Ein Gespräch.

Ein Gespräch.

Rauschendes Interview

Gestern habe ich meinen Interviewpartner getroffen. Am südlichsten Punkt Mallorcas. Es war ein intensives Gespräch. Tränenreich und stürmisch. Für beide Seiten. Einen Auszug möchte ich euch hier zeigen.

DIE Insel

Ich sitze am Cap de ses Salines. Südlichster Punkt der Insel, die alle nur DIE Insel nennen. Es gibt ja noch mehr Inseln. So langsam aber verstehe ich es, warum bei den Menschen hier Mallorca nur DIE Insel ist. Es herrschen tatsächlich sehr besondere Schwingungen hier. Entspannte. Damit meine ich nun ganz und gar nicht Ballermann und Co. Denn es gibt so viele stille Momente und Orte hier.

Energie

Und ganz besonders intensiv spüre ich diese Energien an diesem Kap. Ich habe mehrere Stunden Tagebuch geschrieben, kommt gerne mit in diese Energie.

JANA: Liebes Mittelmeer, wir haben uns schon eine Weile nicht gesehen. Ich hab dich vermisst. Wusste gar nicht, wie sehr. Warum weine ich schon wieder?

DAS MEER: Ich hab dich auch vermisst. Warum weinst du? Weil hier so viel Energie fließt, dass es Sensibelchen wie du, gar nicht aushalten. Riesige Energie entlädt sich bei mir in Wellen, bei dir in Tränen. Beides befreit Kräfte.

JANA: Danke, Meer. Du siehst schön aus. Wie geht es dir?

MEER: Nicht so gut. Siehst du, selbst hier an diesem magischen Ort liegt Wohlstandsmüll herum. Weißt du, wie viel Müll ich im Bauch habe und meine großen Brüder und Schwestern, die Ozeane? Mensch, Leute, reißt euch zusammen.

Ihr macht die Wunder kaputt.

Fass mal den Stein an, der da liegt. Mach es! Spürst du es? Es sind Millionen von Jahren, die du da berührst. Der Stein lag da schon, da gab es euch Menschen noch nicht. Mich gab es schon. Ich bin uralt und habe alle Weisheit in mir. Alle Wunder. Und ihr? Ihr kippt euren Mist in mich hinein. Das macht mich kaputt. Aber für mich gibt es (noch) keine Therapie.

JANA: Ich spüre es. Auch deine Kraft.

MEER: Ja, und meine (unterdrückte) Wut?

JANA: Nein. Ich spüre deine Weisheit und meine Ehrfurcht. Bin so dankbar, hier sein zu dürfen. Ich versprech dir, dass ich wieder komme!

MEER: Ich weiß, dass du wieder kommst. Aber wie geht es dir?

JANA: Glücklich bin ich. Dass ich mir heute den Luxus gönnen durfte, dich stundenlang zu beobachten, hier lang zu gehen, den Rosmarin zu riechen und die Kiefern und die Macchia zu bestaunen. Ein Traum. Unendlich viel Kraft getankt. Hundert neue Geschichten-Ideen aus deinem Rauschen kreiert. Danke.

MEER: Danke dir. Bis bald. Und grüß die Leute!

Auf Tour again

Auf Tour again

Die 72-Stunden-Regel

Endlich. Wieder los. Koffer gepackt. Die wichtigsten Sachen drin. Ein paar Kilo im Köfferchen oder Rucksack, Tür zu und ich fühle mich frei! Wissend, dass ich nicht viel brauche, um zu überleben. Immer dabei habe ich inzwischen meinen Laptop, diverse Ladekabel, Karten, meine Kuscheljacke, ja, auch im Sommer, mein „kleines Badezimmer“-Kosmetiktasche und Geld. Der Rest findet sich. Immer und überall.

Ankommen

Ich liebe den Moment, in dem man das erste Mal in einem fremden Ort ankommt. Sich vertraut machen, annähern. Sprache hören. Ist sie hart? Weich? Ein Singsang? Kantig? Gerüche? Frische? Muffig? Wie sehen die Menschen aus? Welche Gesten benutzen sie? Ist man sich hier vertraut?

Kreativitätstankstelle

Und mit jedem Meter, den ich hier oder dort zurücklege, kommt Kreativität in mich. Es fließt in mich hinein. Ideen sprudeln. Und dann bitte ich meine Begleiter: „Leute, ich muss in ein Café, in ein Restaurant, in einen Park oder an den Strand. Irgendwo, wo ich schreiben kann.“ Da will ich bleiben und lasse meine Ideen sprudeln. Schreibe sie auf. Meine Oma sagte: “Man muss die Feste feiern, wie sie fallen”. Finde ich auch. Daher feiere ich meine Feste unterwegs. Ideen kommen aufs Papier oder in den Rechner. Dort, wo sie entstehen. Denn da haben sie noch ihre Grundenergie, die so unendlich wertvoll ist. Diese Kraft der Energie trägt. Lange. #

Meine ultimative Soforthilfe bei Ideen-Überschuss?

Nimm dein Notizbuch, lass alle Termine fahren – wenn es irgendwie geht, und schreib es auf. Wenn es nicht geht, und du unbedingt weiter musst, dann mach dir einen Gedächtnisanker. Schreib ein dickes Stichwort in dein Handy, oder auf deinen Notizblock und blocke dir die nächste Möglichkeit, um es niederzuschreiben. Denn hier greift die 72-Stunden-Regel, die besagt, dass das, was du in den nächsten 72 Stunden nicht anpackst, nie werden wird. Daher. Schreib dir nicht nur die Idee auf sondern auch den Zeitpunkt, an dem du sie zu Papier bringen wirst oder umsetzt.

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Warum mein Ego Land gewinnen und dann das Unvermeidliche passieren musste

Dass dieses einzigartige Zeugnis zustande gekommen ist, war ein unglaublich anstrengender Prozess. Ich glaube, er begann im Kindergarten, als ich keinen Mittagsschlaf machen wollte. Doch das ist eine andere Geschichte.

Mir ist es gelungen, mein Ego ins Interview zu bekommen. Mein Ego, das ist die innere Stimme, die verhindert, bremst und statt Herz lieber den Verstand sprechen lässt. Ich glaube, die hat Jeder. Und nun haben mein Ego und ich uns auf ein Gespräch geeinigt, das ungekürzt hier wiedergegeben wird.

Achtung: Denn mein Ego, das ist ganz schön zickig! Wenn ihr es ihm nicht verratet, dann kann ich sogar sagen: Es ist ein Quengelgeist, ein Störenfried, ein Choleriker und ein stures Stück und absolut verkopft. Aber das bleibt unter uns, sonst ist es wieder eingeschnappt.

Jana: Liebes Ego-von-Jana, schön, dass du dich hier mal öffentlich zeigst. Ich freue mich sehr, dass wir beide mal so hier vor allen Leuten ins Gespräch kommen. Lass uns ein Stück gehen, damit wir weiterkommen.

Ego-von-Jana: Ich bin ja nicht so dafür, so einen Blödsinn öffentlich zu machen. Was sollen eigentlich die Leute denken? Aber gehen ist ok, auch wenn ich Halbtagspilgern für eine extrem seltsame Idee halte. Wer soll denn da was mit anfangen können?

Jana: Das werden wir sehen. Ich bin mir relativ sicher, dass der eine oder andere diese Art Zwiegespräch kennt. Liebes Ego, wie geht es dir? Was machst du gerade und was sind deine nächsten Projekte?

Ego-von-Jana: Ich fang mal mit der letzten Frage an. Geht dich gar nichts an, was meine nächsten Projekte sind. Land gewinnen auf jeden Fall. Was ich gerade mache? Ich versuche das Schlimmste zu verhindern, nämlich, dass du mich ganz und gar zum Affen machst. Und daher geht es mir auch nicht so gut.

Jana: Das tut mir leid. Was könnte dich denn aufheitern?

Ego-von-Jana: Mal so richtig leiden. Selbstmitleid. Mal so gar nichts machen können, weil alle anderen schuld dran sind. Meckern. Über die Umstände, die anderen, das Wetter, die Weltpolitik oder die Leberwurst im Kühlschrank. Wahlweise fänd ich auch einen ordentlichen Streit, wo ich recht haben will, ganz ganz prima.

Jana: Da habe ich aber keine Lust drauf…

Ego-von-Jana: Das ist es ja gerade. Ich habe dir gleich gesagt, dass das eine dämliche Idee ist. Ich breche das Interview ab. Geh doch alleine weiter. Ich geh wieder ins Bett!

Jana: Äh, bitte entschuldigt. Mein Interviewpartner hat gerade abgesagt.