Körperwunder. Und was das mit dem Verkehr zu tun hat

Körperwunder. Und was das mit dem Verkehr zu tun hat

Wir haben es getan und ein Impuls der Achtsamkeit für dich

Wir haben es getan und uns auf Bali tatsächlich einen Scooter gemietet. Im Grunde genommen hat es Jörg getan und ich bin hinten mitgefahren. Also, der Verkehr ist, gewöhnungsbedürftig für uns Europäer. Allerdings ist ein Motorroller das effizienteste Mittel und für mich das Schönste, mich über die Insel zu bewegen.

Freiheit macht Frieden

Auch hier wieder darf ich meinen Lieblings-Lebensaspekt für mich bedienen: Freiheit. Freiheit macht Frieden. Ich darf mit dem Motorroller anhalten, wo immer es der Verkehr zulässt. Die Verkehrsregeln sind ein wenig flexibler als in Deutschland und so haben wir beide uns durch den wahrhaft dichten Verkehr auf der Insel geschleust.

Erkenntnisse vom Insel-Scooter-Fahren

Erste Erkenntnis: Es ist Linksverkehr. Also wenn du in Gedanken links abbiegst, ist das die kleine Kurve. Schön links bleiben, sonst hast du auf einmal ziemlich viel Gegenverkehr auf deiner Spur. Unschön und sorgt für hektische Kreischer des Mitfahrers.

Weiterhin: Kreuzungen ohne Ampeln sind spannend. Das heißt, 99,9 Prozent aller Kreuzungen auf Bali betrifft das. Ich habe bis zu unserer Abreise die Regeln nicht verstanden, vielleicht gibt es auch keine, außer: Gucken und dann fährst du, wenn keiner kommt, bzw. die anderen anhalten.

Die Handbewegung

Eine Handbewegung ist mega wichtig: So eine Art Winken nach unten. Das signalisiert den anderen Verkehrsteilnehmern: Sie oder er will hier durch.

Wichtig ist noch: Hupen.

Wenn du gemütlich mit deinem Moped durch die Gegend fährst, und einer hupt hinter dir: Dann bleib auf deiner Seite. Mach dich dünne. Denn das kurze Hupen bedeutet, „Bleib da, ich überhole dich!“ Hörst du vor einer scharfen Kurve ein Hupen, zeigt das an, dass hinter der Kurve ein Hindernis auf dich wartet. Daher lieber Geschwindigkeit drosseln. 

Überbreiten und Überhöhen

Ein weiteres Phänomen des asiatischen Motorollergebrauchs sind ziemlich erschreckende Überbreiten und -höhen. Mit dem Mopeds werden nicht nur ganze Familien mit bis zu 3 Kindern transportiert, sondern Geschäftseinrichtungen, Spielsachen, Luftballons, die gesamte Ernte, die Suppenküche, Einkäufe für die Großfamilie, die Oma, alle Kinderspielsachen, selbst der Hund, Koffer – Ersatzteile, kurz: Alles, was irgendwie von A nach B muss, kommt auf einen Motorroller oder wird dran befestigt.

Das ist im Prinzip in Ordnung, allerdings haben daher die schmalen Mopeds durchaus manchmal eine absolute Überbreite, die unter Umständen die ganze Straßenbreite einnimmt. Bei fehlenden Randstreifen und ziemlich engen Straßen kann da auch schon mal eine Begegnung zweier Motorräder zu interessanten Ausweichmanövern führen. 

Wahnsinn. Und auf dem Roller geboren.

Alles in allem ist der Verkehr zwar Wahnsinn, weil die Motorräder die ewigen Staus bei jeder größeren Ansiedlung einfach umfahren und zwar rechts und links der Autoschlangen. Manchmal kommt auch Gegenverkehr. Entweder er bremst oder hupt oder man schiebt sich geschmeidig aneinander vorbei, wobei dem Durchschnittseuropäer der Angstschweiß kommt. Und wichtig zu wissen. Menschen auf Bali werden geboren und sitzen sofort auf einem Motorroller. Sie können die Dinger schon mit sechs-sieben Jahren fahren und sind dementsprechend geschickt in der Handhabung der für so kleine Menschen durchaus schweren Maschinen. Der Europäer schaut ein wenig neidvoll auf das Fahrgeschick der Einheimischen. 

Achtung. Kopfkino.

Weiterhin: Gewicht und Berge. Auf Bali gibt es Straßen, die haben gefühlt 45 % Gefälle. In echt haben sie wahrscheinlich weit über 30 %, das ist schon steil. So steil, dass die 125er Maschinen, die meist in der Vermietung sind, bei zwei Erwachsenen, wie Jörg und mir, einfach stehen bleiben.

Stehen bleiben bei 30 %

So meine Lieben, jetzt darf euer Kopfkino starten: Jörg und Jana mit dem kleinen Moped auf steiler Auffahrt. Das Mopedchen bemüht sich nach Kräften, die beiden Personen plus Rucksäcke nach oben zu transportieren. Die Maschine gibt ihr Bestesl Geschwindigkeitsrausch von 8 km/h. Nur noch wenige Meter, dann ist der Gipfel erreicht. Maschine gibt auf. Geschwindigkeit unter 8 km/h. Maschine und Menschen fallen einfach um. Bumm.

Gottseidank, es ist nichts passiert. Dem Sozius sind schlagartig mehr als 30 Jahre nicht mehr benutzte Simson-Moped-Mechanismen des rechtzeitigen Abspringens von fallenden Zweirädern wieder eingefallen und diese sind sofort umgesetzt worden. Sozius ist abgesprungen!

Beine und Kraft

Vordermann und Führer des Fahrzeuges nutzt Kraft und Beine, kann das Gefährt aber trotzdem nicht halten, so dass es den löchrigen Asphalt des steilen Pfades leicht touchiert. Mittels Gas und schiebendem Nebenherlaufen meistern Fahrer bzw. Moped den Hang souverän, während Sozius plus Rucksack keuchend, aber pilgererfahren hinterher hechelt.

Antrainierte Reflexe bleiben bestehen

Also wir haben uns kurz mal abgelegt und dabei durfte ich allen Ernstes feststellen, dass einmal antrainierte Reflexe auch nach Jahrzehnten wieder da sind. Was für ein Wunderwerk unser Körper doch ist!

Alles wieder da, auch das Mopedfahren selbst ist mir immer noch vertraut oder wieder vertraut. Vorsicht vor dem Auspuff (heiß). Füße schön reinnehmen. Sachte um sandige Kurven fahren. Berge meiden oder Sozius abschmeißen und laufen lassen.

Und als Beifahrer, still sitzen und schön mit den Bewegungen des Fahrzeugs mitgehen. Da fährste halt, in Deutschland unvorstellbar, mit kurzen Hosen, mit T-Shirt, einem Helm und Badelatschen übers Land. Nix Motorradkleidung. Du genießt den Fahrtwind und ein Stück Erinnerung an meine Mopedzeiten mit dem Nonnenroller.

Kommt auch ins Buch

Darüber schreibe ich gerade in meinem Buch, ein autobiografisches Lebensbuch. Worauf ich dich heute einmal aufmerksam machen möchte, ist, welches Wunder dein Körper ist. Er kann sich an Bewegungen, Reaktionen und Fähigkeiten erinnern, die du schon vor Jahrzehnten erlernt hast.

Ein Wunder

Wenn du 20 Jahre nicht Rad fährst oder zum Skifahren gehst, dein Körper speichert die erlernten Bewegungen sicher und kann sie bei Bedarf wieder aufrufen. Unglaublich! Ein Wunder. Daher feiere deinen Körper, er ist ein großartiges Geschenk. Ich wünsche dir ganz, ganz viel Spaß dabei.

Drei Tipps für Yoga-Anfänger

Drei Tipps für Yoga-Anfänger

Der Pups. Aber das nur nebenbei. Es geht um eine Philosophie!

Und jetzt auf den Rücken. Puup. Ups. Mein asiatisch aussehender Nachbar hat gerade so richtig einen raus geknallt. Das war der, der auch beim Essen schon so geschlürft hat. Na. Sowas. Also, ich weiß, was du jetzt denkst.

Zumindest wage ich eine Prognose.

Du denkst vielleicht so was, wie „altes Ferkel“. Der asiatisch aussehende Nachbar, dessen Namen ich nicht kenne und auch dessen eigentliche Herkunft ich auf China vermute, dem isser entfleucht. Bin gerade heilfroh, dass mir das nicht.. aber ehrlich. Und wenn?

Was wäre dann?

Dann würden die Leute denken: „Was für ein altes Ferkel!“

Naja aber was wäre, wenn es die Leute dächten. 1. Würden sie es mir vermutlich nicht sagen und 2. Warum sollte es mich interessieren?

Yoga im Schweigeretreat

Ich bin nämlich beim Yoga. Meine allererste Yoga-Stunde habe ich im Schweigeretreat auf Bali. Und ja Yoga ist Absicht, ja, Absicht. Weil ich wissen wollte, warum so viele von Yoga schwärmen. Nun weiß ich es. Und ja, das hat auch mit dem versehentlich entfleuchten Pup zu tun.

Loslassen von Körper, Geist und Seele

Denn Yoga ist so was wie Loslassen und zwar von Körper, Geist und Seele – also deutlich mehr als Körperknotenbildung. Man kann sich natürlich verknoten. Das empfehle ich allerdings nur Fortgeschrittenen.

Eingerostet und pupende Posen

Wenn man so wie ich doch ein wenig eingerostet ist, vor allem, was die Beweglichkeit von Wirbelsäule und Oberkörper betrifft, kann man auch langsamer machen und sich von seinem Atem leiten lassen. Und langsam Körperpartie für Körperpartie dehnen, flexibler machen. Und da gibt es durchaus Posen, die im normalen Leben ziemlich albern aussehen und manchmal eben zum Pupen anregen. Machen aber nicht alle, pupen, meine ich.

Happy Baby. Warrior und Upward facing dog

Es gibt lustige Posen, wie das Happy Baby. Da liegst du auf dem Rücken, hebst die Beine in die Höhe und fasst deine Zehen an. Sieht sehr interessant aus, wenn das vernünftige Erwachsene machen. Freiwillig. Leider gibt es dazu keine Fotos. Oder es gibt den Krieger. Oder den Drachen, der fliegt. (Waage, nannte man das früher, glaub ich).

Am allergenialsten und meine meist gehasste Pose ist the upward facing dog. Also der kopfhängende, nach oben gerichtete Hund. Du stehst mit gestreckten Armen und Beinen auf der Matte, Po ganz oben. Kopf hängt zwischen deinen Schultern rum. Mach das mal fünf Minuten. Mir jedenfalls fällt das schon schwer. Interessanterweise kräftigt das aber auf eine wirklich effektive Weise sämtliche Muskeln, auch die, von denen du nicht wusstest, dass du sie hast.

Meine Tipps für dich

Wenn du zum Yoga gehst, versuch mal ein paar Stunden vorher nichts zu essen. Dann machen sich die Übungen einfacher.

Also Tipp Nummero eins: Lass dich ein auf die Yoga-Philosophie, es geht nicht um Knoten oder wer am besten dabei aussieht. Es geht darum, auf deinen Körper zu hören. Reinzufühlen, was das jetzt gerade mit dir macht.

Zweitens: Relax. Wenn du mit den Händen nicht bis runter kommst, dann geht es vielleicht mit den Fingerspitzen. Und wenn du mit den Fingerspitzen nicht runter kommst, dann nimmst du dir einen Block. Wenn neben dir eine Yoga-Prinzessin, die 30 Jahre jünger ist als du, ihren Körper geschmeidig zu einem Kissen faltet, dann ist das doch schön.

Du bist Anfänger und eben eine große Bettdecke.

Offen.

Drittens: Enjoy. Erfreue dich an deinem Körper und schau, was dein Atem dazu sagt. Dieser Atem kann deine Bemühungen, deine Körperbettdecke zusammen zu falten, deutlich vereinfachen. Und dann noch der Bonustipp: Probier es einfach mal aus. Mach das mal mehrere Tage hintereinander – und wenn du schon paar Tage älter oder auch eingerostet bist, dann versuch mal anschließend, deinen Rücken zu kratzen. Du wirst dich wundern, was in nur wenigen Tagen möglich ist. 

Auf dem Meeresgrund verewigt

Auf dem Meeresgrund verewigt

Warum ich fest davon überzeugt bin, dass Geben funktioniert

In Pemuteran auf Bali gab es Korallen. Die bunte und farbenfrohe Unterwasserwelt begeisterte Touristen und natürlich gab es dort viele Fische. Diese wiederum begeisterten die Fischer und diese fischten fröhlich drauf los.

Sensible Korallenriffe zerstört

Der trockene Norden der Insel der Götter Indonesiens war schon immer arm dran und die Menschen mussten härter arbeiten als die Menschen in anderen Teilen der Insel, wo reichlich Regen, das tropische Klima und der gut gedeihende Reis reiche Ernte versprachen. Daher musste das Fischen effektiver passieren. Tat es auch und brachte kurzfristig Einkommen. Dass dabei die sensiblen Korallenriffe vor der Küste beschädigt und zerstört wurden, bekamen die Fischer erst später zu spüren. Nämlich dann, als die Gäste ausblieben und die Fische weniger wurden.

„Einfach“ Korallen neu gebaut

Dann hatten die Menschen vor Ort die Idee zu einem Projekt. Biorocks. Sie bauten “einfach” ihre Korallen neu. Wissenschaftlich begleitet vom Biorocks-Projekt, dem unzählige freiwillige Wissenschaftler und Forscher ihre Zeit widmen, wird hier mittels Strom das Korallenwachstum um das Doppelte bis zum Zehnfachen des normal möglichen Wachstums beschleunigt. Die Wissenschaftler und Helfer bringen Metallgerüste ins Meer und lassen Strom durch diese fließen.

Schneller und clever!

So können sich die notwendigen Mineralien als Grundlage eines neuen Riffs schneller andocken und die Korallen und mit ihnen das gesamte Ökosystem finden schneller wieder dorthin. Warum ich euch das erzähle?

Ein tolles Spendenprojekt

Weil die Forscher nicht nur schlau sind, sondern auch clever. Sie haben sich ein Spendeprojekt ausgedacht, das sehr sehr schön ist. Du kannst dort in dem Projekt deinen eigenen Namen in Drahtform gestalten und die Taucher (oder, falls du tauchen kannst, du selbst) bringen deinen Namen dann am Korallenriff an. Mit der Zeit siedeln sich dann auf deinem Namen die richtigen Korallen an und über die Jahre bekommst du per Mail Fotos von “deinem” Stückchen Korallenriff.

Was fürs Herz

Ach, was für eine schöne und nette Art, Spenden einzuwerben. Natürlich haben wir, Jörg Strohmeyer und ich, Jana Wieduwilt das gemacht. Denn wir sind der Meinung: Wenn es uns schon auf die Sonnenseite des Lebens verschlagen hat, dürfen wir zurückgeben, was auch immer uns möglich ist.

Was du gibst, kommt zurück

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass alles, was wir guten Herzens und freiwillig geben, auf die ein oder andere Weise zu uns zurück kommt. Entweder in diesem oder einem der nächsten Leben. Die Theorie dahinter ist nicht von mir, ich habe sie aber so vollständig absorbiert, dass sie auch von mir sein könnte. Viele Religionen und Theorien beschäftigen sich damit. Beispielsweise Neale Walsh: Gespräche mit Gott erläutert auf eindrucksvolle Weise, dass wir alle miteinander verbunden sind.

Das Phänomen des Schmetterlingsschlags

Denn feinstofflich gesehen, bestehen wir Menschen, die Tiere und Pflanzen alle aus Atomen, genauso wie Luft und Wasser. Daher glaube ich fest an das Phänomen des Schmetterlingsschlags. Wenn in Europa ein Schmetterling mit dem Flügel schlägt, kann sich das tatsächlich auf ein Ereignis am anderen Ende der Welt auswirken. Wir atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid aus, das wiederum die Pflanzen brauchen, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Das ist nur ein Beispiel, das für diese Verbundenheit spricht.

Zukunftsfähiges Geschäftsprinzip

Und Geben: Ja, ich halte Geben als Geschäftsprinzip tatsächlich für zukunftsfähig. Natürlich haben wir ein ausgesprochen gutes Wissen rund um alle Themen nachhaltiger Kommunikation. Natürlich ist der Sinn vom Unternehmen, damit Geld zu verdienen. Und ja, ich liebe es, Geld zu haben. Aber unser Ziel – als Privatpersonen wie auch als Unternehmer ist es, Menschen, Projekte, Regionen und Unternehmen voran zu bringen durch unsere Arbeit.

Die tägliche Portion Achtsamkeit

Unsere Arbeit bringt unseren Kunden so viel Mehrwert, dass das, was sie für unsere Leistungen zahlen, ein winziger Bruchteil dessen ist, was sie durch unsere Arbeit an Finanzen gewinnen oder einsparen. Das ist, was für uns zählt. Und privat? Nun, ich glaube, du weißt, dass wir uns auf vielfältige Weise engagieren. Zum Beispiel hier auf diesem Blog. Hier teile ich mein Wissen mit dir, damit du deine tägliche Portion Achtsamkeit in dein Leben integrieren kannst, so wie ich es seit einigen Jahren tun darf. Du bekommst Tipps und Hinweise, wie du dein Team aufbaust, so dass dein Unternehmen die besten Bewerber bekommt, die du haben kannst, um deine unternehmerischen Ziele zu erreichen. Und du bekommst von mir ein Buch geschenkt, das dich in einigen Schritten zum Losgehen animiert und praktisch dabei begleitet.  

Halbtagspilger und 24-Stunden Wanderer Norman Siehl im Interview

Halbtagspilger und 24-Stunden Wanderer Norman Siehl im Interview

Den Wanderer auf dem Kahn getroffen

Witzigerweise traf ich Norman Siehl nicht beim Halbtagspilgern, oder doch, eigentlich schon: Allerdings trafen wir uns nicht auf dem Paul-Gerhardt-Wanderweg, dessen feierliche Eröffnung wir mit Auftraggebern und Politikprominenz an jenem Tag zelebrierten, sondern auf einem Spreewaldkahn. Zugegeben, nach einem Stück Wanderung vom Zentrum Lübbens bis in den Spreewald, aber es war ein Kahn. Wie das so ist, kamen wir ins Plaudern – und stellten ziemlich schnell fest, dass da mehr Gemeinsames als Trennendes ist.

Ein 24-Stunden-Wanderer

Norman Siehl ist Wanderer, so wie ich. Allerdings ist er kein Halbtagswanderer. Norman Siehl wandert auch mal 24 Stunden am Stück und motiviert als Kreiswegewart des Landkreises Dahme-Spreewald auch andere Wandersleute, es ihm gleich zu tun und das schöne Brandenburg auf Schusters Rappen zu erkunden. Außerdem bringt der findige Ingenieur bei seinen Touren Rucksackboote ins Spiel, die es dem Wanderer ermöglichen, auch einmal die Welt vom See oder Fluss aus zu erkunden, wenn die Füße müde werden.

Danke für Ideen und Dankbarkeit

Eine Menge Ideen und von meiner Seite eine riesige Portion Dankbarkeit, dass ich Norman Siehl heute hier bei uns Halbtagspilgern im Interview habe.

Jana Wieduwilt: Lieber Norman Siehl, Wandern – oder, wie ich es nenne, Pilgern ist auch Ihr Lebensthema, so scheint es. Nehmen Sie uns doch gerne einmal mit: Wie kommt man dazu?

Norman Siehl: Sie haben absolut Recht, Wandern ist ein zentrales Lebens-Thema für mich geworden. Neben der ehrenamtlichen Tätigkeiten als Wanderwegewart in Wildau und Kreiswegewart im Dahme-Seenland, habe ich vor Jahren eine Ausbildung zum Wanderleiter gemacht und führe als Solcher mehr oder weniger regelmäßig Wandergruppen durch unsere Region.

Wanderverein Dahme-Seenland gegründet

Außerdem haben wir in 2018 den Wanderverein Dahme-Seenland e.V. aus der Taufe gehoben, dessen Vorsitz ich inne habe. Der Wanderverein hat, natürlich mit Hilfe vieler anderer Unterstützer, die 24h – Fontanewanderung organisiert und im März durchgeführt. Um zuletzt mein geschäftliches Baby mit der in 2018 gegründeten HIKANOE GmbH zu nennen. Auch hier geht es unter anderem um Wandern.

Wandern auf dem Wasser

Wandern 2.0 wie ich es nenne, da die leichten aufblasbaren Boote, welche im Rucksack transportiert werden können, die Grenzen zwischen Wandern und Wasserwandern aufheben. Es ist ein Leichtes vom Wanderweg ins Wasser zu wechseln und natürlich wieder zurück umso die Umgebung auf und neben dem Wasser zu genießen.

Mensch im Mittelpunkt

Warum ist es dazu gekommen ist eine gute Frage. Nach dem Studium der regenerativen Energien, bin ich seit 2000 im industriellen Umfeld, vorwiegend im Mittelmanagement unterwegs gewesen. Der Aufbau von Ablauf- und Aufbauorganisationen hat mir immer viel Spaß gemacht, weil der Mensch hier im Mittelpunkt steht. Selbiges gilt für die Arbeit mit Kunden und Dienstleistern, die mich permanent in meiner Arbeitswelt begleiteten. Eigentlich möchte ich diese Zeit nicht missen (würde sie aber auch nicht noch einmal wiederholen wollen ;-)) .

Mehr Lebensqualität ist JETZT mit minimierter Gereiztheit

Aber trotzdem entschied ich mich für eine Wende. Ehrlicherweise lag es wohl an den vielen Dienstreisen, den endlosen Stunden im Flugzeug, den unbefriedigenden und teilweise sinnlosen Projekten bei massivem Druck, nicht nachzuvollziehenden Entscheidungen, mentalem Stress, Stress und nochmals Stress. Es hat übrigens Jahre gedauert, bis ich dann endlich den Sprung in die Selbständigkeit gewagt habe.

Weniger Geld aber deutlich mehr Lebensqualität waren der Lohn. Meine Kinder reflektieren mir eine deutliche Entspannung und minimierte Gereiztheit. Ich denke das ist ein hervorragendes Attest für die Richtigkeit des Schrittes.

Als Naturfreund und Dauercamper aufgewachsen

Außerdem war ich schon immer gerne in der Natur. Geprägt von meinem Elternhaus, die entweder ein Gartenhäuschen ihr Eigenen nennen konnten oder nun schon seit Jahrzehnten als Dauercamper den Sommer im Wald verbringen. Mein Vater war ein Wandersmann… sagt ein Volkslied. Wohl auch ein Grund, dass ich einer bin. Ich wandere gerne alleine aber eben auch in der Gruppe und liebe die sich ergebene Dynamik unter den teilweise fremden Wanderern. So sind schon einige gute Bekanntschaften und Freundschaften entstanden. Und über die gesundheitlichen Aspekte muss wohl nicht viel gesagt werden.

Jana Wieduwilt: Wo wandern Sie am liebsten?

Norman Siehl: Ich finde Brandenburg und das Dahme-Seenland ist eine hervorragende Wandergegend. Es müssen nicht immer Berge sein. Es ist mein erklärtes Ziel, unsere Region stärker als Wanderregion sichtbar zu machen.

Zertifizierer von Qualitätswegen

Als Zertifizierer von Qualitätswegen im Auftrag des Deutschen Wanderverbandes sehe ich mir Wanderwege teilweise mit einer „Bewertungsbrille“ an und ich bin mir sicher, dass auch ohne ein Zertifikat viel Qualität in unseren Wanderwegen schlummert. Als Wildauer liebe ich den Wanderweg am Dahme-Ufer auf dem auch der Fontanewanderweg und der Paul-Gerhardt-Weg verlaufen.

Sutschketal und Krummer See

Das Sutschketal und der Weg um den Krummen See sind klasse, der Uferweg am Hölzernen See ist toll, Wanderwege am und um die Pätzer Seen, die Köriser Seen … es sind einfach viele schöne Ecken zu entdecken. Oder auch die Naturparkroute in Buckow in der Märkischen Schweiz, das Schlaubetal….

Generell versuche ich mir in jeder Region, in der ich gerade bin, eine Wanderkarte zu besorgen und auch ein wenig zu wandern. Vor kurzem war ich in Salzgitter und bin erstaunt von dem hervorragenden Wanderpfad in den Höhenzügen in der Nähe der Stadt um nur ein Bsp. zu nennen.

Jana Wieduwilt: Was hat es mit den 24-Stunden-Wanderungen auf sich?

Norman Siehl: Ich wandere mit Freunden seit ein paar Jahren auf diesen 100km-Veranstaltungen, wobei wir nur 1…2 Veranstaltungen im Jahr aufsuchen. Da gibt es ganz andere Sportsfreunde, die das deutlich häufiger machen.

Glücksgefühl nach 24 Stunden Wandern

Neben dem Gruppenerlebnis und dem Erleben der Natur ist die Überwindung des inneren Schweinehundes (und der sich einstellenden Schmerzen 😉 ) sicherlich der Hauptgrund für die Teilnahme an solchen Veranstaltungen. Und das Glücksgefühl nach bestandenem Marsch ist schon einzigartig.

Die Idee für die 100-km Wanderung in 2019 auf unserem dahme-seenländischen Fontanewanderweg ist dann naheliegend gewesen und wurde in Abstimmung mit dem Tourismusverband Dahme-Seen aus der Taufe gehoben.

Jana Wieduwilt: Auch Sie haben ja das Wandern mit in Ihren Beruf integriert so wie ich es mit dem Halbtagspilgern tue. Was genau haben Wanderwege mit Ihrem Beruf zu tun?

Norman Siehl: Wie schon beschrieben, dreht sich viel um den Wanderweg. Ob geführte Touren mit und ohne Boot auf dem Rücken, ob Zertifizierung von Qualitätswegen oder Beratung von Tourismusunternehmen bei der Konzeption und Anlage von Wanderwegen und Wegenetzen, ob bei der Markierung von Wegen oder der Schulung von Wanderwegewarten – Wanderwege sind das zentrale Element meiner Arbeit.

Infrastruktur-Experte für Wanderwege

Eigentlich jedoch nur Infrastruktur für den eigentlichen Zweck des Wanderns. Natur erleben und sich mit ihr verbinden, erholen, Gesundheit stärken, genießen, Stress abbauen, zu sich und zu anderen finden um nur einige der wesentlichen Motive für das Wandern aufzuzählen.

Jana Wieduwilt: Wie kommt man als Wanderer eigentlich auf die Idee, Packrafts in die Wanderung zu integrieren?

Norman Siehl: Das liegt sicherlich an meiner direkten Umgebung. Brandenburg hat das meiste Oberflächenwasser im deutschen Vergleich und ich liebe die Abwechslung von Wald, Feld, Ortschaft und eben Wasser. Als bekennende Wander- und Wasserratte konnte ich wohl nicht anders als zufällig über diese Boote zu stolpern.

Komplett infiziert

Nachdem ich das erste Packraft getestet habe, war ich komplett infiziert. Es ist ja auch unvorstellbar sein eigenes Kajak auf dem Rücken zu tragen und nach Lust und Laune ins Wasser zu wechseln. Das geht durch neue Hightech-Materialien und Ventilarten, die das Gewicht der Boote auf unter 4 kg reduzieren und ein Aufblasen in 5 Minuten ermöglichen. Nachdem ich mit vielen Personen diese Kombitouren gemacht habe, bin ich absolut überzeugt, dass Wandern 2.0 eine reale Chance sowohl in Outdoor-Bereich als auch in Städten hat. Aber kommen sie doch einfach mal mit liebe Frau Wieduwilt und testen es selber.

Jana Wieduwilt: Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen Wandern und Pilgern? Was halten Sie vom Halbtagspilgern, so wie ich es mache und als Lebensmodell empfehle?

Norman Siehl: Ehrlicherweise habe ich mir da nie Gedanken drüber gemacht. Ich selber war noch nie Pilgern, kenne aber nicht wenige Freunde die sich auf die Suche gemacht haben. Denn das wäre Pilgern für mich, die Suche nach Erkenntnis. Allerdings muss ich beim Schreiben feststellen, dass mir das beim Wandern oftmals auch so geht.

„Vielleicht bin ich also ein Halbtagspilgerer ohne es gewusst zu haben.“

Wie auch immer, die Verbindung von Beruf (kommend von Berufung!) und der Arbeit mit Menschen in der Natur ist genau mein Weg und ich bin glücklich, den ersten Schritt gemacht zu haben.

Jana Wieduwilt: Lieber Norman Siehl, ganz ganz herzlichen Dank für Ihre tollen Impulse und ganz, ganz viel Glück auf all Ihren Wegen.

Halbtags-Arbeiten auf Bali

Halbtags-Arbeiten auf Bali

Heute erzähle ich dir, warum wir eigentlich in Bali zum Teammeeting sind?

Geht es nicht auch in Dresden? Oder in Lauchhammer? Natürlich geht das. Aber wie geht Wertschätzung in einem Team, dessen verbindendes Element Selbstbestimmung ist? Deshalb bin ich gerade auf Bali und die ganze vergangene Woche war dem Team gewidmet. Du weißt ja, dass ich die Agentur Wieduwilt Kommunikation führe. 

Gemeinsam und ein Stück weiter weg

Alle im Wieduwilt Team haben Abenteuerlust, hohen Eigenanspruch und Unabhängigkeit als höchste Werte. Und Dresden ist wunderschön, ohne Frage. Auch Lauchhammer ist für so manches Abenteuer gut. Dennoch muss ab und an mal das “richtige” Abenteuer erlebt werden – und dann, das sage ich, Jana Wieduwilt als Chefin: Gemeinsam und ein Stück weiter weg. Das verbindet und schafft bleibende Erlebnisse für uns alle. 

Effektive Arbeit, weil das Team einfach passt

Wir haben über die strategische Ausrichtung von Wieduwilt Kommunikation gesprochen. Und wir haben selten so schnelle, grundlegende und gleichzeitig kreative Tage, die mein Herz vor Glück höher schlagen lassen. Mein Team – und das ist meine tiefe Überzeugung, ist das beste Team der Welt. Nicht wegen Bali, aber doch vielleicht auch.

Die richtigem Mitarbeiter finden kann schwierig sein

Denn ich denke, dass die Herausforderung, die richtigen Mitarbeiter zu finden, inzwischen auch in der Boom-Branche Werbung angekommen ist. Und für mich lag die Herausforderung noch darin, meine Leidenschaft Halbtagspilgern in eine leistungsfähige Agentur umzuwandeln. Aber zurück zu den Mitarbeitern, ohne die auch Halbtagspilgern nun mal nicht geht. Denn auch in der Werbebranche können sich die Mitarbeiter inzwischen aussuchen, wo sie arbeiten WOLLEN.

Goldstaub: Mitarbeiter

Und da haben es kleinere Agenturen, wie Wieduwilt Kommunikation nun mal eine ist, nicht leicht. Mitarbeiter sind wie Goldstaub. Die Kündigung eines Mitarbeiters, die Suche und das Einarbeiten eines neuen Mitarbeiters kosten ein Jahresgehalt – Extra. Von der Zeit, die Chef oder Chefin damit verbringen, ganz zu schweigen. Das schmerzt. Denn in dieser Zeit kann weder Akquise gemacht werden, noch an Kundenprojekten gearbeitet. Die quälende Stagnation im eigenen Unternehmen oder Verantwortungsbereich ist demotivierend. Nicht nur für den Chef, die Chefin sondern eben auch für die anderen im Team. Wenn der Frust für alle zu groß wird, dann geht es in die innere Kündigung.

Kosten bei innerer Kündigung

Und das wiederum kostet. Nicht nur Unsummen sondern auch Kunden. Denn Mitarbeiter mit innerer Kündigung sind nicht loyal und vertreten das Unternehmen nicht im ureigensten Sinn. Im Gegenteil. Die Unlust auf das eigene Unternehmen wird der Kunde direkt oder indirekt deutlich spüren. Ein Jammer. Und was ist die Lösung? Achtsame Kommunikation und der Aufbau einer Arbeitgebermarke, so wie wir es bei Wieduwilt Kommunikation gemacht haben.

Fünf Jahre Vorbereitungen für Arbeit, die nicht nach Arbeit aussieht

Angefangen hat alles 2014. Damals haben wir im Urlaub in Kalifornien unter anderem Google besucht. Wir sahen lustig bunte Fahrräder in Google-Farben, Menschen, die Sport trieben, Menschen, die in schillernden Büros ihrer Arbeit nachgingen, die nicht nach Arbeit aussah. “Das müssten wir auch haben. Arbeit, die nicht nach Arbeit aussieht”, dachte ich damals. Und heute: Wir arbeiten und es sieht nicht nach Arbeit aus. Es fühlt sich völlig organisch an.

Leidenschaft und Achtsamkeit

Natürlich! Wir pflegen einfach unsere Leidenschaft. Alle acht. Das ganze Team. Und ich denke, dass ich wirklich behaupten kann, das beste Team der Welt zu haben, das mich unterstützt, das für unsere Kunden da ist, um die kreativsten und besten Antworten auf alle Kommunikationsherausforderungen zu entwickeln. Achtsam. Individuell. Auf den Punkt.

Wo der Fisch anfängt zu stinken

Und ja, wir haben Wieduwilt Kommunikation zu einem Arbeitsort gemacht, der genügend Platz lässt, für Selbstbestimmtheit, für Verantwortung, für persönliche Entwicklung. Denn wir haben zuerst angefangen, wo der Fisch anfängt zu stinken. Bei mir als Chefin. Denn Chef sein, das musst du erst mal lernen.

Was genau sind unsere Schritte gewesen, um dies zu erreichen?

  1. Mach dir eine Vision? Du willst, dass dein Unternehmen, deine Abteilung so attraktiv ist, wie Google oder Wieduwilt Kommunikation? Dann schau dir an, was solche Unternehmen machen? Der aufgestellte Kickertisch oder das bunte Fahrrad sind es nicht, die sind, wenn sie einfach installiert werden, einfach nur Kosmetik. 
  2. Wer ist Chef? Wie ist der Chef? Was für ein Chef willst du sein? Kläre das für dich. Und dann werde es.
  3. Welche Werte sollten die Menschen haben, die dein Unternehmen voran treiben. Damit meine ich: Ein Buchhalter zum Beispiel wird Sicherheit, Struktur und Korrektheit als oberste Lebenswerte haben. Ein Art Direktor wird wohl idealerweise eher Kreativität, Unabhängigkeit und Neugier mitbringen. Daher schau, dass du für alle Stellen, die du zu besetzen hast, die idealen Mitarbeiter findest. 
  4. Stimmen deine Werte – jedenfalls grundsätzlich, mit denen deines Unternehmens und mit denen deines Teams überein?
  5. Fang langsam an. Nimm deine Mitarbeiter mit auf den Weg. Wenn du ein Chef (warst), der nach dem Motto: “Nicht gemeckert ist genug gelobt”, handelt, dann ist eine überschwängliche Einladung zum gemeinsamen Wildwasserrafting in Honolulu vielleicht etwas zu weit gesprungen. Versuch es erst mal mit regelmäßigen und effektiven Teammeetings, mit etwas mehr Freiheit im Alltag. 
  6. Leb es vor. 
  7. Mach dir einen Plan und setze diesen Schritt für Schritt um.
  8. Feiert gemeinsam jeden Erfolg.

Alles hat seinen Sinn

Alles hat seinen Sinn

Warum und wie Rituale deinen Gehirnquatscher ausschalten können

Zu Bali gehört der Duft von Räucherkerzen und das langgezogene OOOOm der Hinduistischen Tempel, die zum Gebet rufen. Und dieser Duft, der hat es wirklich in sich! Selbst wenn du absolut und mega-ignorant bist, was du natürlich nicht bist, wirst du wahrnehmen, dass überall kleine, kunstvoll ausgeschmückte Schalen stehen, die zu Ehren der Geister aufgestellt sind. Selbst auf viel befahrenen Straßenkreuzungen findest du solche Opferschalen.

Kleine Schreine stehen überall.

Auf jedem Reisfeld, in jedem Hof, an heiligen Orten sowieso. So siehst du abends und morgens die Frauen oder Männer mit einem Tablett auf dem kunstvoll gestaltete Schalen sind. Sie schreiten mit Obst, Süßigkeiten und auch Geld in den Schalen zu den Schreinen, zünden dort Räucherstäbchen an, versprühen heiliges Wasser. Sie nehmen dabei die typische Gebetshaltung ein. Egal, wo du hinkommst auf Bali: Die Schalen sind immer wohlkomponiert.

Akt der Achtsamkeit

Nach meinem kleinen Kurs in hinduistischer Opferkunst habe ich auch verstanden, dass dies ein immer wiederkehrender Akt der Achtsamkeit ist. Denn jede Farbe, jede Lage, jede Handlung hat eine rituelle Bedeutung. In den Schalen sind immer blaue, gelbe, rote und weiße Blüten und in der Mitte etwas Grünes oder Dunkles. Es ist genau festgelegt, in welcher Himmelsrichtung welche Farbe liegen muss, selbst das Flechten der Opferschalen aus Palmblättern ist einem genauen Rhythmus unterworfen.

Schon das Vorbereiten der kleinen Zeremonie erfordert Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. So wird für mich verständlich, warum die Balinesen die freundlichsten und nettesten Menschen sind, die mir je begegnet sind. Auf der Straße sagen alle Hallo oder nicken freundlich, egal ob du ein Fremder oder ein Einheimischer bist. Doch zurück zu den Opfergaben der Balinesen.

Was ist der Nutzen?

Es macht einfach ruhig, so ein kleines oder auch größeres Ritual zu haben, denn auch dabei, wenn du überlegst, wo du welche Blume hinlegst, wie du Schale und so weiter zusammen bastelst, kannst du an nichts anderes denken. Zack. Gehirnquatscher ausgeschaltet. Versuch mal. Warum ich das so wichtig finde? Weil es erdet und uns aus dem alltäglichen Dilemma in das beschwingte Halbtagspilgergefühl holt. Deshalb liest du doch diesen Blog, oder?

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Könnt ihr so ein Ritual bei euch im Unternehmen machen? Keine Sorge, ich meine nicht, dass ihr Ooom-brummend um ein Teelicht herumsitzen sollt. Wobei Meditation definitiv eine Methode ist, um die Arbeitsproduktivität gewaltig zu steigern. 

Eine Idee wäre, einen bestimmten Ablauf in den Alltag zu integrieren, wie zum Beispiel meine Halbtagspilgertouren am Morgen. Oder den Rundgang des Chefs am Morgen, der jeden begrüßt. Der Chef, der erst mal, vor allen anderen Handlungen die Geburtstagsliste abtelefoniert. Eine Schreib-Session mit deinem Tagebuch am Morgen? Yoga einschließlich Körperverknotungen? Samba oder Salsa tanzen? Was ist dein Ritual, bei dem du dich so sehr konzentrieren musst, dass du dabei komplett aus dem Alltag raus gehen kannst?

Unternehmer-Soforthilfe für Hamsterrad-Attacken.

Unternehmer-Soforthilfe für Hamsterrad-Attacken

Vier Tipps gegen Hamsterrad.

Stell dir mal vor, es ist Hamsterrad und keiner geht hin. Was machst du denn dann? Ok. Ist vielleicht nicht der originellste Vergleich, aber doch irgendwie.. gefällt mir das Bild.

Entscheide dich gegen Hamster

Um dich rum ist Hamsterrad und du entscheidest dich JETZT dafür kein Hamster mehr zu sein. Sondern DU. Du bist du. Und DU brauchst jetzt vielleicht gerade nicht das Hamsterrad sondern einen Ausflug auf die Reis- äh, Kornfelder. Oder ein dickes Nickerchen. Oder einen Workout. Oder ein Schläfchen. Egal.

Musst du wirklich Stress haben?

Was ist meine, ist: Wer sagt denn, dass du Stress/Hamsterrad haben MUSST? Die Termine, der Druck, dein Chef, das Geld. Stimmt. Alles da. Und wenn du mal die Perspektive herum drehst und erst mal schaust, was DU gerade brauchst? Gerade als Chef in Führungsposition, da bist du Vorbild für deine Leute. Und wie du mit dir umgehst, das bestimmt auch, wie deine Mitarbeiter mit sich umgehen.

Verantwortung vorleben

Nimm einmal an, du kümmerst dich zuerst um dich. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Verantwortung. Weißt du, was ich meine? Ich meine Verantwortung mit dir und deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele. Wie willst du denn Vorbild sein, und deinen Mitarbeitern beibringen, dass sie für ihr Projekt, für sich und für ein Projekt oder eine Maschine in deinem Unternehmen Verantwortung übernehmen, wenn sie sehen, dass du das nicht tust. Was ist Verantwortung? Nimm das Wort mal auseinander. Ver-Ant-wort-ung. Es ist eine Antwort. Ein Wort. Und das heißt: Ich.

Pfötchen verstauchen

Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Denn, wenn du weiter in deinem Hamsterrad rummrennst, wie blöd, was macht das mit dir? Entweder, die Hamsterkinder alias deine Mitarbeiter sehen dir zu, bei dem, was du tust und legen sich ins Stroh und schlafen. Der Chef ist im Hamsterrad. Lass uns mal abwarten. Oder sie finden dein Hamsterrad so attraktiv, dass sie unbedingt auch dahin wollen und jede Möglichkeit nutzen werden, dir einen Strohhalm oder ein Stück Möhre ins Getriebe zu klemmen, so dass dein Hamsterrad stockt oder ganz klemmt. Wenn dir das in vollem Lauf passiert, kann es gut sein, dass du dir die Pfötchen verstauchst oder gar einen Salto machst und es dich ggf. sogar aus deinem Käfig beamt.

Das Leben ist für dich

Soll schon Unternehmern so gegangen sein. Und sie fanden sich entweder im Burnout oder im Krankenhaus oder in der Insolvenz wider. Das Leben ist immer für dich, auch wenn es gerade Sch.. regnet. Hab ich gelernt. Mühsam. Sehr mühsam. Aber das Leben oder das Universum oder Gott, nenn es wie du willst, das will dir was sagen: Es sagt: Raus aus dem Hamsterrad.

Kümmer dich endlich um dich.

Ja, wirst du jetzt einwenden. Wer macht denn dann die viele Arbeit? Da gibt es mehrere Möglichkeiten.

  1. Du kannst das machen. Wenn du erholt bist, ausgeglichen und/oder in deiner Mitte, dann weißt du was du willst. Du weißt dann, genau, was du willst. Das bedeutet, du weißt auch, was du NICHT willst. Das kannste dann abwählen. Weglassen. Da hast du schon mal weniger Arbeit.
  2. Du kannst delegieren. Macht aber eben auch nur Sinn, wenn du entspannt und in deiner Mitte bist. Weil du dann deinen Leuten, denen du was delegierst und Aufgaben überträgst, eben auch genau sagen kannst, was das Ziel ist. Die meisten Menschen, wenn sie das Ziel verstanden und verinnerlicht haben, sind in der Lage, dann selbstständig zu handeln. Da haste echt mehr Zeit für dich.
  3. Du setzt dich selbst an erste Stelle. Immer. Das bedeutet, du fragst dich zuerst am Morgen, was du dir selber Gutes tun kannst. Und das machst du dann. Machen alle erfolgreichen Menschen die ich bewundere so. Frag dich selbst, welche Sachen/Tätigkeiten dir besonders viel Kraft geben. Das kann eine Runde Joggen sein. Oder eine Meditation. Oder ein Buch lesen. Freunde treffen. Was auch immer. Mach das zu deinem ersten Termin an jedem Tag. Das ist Halbtagspilgern für Unternehmer.
  4. Du sagst, da hast du keine Zeit dafür? Nimm sie dir trotzdem. Denn deine Maschinen oder Mitarbeiter lässt du auch nicht 24 Stunden ohne Wartung durcharbeiten! Wenn du es nicht fühlst, mach es, weil du betriebswirtschaftlich denkst. Wenn du kaputtgehst, ist das ein wirtschaftlicher Totalverlust. Verstehst du?

Ich wünsche dir ganz viel Freude dabei, das mal zu machen. Und wenn du hier dabei bleibst und meinen Blog weiter liest, dann bekommst du auch ganz viele Erinnerungen daran, wer die wichtigste Person in deinem Leben ist. (DU)

Genau deshalb

Genau deshalb war ich auch eine Woche im Schweigeretreat auf Bali. Weil ich das brauche. Zeit für mich. Nur für mich. Und danach habe ich so viel Power, dass ich Bäume ausreißen könnte. Ne, falscher Vergleich. Ein Buch nach dem anderen schreiben könnte. Kundenprojekte ohne Ende mache – nur mit meinem Team natürlich. Aber das ist eine andere Geschichte, die erzähl ich dir ein andermal.

Balis Badelatschen-Orgie :)

Balis Badelatschen-Orgie 🙂

Eine Ode auf den Badelatsch und warum Asien ohne Badelatschen einfach nicht geht

Es gibt so ein bestimmtes Geräusch, das ist für mich der Inbegriff von Asien. Das ist ein leicht schlurfig-klatschiges Geräusch aus Badelatschensohle trifft Verse. So eine Art Schlurf-Platsch-Plop. Schlurf. Platsch. Plopp.

So klingt Asien.

Egal ob Thailand oder Indonesien. Asien ist Badelatsch. Die Bauern auf dem Feld tragen welche. Die Menschen in den Städten. Es gibt sie in einfach für wenige Euro. Und in teuer mit Leder und Diamanten. Auf jeden Fall trägt man hier Badelatsch.

Praktisch ohne Geschwindigkeitsnachteil

Das ist auch verflixt praktisch, wenn du durch die Stadt läufst und dann in einen Tempel oder ein privates Haus rein gehst. Alle ziehen automatisch vor der Tür die Badelatschen aus. Da hast du als Westeuropäischer Turnschuh-Socken-Träger echt den Geschwindigkeitsnachteil. Ist Fakt. Während die flinken Balinesen und assimilierte Gäste rasch aus ihren Schlappen schlüpfen, sind die anderen noch am Schuhe aufschnüren. Eindeutiger Nachteil und ein klares Argument für eine Asienreise in Badelatschen.

Schlurf. Es schlurft mich.

Dann regt dich auch das ebenfalls sehr typische Schlurfen, das Schleifen der Sohle auf dem Boden, das so ein Badelatsch nun mal so mit sich bringt, gar nicht mehr auf. Mich sowieso nicht, da ich ja eine Woche ausschließlich SEIN durfte in meinem Schweigeretreat. Da bin ich jetzt fast wie ein Buddha so voller Ruhe, Badelatsch hin oder her.

Alternativ gibt es dann als zweites typisches Schuhwerk noch den Gummistiefel. Der ist für schweren Ackerbau, auf den Reisfeldern zum Beispiel, wenn hier geflutet wird. Dann braucht Bauer die. Ansonsten aber gilt: Vom Straßenimbissverkäufer bis zum Hotelmanager: Badelatschen! Sonst biste einfach nicht drin im Club.

Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche voller Schmunzeletten:) Und probier doch auch mal wieder den Badelatsch.

„Ich habe mich selbst gehasst“. Wie Bloggerin und Buchautorin Bettina Hielscher aus dem Tief herauskam.

"Ich habe mich selbst gehasst"- Wie Bloggerin und Buchautorin Bettina Hielscher aus dem Tief herauskam

„Bleib immer du selbst.“ Ein Interview.

Bettina Hielscher ist ein Wunder. Denn ich kenne Niemanden, der so viel Wissen zum Thema Selbstfürsorge zusammen getragen hat und das so authentisch lebt, wie sie.

Achtsamkeit und Mindset

Ich kenne auch niemanden, der so klar strukturiert das Wissen um Achtsamkeit und Mindset zusammen bringt. Es ist eine große Freude und Bereicherung, Bettina Hielscher auf ihrem Blog zu folgen und dort immer neue Impulse für ein achtsames, selbstbestimmtes Leben zu bekommen. In der Tat verbinden uns einige Dinge – und wir beide haben einen Weg gefunden, für uns selbst zu sorgen. Ich freue mich sehr, sie heute im Interview zu haben. Danke, Bettina.

Bettina: Liebe Jana, mein Dank gilt auch dir, ich freue mich sehr über deine Einladung!

Jana: Liebe Bettina, du hast auf deinem Blog so unglaublich viele Tipps, dass ich immer ganz lange lese und stöbere, wenn ich drauf gehe. Hol uns doch bitte einmal ab. Was genau hat dich bewogen, deinen Weg zu gehen, deinen Blog zu starten und vor allem, dabei zu bleiben?

Bettina: Vielen Dank für das schöne Feedback. Die Idee zum Blog entstand 2015. Ich habe schon immer gerne geschrieben, bis zu diesem Zeitpunkt vor allem Gedichte und poetische Texte, um Schmerz zu verarbeiten. Ich begann, auf Poetry Slams aufzutreten und habe den Blog „KreativGedacht“ ins Leben gerufen, um meine Sammlung an Texten dort öffentlich zu machen.

Eigene Themen im Blog

Da ich nun einen Blog hatte, habe ich nach und nach begonnen, auch über meine eigenen Themen des Lebens zu bloggen. Ich merkte, dass diese Texte über (mein) persönliches Wachstum besonders Anklang im Internet fanden und da es mir zeitgleich Freude machte, habe ich nur noch über das Thema Leben im Einklang geschrieben.

Warum Leben im Einklang? Ich habe mich früher gehasst. Ich hatte kein Selbstbewusstsein und keine innere Stabilität. Ich wollte immer so sein, wie „die Anderen“, die selbstbewussten, angesagten Leute, die ich immer bewundert habe. Ich habe mich angepasst, um zu werden wie sie und mich zugehörig zu fühlen, doch es gelang mir nicht. Äußerlich schon, aber innerlich nicht.

Vom Selbsthass zum Leben im Einklang

Dieser Selbsthass hat dazu geführt, dass ich depressiv wurde, mich körperlich verletzt und Bulimie entwickelt habe. Ich zerbrach an der großen Kluft zwischen dem, was ich war und dem, was ich sein wollte und durfte zwangsweise lernen, in Harmonie mit mir zu kommen. Das heißt mich selbst kennenlernen, anzunehmen und im Einklang mit meinen Bedürfnissen, Wünschen und Werten zu leben.

Ich stellte fest, dass je mehr ich im Einklang mit mir war, desto wohler fühlte ich mich in mir und desto selbstsicherer wurde ich im Außen. Ich habe die schlimmste Zeit meines Lebens erlebt für dich ich unendlich dankbar bin, weil sie mir gezeigt hat, welcher Weg an der Zeit ist zu gehen: Die Reise zu mir und einem Leben in liebevoller Verbundenheit mit mir. So wurde „Leben in Balance“ mein Thema.

Jana: Vielen Dank für den Einblick. Du schreibst sehr viel darüber, wie man es macht, sich selbst zu lieben. Mit der Selbstliebe, so scheint es, haben wir beide eine ganze Weile gehadert und uns selbst nicht wert-geschätzt. Ich denke, dass es dem einen oder anderen Leser meines Blogs genauso geht. Hast du einen Short-Cut-Tipp für jene, die im Tal der Tränen sind und einen liebevollen Schubs brauchen, um da raus zu kommen?

Bettina: Sich zu Beginn keine zu großen Ziele setzen. Wenn ich mich z.B. selbst hasse und zum Ziel habe, mich selbst zu lieben, ist es ein weiter Weg bis dahin, der Druck und Frust auslösen kann. Setze dir kleine Ziele, um Erfolgserlebnisse zu schaffen und die Beziehung zu dir zu stärken, denn darum geht es.

Frag dich selbst

Frage dich: Was willst du für dich erreichen? Und was kannst du ab heute tun, um diesem Ziel ein Stückchen näher zu kommen? Du willst dich selbst annehmen? Was kannst du tun, um liebevoller mit dir umzugehen? Vielleicht zu üben, liebevoller mit dir selbst zu sprechen. Anstatt dich morgens im Spiegel abzuwerten, einfach nichts (oder wenn möglich etwas Liebevolles) zu sagen? Anstatt aus Frust zu Essen, etwas zu tun, was dir wirklich guttut, wie z.B. Spazieren gehen. Beziehungsaufbau braucht Zeit. Und du baust gerade die Beziehung zu dir ganz neu auf. Erlaube dir die Zeit die es braucht und begegne dir mit Mitgefühl auf diesem Weg. Der Weg selbst ist das Ziel, weil dich der Weg zum Ziel bringt. Mit jedem Schritt Mitgefühl gelangst du näher an das Ziel der Selbstannahme.

Jana: Du weißt ja, ich war auf dem Jakobsweg, um nach vielen Jahren endlich der Trauer um meinen Vater Raum zu geben. Der Camino Francés in Spanien war ein Akt der Selbstfürsorge. Denn in mir hatte sich so viel aufgestaut. Das konnte ich los lassen und habe das Lebenskonzept des Halbtagspilgerns für Unternehmer wie mich von dort mitgebracht, um jeden Tag das Gefühl des Pilgerns leben zu können. Du bist Buchautorin, Coach, Bloggerin und vielbeschäftigt. Wie sorgst du in deinem Alltag für die tägliche Balance aus Anspannung und Entspannung? Hast du einen Tipp für meine Halbtagspilger-Leser?

Bettina: Ich meditiere jeden Morgen und in der Regel auch jeden Abend. Dadurch sorge ich für den Kontakt zu mir selbst und finde bestenfalls zur Ruhe. Den Tag über achte ich darauf, immer wieder Momente des bewussten Atmens einzubauen.

Kurze Momente der Achtsamkeit

Diese Momente brauchen nicht lang zu sein, z.B. die Arbeit für einen Moment ruhen lassen und drei tiefe Atemzüge nehmen, sich bewusst machen, wo man ist und was man tut, den Blick in die Weite richten, die Aufgabe kurz loslassen und dann wieder bewusst und ruhig weiterarbeiten. Ich achte sehr darauf, wie meine Energie ist und bemühe mich, nicht zu sehr meine Grenzen zu strapazieren, weil dann der Weg zurück in die Balance schwieriger ist. Natürlich ist das nicht immer möglich, doch die kurzen achtsamen Pausen helfen mir dabei.

Jana: Dankeschön. Hol uns doch bitte gerade für einen Moment in dein Leben. Woran arbeitest du gerade? Wo kann man dich erreichen? Was ist dein nächstes Projekt, worauf dürfen wir uns als Leser deines Blogs freuen?

Bettina: Ich arbeite gerade an der Idee für meinen ersten Online Kurs, den ich im nächsten halben Jahr veröffentlichen möchte. Unter anderem geht es auch um das Thema innere Unruhe. Wer mehr über mich und meine Themen erfahren möchte, ist herzlich eingeladen meine Webseite www.bettinahielscher.de zu besuchen, auf meinem Blog, wie Jana, zu stöbern :), sich Meditationen anhören oder Q&A-Videos ansehen.

Ganz herzlichen Dank liebe Jana für dieses schöne Gespräch und deine wunderbare Arbeit hier auf Halbtagspilgern. Mögest du viele Menschen erreichen und inspirieren.

Drei Schritte, wie du einfach mal machen kannst

Drei Schritte, wie du einfach mal machen kannst

Meine Tipps, wenn du was willst, aber dich nicht so richtig traust,

Was sollen die Leute denken, wenn ich jetzt auf das Ding klettere? Wir sind vor ein paar Tagen auf Bali in einem kleinen Dorf am Meer gewesen. Hier gibt es ein paar Homestays, das sind einfache Hotels, ein paar Strandbars und Wellen. Wellen. Wellen. Und Wellen. Und Palmen.

Die Ältesten

Natürlich gibt es auch wenige Touristen, die sind alle zwischen 18 und 35 und hübsch anzusehende Surfer. Und Yogis. Also sportliche Menschen. Wir sind hier (von den Touristen her) wohl die Ältesten. Denke ich. Dennoch traue ich mich, nach kurzem Zögern auf diesen wunderschönen Schaukelstuhl zu klettern.

Schaukelstuhl und Hintern

Das Ding ist so konstruiert, dass du mit dem Hintern gaaaanz nach hinten rutschen musst, damit es schaukelt. Weil es in XXL ist, sieht das entsprechend aus. Links von mir – das ist auf dem Bild nicht zu sehen, sitzen die Surfer beim Mittagessen oder späten zweiten Frühstück. Hmm, was sollen die denken? Das ist doch was für Kinder/Jugendliche. Ist mein Hintern zu breit?  Mein Monkeymind schwatzt unaufhörlich. Und wisst ihr was?

Selbstverwirklichungsaktivitäten ohne Wirkung

Den Surfern ist mein Hintern herzlich egal. Die nehmen keine Notiz von meinen Selbstverwirklichungsaktivitäten auf dem Schaukelstuhl. Warum sollten sie auch? Geht dir das auch manchmal so, wenn du was Ungewöhnliches planst? Zum Beispiel mit deinem Unternehmen? Du willst andere Wege gehen als die anderen in der Branche? Oder du willst dein Projekt starten? Du hast es noch nicht mal zu Ende gedacht, da fängt dein Monkeymind, deine innere Stimme schon an, dich zuzutexten. Geht nicht, die Leute, keine Zeit… blablablabla.

Das kannst du ändern, wenn du diesen drei Schritten folgst:

  1. Gebiete Einhalt. Sag deinem Schnatterstimmchen im Kopf einfach, aber klar und deutlich, dass es die Klappe halten soll. (Meistens ist es so überrascht davon, das es tatsächlich mal eine Weile ruhig ist.)
  2. Nutze den kurzen Moment der Ruhe und fang an. Schaffe Tatsachen. Buche den Flug. Leg das Projektblatt an. Kaufe Wanderschuhe. Ruf jemanden an, dem du erzählst, was du machen wirst. Und bevor er/sie etwas erwidern kann, sag: Oh, ja, entschuldige ich habe einen Anruf auf der anderen Leitung. Wir reden später darüber.
  3. Gib einen Shit auf alles, was die anderen sagen. Oder vornehmer ausgedrückt: Bleib bei dir und lass dich von den Meinungen anderer nicht beeinflussen. Denn egal was es ist – auch wenn du nur auf einen albern aussehenden Schaukelstuhl kletterst, angesichts der versammelten Surferszene Balis – die anderen werden dagegen sein, wenn du was ungewöhnliches machst. Ist Fakt.

Probier das mal aus. Ich freue mich sehr auf dein Feedback dazu. Und auf deine Berichte.