Tag der deutschen Einheit. Hammer, oder?

Tag der deutschen Einheit. Hammer, oder?

Was für ein Glück, dass wir frei sein können

Weißt du, ich halte mich normalerweise sehr sehr sehr mit Aussagen zum aktuellen Weltgeschehen zurück. Aber heute, wenn du diesen Blogartikel am Tag seines Erscheinens liest, da ist ein besonderer Tag. Nicht nur die Motorradausfahrt der Fürstlichen Route, das Weinfest im Schloss Doberlug-Kirchhain im schönen Elbe-Elster-Land.

Es ist auch Feiertag.

Wir feiern die Deutsche Einheit. Ich kann mich gut an den Herbst 1989 erinnern. Da war ich 17 und mein Leben erschien mir unendlich. Ich verstand intuitiv, dass sich hier eine riesige Tür auftat. Die Tür zu meinem Leben, das ich heute lebe, zur Welt. Endlich reisen können! Nun auch Ostsee im Westen. Die Nordsee. Atlantik gar, vielleicht eines Tages Madrid. Oder gar Istanbul, Afrika. Südamerika.

Wahnsinn!

Für mich ging es in dem Wendeherbst 1989 um so banale Dinge, wie Diskothekenabende am Wochenende und Party mit Freunden. Aber auch um das Abitur. Um schulfreie Samstage. Um West-Berlin, um das Big Eden (die Diskothek. Die älteren unter euch können sich sicher noch erinnern;).

Um Turnschuhe in jeder Farbe.

Viele. Der ganze Laden voller Turnschuhe. Ich seh mich noch staunend da stehen und den Mund nicht mehr zu bekommen. Wozu in aller Welt braucht man Schuhe in jeder Farbe, fragte ich mich damals. Ich weiß es auch heute noch nicht. Aber Auswahl ist grundsätzlich eine großartige Errungenschaft, über die ich zutiefst jeden Tag dankbar bin.

An Tagen wie heute ganz besonders.

Vor einer Woche durfte ich in Heilbronn über unsere Projekte einen Vortrag halten vor den Marketingverantwortlichen der Kommunen in Deutschland! In Heilbronn! Das wäre ohne den Wendeherbst 1989 nicht möglich gewesen. Hamburg, Hannover, Worpswede, Trier, die Mosel, Rinteln, Bad Oeynhausen.

All diese wunderbaren Orte hätte ich nie pilgernd kennenlernen dürfen. Meine Kinder durften in Freiheit groß werden und sich jetzt in Freiheit beruflich entfalten, in einem Europa, das demokratisch ist. Mit einer öffentlichen Meinung, die sie frei und unbesorgt auch laut äußern dürfen. Sie mussten nicht abwägen, ob der Freund ein echter Freund oder ein Spitzel ist.

Ist das nicht schön? Ein Geschenk?

Das größte, was wir neben unserer Gesundheit haben können? Wie ist es bei dir? Was bedeutet für dich der Tag der Einheit? Heute darf ich überall pilgern: Gestern in der Lausitz, morgen in Dresden, letzte Woche in Heilbronn, Löwenstein. Vorher in Tallinn, Riga und den Masuren. Einfach so. Weil ich es möchte.

Danke Leben! 

Wenn du mit mir mal pilgern gehen möchtest und dabei mehr über dein strategisches Marketing lernen magst, meld dich per Mail an zum Pilgercall!

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Neulich in Prenzlau

Vor wenigen Tagen war ich in Prenzlau in der schönen Uckermark. Ich, Jana Wieduwilt, habe da einen Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gehalten und ich denke, die Teilnehmer haben viel praktisches Wissen mitnehmen können.

Welches Buch für die nächste Generation?

Und morgens bei meiner Pilgertour, da ist mir dieser Bücherschrank begegnet. Darin Werke der Weltliteratur von Dumas, Karl May, Lessing, aber auch so genannte Profanliteratur, Liebesromane und so weiter. Ich habe überlegt, welches Buch ich mitnehmen würde, auf eine Pilgertour und welches Buch ich da lassen würde in diesem Bücherschrank für die nächste Generation.

Erfahrungen praktisch

Das meiste meines Wissens habe ich praktisch ausprobiert und kann daher nicht so genau sagen, welches Buch aus meiner Sicht meine Erfahrungen zusammenfasst. Sehr angenehm und wertvoll fand ich das Buch „Wege zu gutem Stil“ von Wolf Schneider. Geprägt haben mich auch die uralten Werke: „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie und die amerikanischen Schinken „Rich Dad Poor Dad“ von Robert Kyosaki

Von Apple und Google und Udo gelernt

Ebenso haben mich im Marketing die großen Unternehmen Apple und Google einfach beeindruckt. Sowohl davon, wie sie ihre Kunden gewinnen, binden und glücklich machen,  wie auch, wie sie ihre Mitarbeiter stolz sein lassen dort arbeiten zu dürfen.

Udo Lindenberg

Tief bewegt hat mich die Autobiografie von Steve Jobs. Kürzlich habe ich die Autobiografie von Udo Lindenberggelesen. Was der Mann angefasst hat, ist zu Gold geworden. Ob Musik, Musicals, politische Statements oder auch Eierlikörbilder. Mit Udo Lindenberg fühle ich mich aufgrund seines Nomadentums sehr verbunden. Wohnt im Hotel, besitzt nicht viel und ist dennoch schwer reich.

Ehrlichkeit, Leidenschaft – und ein Stück Radikalität

Von Udo Lindenberg habe ich gelernt, dass es immer die Ehrlichkeit und die Leidenschaft sind, die Erfolg ausmachen. Und Udo Lindenberg war in seiner Definition ja zwischendurch nicht erfolgreich, als er von wenigen Freunden umgeben, dem Alkohol so sehr zusprach.

Jeden Tag den gleichen Pullover

Steve Jobs war durchaus sesshaft, aber er war ebenfalls, was die Anhäufung materieller Dinge anbetraf eher bescheiden oder besser ausgedrückt, effizient. Menschen, die den gleichen Pullover sieben oder achtmal im Schrank haben und jeden Tag das Gleiche anziehen, um morgens die Zeit zu sparen, zu überlegen, was sie anziehen, die sind definitiv auch ohne Erfindung von Apple Computern, Smartphones und Ipods etwas Besonderes.

Und wie ist es bei dir?

Was würde über dein Unternehmen und über dich in deiner Biografie stehen? Wärest du der Altrocker Udo Lindenberg? Der vornehme Musketier Aramis aus „Die drei Musketiere“? Der edle Winnetou vom Karl May? Oder wärest du der eloquente, egozentrische und geniale Steve Jobs.

Pedant

Steve Jobs übrigens muss ein akribischer Pedant gewesen sein, wenn es darum ging, seine Produktshows zur Einführung eines neuen Produktes zu inszenieren. Er war meisterlich darin, diese Präsentation wieder und wieder und wieder anzupassen, zu tüfteln und zu optimieren.

Erfolgreiches Marketing ist kein Zufall

Auch diese Shows, in denen keine Millisekunde dem Zufall überlassen war, trug mit Sicherheit zum gigantischen Erfolg von Apple bei. Marketing ist nun mal kein Zufall. Ebenso wie Erfolg. Er-folg fällt dir zu (Zufall), wenn du was dafür tust.

Nämlich systematisch und konsequent in eine Richtung arbeiten.

Das hat Udo Lindenberg getan und tut es noch immer. Und auch Steve Jobs hat es getan. Bei aller Wildheit, bei allem Rockertum, bei allen Ausgeflipptheiten und Egozentrismen, die sich diese beide Herren geleistet haben, stand dahinter stets Konsequenz.

Was brauchst du also, um dein Buch voller Erfolge, Ehrlichkeit und Liebe in dieses Bücheregal stellen zu können?

Du brauchst

1)    Mut zur Lücke – konzentriere dich auf eine Sache, die du tun willst. Wenn die fertig ist, kannst du ja immernoch die anderen Sachen alle machen.

2)    Ehrlichkeit – was ist da? Was kann dein Produkt oder deine Dienstleistung? Nur das kannst du vermarkten.

3)    Einen Plan. Ohne Konzept keine Effizienz. Gießkanne war gestern. Heute ist Laserstrahl. Punktgenau, um keine Energie zu verschwenden.

4)    Konsequenz. Es geht nicht gleich? Egal, mach weiter. Du bist frustriert, weil es nicht beim ersten Mal klappt? Egal, mach weiter. Du bist sauer, weil es Energie kostet? Na muss doch. Sonst kannst du ja nicht auf ein höheres Level kommen.

Probier das mal aus

Probier das mal aus und nimm den Gedanken über dein Buch des Lebens mit auf Reisen. Was würde über dich dort drin stehen?

Was magst du über dich lesen?

In meinem übrigens würde über abenteuerliche Pilgerreisen zu lesen sein. Über gute Tipps und viel, viel praktisches Wissen, das an die anderen Pilger ausgegeben wird. Es würde drin stehen, dass die Konzepte immer für die Davids unter den Menschen und Unternehmen sind.

Die Guten.

Die, die wirklich was wollen. Mit Herzblut und mit Leidenschaft. Und die immer einen Weg finden. Die vielen Menschen, die ich ein Stück begleiten durfte, die würden die Hauptrolle spielen. Ihre Geschichten, die ich mit erzählen darf als Marketingspezialist und Halbtagspilgerin.

Kraft finden

Ja, und wenn dann eines Tages junge Menschen mein Buch in diesem Bücherschrank finden und von den Geschichten lesen, die da drin stehen, und daraus Kraft und Ideen für ihre eigenen Unternehmen finden. Das wäre für mich das größte Geschenk. Was würde in deinem Buch stehen?

Wir haben die Wahl

Wir haben die Wahl

Außensicht trifft Innensicht und was die Eisdiele in Hamburg damit zu tun hat

Nehmen wir mal an und dir geht es wie mir – hast ein großartiges Wochenende mit Freunden (Danke an euch!) und Familie (Danke danke!) hinter dir. Ja, sogar ein bisschen gearbeitet habe ich, und Yoga gemacht, das ist ja ganz klar.

Und Pilgern war ich auch.

Mein Tag hat genau wie deiner 24 Stunden. Weißt du, wie dann meine Woche beginnt? Wunderbar. Ich schwebe auf einer dicken fetten “Angenehm-Wolke” durch den Wochenbeginn.

Bald ist wieder Hamburg

Gestern Abend habe ich meine Wochenplanung gemacht und festgestellt, was in dieser Woche für spannende Aufgaben auf mich warten und dann auch wieder Hamburg. Ich liebe den Norden und auch Hamburg, obwohl wir ja Marketing für kleine Städte machen.

Aber weißt du was?

Hamburg besteht für mich jedenfalls, wie Berlin aus vielen dicken Dörfern oder Kleinstädten, die irgendwann im Lauf der Zeit zu einer großen Stadt zusammengewachsen sind. Jeder Stadtteil hat so seine Eigenheiten, ob Winterhude, Altona oder auch Blankenese.

Das finde ich schön.

Genauso wie den Regen in Hamburg. Ich persönlich denke, dass es in Hamburg nicht so viel öfter regnet als in anderen Städten, aber die Menschen in Hamburg sagen einfach, dass es immerzu regnen würde. Ich war in den letzten Monaten oft hier. Aber Regen habe ich nur an jedem 2. Tag gehabt.

Ich habe wunderbare Abende und Nachmittage an der Alster verbracht, den Menschen beim öffentlichen Grillen zugesehen und so weiter und so weiter.

Also habe ich die Wahl, Hamburg für eine verregnete norddeutsche, kühle Großstadt zu halten oder für ein romantisches Fleckchen mit ganz viel Liebe. Daher kann ich wählen, was Hamburg für mich ist. Ich kann mich dafür entscheiden, “die Hamburger” alle für fürchterliche Snobs zu halten oder hier genauso wie überall bodenständige Handwerker, besorgte Hausfrauen, liebevolle Masseure und ruppige Busfahrer zu treffen.

Es ist eine Frage der Sichtweise.

Genau wie mein Hamburg-Erlebnis das mir gerade in den Sinn kommt. Ein warmer Abend und ich hatte so richtig Lust auf Eis. Prompt hatte das Universum eine Eisdiele bereit gestellt, die lange Schlange davor zeugte entweder von der Geschäftstüchtigkeit der Inhaber oder von wirklich gutem Eis.

Ich habe mich für Zweiteres entschieden und mich brav in die Schlange eingereiht.

Nach vorsichtigen Schätzungen würde das Ganze mehr als eine halbe Stunde dauern, denn das Eis wurde geradezu zelebriert. Nun, ich hatte Zeit und nutzte das Ganze, um meine Gedanken zu sortieren, meinen Tag zu reflektieren und zu entspannen, was bedeutet, dass ich meistens gar nichts dachte.

Der letzte Ossi

Bis sich auch nach mir weitere Menschen anstellten, um an das begehrte Eis zu kommen. Junge Leute, ich schätze, Anfang 20. Sie plauderten über den letzten Urlaub irgendwo im Süden, der erst einige Tage her zu sein schien. Irene (Name geändert) berichtete von einem jungen Mann, der sie doch so sehr angebaggert habe.

Sie schien ihn zu mögen, irgendwie.

Aber sie traute sich nicht, das so richtig zu sagen, denn Barbara (Name geändert) fand den Typen gar nicht gut. “Er sieht ja gut aus, aber er ist aus dem Osten. Das ist ja furchtbar.” Er ist aus der Zone!

Also, Barbara sagt Irene, dass sie die Finger von jemandem lassen soll, der aus dem Osten ist. Barbara und Irene waren noch nicht geboren, als es die Zone gab. Als sie geboren wurden, war die Zone bereits 10 Jahre Geschichte und man nannte das Gebiet “neue Bundesländer” und man schimpfte über den Soli.

Aber weder Barbara noch Irene haben den Soli bezahlt oder darunter gelitten, dass ihre Eltern den bezahlt haben.

Aber der vielversprechende Baggerer aus dem Osten kam nicht zum Zuge, weil Barbaras ererbte Vorurteile so stark waren, dass sie das möglicherweise junge Liebesglück komplett verhinderten.

Vorurteile.

Sie beide konnten ja qua später Geburt gar nicht den Osten erlebt haben. Denn die Schauergeschichten, die Barbara über die barbarischen Ostdeutschen erzählte, bis ich das Eis bestellen konnte, waren allesamt Geschichten, die von ihren Eltern stammten und die übrigens auch der baggernde Ossi nicht selbst verbrochen haben konnte, weil er wohl nach Irenes Angaben 23 Jahre ist.

Schöne Geschichte, nicht wahr?

Bevor du mir jetzt mit dem Jammer-Ossi daher kommst, lies weiter, denn es betrifft dich. Ja dich.

Wie oft urteilst du über etwas, das du selbst gar nicht be-urteilen kannst?

Hamburg und der Regen – oder Ossis und Liebesbeziehungen. Oder Städte, die hässlich sind. Oder langweilig? Oder Regionen, in denen du “nicht tot über den Zaun hängen möchtest”.

Ich habe in den letzten Jahren viele, viele Regionen gesehen, einige durften und dürfen wir in ihrer Entwicklung begleiten.

Einige haben das gleiche Problem wie Irene. Sie dürfen sich nicht der Liebe (zur Region) hingeben, weil Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erzählen, wie doof, schlecht, unwirtlich ihre Region ist.

Und manchmal wundern sich dann dieselben Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern, warum “der Junge” oder “das Mädchen” nicht in der Region bleiben, sondern schnell nach Schulabschluss das Weite suchen.

Mein Appell heute an dich:

Welche Sichtweise hast du? Auf den Wochenstart, deine Arbeit, deine Region, das Wetter und den Weltfrieden? Komm mal her, ich möchte dir was verraten:

Du hast die Wahl!

Du kannst das Wetter, deine Region, deine Freunde oder die Pizza vor dir komplett bescheuert finden – oder dir die Oliven rauspicken und dich daran erfreuen. Danach kannst du allen erzählen, wie gut, toll und schön du es hast.

Und dann? Dann ändert sich langsam aber sicher deine Innensicht.

Langsam aber sicher aber auch die Außensicht. Wenn du ausstrahlst, dass du am schönsten Ort der Welt lebst oder arbeitest oder Urlaub machst. Was macht das mit denen, die dir zuhören und zusehen?

Genau, sie wollen auch.

Du spiegelst durch deine Freude, was dich an Schönheit umgibt. Da du dich freust, muss es toll sein. Das kannst du auch schön beobachten, wenn sich in deinem Bekanntenkreis jemand verliebt. Die oder der Angebetete ist einfach alles. Schön. Klug. Sexy.

Und der Verliebte auch. Meist freuen wir uns mit, wenn sich jemand so sehr freut.

Das Eis, das war übrigens Spitze. Ich stell mich definitiv wieder an. 

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Wenn du kreativ sein darfst..

Ich sitze im Café. Nebenan schwadronieren hippe Mittzwanziger. Hinter mir zeigt eine Uhr aus Leuchtpunkten, dass es 18.27 Uhr ist. Der quietschrote Tisch ist poliert. Durch die Boxen wabert chillige Musik. Es schwingt alles so vor sich hin und ich sende unauffällig schon mal wieder ein Dankgebet zum Universum.

Ich habe Karl getroffen

Denn schräg gegenüber sitzt Karl Lagerfeld. Also natürlich nicht, ich weiß schon, dass er den Aufenthaltsort gewechselt hat. Aber ehrlich: Der Mann sieht aus wie Karl vor ungefähr … 30 Jahren. Zopf, Eleganz. Ernsthaftigkeit. Alles im Blick. In einem grauen, stechenden Blick. Und natürlich besteht der Manteltragende Schöne aus Extravaganz zu 100 Prozent.

Karl nimmt einen Wein und ein großes Glas Wasser.

Ups, jetzt ist einem anderen Gast der Handschuh runtergefallen. Der Finger von Karl II. kommt augenblicklich mit einer solchen Eleganz, die mir Respekt einflößt. Majestätisch weist er den Säumigen auf den gefallenen Handschuh hin.

Was wird wohl sein Beruf sein? Modemacher? Schauspieler? Sicher. Oder Modell. Er ist allein, offensichtlich aber nicht unzufrieden. Ruht in sich. Wippt mit dem Fuß. Genießt mit geschlossenen Augen den Wein. Langsam. Schluck für Schluck. Er trinkt mit dem ganzen Körper. Die Lippen fast übertrieben gespitzt. Der Kopf geht nach hinten. während er das Glas ansetzt. Der Mann ist ewig auf der Bühne.

Kuscheljacke

Und ich? Bin happy. Mein Herz springt vor Freude. Endlich! Wieder kann ich das tun, was ich am liebsten tue. Sitze im Café, habe meine Kuscheljacke an. Und niemand, niemand kennt mich hier. Ich schreibe. Es schreibt mich.

Draußen sprechen zwei Frauen miteinander. Sie kennen sich gut. Die Extrovertierte hat von irgendwas die Nase voll. Beschwert sich. Die andere, Typ graue Maus, ist mitfühlend. Die Extrovertierte muss los. Sie verabschieden sich. Kinder laufen vorbei. Den Basketball in der Hand. Ich bin in Estland. Tallinn. Coole Stadt.

Sein

Mein Karl II. sitzt. Einfach. Er ist. Ich bin.

Genau deshalb schreibe ich gerne im Café und bin so gerne unterwegs, weil ich euch mitnehmen kann dahin. Cafés sind für mich ein Turbobooster zu kreativen Lösungen. Wenn gute Vibes herrschen, beste Stimmung, dann brodelt in so einem Treffpunkt das Leben.

Das Leben ist immer kreativ. Positiv. Verrückt. Es gibt Karl II. Extrovertierte. Graue Mäuse. Turtelnde Pärchen. Hungrige. Menschen, die nur schön sind. Ich sehe Menschen, die noch nicht wissen, welche Aura sie umgibt. Technokraten, die in ihre Handys starren und sonst nix mitbekommen. Schwätzer, die sich darstellen.

Alle diese Menschen haben eine Aura, die ich aufnehmen und in meine Texte einfließen lassen darf. Das ist mein Tipp für dich: Wenn du gerade eine kreative Lücke hast, aber gefälligst eine Idee liefern oder haben solltest? Egal ob Schreiben, Malen, Projektentwicklung – geh in ein Café, triff Karl II. oder August den Starken und die Inspirationen werden kommen. Noch ein Tipp: Sauge auf, was du an Atmosphäre bekommen kannst. Und dann schreib. Schreib-Schreib-Schreib.

P.S. Hast du dich schon für meine Lesung angemeldet? Ich lese auf Schloss Lilllliput mein Warum-Buch vor. Kost nix. Anmelden kannst du dich hier. Die Location auschecken, hier.