Die dampfende Erde der Maoris

Die dampfende Erde der Maori

Ihr wisst ja, wir sind in Neuseeland unterwegs. Eine lange geplante Reise, die nun von einem Ereignis überschattet wird, das wir uns niemals hätten träumen lassen. Was machen wir? Das beste draus.

Wir können die Dinge nicht ändern.

Also besuchen wir auch den ein oder anderen Ort. Gestern haben wir den Geothermal Park Orakei Korako angesehen und ich bin immernoch ganz ergriffen. Mutter Erde hat so unbändig viel Energie. Die Erde dampft.

Überall weißer Dampf. Heißes Wasser bahnt sich seinen Weg durch Risse und Spalten, Algen und die verschiedenen Gesteine schillern in den prächtigsten Farben. Auf einmal zischt ein Geysir. Darauf folgt dann ein dumpfes BLUBBLUB.

Die Kraft der Erde

Ein Muddy Pool. Der Schlamm blubbert, wie zu dicke Kartoffelsuppe und zeigt an anderer Stelle die Kraft der Erde hier. Wenn ich mir vorstelle, welch gigantische Energie uns die Erde schenkt, dann bin ich still vor Ehrfurcht.

Als ich dann noch die heilige Lavahöhle mit heute tiefgrünen klaren Wasser entdecke, fließen mir die Tränen, aus irgendeinem Grund spüre ich, dass dies ein besonderer Ort ist. Ist es auch.

Tränen am Ort des Schmückens

Später im Reiseführer lese ich, dass dies der Platz des Schmückens der Maori war. Über Jahrhunderte lebten hier die Maori die Flusspeople. In jener Höhle mit dem smaragdgrünen Wasser bereiteten sich der Sage nach die Maorifrauen auf Zeremonien vor.

Für mich hat dieser Gedanke  etwas ganz ganz Schönes, nämlich der achtsame Umgang mit den Kräften, die uns die Natur schenkt.

Der einzige Fluss, der ein Mensch ist

Der Whanganui-River ist der einzige Fluss der Welt, der wie ein Mensch behandelt wird. Die Bäume, von denen ich dir schon im Podcast erzählte, werden als Götter oder menschliche Wesen gesehen und so behandelt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation ein schöner Gedanke und mein Respekt davor, wie weise doch einige der “Urvölker” waren.

Ich wünsche euch Kraft und Liebe und eine enge Verbindung zu Mutter Erde.

Was ein Selfie-Point mit Stadtmarketing und mit dem Pilgern zu tun hat?

Was ein Selfie-Point mit Stadtmarketing und mit dem Pilgern zu tun hat?

Du bist der Hauptdarsteller

Inzwischen haben viele Städte der Instagramability Rechnung getragen und Selfie-Points eingerichtet.

Was ist das?

Nun, meist sind es Markierungen auf dem Boden, da stellst du dich drauf und hältst dein Smartphone so, dass du und die Sehenswürdigkeit im Hintergrund drauf ist. Nun kannst du mich natürlich fragen, was das mit Businesspilgern oder überhaupt mit dir zu tun hat.

Verrate ich dir gern.

Beobachte dich mal selber, wenn du mit jemandem sprichst. Dich interessiert natürlich, was der andere sagt, oder von seinem Urlaub, Ausflug, von seiner Stadt erzählt. Du hörst zu. Wann genau hörst du besonders intensiv zu? Schließ bitte kurz die Augen und mach bitte eine Lesepause.

Na, findest du es raus? Wann in welcher Situation du besonders interessiert zuhörst?

Genau: Wenn das, was der oder die andere erzählt, etwas mit dir zu tun hat, wenn es mit dir / deinem Leben in Resonanz geht. Dann hörst du den anderen zu! Dann bist du hellwach. Du setzt das, was der andere erlebt hat in Beziehung zu deinem Erleben, deinem Empfinden, deinen aktuellen Herausforderungen.

Gera, aus persönlichen Gründen

Und nun zurück zu den Selfie-Points in den Städten, hier übrigens Gera, eine Perle in Thüringen, die ich, auch aus persönlichen Gründen sehr liebe. Ich bin auf dem Bild. Das setzt mich in direkte Beziehung zu diesem Ort. Was habe ich in jenem Moment als der Selfie entstanden ist, gefühlt, gedacht, empfunden. War es kalt? Warm? Waren viele Menschen unterwegs?

Was verbindet mich mit dem Ort? 

Das kannst du auf alles, alles übertragen, was du im Zwischenmenschlichen tust, ja du kannst es auf alles übertragen, was mit Kommunikation zu tun hat: Wenn die Botschaft in Resonanz mit jemandem geht, sein Leben betrifft und seine Gefühle bedient, dann wird sie ankommen. Andernfalls – und da ist unser liebes, cleveres Gehirn Spezialist drin  – fliegt die Botschaft als irrelevant einfach raus.

Was das für dein persönliches Marketing bedeutet?

Mach Botschaften mit Relevanz zu deinen Kunden. Hol sie emotional ab! Wenn du das tust, werden sie dir zuhören. Übrigens: Dieses Foto entstand beim Businesspilgern. Draußen. Besser hätte ich niemals erklären können, warum Marketing – egal ob für Städte oder Personen immer die Adressaten des Marketings berühren muss. Sonst ist es für die Katz oder den Archivschrank. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, schreib mir oder schreib dich für meinen wöchentlichen Newsletter ein. Ich freue mich, von dir zu lesen oder hören.

Sie macht es einfach. Jetzt. Yvonne Simon im Interview.

Sie macht es einfach. Jetzt. Yvonne Simon im Interview.

Warum es manchmal eine schmerzhafte Zäsur braucht und was du daraus machen kannst.

Yvonne ist eine Macherin. Aus Leipzig, wobei die Herkunft nicht so viel mit Machen zu tun hat, aber wichtig ist, wenn man verstehen will, warum Yvonne macht, was sie macht.

Coach und Lebensmutmacherin

Yvonne Simon ist Coach und Lebensmutmacherin. Du findest ihre Website hier www.yvonne-simon.com Sie hilft Menschen, ins Tun zu kommen. Das tut sie in ihrer ganz eigenen beherzten Art. Uns verbindet die Liebe zum Jakobsweg, zum Wandern in der Natur, zum Reflektieren und zum Schreiben. Ich bin so dankbar, dass ich schon bei ihr im Podcast zu Gast sein durfte. Hört gerne mal rein: Ihr findet den Podcast hier. https://yvonne-simon.com/podcast/

Jana: Hast du schon immer „einfach gemacht“? Magst du deine Geschichte teilen, die dich zu dem gemacht hat, was du bist?

Yvonne: Leider brauchen wir ganz oft eine Zäsur, ein einschneidendes Erlebnis, um das Leben einmal komplett auf den Prüfstand zu stellen. So war das auch bei mir. Vor genau sieben Jahren ist mein Mann gestorben und nach der ersten Schock- und Trauerphase begann ich zu grübeln:

Das alles muss doch irgendeinen Sinn ergeben? Welchen Sinn hat das das alles?

Was ist wirklich wichtig im Leben? Was ist mir wirklich wichtig im Leben!

Und ja – ich habe immer schon „gemacht“. Ich liebe es, zu entscheiden. Eine Entscheidung zu treffen, ist immer der erste Schritt.  Und Hand aufs Herz, wie oft denken wir über den zehnten Schritt nach, den wir natürlich noch nicht kennen können und vergessen dabei, den ersten Schritt zu gehen?

Dabei schiebt sich „dem Gehenden der Weg unter die Füße“.

Ich habe das ganz wörtlich genommen und bin „losgegangen“ – auf den Camino portugues – 330 Kilometer von Porto über Santiago de Compostela bis nach Finisterre ans Meer. Meine Fragen zum Sinn des Lebens habe ich mit auf den Jakobsweg genommen.

Gekündigt nach dem Jakobsweg

Tatsächlich war ich eine Andere, als ich nach drei Wochen in Deutschland wieder aus dem Flieger gestiegen bin, innerlich viel fester und nun auch mutig genug, nach 25 Jahren im Angestelltenverhältnis meinen Arbeitgeber um die Aufhebung meines Arbeitsvertrages zu bitten. Mein neues „Ich“ hatte neue Ziele.

Sich selbst anders gesehen

In den drei Wochen meiner Pilgerreise hatte ich viele Gespräche mit Menschen geführt, die meinen Mut und meine innere Stärke bewundert haben. Eigenschaften, die ich bei mir selbst noch nie so gesehen habe … Ich erkannte tatsächlich erstmals klar und zutiefst berührt, dass ich durch meine Erfahrungen mit der Krebserkrankung meines Mannes, durch das Begleiten seines Sterbens und durch meine Art der Verarbeitung des Erlebten auch Anderen etwas zu geben habe.

Mit sich selbst im Reinen sein als Überlebensstrategie

Die Besinnung auf mich selbst, auf meine eigenen Stärken, die Bedeutung der Tatsache, dass ich lernen konnte, mit mir selbst und meiner Seele im Reinen zu sein und auch das Alleinsein genießen zu können – das waren für mich wichtige Überlebensstrategien. Könnten sie das nicht auch für andere sein?!

Es folgten eine Reihe von Ausbildungen, damit ich auch über die notwendigen Werkzeuge als Coach verfüge. Doch wirklich wichtig ist aus meiner Sicht, dass es mir ein großes Herzensbedürfnis ist, Menschen zu inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen und sie dabei auch zu begleiten. Und so wurde ich mit allen Fasern meines Herzens die „Lebensmutmacherin“.

Jana: Danke Yvonne für deine Offenheit und dein Herzensbedürfnis. Das passt so gut zu dir. Dein Podcast heißt: „Ich mach’s einfach. Jetzt“. Cooler Name. Wie ist er denn entstanden?

Yvonne: Bei einem Seminar hat eine der Teilnehmerinnen erzählt, dass sie sich vor noch nicht so langer Zeit einen ihrer Herzenswünsche erfüllt hat und sich mit einer spannenden Geschäftsidee selbstständig gemacht hat. Und während sie mir davon erzählte, da funkelten ihre Augen und ihre Begeisterung sprang total auf mich über. Bis genau zu dem Moment, an dem ihre Selbstzweifel einsetzten.

Selbstzweifel zerstören Energie

Als sie sich daran erinnerte, dass es ja Menschen gibt, die genau diese Idee schon vor langer Zeit umgesetzt haben. Dass diese damit ewig schon auf dem Markt erfolgreich sind und dass es für sie als Newcomerin vielleicht gar keinen Platz mehr gibt. Das Strahlen in den Augen erlosch, die Energie, die eben noch so spürbar war, verwandelte sich in Angst und Unsicherheit.

Wann ist zu groß wirklich zu groß?

Und mal ganz ehrlich, wie oft geht es uns so, dass wir ein Projekt, eine Idee, eine Leidenschaft nicht weitergelebt haben, weil es uns einfach zu groß erschien? Wie oft haben wir uns die Frage gestellt, wer bin ich schon, dass ich etwas in die Welt bringen kann?

Aus meiner Sicht ist es viel spannender, die Frage einmal umzudrehen.

Wer bin ich, es nicht zu tun?

Ist nicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt für meinen Impuls, für meine Inspiration, meine Idee? Und je authentischer und klarer wir in dem sind, was wir tun, umso mehr ziehen wir mit unserer Energie andere Menschen an und reißen sie vielleicht sogar mit.

Genau das war dann auch die Geburtsstunde meines Podcasts, mit denen ich die Hörer ermutige, ihre Träume in die Welt zu tragen und sich auszuprobieren.

Keine Idee und trotzdem gemacht

Ganz ehrlich: ich hatte keine Ahnung vom Podcasting und auch keine Idee, wieviel Folgen es davon geben würde. Doch ich habe „erstmal gemacht“ – so ist dann auch der Name entstanden – und nun sind schon über 100 Folgen online. Mit jeder neuen Episode habe ich mehr Freude daran, weil ich erleben kann, was sich bei den Menschen dadurch verändert.

Jana: Ich habe ja erst vor kurzem mein Warum gefunden. Schreibend und reisend möchte ich Menschen  mit achtsamer Kommunikation zum Losgehen bewegen. Liebe Yvonne, was ist dein Warum und wie hast du es gefunden?

Yvonne: Spannende Frage 🙂 Gefunden habe ich mein Warum über die Philosophie von John Strelecky. Die drei – wie ich finde – magischen Fragen in seinem Buch „Das Café am Rande der Welt“ begleiten mich seit Jahren auf meinem Weg.

Die erste Frage lautet: „Warum bist du hier“ – John nennt es den „Zweck der Existenz“.

Meine Antwort darauf lautet: „Ich bin frei, ich selbst zu sein und ermutige damit Andere, ebenfalls ihren eigenen Weg zu gehen“. Das bedeutet, dass ich in jedem Moment meines Lebens die authentischste Form meiner selbst bin, keine Rollen mehr spiele, sondern ein selbstbestimmtes und damit auch erfülltes Leben führe.

Und darüber, dass ich mir das „selbst erlaube“, bin ich auch Vorbild für andere, ihre Freiheit zu leben. Wir haben viel mehr Freiheiten als wir glauben. Vor allem Freiheit im eigenen Denken. Deswegen ist das Credo meines Coachings auch „Sei frei, du selbst zu sein!“.

Jana: Mein allerliebster Lieblingsspruch von dir ist: „Das Meer ist meine Kathedrale“. Was für eine Kraft steckt in diesem Satz. Was hältst du von Kraftorten und welche Tipps hast du für Menschen, die gerade auf der Suche sind? Nach sich selbst, einem Lebenssinn, nach Liebe.

Yvonne: Oh ja, das Meer gibt mir soviel Kraft und Energie, dass ich immer wieder dorthin zurückkehre.

Kraftorte der Welt

Tatsächlich habe ich auf meiner Weltreise im letzten Jahr viele Kraftorte besucht. Nach der Definition sind das Plätze, an denen wir Ruhe, Stärkung und sogar eine Bewußtseinserweiterung erfahren können. Für die Maoris in Neuseeland ist es zum Beispiel das wunderbare Cape Reinga hoch im Norden, wo der Pazifik und die Tasmanische See aufeinandertreffen oder für die Aborigines der Uluru, besser bekannt als Ayers Rock.

An all diesen Plätzen habe ich die Energie gespürt.

Doch die wahre Erkenntnis meiner Reise war, dass ich meinen Kraftort in mir selbst habe.

Es ist wunderbar, unterwegs zu sein, Menschen, Kulturen, Religionen kennenzulernen. Und gleichzeitig ist jede Reise im außen auch eine Reise zu dir selbst.

Um deinen inneren Frieden zu spüren, braucht es keine Reise, kein Seminar, kein Retreat.

Dieses Gefühl kommt aus deinem eigenen Herzen, es liegt an dir, innezuhalten und genau zuzuhören, was es dir sagen will. Vielleicht braucht es dazu am Anfang etwas Übung, wieder auf dein Herz, deine Intuition zu hören. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, denn dein Kopf denkt, während dein Herz schon weiß …

Jana: Liebe Yvonne, so weise Worte, vielen vielen Dank. Hol uns bitte einmal kurz in dein Leben heute. Was machst du gerade und woran arbeitest du?

Yvonne: Liebe Jana, du hast es schon angesprochen. Uns beide verbinden viele Gemeinsamkeiten. Neben dem Schreiben und dem Reisen, auch Menschen zu inspirieren und die Liebe zur Natur.

Inspiration in der Natur

Um die beiden letzten wunderbaren Punkte geht es in meinem Projekt, das ich gerade mit Monika Breitinger vorbereite. Gemeinsam laden wir vom 18. bis 20. Oktober zu den Herbsttagen im Berchtesgadener Land ein. In einem Auszeitwochenende entführen wir die Teilnehmer auf den „Glückspfad des Lebens.“

Träumen Leben schenken, frische Luft atmen, Kraft tanken – darum geht es in unserem Auszeit-Seminar.

Ich freu mich schon sehr auf die verschiedenen Elemente des Waldbadens, des Spirit Walkes und auch den Schwerpunkten, denen wir uns dann im Studio von Monika widmen werden. Dabei geht es um das Leben in Balance mit den eigenen Werten, um die Stärken und Talente von jedem Einzelnen und darum, herauszufinden, was das eigene Herz zum Leuchten bringt und natürlich jede Menge Anregungen, wie die Themen in den Alltag integriert werden können.

Besonders verboten

Besonders verboten

An welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind

Das ist doch mal eine Ansage. Es ist nicht nur verboten, hier zu parken, zu halten, ja überhaupt, zu sein. Es ist BESONDERS verboten. Also mehr als verboten. Verboten verboten. Ich liebe diese deutliche Sprache. Also parken geht hier ganz besonders NICHT.

Verregelte Regeln

Kennst du das? Wenn eine Regel so verregelt ist, dass es fast schon wieder einfach aus Widerspruchsgeist Spaß macht, die Regel zu brechen? Jedenfalls bei Menschen, die statt Harmonie lieber Konkurrenz im Blut haben.

Welche Regeln sind für dich selber sinnvoll? Welche behindern?

Nun, heute möchte ich dir den Impuls geben, einmal darüber nachzudenken, an welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind. Ich denke, die “Regel” früh aufzustehen und seiner Arbeit und Leidenschaft nachzugehen, macht Sinn. Ich denke aber auch, die Regel, jede Mail immer sofort zu beantworten, ist mehr Last als Lust. Regeln oder auch gewisse Grenzen sind für alle Menschen absolut sinnvoll. Wenn es um Zusammenleben geht, wenn es um zusammen arbeiten geht, dann sind bestimmte Kriterien dafür sehr sehr notwendig.

Aber beispielsweise im Urlaub finde ich Regeln – naja, eher hinderlich. Sie hindern zum Beispiel daran, zu entspannen, loszulassen. Wenn ich mir jeden Morgen vornehme, Tagebuch zu schreiben, zu wandern und danach noch meine 10 Yoga-Übungen zu machen, dann ist das Klasse! Und es tut mir gut!

Verpasse ich dabei aber nur aus Prinzipienreiterei den schönsten Sonnenaufgang, das tiefe Gespräch oder auch meine gute Laune, dann ist da was faul. Fakt. Dann sind Regeln nur um ihrer selbst willen da. Sie schützen nicht, sondern behindern. Sie behindern meine Freiheit, den Augenblick zu genießen.

Gute Mischung

Ich habe ein paar Prinzipien, die immer gelten. Den Rest behandle ich flexibel. Wie ist das bei dir? Regelst du deine Regeln so, dass sie dir helfen, statt dich zu behindern? Das kannst du ganz einfach prüfen: Nimm eine Regel, ein Prinzip, das du hast und schreib es auf – am besten in dein Tagebuch. dann denk dir verschiedene Szenarien aus: Also: Was passiert, wenn mein(e) Geliebte(r) mich um Hilfe bittet, während ich die Regel umsetze?

Lässt du locker?

Lasse ich locker und helfe ihm/ihr? Oder ziehe ich durch und alles andere muss warten? Wenn ich ein Prinzip habe, aber gerade ein lieber Mensch ein Gespräch führen möchte?

Klar, wir alle haben Verpflichtungen, liebe Kunden, die wir bedienen wollen, sportliche oder persönliche Ziele. Und doch gibt es immer eine Frage, die makaber klingt, die du dir aber gerne stellen kannst, wenn du nicht genau weißt, ob du deine Prinzipien bestimmst oder deine Prinzipien dich bestimmen? Würdest du tun, was du in deinen Regeln festgelegt hast, wenn du heute deinen letzten Tag hättest? Was würdest du dann tun? Gedankenspiel – es ist hart, ich weiß. Es hilft absolut!

Ein Gespräch.

Ein Gespräch.

Rauschendes Interview

Gestern habe ich meinen Interviewpartner getroffen. Am südlichsten Punkt Mallorcas. Es war ein intensives Gespräch. Tränenreich und stürmisch. Für beide Seiten. Einen Auszug möchte ich euch hier zeigen.

DIE Insel

Ich sitze am Cap de ses Salines. Südlichster Punkt der Insel, die alle nur DIE Insel nennen. Es gibt ja noch mehr Inseln. So langsam aber verstehe ich es, warum bei den Menschen hier Mallorca nur DIE Insel ist. Es herrschen tatsächlich sehr besondere Schwingungen hier. Entspannte. Damit meine ich nun ganz und gar nicht Ballermann und Co. Denn es gibt so viele stille Momente und Orte hier.

Energie

Und ganz besonders intensiv spüre ich diese Energien an diesem Kap. Ich habe mehrere Stunden Tagebuch geschrieben, kommt gerne mit in diese Energie.

JANA: Liebes Mittelmeer, wir haben uns schon eine Weile nicht gesehen. Ich hab dich vermisst. Wusste gar nicht, wie sehr. Warum weine ich schon wieder?

DAS MEER: Ich hab dich auch vermisst. Warum weinst du? Weil hier so viel Energie fließt, dass es Sensibelchen wie du, gar nicht aushalten. Riesige Energie entlädt sich bei mir in Wellen, bei dir in Tränen. Beides befreit Kräfte.

JANA: Danke, Meer. Du siehst schön aus. Wie geht es dir?

MEER: Nicht so gut. Siehst du, selbst hier an diesem magischen Ort liegt Wohlstandsmüll herum. Weißt du, wie viel Müll ich im Bauch habe und meine großen Brüder und Schwestern, die Ozeane? Mensch, Leute, reißt euch zusammen.

Ihr macht die Wunder kaputt.

Fass mal den Stein an, der da liegt. Mach es! Spürst du es? Es sind Millionen von Jahren, die du da berührst. Der Stein lag da schon, da gab es euch Menschen noch nicht. Mich gab es schon. Ich bin uralt und habe alle Weisheit in mir. Alle Wunder. Und ihr? Ihr kippt euren Mist in mich hinein. Das macht mich kaputt. Aber für mich gibt es (noch) keine Therapie.

JANA: Ich spüre es. Auch deine Kraft.

MEER: Ja, und meine (unterdrückte) Wut?

JANA: Nein. Ich spüre deine Weisheit und meine Ehrfurcht. Bin so dankbar, hier sein zu dürfen. Ich versprech dir, dass ich wieder komme!

MEER: Ich weiß, dass du wieder kommst. Aber wie geht es dir?

JANA: Glücklich bin ich. Dass ich mir heute den Luxus gönnen durfte, dich stundenlang zu beobachten, hier lang zu gehen, den Rosmarin zu riechen und die Kiefern und die Macchia zu bestaunen. Ein Traum. Unendlich viel Kraft getankt. Hundert neue Geschichten-Ideen aus deinem Rauschen kreiert. Danke.

MEER: Danke dir. Bis bald. Und grüß die Leute!

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Wenn du kreativ sein darfst..

Ich sitze im Café. Nebenan schwadronieren hippe Mittzwanziger. Hinter mir zeigt eine Uhr aus Leuchtpunkten, dass es 18.27 Uhr ist. Der quietschrote Tisch ist poliert. Durch die Boxen wabert chillige Musik. Es schwingt alles so vor sich hin und ich sende unauffällig schon mal wieder ein Dankgebet zum Universum.

Ich habe Karl getroffen

Denn schräg gegenüber sitzt Karl Lagerfeld. Also natürlich nicht, ich weiß schon, dass er den Aufenthaltsort gewechselt hat. Aber ehrlich: Der Mann sieht aus wie Karl vor ungefähr … 30 Jahren. Zopf, Eleganz. Ernsthaftigkeit. Alles im Blick. In einem grauen, stechenden Blick. Und natürlich besteht der Manteltragende Schöne aus Extravaganz zu 100 Prozent.

Karl nimmt einen Wein und ein großes Glas Wasser.

Ups, jetzt ist einem anderen Gast der Handschuh runtergefallen. Der Finger von Karl II. kommt augenblicklich mit einer solchen Eleganz, die mir Respekt einflößt. Majestätisch weist er den Säumigen auf den gefallenen Handschuh hin.

Was wird wohl sein Beruf sein? Modemacher? Schauspieler? Sicher. Oder Modell. Er ist allein, offensichtlich aber nicht unzufrieden. Ruht in sich. Wippt mit dem Fuß. Genießt mit geschlossenen Augen den Wein. Langsam. Schluck für Schluck. Er trinkt mit dem ganzen Körper. Die Lippen fast übertrieben gespitzt. Der Kopf geht nach hinten. während er das Glas ansetzt. Der Mann ist ewig auf der Bühne.

Kuscheljacke

Und ich? Bin happy. Mein Herz springt vor Freude. Endlich! Wieder kann ich das tun, was ich am liebsten tue. Sitze im Café, habe meine Kuscheljacke an. Und niemand, niemand kennt mich hier. Ich schreibe. Es schreibt mich.

Draußen sprechen zwei Frauen miteinander. Sie kennen sich gut. Die Extrovertierte hat von irgendwas die Nase voll. Beschwert sich. Die andere, Typ graue Maus, ist mitfühlend. Die Extrovertierte muss los. Sie verabschieden sich. Kinder laufen vorbei. Den Basketball in der Hand. Ich bin in Estland. Tallinn. Coole Stadt.

Sein

Mein Karl II. sitzt. Einfach. Er ist. Ich bin.

Genau deshalb schreibe ich gerne im Café und bin so gerne unterwegs, weil ich euch mitnehmen kann dahin. Cafés sind für mich ein Turbobooster zu kreativen Lösungen. Wenn gute Vibes herrschen, beste Stimmung, dann brodelt in so einem Treffpunkt das Leben.

Das Leben ist immer kreativ. Positiv. Verrückt. Es gibt Karl II. Extrovertierte. Graue Mäuse. Turtelnde Pärchen. Hungrige. Menschen, die nur schön sind. Ich sehe Menschen, die noch nicht wissen, welche Aura sie umgibt. Technokraten, die in ihre Handys starren und sonst nix mitbekommen. Schwätzer, die sich darstellen.

Alle diese Menschen haben eine Aura, die ich aufnehmen und in meine Texte einfließen lassen darf. Das ist mein Tipp für dich: Wenn du gerade eine kreative Lücke hast, aber gefälligst eine Idee liefern oder haben solltest? Egal ob Schreiben, Malen, Projektentwicklung – geh in ein Café, triff Karl II. oder August den Starken und die Inspirationen werden kommen. Noch ein Tipp: Sauge auf, was du an Atmosphäre bekommen kannst. Und dann schreib. Schreib-Schreib-Schreib.

P.S. Hast du dich schon für meine Lesung angemeldet? Ich lese auf Schloss Lilllliput mein Warum-Buch vor. Kost nix. Anmelden kannst du dich hier. Die Location auschecken, hier.

Der Mann, der konsequent sein Warum lebt. Der Schlossherr von Lilllliput.

Der Mann, der konsequent sein Warum lebt. Der Schlossherr von Lilllliput.

Ein Interview mit dem Pilgerkritiker!

Steffen Modrach ist.. ich weiß es nicht. Lest selbst. Er ist auf jeden Fall der, der mit Schloss Lilllliput in der Nähe von Schlieben in Brandenburg eine Arche in die Landschaft geworfen hat, die zum Staunen einlädt. Er hat nach eigenen Angaben alles selbst gebaut. Alles.

Er ist der Mensch, der sehr konsequent sein WARUM lebt. Deshalb werde ich dort am Ostersamstag, 20.4.2019, 17 Uhr meine erste Lesung machen. Anmeldungen sind per Mail an jw@wieduwilt-kommunikation.de erbeten, Eintritt frei, Platzzahl ist begrenzt. Mit meinem Buch „Finde dein Warum“ werde ich eine interaktive Lesung gestalten. Doch jetzt: Das Interview mit Steffen Modrach alias Viktor I., Schloss Lilllliput.

Lieber Steffen, äh, Viktor I., ich bin dir so unendlich dankbar, dass du mir eine Audienz gewährst und mich und meine Leser mitnimmst in deine – oder auch unsere Welt. Ich habe das Gefühl, dass wir beide eine ähnlich geartete Mission haben. Deine hat mit Kugeln zu tun, meine mit Buchstaben. Beides dürfen wir in eine mehr oder weniger logische Abfolge bringen. Ich habe bis 2072 noch hunderte Texte rauszubringen, halbtags! Und du baust in den nächsten 16 Jahren Lilllliput fertig. 

Jana Wieduwilt: Wer oder was hat dich dazu bewegt, dieses Schloss in der Brandenburger naja, sagen wir mal kargen Landschaft, aufzubauen? Baut Steffen oder Viktor?

Steffen Modrach, Schloss Lilllliput: Wer zu einer echten Führung aufschlägt, das Maul schließt, Ohren, Augen und Nase aufsperrt, erfährt, beim Schloss-Lilllliput handelt sich um eine echte Arche. Am, im und unter dem Haus leben über 60 Tierarten. Und es werden mehr! Zuvor war hier tote Hose. Überdies, alle Götter dieser Welt haben etwas zum Erhalt der Umwelt gesagt. In der Bibel findet sich der Satz: „Wer die Erde verderbt, wird verderbt werden!“ Das ist Lebensmaxime und Leitsatz – für mich. Denn es ist nicht 5 vor 12, es ist längst 5 nach 12.

Jana Wieduwilt: Hast du eigentlich ein Attest, so bescheuert zu sein?

Steffen Modrach: Täglich kommen Besucher, inzwischen aus aller Welt. Sie freuen sich oft wie Kinder, lachen viele Male herzhaft, staunen, begreifen, sind wißbegierig, schalten ab und tanken sich mit Glücksgefühlen voll. Sie vergessen für 1 1/2 Stunden Schmerzen, Einsamkeit, Verzweiflung…

Du hast Recht, so etwas zu bewirken ist bescheuert, ist krank, krass, blöd, meschugge… Ein Großteil der Menschen die aus tiefer Liebe so etwas bewirken gelten als Ketzer. Früher hat man sie ersäuft, gerädert oder gehängt. Jesus hat man ans Kreuz genagelt und die tolle Frau mit dem Pfefferkuchenhaus wurde zu Unrecht als Hexe verschrieen und am Ende lebendigen Leibes verbrannt. Zuvor hat der Typ namens Hänsel und die Göre Gretel ihr Haus beklaut und teilweise zerstört. Lies das Märchen noch mal, aber bitte genau, dann weißt Du was am Ende mit Leuten wie mir passiert…weil sie halt bescheuert, also anders sind.

Jana Wieduwilt: Du scheinst ein umgänglicher König zu sein. Oder auch nicht. Ich habe die Geld-Guillotine genau betrachtet, es schien, als wäre Blut am Fallbeil. Wie gehst du mit störenden Untertanen um?

Steffen Modrach: Eine Horde Bankmitarbeiter aus Berlin, den Namen der Bank darf ich nicht sagen, war hier und hat ein Kunstwerk-Fallbeil in Auftrag gegeben. Sie haben es mitgenommen, aber nie in ihrem Foyer aufgestellt. (Hosenschisser) Also habe ich mir eine zweite Guillotine von meinem Meisterschlosser bauen lassen. Fertig. Naja, noch nicht ganz… Seit Jahrhunderten gilt; wer die Guillotine besitzt, ist auch gleichzeitig der Henker. Das war mir auch nicht bekannt. Sei`s drum, besser ein arbeitsloser Henker als umgekehrt. Da sind wir uns doch einig, oder?

Jana Wieduwilt: Was macht dich nervös, außer Kinder, die Libellen anfassen?

Steffen Modrach: Lehrer und … wie schreibt man das ?…. Intellektuelle.

Jana Wieduwilt: Gibt es einen großen Plan? Oder plant das Große jeden Tag neu?

Steffen Modrach: Es gab von Anfang an einen Plan, bei einer Arche muß man schon wissen wie der Kasten aussehen soll und wo die Bretter hingehauen werden, sonst säuft der Kahn ab. Bei meiner Arche aus Betonkugeln ist es ähnlich, 1 Million Betonkugeln müssen mit Sinn und Verstand gelegt, geformt und verbaut werden… sonst macht alles bautz… und Leute sind tot…

Jana Wieduwilt: Du hast eine Kirche auf Lillliput und behauptest auf Instagram, einen direkten Draht zu Gott zu haben, schön, wenn das alle hätten! Was sagt Gott denn heute zu uns Halbtagspilgern?

Steffen Modrach: Das willst Du nicht hören! Wer pilgert kümmert sich nur um sich. Du kannst auch den ganzen Tag pilgern, bis an den großen Ozean und Dir in ein Heftchen viele tolle Stempel geben lassen, während in Afrika noch Kinder geschunden werden oder in Kriegen verrecken. Besser wäre sich aufzumachen und nur IRGENDEINEN ANDEREN zu retten, am Ende wäre damit die ganze Welt gerettet. Das sagt Gott – amen.

Jana Wieduwilt: Fast jedes Element deines Schlosses erzählt Geschichten. Wahrscheinlich jedes. Kommen die Geschichten selbstständig zu dir oder zwingst du sie?

Steffen Modrach: Alles kommt von außen, ich bin nur der Sklave, oder das Sprachrohr. Nimm es wie Du willst… Ich selbst habe nicht viel auf der Kirsche. Wenn ich zum Beispiel Bücher schreibe, dann denk ich nicht nach, die Hand läuft einfach allein, und am Ende frage ich mich: Wer hat denn so was geiles geschrieben? Oder so ähnlich.

Jana Wieduwilt: Ich bin Halbtagspilgerin. Und nehme nur mich selbst auf die Schippe. Du scheinst in deiner Arche die Erde mit Freude und Spirallogik fluten zu wollen. Was treibt dich an? Jeden Tag so früh aufzustehen und jeden Tag am Schloss zu arbeiten? 25 Jahre lang? Wer bist du?

Steffen Modrach: Ein kleines gebeuteltes Menschlein, aber immerhin Einer der auszog, das fürchten zu lernen. Und warum ich jeden Tag so extrem früh aufstehe? Mensch Mädchen, ich muß pinkeln!

Jana Wieduwilt: Welche Schnapssorte wirst du wählen, um dich am 2.4.2025 zu betrinken?

Steffen Modrach: Bin Rotweintrinker.

Jana Wieduwilt: Wen nimmst du mit auf deine Arche? 2025, wenn sie fertig ist?

Steffen Modrach: Ein paar tausend Zigaretten, ein paar Paletten Rotwein, 300 gute Bücher (also die nicht auf der Spiegel-Bestsellerliste stehen) und eine Packung Gummihandschuhe, falls sich noch irgendwo Zement finden lässt.