehst noch ein paar Schritte, obwohl du müde bist. So ähnlich ist das auch mit der Morgenroutine. Ich kann das Ziel sehen, spüren. Wenn ich meine Morgenroutine mache, wird mein Tag großartig. Ich bin entspannt. Mache ich sie nicht, bin ich knurrig, nervös und ungeduldig.

Daher mach ich es lieber doch.

Und morgens in aller Frühe durch Danzig zu spazieren, wenn die Stadt gerade wach wird, das ist großartig. Eine schöne Stadt. Fahr da mal hin. Sehr zu empfehlen.