Körperwunder. Und was das mit dem Verkehr zu tun hat

Körperwunder. Und was das mit dem Verkehr zu tun hat

Wir haben es getan und ein Impuls der Achtsamkeit für dich

Wir haben es getan und uns auf Bali tatsächlich einen Scooter gemietet. Im Grunde genommen hat es Jörg getan und ich bin hinten mitgefahren. Also, der Verkehr ist, gewöhnungsbedürftig für uns Europäer. Allerdings ist ein Motorroller das effizienteste Mittel und für mich das Schönste, mich über die Insel zu bewegen.

Freiheit macht Frieden

Auch hier wieder darf ich meinen Lieblings-Lebensaspekt für mich bedienen: Freiheit. Freiheit macht Frieden. Ich darf mit dem Motorroller anhalten, wo immer es der Verkehr zulässt. Die Verkehrsregeln sind ein wenig flexibler als in Deutschland und so haben wir beide uns durch den wahrhaft dichten Verkehr auf der Insel geschleust.

Erkenntnisse vom Insel-Scooter-Fahren

Erste Erkenntnis: Es ist Linksverkehr. Also wenn du in Gedanken links abbiegst, ist das die kleine Kurve. Schön links bleiben, sonst hast du auf einmal ziemlich viel Gegenverkehr auf deiner Spur. Unschön und sorgt für hektische Kreischer des Mitfahrers.

Weiterhin: Kreuzungen ohne Ampeln sind spannend. Das heißt, 99,9 Prozent aller Kreuzungen auf Bali betrifft das. Ich habe bis zu unserer Abreise die Regeln nicht verstanden, vielleicht gibt es auch keine, außer: Gucken und dann fährst du, wenn keiner kommt, bzw. die anderen anhalten.

Die Handbewegung

Eine Handbewegung ist mega wichtig: So eine Art Winken nach unten. Das signalisiert den anderen Verkehrsteilnehmern: Sie oder er will hier durch.

Wichtig ist noch: Hupen.

Wenn du gemütlich mit deinem Moped durch die Gegend fährst, und einer hupt hinter dir: Dann bleib auf deiner Seite. Mach dich dünne. Denn das kurze Hupen bedeutet, „Bleib da, ich überhole dich!“ Hörst du vor einer scharfen Kurve ein Hupen, zeigt das an, dass hinter der Kurve ein Hindernis auf dich wartet. Daher lieber Geschwindigkeit drosseln. 

Überbreiten und Überhöhen

Ein weiteres Phänomen des asiatischen Motorollergebrauchs sind ziemlich erschreckende Überbreiten und -höhen. Mit dem Mopeds werden nicht nur ganze Familien mit bis zu 3 Kindern transportiert, sondern Geschäftseinrichtungen, Spielsachen, Luftballons, die gesamte Ernte, die Suppenküche, Einkäufe für die Großfamilie, die Oma, alle Kinderspielsachen, selbst der Hund, Koffer – Ersatzteile, kurz: Alles, was irgendwie von A nach B muss, kommt auf einen Motorroller oder wird dran befestigt.

Das ist im Prinzip in Ordnung, allerdings haben daher die schmalen Mopeds durchaus manchmal eine absolute Überbreite, die unter Umständen die ganze Straßenbreite einnimmt. Bei fehlenden Randstreifen und ziemlich engen Straßen kann da auch schon mal eine Begegnung zweier Motorräder zu interessanten Ausweichmanövern führen. 

Wahnsinn. Und auf dem Roller geboren.

Alles in allem ist der Verkehr zwar Wahnsinn, weil die Motorräder die ewigen Staus bei jeder größeren Ansiedlung einfach umfahren und zwar rechts und links der Autoschlangen. Manchmal kommt auch Gegenverkehr. Entweder er bremst oder hupt oder man schiebt sich geschmeidig aneinander vorbei, wobei dem Durchschnittseuropäer der Angstschweiß kommt. Und wichtig zu wissen. Menschen auf Bali werden geboren und sitzen sofort auf einem Motorroller. Sie können die Dinger schon mit sechs-sieben Jahren fahren und sind dementsprechend geschickt in der Handhabung der für so kleine Menschen durchaus schweren Maschinen. Der Europäer schaut ein wenig neidvoll auf das Fahrgeschick der Einheimischen. 

Achtung. Kopfkino.

Weiterhin: Gewicht und Berge. Auf Bali gibt es Straßen, die haben gefühlt 45 % Gefälle. In echt haben sie wahrscheinlich weit über 30 %, das ist schon steil. So steil, dass die 125er Maschinen, die meist in der Vermietung sind, bei zwei Erwachsenen, wie Jörg und mir, einfach stehen bleiben.

Stehen bleiben bei 30 %

So meine Lieben, jetzt darf euer Kopfkino starten: Jörg und Jana mit dem kleinen Moped auf steiler Auffahrt. Das Mopedchen bemüht sich nach Kräften, die beiden Personen plus Rucksäcke nach oben zu transportieren. Die Maschine gibt ihr Bestesl Geschwindigkeitsrausch von 8 km/h. Nur noch wenige Meter, dann ist der Gipfel erreicht. Maschine gibt auf. Geschwindigkeit unter 8 km/h. Maschine und Menschen fallen einfach um. Bumm.

Gottseidank, es ist nichts passiert. Dem Sozius sind schlagartig mehr als 30 Jahre nicht mehr benutzte Simson-Moped-Mechanismen des rechtzeitigen Abspringens von fallenden Zweirädern wieder eingefallen und diese sind sofort umgesetzt worden. Sozius ist abgesprungen!

Beine und Kraft

Vordermann und Führer des Fahrzeuges nutzt Kraft und Beine, kann das Gefährt aber trotzdem nicht halten, so dass es den löchrigen Asphalt des steilen Pfades leicht touchiert. Mittels Gas und schiebendem Nebenherlaufen meistern Fahrer bzw. Moped den Hang souverän, während Sozius plus Rucksack keuchend, aber pilgererfahren hinterher hechelt.

Antrainierte Reflexe bleiben bestehen

Also wir haben uns kurz mal abgelegt und dabei durfte ich allen Ernstes feststellen, dass einmal antrainierte Reflexe auch nach Jahrzehnten wieder da sind. Was für ein Wunderwerk unser Körper doch ist!

Alles wieder da, auch das Mopedfahren selbst ist mir immer noch vertraut oder wieder vertraut. Vorsicht vor dem Auspuff (heiß). Füße schön reinnehmen. Sachte um sandige Kurven fahren. Berge meiden oder Sozius abschmeißen und laufen lassen.

Und als Beifahrer, still sitzen und schön mit den Bewegungen des Fahrzeugs mitgehen. Da fährste halt, in Deutschland unvorstellbar, mit kurzen Hosen, mit T-Shirt, einem Helm und Badelatschen übers Land. Nix Motorradkleidung. Du genießt den Fahrtwind und ein Stück Erinnerung an meine Mopedzeiten mit dem Nonnenroller.

Kommt auch ins Buch

Darüber schreibe ich gerade in meinem Buch, ein autobiografisches Lebensbuch. Worauf ich dich heute einmal aufmerksam machen möchte, ist, welches Wunder dein Körper ist. Er kann sich an Bewegungen, Reaktionen und Fähigkeiten erinnern, die du schon vor Jahrzehnten erlernt hast.

Ein Wunder

Wenn du 20 Jahre nicht Rad fährst oder zum Skifahren gehst, dein Körper speichert die erlernten Bewegungen sicher und kann sie bei Bedarf wieder aufrufen. Unglaublich! Ein Wunder. Daher feiere deinen Körper, er ist ein großartiges Geschenk. Ich wünsche dir ganz, ganz viel Spaß dabei.

Die Therapie gegen die Dasgehtnichts-Gedanken

Die Therapie gegen die Dasgehtnichts-Gedanken

Nur ein Moment!

Ich fragte ihn, ob er schon mal in Deutschland gewesen wäre: Er stockt kurz, lächelt dann und schüttelt vehement den Kopf. Er sah mich an als hätte ich ihn gefragt, ob er zum Frühstück Elefanten verspeist und dazu Balalaika gespielt. Also so, wie man einen armen Irren ansieht, den man mag, aber der eben auch nichts dafür kann. So ähnlich hatte mich auch Chi Chen aus China angesehen, als ich vorsichtig gefragt hatte, ob sie wirklich manchmal Hundefleisch essen.

Ja, ok, es tut mir leid.

Ich hätte es auch googeln können. Hab ich aber nicht. Ich habe es echt nicht gewusst, dass man das nicht mehr macht. Aber zurück zu Jack. Unser Fahrer, der uns zum Hotel fuhr, er war gesprächig und zeigte uns viel auf dem Weg dahin. Während wir so plauderten, erzählte er, dass sein Chef, ein Balinese, in Deutschland arbeitet und nebenbei eben ein Hotel auf Bali betreibt.

Weiter weg als der Mond

Da er mit dem Chef sehr eng zu sein schien, fragte ich eben nach seinen Deutschland-Erfahrungen. Dass Deutschland für ihn weiter weg ist als der Mond, wurde mir klar, als ich mir die Durchschnittsverdienste der Balinesen ansah. Es ist für ihn also unerreichbar. Im Kopf. Genauso, wie es für uns und die modernen Chinesen eben völlig unvorstellbar ist, Hunde zu essen. Es ist die Grenze im Kopf. Nein, ich will dich weder dazu bewegen, Hunde zu essen – noch dazu, Balinesen einzureden, nach Deutschland zu wollen.

Was ist für dich unvorstellbar?

Ich möchte dich einfach inspirieren darüber nachzudenken, was für dich unvorstellbar ist. Nicht auszudenken? Drei Wochen Urlaub am Stück? Ein Buch zu schreiben? Eine weite Reise zu machen? Dein eigenes Business zu gründen? Mehr als XXXX Euro im Jahr zu verdienen? Den Traummann/frau zu finden – die/der auch noch genauso aussieht, wie dein Idol und auch noch genau zu dir passt? Dein Wunschgewicht zu haben? Sportlich zu sein und die 10 Kilometer um die Hamburger Alster zu laufen? Egal, was es ist.

Denke mal zu Ende

Mach heute mal eine kurze Übung und denke den Gedanken mal zu Ende. “Nein, ich war noch nie drei Wochen am Stück im Urlaub, weil das nicht geht. Aber heute stell ich mir einfach mal vor, dass es geht.” Denk einfach mal weiter. Spinn dich ins Märchenland. Ignoriere nur einmal, nur heute und nur in deinen Gedanken die Stimmen in deinem Kopf, die sagen, es geht nicht.

Ignoriere sie.

Und stell es dir einfach mal vor. Mehr nicht. Nur vorstellen. Ganz kurz. Wenn dir das gefallen hat, mach es morgen noch mal. Frag nicht nach dem Wie. Lass alle Einwände beiseite. Und abschließend hole ich noch mal die Ossi-Nummer raus. Als Kind habe ich davon geträumt, die Welt zu sehen. Ich habe Postkarten gesammelt. Eine war aus Bali. Aus Bali! Exotic pur. Noch mal zur Erinnerung: Die Ostdeutschen durften nicht reisen und es war nicht abzusehen, jemals aus dem Ostblock raus zu kommen. Daher war das für mich weiter weg als der Mond.

Und doch hatte ich mir ausgemalt, da irgendwann einmal hinzukommen. Wie es wäre, wenn ich in diesem Postkartenidyll wäre? Heute sitze ich in dieser Idylle.

Genau wie ich es mir damals vorgestellt habe. Mach mal. „Es ist alles möglich für den der glaubt.“ (Ist nicht von mir, ist aus der Bibel, Sinngemäß Markus 9:23. – und der muss es ja wissen).

Losgehen!

Und wenn du möchtest, dass ich dich dabei begleite, dann schnapp dir deinen Computer und hol dir das Losgehen-Buch. Obendrauf bekommst du jede Woche ganz, ganz wertvolle Impulsen, wie du die Grenzen deines Denkens über den Mond hinaus ausdehnen kannst. Weißt du, was dann passiert? Dann sitzt du in deiner Postkartenidylle. Du bist ganz in deiner Kraft. Frieden ist in dir und um dich herum. Und ich seh dich grinsen, wie ein Honigkuchenpferd.

Auf Tour again

Auf Tour again

Die 72-Stunden-Regel

Endlich. Wieder los. Koffer gepackt. Die wichtigsten Sachen drin. Ein paar Kilo im Köfferchen oder Rucksack, Tür zu und ich fühle mich frei! Wissend, dass ich nicht viel brauche, um zu überleben. Immer dabei habe ich inzwischen meinen Laptop, diverse Ladekabel, Karten, meine Kuscheljacke, ja, auch im Sommer, mein „kleines Badezimmer“-Kosmetiktasche und Geld. Der Rest findet sich. Immer und überall.

Ankommen

Ich liebe den Moment, in dem man das erste Mal in einem fremden Ort ankommt. Sich vertraut machen, annähern. Sprache hören. Ist sie hart? Weich? Ein Singsang? Kantig? Gerüche? Frische? Muffig? Wie sehen die Menschen aus? Welche Gesten benutzen sie? Ist man sich hier vertraut?

Kreativitätstankstelle

Und mit jedem Meter, den ich hier oder dort zurücklege, kommt Kreativität in mich. Es fließt in mich hinein. Ideen sprudeln. Und dann bitte ich meine Begleiter: „Leute, ich muss in ein Café, in ein Restaurant, in einen Park oder an den Strand. Irgendwo, wo ich schreiben kann.“ Da will ich bleiben und lasse meine Ideen sprudeln. Schreibe sie auf. Meine Oma sagte: “Man muss die Feste feiern, wie sie fallen”. Finde ich auch. Daher feiere ich meine Feste unterwegs. Ideen kommen aufs Papier oder in den Rechner. Dort, wo sie entstehen. Denn da haben sie noch ihre Grundenergie, die so unendlich wertvoll ist. Diese Kraft der Energie trägt. Lange. #

Meine ultimative Soforthilfe bei Ideen-Überschuss?

Nimm dein Notizbuch, lass alle Termine fahren – wenn es irgendwie geht, und schreib es auf. Wenn es nicht geht, und du unbedingt weiter musst, dann mach dir einen Gedächtnisanker. Schreib ein dickes Stichwort in dein Handy, oder auf deinen Notizblock und blocke dir die nächste Möglichkeit, um es niederzuschreiben. Denn hier greift die 72-Stunden-Regel, die besagt, dass das, was du in den nächsten 72 Stunden nicht anpackst, nie werden wird. Daher. Schreib dir nicht nur die Idee auf sondern auch den Zeitpunkt, an dem du sie zu Papier bringen wirst oder umsetzt.