Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Ihr Lieben, ihr wisst ja, ich bin gestrandet in Neuseeland, da gehts nicht raus und rein. Na, ist jetzt halt so.

Ich nehm euch mal mit in mein neues Pilgerleben in Zeiten von Covid 19, Corona. Also. Ich habe ca. 3 x 3 Meter. Aber ne schöne Aussicht, das ist wunderschön. Wir wohnen direkt über dem Finanz- und Nobeldistrikt von Auckland. In normalen Zeiten eine tolle Lage. Im 17. Stock – ich glaube es sind weitere 17 über mir, kann man schon ordentlich weit gucken, soweit das zwischen den Hochhausschluchten geht. Einen Zipfel heute türkisgrünes Meer kann ich sehen. Ich kann von meinem Bett aus, in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte, den Skytower sehen.

Er schaut mir direkt ins Bett, beim Arbeiten zu, beim Yoga zu und wahrscheinlich wacht er auch über meine Träume. Der Skytower und  ich, wir haben uns angefreundet und in Gedanken, grüße ich den langen Spargel, denn er ist dünn und lang, nicht so kugelig gemütlich wie der Fernsehturm in Berlin. Da fallen mir gleich zwei Dinge ein: Spargel.. ohh.. hmmm. Und zu Hause. Naja, die Welt ist halt jetzt wie sie ist und ich bin zutiefst dankbar für

-Freunde aus aller Welt, die in Gedanken bei uns sind und uns regelmäßig kontaktiere
-Echte Hilfe von echten Freunden
-Ein großartiges Team, das sich richtig reinhängt!
-Meine wiederkehrende Kreativität
-Dach über dem Kopf
-Internet
-Strom
-Essen
-Wasser und Tee

Und jetzt ascht der Typ über mir, auf meinen Balkon. Mein Balkon ist 40 cm breit und mit  einer Betonbrüstung versehen. Bloß gut, im normalen Leben meide ich große Höhen…. Bin ja aus Brandenburg. 

Und ich gehe IndoorPilgern. Sieht so aus, dass ich, wenn ich kein Zoom habe (mache ich mangels anderer Plätze im Bett:)) ums Bett herumlaufe. Rechts rum, links rum. Zwischen Bett und Fenster passt ne Decke, da hab ich jetzt wieder mit ANFÄNGER Yoga begonnen. Und ich mache meine Marketingberatung eben Indoor. Naja, nicht ganz. So lange es einigermaßen von der Temperatur geht (hier ist Herbst), hab ich den ganzen Tag das Fenster offen. Noch ein Vorteil. Das Hotel ist so alt, da gab es noch keine Klimaanlage. Also Business- wird zu Indoorpilgern, sonst ändert sich nichts.


Achso, und zurück zu dem Typen, der auf meinen Balkon ascht. Irgendwie nervt es, aber wir sitzen ja alle im gleichen Boot, äh Hotel. Leute, meine Toleranz ist riesig geworden in diesen Tagen. Ebenso wie ich schmerzhaft das Loslassen lernte. Auch ein Grund, dem Corona dankbar zu sein. Bleibt gesund!

Die dampfende Erde der Maoris

Die dampfende Erde der Maori

Ihr wisst ja, wir sind in Neuseeland unterwegs. Eine lange geplante Reise, die nun von einem Ereignis überschattet wird, das wir uns niemals hätten träumen lassen. Was machen wir? Das beste draus.

Wir können die Dinge nicht ändern.

Also besuchen wir auch den ein oder anderen Ort. Gestern haben wir den Geothermal Park Orakei Korako angesehen und ich bin immernoch ganz ergriffen. Mutter Erde hat so unbändig viel Energie. Die Erde dampft.

Überall weißer Dampf. Heißes Wasser bahnt sich seinen Weg durch Risse und Spalten, Algen und die verschiedenen Gesteine schillern in den prächtigsten Farben. Auf einmal zischt ein Geysir. Darauf folgt dann ein dumpfes BLUBBLUB.

Die Kraft der Erde

Ein Muddy Pool. Der Schlamm blubbert, wie zu dicke Kartoffelsuppe und zeigt an anderer Stelle die Kraft der Erde hier. Wenn ich mir vorstelle, welch gigantische Energie uns die Erde schenkt, dann bin ich still vor Ehrfurcht.

Als ich dann noch die heilige Lavahöhle mit heute tiefgrünen klaren Wasser entdecke, fließen mir die Tränen, aus irgendeinem Grund spüre ich, dass dies ein besonderer Ort ist. Ist es auch.

Tränen am Ort des Schmückens

Später im Reiseführer lese ich, dass dies der Platz des Schmückens der Maori war. Über Jahrhunderte lebten hier die Maori die Flusspeople. In jener Höhle mit dem smaragdgrünen Wasser bereiteten sich der Sage nach die Maorifrauen auf Zeremonien vor.

Für mich hat dieser Gedanke  etwas ganz ganz Schönes, nämlich der achtsame Umgang mit den Kräften, die uns die Natur schenkt.

Der einzige Fluss, der ein Mensch ist

Der Whanganui-River ist der einzige Fluss der Welt, der wie ein Mensch behandelt wird. Die Bäume, von denen ich dir schon im Podcast erzählte, werden als Götter oder menschliche Wesen gesehen und so behandelt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation ein schöner Gedanke und mein Respekt davor, wie weise doch einige der “Urvölker” waren.

Ich wünsche euch Kraft und Liebe und eine enge Verbindung zu Mutter Erde.

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Meine sieben Schritte zur Normalität, wenn es gerade richtig klemmt. So viel vorne weg. Dies ist einer der echt seltenen Blogbeiträge auf diesem Blog, der seit gut vier Jahren existiert, der so richtig richtig richtig in einem Moment des Frustes geschrieben ist.

Unnormale Normalität. Der erste Schritt

Ja, ihr Lieben, auch BusinessPilger und bekennende Optimisten, wie ich, haben mal Frust. Richtig Frust. Denn ein wundervolles, leidenschaftlich von uns betriebenes Projekt ist so richtig – entschuldige den Ausdruck – so richtig verkackt! 

Menschen. Machen. Fehler. Jedenfalls ab und an. 

Und das Universum wollte, dass wir dieses Projekt so richtig richtig teuer bezahlen dürfen. Ist blöd gelaufen und die Info ist relativ frisch, wenn du das hier liest. Ich habe mich beobachtet, wie ich mit der Tatsache umgehe und habe erstmals wirklich das BusinessPilgern als Methode komplett für mich gebraucht. Das sind sieben Schritte zur Normalität.

Mehrere Tools, insgesamt sieben Schritte gleichzeitig.

  1. Annehmen. Es ist wie es ist. Egal, wer und was und wie man hätte, täte, könnte. Is passiert. Kannste nicht zurückdrehen. Also brauche ich mich auch nicht mehr darüber aufzuregen.
  2. Durchatmen. Richtig tief durchatmen. So tief als wöllte ich die ganze Welt ein- und wieder ausatmen. So! Gehirn schon mal besser durchblutet und frühzeitliche Steinzeitmenschreflexe sind gebannt. Also Ruhe bewahren.
  3. Das ist wie beim Pilgern. Ich habe erkannt, dass ich einige Zeit den falschen Weg genommen hatte. Es war schön anzusehen und der Weg lief sich einfach, endete aber an einer Felswand. Hier geht es so nicht weiter.
  4. Kurz innehalten. Pause machen. Was trinken. Was essen, vielleicht. Noch mal die Felswand ansehen. 
  5. Klar denken, welche Sofortmaßnahmen kann ich unternehmen kann. Umdrehen und an die Kreuzung zurücklaufen im Falle des Pilgerns. Im anderen Falle: Das Projekt vernünftig zu Ende bringen.
  6. Erst mal wieder auf den Weg kommen. Puh, geschafft! Der richtige Weg ist gefunden. Jetzt ist Zeit für Schadensbetrachtung. Für Rückschlüsse auf den Prozess und für Erkenntnisse. 
  7. Weitergehen. Die anderen Pilger mitnehmen/informieren über diese mögliche Fehlerquelle. Und die Erkenntnisse klar kommunizieren. Untersuchen, ob es einen besseren, effektiveren Weg gibt, künftig Fehlwege zu vermeiden oder schneller mitzubekommen, dass was schief gelaufen ist, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Schlussfolgerungen ziehen.

 

Namen sind Schall und wirken doch!

Namen sind Schall und wirken doch!

Stell dir mal vor, du hättest in einem mittelgroßen, touristisch doch sehr gut besuchten Dorf einen Klamottenladen mit allerlei Nippes, Accessoires, netten Kleidern.

Der Laden ist in B-Lage, also nicht an der Plaza sondern eine Querstraße weiter. Deinen Laden finden die Leute zufällig, aber eben nicht, weil er etwas Besonderes anbietet, sondern, weil er beim Schlendern eben einfach so entdeckt wird. Deine Umsätze sind nicht besonders. Dein Sortiment, deine Preise – alles Durchschnitt.

Und dann?

Geld, da viel dran zu ändern hast du auch nicht. A-Lage passt nicht in dein Budget. Teure Designer auch nicht. Was tun? Genau: Du ahnst es, denn du hast das Bild ja längst gesehen. Du benennst den Laden einfach um. In “Jesus liebt dich”. Malst ein paar Herzen an und hängst Selfietaugliche Engelsflügel an dein Schaufenster. Sonst änderst du gar nichts!

Was glaubst du, passiert?

Die Idee, Läden pfiffig zu benennen und einen minikleinen Erlebniswert mit ins Standardsortiment einzubauen braucht meist Fantasie, etwas Mut und gewitztes Umsetzen. Tolle Idee und für mich sehr inspirierend ist dieses Mitbringsel aus Spanien für dich für das Stadtmarketing hier im Blog.