Die Steine der Freiheit oder welches Gefühl steckt hinter deinem Marketingziel

Die Steine der Freiheit oder welches Gefühl steckt hinter deinem Marketingziel

Neulich in Senftenberg, am schönen Senftenberger See.

Der See ist leer – also Wasser ist drin, aber dafür, dass im Mai alle wie verrückt raus ins Freie drängen, ist wirklich keiner da. Ziemlich öd liegt der Stadthafen rum. Platz und Luft und Bock zum Pilgern ist trotzdem und ich habe den Pilgergang am See entlang genutzt, um mal so intensiv nachzudenken, was Freiheit eigentlich so ausmacht. Angeregt dazu hat mich wohl die frische Luft am See, die s-teife Brise, die herrschte und eine Reihe liebevoll bemalter Steine.

Irgendwer hat damit angefangen, die Steine hier hinzulegen und nach und nach kamen – und kommen weitere hinzu. Ein Stein sieht aus, wie ein Marienkäfer und der liegt so, als würde der Marienkäfer die Coronas fressen. Marienkäfer fressen im normalen Leben die kleinen Blattläuse, die in ihrer Masse Pflanzen, die so viel größer sind, zerstören oder doch schädigen können. Insofern hat der Vergleich wirklich was Wahres an sich. 

Nun, ich war eben mit mir Pilgern, um über das Marketing eines Kunden nachzudenken.

Ein anspruchsvolles Projekt. Er möchte sich einem neuen Geschäftsfeld zuwenden, nachdem er sich über die Jahre in seiner angestammten Branche einen großartigen Ruf aufgebaut hat. 

Und nun? Nun, so sagt er, habe er alles erreicht in jener als “schwierig” bekannten Branche. Er will was Neues machen. Neue Herausforderung. Und dazu ist eine Orientierung sinnvoll. Das haben wir – leider via Zoom und nicht beim echten Pilgern gemacht und ich wollte nur eine Sache von ihm wissen. Was ist sein Ziel? Die Antworten: Geld verdienen, Sicherheit generieren, Erfüllung finden. Und dann habe ich noch mal nachgefragt: Was ist dein Ziel? “Erfolg. Mein neues Unternehmen soll erfolgreich sein.” Aber er war doch im Alten auch erfolgreich. Warum also will er, so in der späten Jugend der U50 komplett wechseln, raus aus der Sicherheit, aus der Gewohnheit, dem Expertenstatus?

Hmmjahmmja. Nach einigen Teeschlucken und Schweigeminuten war sie dann da, die Antwort: “Ich will frei sein. Frei, mit meinen Kindern zum Angeln zu gehen, wann immer ich will, früh um den See zu joggen, und ja, an einem stinknormalen Mittwoch Vormittag Steine zu sammeln. Ich sah, wie er schluckte. Frei.

Er wollte frei sein – und das konnte er nicht in seinem alten Job. 

Was das mit Marketing zu tun hat? Alles. Denn ohne Ziel kein vernünftiges Marketing. Ohne Gefühl hinter dem Ziel kein Vertrauen. Ohne Vertrauen keine Kunden. Ohne Kunden keine Freiheit. Und da bin ich wieder bei den Steinen vom Senftenberger See. Irgendwer hat das so schön drauf gemalt.. Was ist denn dein Wunsch hinter dem Wunsch? 

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Meine sieben Schritte zur Normalität, wenn es gerade richtig klemmt. So viel vorne weg. Dies ist einer der echt seltenen Blogbeiträge auf diesem Blog, der seit gut vier Jahren existiert, der so richtig richtig richtig in einem Moment des Frustes geschrieben ist.

Unnormale Normalität. Der erste Schritt

Ja, ihr Lieben, auch BusinessPilger und bekennende Optimisten, wie ich, haben mal Frust. Richtig Frust. Denn ein wundervolles, leidenschaftlich von uns betriebenes Projekt ist so richtig – entschuldige den Ausdruck – so richtig verkackt! 

Menschen. Machen. Fehler. Jedenfalls ab und an. 

Und das Universum wollte, dass wir dieses Projekt so richtig richtig teuer bezahlen dürfen. Ist blöd gelaufen und die Info ist relativ frisch, wenn du das hier liest. Ich habe mich beobachtet, wie ich mit der Tatsache umgehe und habe erstmals wirklich das BusinessPilgern als Methode komplett für mich gebraucht. Das sind sieben Schritte zur Normalität.

Mehrere Tools, insgesamt sieben Schritte gleichzeitig.

  1. Annehmen. Es ist wie es ist. Egal, wer und was und wie man hätte, täte, könnte. Is passiert. Kannste nicht zurückdrehen. Also brauche ich mich auch nicht mehr darüber aufzuregen.
  2. Durchatmen. Richtig tief durchatmen. So tief als wöllte ich die ganze Welt ein- und wieder ausatmen. So! Gehirn schon mal besser durchblutet und frühzeitliche Steinzeitmenschreflexe sind gebannt. Also Ruhe bewahren.
  3. Das ist wie beim Pilgern. Ich habe erkannt, dass ich einige Zeit den falschen Weg genommen hatte. Es war schön anzusehen und der Weg lief sich einfach, endete aber an einer Felswand. Hier geht es so nicht weiter.
  4. Kurz innehalten. Pause machen. Was trinken. Was essen, vielleicht. Noch mal die Felswand ansehen. 
  5. Klar denken, welche Sofortmaßnahmen kann ich unternehmen kann. Umdrehen und an die Kreuzung zurücklaufen im Falle des Pilgerns. Im anderen Falle: Das Projekt vernünftig zu Ende bringen.
  6. Erst mal wieder auf den Weg kommen. Puh, geschafft! Der richtige Weg ist gefunden. Jetzt ist Zeit für Schadensbetrachtung. Für Rückschlüsse auf den Prozess und für Erkenntnisse. 
  7. Weitergehen. Die anderen Pilger mitnehmen/informieren über diese mögliche Fehlerquelle. Und die Erkenntnisse klar kommunizieren. Untersuchen, ob es einen besseren, effektiveren Weg gibt, künftig Fehlwege zu vermeiden oder schneller mitzubekommen, dass was schief gelaufen ist, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Schlussfolgerungen ziehen.