Warum der Weg das Ziel ist und wie man den Mut findet, sein Leben zu leben wie man es leben will

Warum der Weg das Ziel ist und wie man den Mut findet, sein Leben zu leben wie man es leben will

Ein Interview mit Doris Schuppe: Auf der Suche nach dem neuen Arbeiten

Doris Schuppe ist eine moderne Halbtagspilgerin – na, vielleicht eher eine Ganztagspilgerin. Die gebürtige Kölnerin hat sich vor einigen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann entschieden: Für Sonne und gute Laune und gegen den langen deutschen Winter. Kurzerhand sind die beiden von München nach Santanyi auf Mallorca gezogen und haben den ersten Coworking-Space im Südosten Mallorca eröffnet. Eine Idee, die mir und dem Halbtagspilger-Gedanken sehr entgegen kommt.

Hier gibt es gemütliche Arbeitsplätze, Rückzugsorte, einen grünen Innenhof und ziemlich guten Kaffee. Ich würde sagen, es ist der Beste, den ich auf der Insel getrunken habe. Na und Highspeed-Internet natürlich auch.

Jana: Doris, ich durfte dich bei meiner Lesung in deinen Räumen Rayaworx www.rayaworx.eu kennenlernen. Wir hatten sofort einen Draht, der sich aus vielen Gemeinsamkeiten ergibt. Wie ich hast du lange im Bereich Presse und PR gearbeitet, bist seit Jahren selbstständig und liebst die Sonne. Ich habe allerdings immer von Deutschland aus gearbeitet. Was hat dich/euch zu der Entscheidung geführt, Deutschland Richtung Mallorca zu verlassen und warum ausgerechnet Mallorca?

Doris: In meinen Seminaren sage ich gerne: Obwohl manche Headhunter an meiner für sie unstrukturierten Berufskarriere verzweifelten, habe ich genau die Ausbildung durchlaufen, die ich inzwischen für den Job als Social Media-Dozentin brauche. Ich kenne verschiedene Schreibtischseiten in der Kommunikation, ich war Fachjournalistin, PR-Frau, Mitarbeiterin in einer MarCom-Agentur.

Vom Motorrad-Urlaub zum Umzug

Genauso war es mir plötzlich klar, warum ich seit 2009 auf der Suche nach dem neuen Arbeiten bin. Wenn nicht wir, also Rainer und ich, wer dann kann einen Coworking Space im Südosten der Insel aufmachen? 2013 waren wir im Motorradurlaub auf Mallorca, und mit löchrigem Hotel-Internet versuchte ich ein Problem meiner Website zu beheben. Wenn jetzt hier ein Coworking Space wäre…

Tja, warum eigentlich nicht!

Das Motorrad steht in München fünf Monate in der Garage; hier haben wir milde Winter, wenig Tourismus jenseits der Saison und schöne Bergstraßen – mit Meerblick!

Jana: Was hältst du vom Pilgern? Und was bedeutet Pilgern für dich?

Doris: Ich halte es schon sehr lange mit Konfuzius‘ Satz „Der Weg ist das Ziel“ in punkto Entspannung. So verstehe ich auch das Pilgern als eine Reise, bei der das Ziel unwichtig ist, bedeutsam sind die Erfahrungen auf dem Weg – mit anderen und vor allem mit sich. Motorradreisen hatten manchmal diesen Charakter, sehr oft das zunächst ziellose Erkunden einer neuen Stadt ohne ständig die Karte oder das Smartphone zu ziehen.

Gespür für den richtigen Weg

Ok, ich gebe zu, das hat mich in San Francisco unvermutet in düstere Straßenblocks gebracht. Aber auch das wiederum eine Erfahrung, wie sich das anfühlt, wenn von einer Straße zur anderen alle Fenster im Erdgeschoss der Häuser eingeworfen sind. Durch meine beruflichen Tätigkeiten in Redaktion, PR oder Projektmanagement, wo ich tagtäglich mit sehr viel Zielsetzung und Zeitmanagement zu tun hatte, entwickelte ich ein Gespür für mich erholsame Wege, bei denen ich das Ziel wenig, die möglichen Erfahrungen stärker in den Blick nehme.

Jana: Doris, du hast auch einen ganz ordentlich voll gepackten Arbeitstag und bist dennoch ziemlich entspannt. Wie findest du die passende Balance zwischen Arbeit und dem Genießen der Insel?

Doris: Das macht schon sehr viel das Umfeld aus, in dem ich hier lebe – in Palma würde das schon ganz anders aussehen. Hier in der Peripherie ist das Leben deutlich geruhsamer, außer mittwoch und samstags, wenn der Markt viele Menschen magnetisch in unser kleines Städtchen zieht.

Dem Stress gegensteuern

Weisst Du, im Bekanntenkreis haben wir einige Male miterlebt, wie jemand vom Körper die rote Stress-Karte gezeigt bekommt – spät und mit gesundheitlichen Folgen. Insofern bemühe ich mich, solche Anzeichen frühzeitig zu erkennen und bewusst gegenzusteuern. Ein Gegensteuern war vor fast 5 Jahren der Umzug nach Santanyí.

Jana: Mallorca ist sehr spirituell. Hier sind viele Energien, die ich dort gespürt habe. Hast du bestimmte Techniken, Rituale, die du meinen Lesern hier im Blog empfehlen kannst?

Doris: Wasser hat mich schon immer magisch angezogen, und ich habe immer in einer Stadt gelebt, in der ein Wasser den Ort durchzieht: in Köln der Rhein, in Marburg die Lahn, in München die Isar. Mallorca ist eine Insel ohne Flüsse – dafür mit viel blauem Meer drumherum. Als Blue Mind Person ist das für mich sehr wichtig. Dort kann ich wunderbar meditieren und ganz abschalten.

Meditation und Mantrasingen

 

Fotos: DoSchu / Rayaworx

Sehr überrascht war ich, wie mich der Stein hier im Südosten der Insel fasziniert, oder auch die uralten Steinbauten aus der Talayot-Kultur. Der Platz gegenüber dem Felsbogen an der Cala Santanyí ist daher ein wunderbarer Ort für Meditation. Die Stele „Equilibrio“ von Rolf Schaffner aus den hiesigen Steinen geformt steht mir dort quasi als Schutz im Rücken.

Hier habe ich durch die wunderbare Sängerin Shafiya das Mantrasingen kennengelernt. An solchen Plätzen ist das ein ganz anders Erlebnis als in einer Yoga-Shala. Jüngst durfte ich das wieder am Meer in Colònia Sant Jordi erleben. Da Shafiya inzwischen auf dem Festland zuhause ist, sind diese Momente seltener, aber die Mantras sind mir geblieben.

Jana: Hol uns noch mal ganz kurz ins Rayaworx nach Santanyí – in dein Leben. Wo stehst du gerade und an welchen Projekten arbeitest du?

Doris: Gerade schreibe ich in den letzten Zügen an einem Beitrag für mein Blog 2go2 Mallorca, in dem es um den Stein der Region Sananyí geht. Und einen Künstler, dem die Steine hier noch viel mehr zu sagen hatten als mir. Ein kribbeliges Gefühl, weil es so viele Kontaktpunkte gab und gibt, die verbinden. Und ich habe über Ansätze für B2B-Social Media mit unserem neuen Coworker geplaudert, der erstmalig mehr als ein Monat auf der Insel mit eingeschobenen Arbeitstagen verbringt.

Danke, liebe Doris: Wer dich erreichen will, schaut kurzerhand bei www.rayaworx.eu rein. Und wann immer du, lieber Leser, liebe Leserin auf Mallorca bist. Guck dir diesen Coworking Space an. ! Mehr Service für Halbtagspilger wie uns geht einfach nicht!

Die erste, die es wusste!

Die erste, die es wusste!

Interview mit Cornelia Heinz – Erfinderin der ErfolgsTempel-Methode für Unternehmerinnen

Es war eine Mail, die Cornelia Heinz ganz tief in mein Herz führte. Eine Mail, die so warmherzig, ehrlich und ergreifend geschrieben war, dass ich Gänsehaut bekam, als ich sie las. Ich schrieb spontan zurück, besser gesagt, es schrieb mich.

Erstes Treffen

Schnell war ein erstes Treffen verabredet. Ich erfuhr die Geschichte von Conny. Und war ein weiteres Mal tief beeindruckt. Und – unter uns gesagt – mich beeindruckt nicht so sehr viel.

Aber ich lerne unglaublich gern von klugen und inspirierenden Menschen. Schon das erste Gespräch – in dem es bei weitem nicht nur um geschäftliche Dinge, sondern auch um unsere Geschichte als Frauen, Mütter, Unternehmerinnen ging, war so voller Informationen gespickt, dass ich gar nicht anders konnte, als diese Dinge umzusetzen.

Sie wusste es als erste

Cornelia Heinz war es auch, die als erste von meinem Traum erfuhr, so viel zu reisen wie möglich, Achtsam zu sein im Alltag und trotzdem ein erfolgreiches Geschäft zu führen. Es ist jetzt so. Ich darf halbtagspilgern, du liest darüber in diesem Blog. Daher bin ich riesig froh, meine Freundin und Unternehmensberaterin Cornelia Heinz hier im Interview zu haben:

Das Interview

Jana: Conny, Du wusstest als erste von meinem Traum, mein Business von jedem Ort der Welt aus, steuern und ausüben zu können und hast die Grundlagen dazu mit deiner klugen, cleveren und einfühlsamen Beratung gelegt. Warum sollte jeder Unternehmer eine Vision haben? Warum ist das so wichtig?

Conny: In meinen Augen hat jeder Unternehmer eine Vision, sonst wäre er nicht Unternehmer, würde kein eigenes Ziel verfolgen, würde sich nicht mit seinem Business verwirklichen wollen, das heißt, für mich bedeutet, Unternehmer sein, nach seiner eigenen Vision zu leben.

Der rote Faden

Nur manchmal ist das so, dass man das einfach nicht weiß oder erst im Nachhinein den roten Faden findet, der einen zu der Vision leitet. Eine Vision ist für mich ein Leitstern, der ganz oben über deinem Unternehmen, deinem Leben steht und der dir die Orientierung gibt. Ich glaube gerade in der heutigen Zeit, in der sich alles so schnell ändert, ist es wichtig, zu wissen, wo dein Leitstern ist und wo du hinschauen musst, damit du auf deinem Weg bleibst.

Jana: Liebe Conny, immer, wenn wir uns sehen oder hören, fragst du zuerst nach dem aktuellen Stand. Wie ist dein Leben? Wo stehst du gerade? Du sagst, das machst du mit jedem deiner Klienten. Warum ist dir das so wichtig, bevor es an die harten unternehmerischen Fakten geht?

Conny: Meine allererste Coaching-Ausbildung war personenzentrierte Gesprächsführung. Dort habe ich gelernt, dass man all die Dinge, die man mitnimmt, z. B. Dinge aus dem Alltag, die gerade passiert sind, wie kleine Barrieren zwischen dem stehen, was man eigentlich gerade bearbeiten will und dem, was gerade dran ist.

Ankommen als Prinzip des Gespräches

Conny: Es ganz wichtig, anzukommen. Die Grundlagen für das Coaching baust du, indem man die kleinen Befindlichkeiten thematisiert. Meist sind sie mit einem Lächeln ganz schnell fort und man kommt dann in die Ruhe, um an den wahren Themen zu arbeiten. Und deswegen ist es mir immer wichtig zu wissen, was steht gerade an, was beschäftigt dich, was tust du gerade. Denn wenn dort etwas ist, das aktuell so wichtig ist, dass du den Kopf nicht frei hast, müssen wir da erst mal schauen. Das ist für mich Zeit- und Prioritätenmanagement.

Halbtagspilgern für Unternehmer

Jana: Ich weiß inzwischen, dass es viele, viele Menschen gibt, die auch halbtagspilgernd leben wollen, also eine gesunde Mischung aus Arbeiten, Rückzug, aus Anspannung und Schaffen und aus Abenteuer und Unterwegssein haben möchten. Das passt ja auch ein bisschen in die künftige Arbeitswelt, die sich erheblich von der Welt unterscheidet, die wir z.T. heute noch vorfinden. Was rätst du? Womit sollen diese Menschen anfangen?

Conny: Der Anfang ist immer am schwersten. Der allererste Schritt ist die Entscheidung, die du oder deine Leser treffen müssen: Ja, ich will anders sein, ich will anders leben, ich will mehr ich sein. Und mit dieser Entscheidung kommen die Lösungen.

Kuscheljacke?

Als wir zusammengesessen haben und du mir gesagt hast: „Ich kann mir das gar nicht erlauben. Was sollen den meine Kunden denken, wenn ich da in Kuscheljacke im Wohnwagen mit denen unterwegs bin, mit ihnen telefoniere?“ Und du hast dir da ganz viele Gedanken gemacht: „Was denken die über mich, denken die, dass ich nicht mehr die Expertin bin?“

Unternehmerin mit Kuscheljacke und Rucksack

Wir haben festgestellt: „Nein, es ist genau anders herum!“ Die Leute sagen: „Oh, wie cool, du kriegst das hin, du machst das!“ Und du bist in deinem Expertenstatus sogar noch gestiegen. Als erstes haben wir die Idee fixiert, wie genau du arbeiten willst. Was brauchst du, damit du so arbeiten kannst? Und wir haben dann geschaut, was du unternehmen, verändern und anpassen musst, damit du dann auch auf die Reise gehen kannst.

Ich glaube, das ist auch ein Prozess, zu entscheiden, was man mitnehmen will, welche Hindernisse es gibt. Dann räumt man diese Dinge auf und findet Lösungen. Diese sind ja heutzutage mit den digitalen Möglichkeiten sehr vielfältig und man kann losgehen.

Agile Gefühle

Jana: Bei aller Agilität. Du gehörst zu den Unternehmerinnen, die offen mit ihren Gefühlen umgehen, die immer mutiger voran gehen und auch mal Schwäche öffentlich zulassen und zugeben. Das finde ich ganz, ganz stark. Denn es macht dich authentisch. Woher nimmst du den Mut, das zu tun?

Conny: Diese Frage haut mich jetzt etwas aus den Socken, weil ich vor kurzem erzählt habe, wie es mir geht, dass es mir gerade körperlich nicht so gut geht, dass ich eine Pause, einen Rückzug brauche. Es ist natürlich im alltäglichen Bild einer toughen Unternehmerin schwierig, auch den verletzlichen Menschen zu zeigen. Ganz ehrlich: meistens ist es für mich wesentlich schwieriger und kraftraubender, eine Fassade aufrechtzuhalten und aus diesem Grund tue ich es einfach.

Mutig

Ob es dazu Mut braucht? Keine Ahnung, für mich braucht es mehr Mut und Kraft, es versteckt zu lassen. In all den Beratungen, bei denen ich mit den Kundinnen im Gespräch war, durfte ich feststellen, dass gerade die, die so stark da stehen, gleichzeitig auch sehr verletzlich sind.

Was Besonderes entsteht

Wenn man mit diesen Menschen von Mensch zu Mensch spricht und sich zeigt, entsteht so viel Neues, so viel Tolles, so viel Wärme, so viel Stärke und das macht es besonders. Vielleicht fällt es mir deswegen so einfach, das zu zeigen, weil ich es auch bei so vielen anderen Frauen, vor allem auch bei Unternehmerinnen und auch Unternehmern sehe, dass hinter dieser „Ja, ich kann alles“-Fassade ein Mensch steckt. Jeder dieser Menschen will ab und an auch mal in den Arm genommen werden und dafür muss er sich auch zeigen.

Ja, ich glaube, dass macht es aus, zu sagen, „hey ich bin Mensch“. Ich kann hier sein und es ist mein Ziel, immer mehr ich selbst zu sein und den Mut und die Kraft zu haben, als ICH sichtbar zu sein.

Jana: Liebe Conny, danke. Nimm uns doch einmal kurz mit in dein Leben. Wo stehst du gerade? An welchen Projekten arbeitest du? Und wie kann man dich erreichen?

Conny: Ja, jetzt ist ja mein neues Buch online. Wir haben ja zusammengesessen, zusammengeschrieben, seit drei Monaten ist es auch im Buchhandel erhältlich und ich bin total stolz.

Der Erfolgstempel

Es geht um den Erfolg in dem Erfolgstempel, dass eigene Business so zu bauen, dass ich mich wohl damit fühle und der Tempel mir und meinen Visionen dient. Mit dieser Botschaft möchte ich gerne rausgehen!

Es wird Lesungen geben und kleine und große Workshops dazu. Mein Ziel ist es, gerade Frauen und Unternehmerinnen sowie auch Unternehmer, die mehr „echt“ sein wollen, auf diesem Weg zu unterstützen ein Business so aufzubauen, dass es zu ihnen gehört.

Daneben passieren noch so viele tolle Sachen, die auf dem Weg entstehen, ja, ich bin total gespannt darauf, was in ein, zwei Jahren alles so passiert. Ich bin ja inzwischen auch Speakerin, stehe auf großen Bühnen, möchte gerne mal in einem Stadion auf der Bühne sein, um 20.000/30.000/50.000 Menschen zu begeistern. Das ist vielleicht einer meine größten Träume.

Eine Aufklärung

Eine Aufklärung

Eigentlich oder meine FAQ – Teil 1

Eigentlich wäre heute ein Interview dran gewesen, mit jemandem, dessen Spezialgebiet Muße ist. Aber klar. Erst kommt die Muße, dann das Interview. Aber wir sind ja hier flexibel.

Daher gehe ich hier auf Fragen ein, die ich immer wieder gestellt bekomme.

Warum Halbtagspilgern?

Das Halbtagspilgern kam zu mir. Auf dem Jakobsweg hat es sich in meinen Pilgerrucksack gesetzt. Dann habe ich es zusammen mit meinen sauteuren Wanderschuhen durch halb Spanien getragen. Auf meinem Rücken. Weil ich mit den teuren Schuhen nicht laufen konnte und stattdessen den Weg mit leichten 16 Euro-Schuhen gegangen bin.

Aufgeblasenes Halbtagspilgern

Währenddessen schien sich das Halbtagspilgern aufzublasen. Als ich dann in Deutschland meinen Rucksack auspackte war da so viel Halbtagspilgern drin, dass ich es leider nicht mehr ignorieren konnte. Es hatte sich einfach bei mir eingenistet. Halbtags. Die andere Hälfte von allen Tagen habe ich gearbeitet. Und arbeite nach wie vor. Aber die andere Hälfte jedes Tages geh ich pilgern.

Pilgern ist für mich: Ich selbst sein. Auf dem Weg sein. Schreiben. Meditieren. Laufen. (Hoffentlich) liebenswerten Klugschiss verbreiten. Ein Traum. Jeden Tag. Ich habe mich nämlich während ich auf dem Jakobsweg war, immer wieder gefragt, warum ich das nicht immer so machen könnte. Früh pilgern, abends arbeiten. Hat gepasst. Und es hat mich zu meinem Warum geführt. Deshalb Halbtagspilgern!

Warum schreibst du?

Ich schreibe nicht, es schreibt mich!

Was macht das Schreiben mit dir?

Es erfrischt mich, entspannt mich, schafft Klarheit. Es ist mein Allheilmittel. Gegen Kopfschmerzen, Liebeskummer, Frust allgemeiner Art, gefühlte Ausweglosigkeiten, Orientierungslosigkeit. Und ähnliches. Es ist mein Glück. Bestärkt meine Spiritualität, meine Gefühle, meine Entscheidungen. Meine Freude. Meine Dankbarkeit. Strukturiert Projekte. Lässt fließen. Befreit. Bringt mich in Balance.

Wie schreibst du, mit der Hand oder auf dem Rechner?

Beides! Sehr sehr sehr persönliche Sachen und mein tägliches Tagebuch schreibe ich grundsätzlich mit der Hand. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mit der Hand noch mehr manifestiert werden kann. Dass es direkt vom Herzen ins Handgelenk aufs Papier fließt. Und dienstliche Sachen schreibe ich mit dem Rechner. Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich jeden Tag. Für Kunden, die Zeitung, Konzepte und so weiter. Also, es schreibt mich in einem Mix aus Hand und Tastatur;)

Wie lange lebst du schon so … halbtagspilgernd?

Eigentlich und auch uneigentlich bestimmt schon seit 8 Jahren. Ich habe es nur nicht Halbtagspilgern genannt. Aber wir, damit meine ich meine Familie und mich, sind schon lange unterwegs. Bisher allerdings “verdeckt”: Wir haben uns eigens eine deutsche Nummer zugelegt, die von überall erreichbar ist und von der aus wir zurückrufen können.

Skurriles Versteckspiel

Zum Beispiel sind wir von Amerika aus in nachtschlafender Zeit aufgestanden, um mit unseren Kunden in Deutschland zu telefonieren. Haben vor Jahren schon einen Roadtrip nach Istanbul gemacht und vom Bulli aus gearbeitet. Viele Wochen lang. Es war ein Traum. Und das haben wir immer öfter gemacht. Schon vor der offiziellen Erfindung des Halbtagspilgerns. Unsere Mitarbeiter arbeiten remote. Schon lange. Das ist der Grund, warum wir ein motiviertes und kreativ entspanntes Team haben. Und es wird immer einfacher, so zu leben, der modernen Technik sei Dank!

Was sind deine Erfolge, seit du Halbtagspilger bist?

Erfolge ist in dem Zusammenhang ein seltsames Wort. Passend wäre “Was ist passiert seit du Halbtagspilger bist?“ Aber zurück zu den Erfolgen. Ich denke, es sind einige. Und die meisten kannst du nicht in Geld messen. Ich bin entspannt.

Danke

Wenn ich früh aufwache, danke ich dem Universum, Gott und allen Mächten für das große Glück, das mir wiederfährt. Dass ich auch an diesem Tag wieder meinen Traum leben darf. Ich bin voller Dankbarkeit. Ich bin eins mit allem, was ist.

Klingt pathetisch? Kann sein, ich bin ja auch Künstler, da darf ich bisschen dicker auftragen. Bin eben unterwegs. Unsere Kunden stört das nicht. Wir machen alle unsere Arbeit, besser denn je. Und nebenbei darf ich leben, was ich leben will. Was ich leben muss. Wie ich leben will. Wie du willst. Es fühlt sich so leicht an. Im Flow. Einfach. Genial. Danke, Leben!

Was habe ich vom Halbtagspilgern? Was genau bietest du eigentlich an?

Da es mich schreibt, seit ich es zulasse, sind es vor allem Bücher. Mein Blog, meine Newsletter. Die sind kostenlos und haben – so sagen es mir die Menschen, ziemlich wertvolle Inhalte. Meine Bücher kosten Geld. Ich habe ein Seminar entwickelt, ein so genanntes Retreat, bei dem ich einlade, zum Runterkommen, zum Schweigen, Schreiben, Meditieren und Pilgern. Drei Tage im August. Es wird ein Schreib-Boot-Camp im Herbst geben, das bereite ich gerade vor. Und noch mehr Bücher.

Also doch Kommerz?

Na klar! Warum auch nicht? Meine Sachen helfen vielen Menschen, allein, wenn du diesen Blog aufmerksam durchliest, hilft es dir weiter. Das kost nix. Und ja, ich mag es, Geld zu verdienen. Was gibt es denn Schöneres, als dies zu tun mit einer Sache, die Menschen weiterbringt und selbst so viel Freude macht?

Hast du eigentlich zu viel Zeit?

Nö. Ich habe genau die Zeit, die ich brauche. Weil ich sie mir nehme. Das kann dann schon mal Mitternacht sein. Hinter all dem steckt natürlich “Arbeit”. Mich entspannt diese Arbeit sehr. Daher nenne ich es nicht Arbeit.

P.S. Für alle Leser, die derzeit möglicherweise auf Mallorca urlauben oder da leben: Ich lese mein neues Buch „Das Warum-Buch“ am 29.4. im Rayaworx-Coworking-Space in Santanyí. Wer dabei sein mag, ist herzlich willkommen. Mehr Infos gibt’s hier.

Das Samstagsinterview: Reichlich gewinnen mit Thomas Reich.

Das Samstagsinterview: Reichlich gewinnen mit Thomas Reich.

Losgehen durch Vorbildwirkung! Ein Coach unter dem Radar!

In dieser Woche freue ich mich ganz ganz sehr, Thomas Reich hier als Halbtagspilger-Vorbild im Blog zu haben. Thomas Reich ist Coach und Podcaster. Hört da mal rein, es ist der Hammer, was der Mann an Impulsen gibt! Aber nicht nur das: Thomas ist auch Sägewerker, staatlich geprüfter Techniker, vor allem ein Menschenkenner und Macher.

Seit vielen Jahren begleitet er Menschen in ihre persönliche Bestform mit seiner eigenen Methode, die Reich-Methode. Was er hier auf diesem Blog macht? Er erzählt uns über Reden, Losgehen, Mut und Motivation und vor allem verrät er uns, was wir tun können, um in unsere persönliche Bestform zu kommen. Thomas ist auch mein Coach und er begleitet mich auf dem Weg in mein Leben, das so ist, wie ich will!

Jana Wieduwilt: Thomas, du bist für deine Kunden immer zu erreichen, du machst Jahrescoaching, Einzelcoaching, hast ein Online-Coaching aufgebaut und bringst drei bis vier Podcasts die Woche heraus. Du arbeitest mit deinen Kunden extrem intensiv. Von außen hat man den Eindruck, du bist immer ON. Auf der Bühne. Nun wird ja oft gesagt, dass Pausen notwendig sind, zwischen Arbeit und Leben. Wie sieht deine Work-Life-Balance aus?

Thomas Reich: Ich glaube, dass ich diese berühmte Work-Life-Balance gar nicht habe. Das ist ja auch ein etwas abgelutschter Begriff und ich konnte damit noch nie richtig etwas anfangen.

Für mich gibt es den Thomas als Privatmensch und als Business-Mensch nicht – es gibt nur einen Thomas Reich. Meine Arbeit bzw. was von anderen als meine Arbeit angesehen wird, ist keine Arbeit. Das ist einfach mein Leben und das kann ich jeden Tag machen, egal ob Feiertag, Weihnachten, Silvester oder Ostern, das spielt überhaupt keine Rolle. Ich liebe das einfach und es gibt mir Energie. Dabei bediene ich auch meine intrinsischen Motivatoren und ich tue alles das, was mir Spaß bringt. Nur noch das, was mir Spaß bringt! Und das schon seid Jahren.

Jana Wieduwilt: Ich hab es im Intro kurz geschrieben: Du hast einen Werdegang hingelegt, von dem andere nur träumen, wohnst im Treppenviertel in Blankenese, übrigens mein zweitliebstes Treppenviertel der Welt, und verdienst gutes Geld. Lebst du, wie du willst?

Thomas Reich: Ja. Ich lebe wie ich will und ich habe dieses Leben, was wir jetzt schon seit einigen Jahren führen. 1989 war ich in Hamburg-Blankenese spazieren und wusste, dass ich hier einmal wohnen will. Allerdings hatte ich aber keinen Plan, wie das funktionieren sollte, woher ich das Geld nehmen sollte, wie ich die Miete bezahlen sollte. Irgendwie fand ich es einfach nur  charmant und hatte mir einfach gedacht, wenn du hier einmal wohnen kannst, hier lebst, dann hast du es geschafft.

Ich liebe es am Wasser zu wohnen. Dieser Ausblick jeden Tag auf die Elbe, das ist so schön. Ja, ich lebe wie ich will. Wir leben wie wir wollen. Meine Frau Maria sagt es mir nicht jeden Tag, aber gerade heute kam eine Nachricht von ihr, als ich unterwegs war: „Hallo Thomas, war eben laufen.“ Nächste Nachricht: “Ich bin so dankbar, dass wir hier leben können an diesem Ort.“ Hier in Blankenese können wir alles miteinander vereinen. Ja, ich lebe wie ich will und das bleibt auch so.

Jana Wieduwilt: Mit dem Halbtagspilgern-Blog lebe ich meinen Lebenstraum: Schreiben und Reisen. Was empfiehlst du den Lesern meines Blogs, um a) ihren Lebenstraum zu finden und b) diesen dann leben zu können? Was ist deine Erfolgsformel?

Thomas Reich: Da brauche ich gar nicht meine Erfolgsformel zu nehmen. Die Leser deines Blogs sollen sich einfach mal das, was sie dort lesen, mal wirklich zu Herzen nehmen. Sie sollen das, was sie bei dir lesen, einfach mal ausprobieren, jeder für sich. Jeder auf seine Art und Weise, jeder so intensiv wie er/sie es selbst will und dann können sie das modellieren. Sie müssen nicht genau das tun, ich sage mit Absicht „müssen“, was du tust, sondern sie können das für sich abwandeln, das ist der Punkt.

Und einfach mal den Mut haben, einen Schritt in eine andere Richtung zu machen. Ausprobieren und um dann festzustellen:  „Oh, das war ja ganz einfach, mein Leben ist ja etwas besser geworden, etwas glücklicher und zufriedener!“ Also einfach tun, probieren, machen.

Aber um auf meine Erfolgsformel zurückzukommen, das ist die einfachste Erfolgsformel der Welt:

  1. Buy A Ticket:  Kaufe dir ein Ticket, triff eine Entscheidung für dich selbst, egal für was, was du tun willst, was du dir zulegen willst, triff die klare Entscheidung: Das genau will ich und das genau will ich tun. Wenn du das gemacht hast, dann kommt erst Schritt 2:
  2. Dream Big: Träume groß. Und dann kannst du dir alles ausmalen, du musst dir hier immer noch nicht überlegen, wie du das erreichen willst, sondern nur das Ergebnis, das Resultat vor Augen haben. Dann kommt Schritt 3:
  3. Never Return: Bleib dabei, es gibt kein Zurück. Du hast mit deinem Boot vom Steg abgelegt und da vorne ist das Ziel. Es gibt kein Zurück, du hast den Wind von hinten.

Die Mehrheit aller Menschen überspringt immer Schritt 1. Die träumen alle groß, ganz groß, fragen sich aber dann, „Wie soll das denn gehen? Wie soll das funktionieren?“ Das habe ich früher auch gemacht. Diese Menschen gehen aber dann nicht zu „Never Return“, sondern bei „Ever Return“. Aber immer wieder: „aber, aber, aber.“

Wenn du dich verändern willst, triff immer eine klare Entscheidung, fang meinetwegen gerne mit kleinen Dingen an und dann lass sie größer werden.

Jana Wieduwilt: Was bedeutet „Sein“ für dich?

Thomas Reich: Sein bedeutet für mich, wirklich ich selbst zu sein, mit allem was ich habe, mit allem was ich bin. Ich sage ganz bewusst, mit allem Stärken, die ich habe. Kein Mensch auf der Welt hat irgendwelche Schwächen, aber wir werden immer mit Schwächen assoziiert: „Das kannst du nicht gut, und das kannst du nicht gut, da musst du noch besser werden, etc.“.

Nee, das was du kannst, das kannst du verbessern, als Stärken verbessern.

Sein bedeutet für mich auch wirklich, immer wieder das zu tun, was zu diesem Sein gehört. Wer will ich sein? Ich will ein Mensch sein, der andere Menschen in ihre persönliche Bestform bringt. Was ist dafür zu tun? Selber in Bestform zu sein, es vorzuleben, darüber zu reden, anderen zu helfen, andere zu führen. Vorbild sein: Wie eben in Blankenese am Strandweg zu wohnen, mit Blick auf die Elbe. Dann schließt sich da auch der Kreis: Wer will ich sein, was ist dafür zu tun um das zu haben? Und natürlich auch zufriedene Kunden, die dann sagen: „Stimmt, der Thomas hat für mich den Turbo gezündet.“ Das ist dann auch Sein für mich.

Jana Wieduwilt: Du hast mir beigebracht: KKP – klar, konkret und präzise. Daher hier die letzten drei Fragen KKP:

  1. Dein größter Wunsch: Thomas Reich: Einfach weiter das zu tun, was ich tue und immer mehr Menschen damit anzustecken, in ihre persönliche Bestform zu kommen. Also immer mehr Menschen den Mut zu geben, mutig zu sein.
  2. Dein größter Schatz:

Thomas Reich: Mein größter Schatz: Klingt egoistisch, aber bin ich selbst. Nur, wenn ich mich selbst als größten Schatz empfinde, kann ich das mit anderen teilen, kann ich anderen davon abgeben. Nur wenn ich für mich selbst gut sorge, kann ich für andere sorgen. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn die Lotta in die Elbe fallen würde würde ich natürlich hinterher springen, um sie zu retten.

Jana Wieduwilt: Eines meiner Rezepte, um runter zu kommen, sich selbst zu finden, ist Schweigen. Thomas, du als Vielredner, verrätst du mir und meinen Halbtagspilger-Lesern, wie lange deine längste zusammenhängende Schweigezeit war?

Thomas Reich: Ich glaube, wenn ich schlafe. Ich habe auch schon mal 12 Stunden am Stück geschlafen, dann rede nicht. Aber sonst, warum soll ich schweigen, wenn ich gerne rede?

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Warum mein Ego Land gewinnen und dann das Unvermeidliche passieren musste

Dass dieses einzigartige Zeugnis zustande gekommen ist, war ein unglaublich anstrengender Prozess. Ich glaube, er begann im Kindergarten, als ich keinen Mittagsschlaf machen wollte. Doch das ist eine andere Geschichte.

Mir ist es gelungen, mein Ego ins Interview zu bekommen. Mein Ego, das ist die innere Stimme, die verhindert, bremst und statt Herz lieber den Verstand sprechen lässt. Ich glaube, die hat Jeder. Und nun haben mein Ego und ich uns auf ein Gespräch geeinigt, das ungekürzt hier wiedergegeben wird.

Achtung: Denn mein Ego, das ist ganz schön zickig! Wenn ihr es ihm nicht verratet, dann kann ich sogar sagen: Es ist ein Quengelgeist, ein Störenfried, ein Choleriker und ein stures Stück und absolut verkopft. Aber das bleibt unter uns, sonst ist es wieder eingeschnappt.

Jana: Liebes Ego-von-Jana, schön, dass du dich hier mal öffentlich zeigst. Ich freue mich sehr, dass wir beide mal so hier vor allen Leuten ins Gespräch kommen. Lass uns ein Stück gehen, damit wir weiterkommen.

Ego-von-Jana: Ich bin ja nicht so dafür, so einen Blödsinn öffentlich zu machen. Was sollen eigentlich die Leute denken? Aber gehen ist ok, auch wenn ich Halbtagspilgern für eine extrem seltsame Idee halte. Wer soll denn da was mit anfangen können?

Jana: Das werden wir sehen. Ich bin mir relativ sicher, dass der eine oder andere diese Art Zwiegespräch kennt. Liebes Ego, wie geht es dir? Was machst du gerade und was sind deine nächsten Projekte?

Ego-von-Jana: Ich fang mal mit der letzten Frage an. Geht dich gar nichts an, was meine nächsten Projekte sind. Land gewinnen auf jeden Fall. Was ich gerade mache? Ich versuche das Schlimmste zu verhindern, nämlich, dass du mich ganz und gar zum Affen machst. Und daher geht es mir auch nicht so gut.

Jana: Das tut mir leid. Was könnte dich denn aufheitern?

Ego-von-Jana: Mal so richtig leiden. Selbstmitleid. Mal so gar nichts machen können, weil alle anderen schuld dran sind. Meckern. Über die Umstände, die anderen, das Wetter, die Weltpolitik oder die Leberwurst im Kühlschrank. Wahlweise fänd ich auch einen ordentlichen Streit, wo ich recht haben will, ganz ganz prima.

Jana: Da habe ich aber keine Lust drauf…

Ego-von-Jana: Das ist es ja gerade. Ich habe dir gleich gesagt, dass das eine dämliche Idee ist. Ich breche das Interview ab. Geh doch alleine weiter. Ich geh wieder ins Bett!

Jana: Äh, bitte entschuldigt. Mein Interviewpartner hat gerade abgesagt.

Eine moderne Halbtagspilgerin im Interview: Dr. Natalia Wiechowski von thinknatalia.com

Eine moderne Halbtagspilgerin im Interview: Dr. Natalia Wiechowski von thinknatalia.com

Warum du Einer von einer Million Gleichgesinnter werden solltest.

Jana Wieduwilt: Dr. Natalia Wiechowski, liebe Natalia, danke für deine Zeit. Du bist vielbeschäftigt, lebst in Dubai und bist – nach meinen Recherchen DIE Nummer-Eins-Personal-Branding-Expertin weltweit, speziell im Social Media Bereich, auf Instagram und LinkedIn. Hol uns doch bitte einmal ab: Was machst du gerade? Worauf dürfen sich deine Fans, Follower und Kunden demnächst freuen?

Dr. Natalia Wiechowski: Ich arbeite momentan an einem Konzept, das mir erlauben wird, noch mehr Menschen dabei zu helfen, Vordenker-Selbstmarken (auf LinkedIn) aufzubauen. Mein Ziel ist es, gemeinsam den Status Quo in Frage zu stellen, positiven sozialen Wandel voranzutreiben und dabei allerdings weder das Leben an sich, noch sich selbst allzu erst zu nehmen. 😊

Jana Wieduwilt: Hier sind wir im Halbtagspilgern-Blog, der auf meiner Pilgerreise durch Spanien ins Leben gekommen ist. Diese Erfahrung des Pilgerns, der Stille und des Schreibens auf dem Jakobsweg hat mich an mein Warum erinnert – Schreiben. Das tu ich jetzt auf diesem Blog und allein das Schreiben meines Blogs gibt mir so viel Kraft und vor allem Klarheit. Natalia, wie ist das bei dir? Wo tankst du Kraft?

Dr. Natalia Wiechowski: Ich gebe mein Bestes, täglich mindestens einmal komplett abzuschalten. Ich starte meinen Tag um 5:30 Uhr mit 20 Minuten Meditation, Affirmations- und Visualisierungs-Übungen, um “runterzukommen” und mich zu “erden”. Darüber hinaus schenke ich mir 1,2 mal in der Woche einen Tag, an dem ich ausschlafe, einen langen Spaziergang am Strand mache, neue Locations in Dubai erkunde, lese und/oder neue Kochrezepte ausprobiere. Darüber hinaus versorgen mich (Erfolgs-)Nachrichten und Feedback von Followern, Kunden und Fans mit Kraft, Motivation und Energie.

Jana Wieduwilt: Ich bin viel auf Social Media und im Internet unterwegs, treffe viele Menschen zum Netzwerken, sitze am Rechner. Schreibe. Produziere unablässig Content. Mir helfen meine Rituale und spezielle Meditations-Schreib-Schweige-Techniken, um geerdet zu werden, klarer zu sein. Ich denke, du als Social Media Expertin mit vielen Zehntausenden Followern und so wertigen und topaktuellen Inhalten bist ständig on? Natalia, wo und wie kehrst du dein Innerstes aus, sorgst für Klarheit für dich?

Dr. Natalia Wiechowski: Neben dem täglichen Meditieren, bemühe ich mich, im Alltag aufmerksam (im Sinne von “mindful”) zu sein: Ich beobachte meine Gedanken, Gefühle und die Signale meines Körpers und gebe mein Bestes ihnen/ihm zuzuhören. Wenn ich merke, dass ich mich gedanklich oder emotional im Kreis drehe, wende ich mich an meinen Coach, die auch Psychologin und Heilerin ist, und wir bringen Struktur in das Chaos. Wir bringen auch Dinge, die sich in meinem Unterbewusstsein verlaufen haben, ans Licht und ersetzen falsche Glaubenssätze durch Ideen, die mir beim Erreichen meiner Ziele helfen.

Jana Wieduwilt: Liebe Natalia, Dankeschön! Es scheint als hätten wir ein gemeinsames Ziel: Du möchtest eine Million Menschen auf den Weg zum Selberdenken und Selbermachen bringen. Ich möchte, dass Menschen endlich losgehen und ihr Geschenk für die Welt auspacken und freigiebig verteilen! Bitte, Natalia, was ist dein Tipp für alle, die sich (noch!) nicht trauen, los zu gehen?

Dr. Natalia Wiechowski: Die drei folgenden Ideen waren sehr schmerzhaft für mich, haben mein Leben allerdings radikal verändert:

1. Nichts wird sich in deinem Leben verändern solange DU dich nicht veränderst.
2. Du wirst irgendwann  einmal sterben. Möchtest du mit Bedauern auf dem Sterbebett liegen…? Was werden Leute bei deiner Beerdigung über dich sagen? Wie fühlt es sich an, wenn sie sagen würden: “Sie hat VERSUCHT die Welt zu verändern, hat sich aber niemals so richtig getraut los zu leben…” Was war dein Beitrag zur Gesellschaft?
3. Niemand wird kommen, um dich zu retten. Rette dich selbst! Arbeite an dir selbst. Heirate dich erst einmal selbst. Werde deine eigene Heldin!

Jana Wieduwilt: Natalia, wenn sich Menschen entscheiden, selbst zu denken und ihr Leben in die Hand zu nehmen, dann brauchen sie Sichtbarkeit. Sie wollen eine Marke werden. Da hilft nur Eine: Dr. Natalia Wiechowski: Wie kannst du helfen und wo kann man dich erreichen?

Dr. Natalia Wiechowski: Ich helfe Leuten beim Aufbau einer Vordenker- (im Sinne von “Thought Leadership”) Selbstmarke. Ich nehme sie an die Hand und zeige ihnen, wie man sich klar positioniert, Content erstellt, Geschichten erzählt, strategisch netzwerkt, was von Vordenkern erwartet wird, wie Öffentlichkeitsarbeit funktioniert und Vieles mehr. Das Leben ist meines Erachtens (nur) eine Bühne. Wenn wir unsere Ziele erreichen und nachhaltigen Mehrwert schaffen möchten, müssen wir lernen nach den Regeln des Theaters zu spielen, jene ab und zu bewusst – wie ein Künstler – brechen und sichtbar werden.

Erreichen kann man mich am besten über meine Webpage thinknatalia.com, via e-mail oder meine Social Media Kanäle LinkedIn, Instagram, Facebook oder Youtube.