Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Ihr Lieben, ihr wisst ja, ich bin gestrandet in Neuseeland, da gehts nicht raus und rein. Na, ist jetzt halt so.

Ich nehm euch mal mit in mein neues Pilgerleben in Zeiten von Covid 19, Corona. Also. Ich habe ca. 3 x 3 Meter. Aber ne schöne Aussicht, das ist wunderschön. Wir wohnen direkt über dem Finanz- und Nobeldistrikt von Auckland. In normalen Zeiten eine tolle Lage. Im 17. Stock – ich glaube es sind weitere 17 über mir, kann man schon ordentlich weit gucken, soweit das zwischen den Hochhausschluchten geht. Einen Zipfel heute türkisgrünes Meer kann ich sehen. Ich kann von meinem Bett aus, in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte, den Skytower sehen.

Er schaut mir direkt ins Bett, beim Arbeiten zu, beim Yoga zu und wahrscheinlich wacht er auch über meine Träume. Der Skytower und  ich, wir haben uns angefreundet und in Gedanken, grüße ich den langen Spargel, denn er ist dünn und lang, nicht so kugelig gemütlich wie der Fernsehturm in Berlin. Da fallen mir gleich zwei Dinge ein: Spargel.. ohh.. hmmm. Und zu Hause. Naja, die Welt ist halt jetzt wie sie ist und ich bin zutiefst dankbar für

-Freunde aus aller Welt, die in Gedanken bei uns sind und uns regelmäßig kontaktiere
-Echte Hilfe von echten Freunden
-Ein großartiges Team, das sich richtig reinhängt!
-Meine wiederkehrende Kreativität
-Dach über dem Kopf
-Internet
-Strom
-Essen
-Wasser und Tee

Und jetzt ascht der Typ über mir, auf meinen Balkon. Mein Balkon ist 40 cm breit und mit  einer Betonbrüstung versehen. Bloß gut, im normalen Leben meide ich große Höhen…. Bin ja aus Brandenburg. 

Und ich gehe IndoorPilgern. Sieht so aus, dass ich, wenn ich kein Zoom habe (mache ich mangels anderer Plätze im Bett:)) ums Bett herumlaufe. Rechts rum, links rum. Zwischen Bett und Fenster passt ne Decke, da hab ich jetzt wieder mit ANFÄNGER Yoga begonnen. Und ich mache meine Marketingberatung eben Indoor. Naja, nicht ganz. So lange es einigermaßen von der Temperatur geht (hier ist Herbst), hab ich den ganzen Tag das Fenster offen. Noch ein Vorteil. Das Hotel ist so alt, da gab es noch keine Klimaanlage. Also Business- wird zu Indoorpilgern, sonst ändert sich nichts.


Achso, und zurück zu dem Typen, der auf meinen Balkon ascht. Irgendwie nervt es, aber wir sitzen ja alle im gleichen Boot, äh Hotel. Leute, meine Toleranz ist riesig geworden in diesen Tagen. Ebenso wie ich schmerzhaft das Loslassen lernte. Auch ein Grund, dem Corona dankbar zu sein. Bleibt gesund!

Die dampfende Erde der Maoris

Die dampfende Erde der Maori

Ihr wisst ja, wir sind in Neuseeland unterwegs. Eine lange geplante Reise, die nun von einem Ereignis überschattet wird, das wir uns niemals hätten träumen lassen. Was machen wir? Das beste draus.

Wir können die Dinge nicht ändern.

Also besuchen wir auch den ein oder anderen Ort. Gestern haben wir den Geothermal Park Orakei Korako angesehen und ich bin immernoch ganz ergriffen. Mutter Erde hat so unbändig viel Energie. Die Erde dampft.

Überall weißer Dampf. Heißes Wasser bahnt sich seinen Weg durch Risse und Spalten, Algen und die verschiedenen Gesteine schillern in den prächtigsten Farben. Auf einmal zischt ein Geysir. Darauf folgt dann ein dumpfes BLUBBLUB.

Die Kraft der Erde

Ein Muddy Pool. Der Schlamm blubbert, wie zu dicke Kartoffelsuppe und zeigt an anderer Stelle die Kraft der Erde hier. Wenn ich mir vorstelle, welch gigantische Energie uns die Erde schenkt, dann bin ich still vor Ehrfurcht.

Als ich dann noch die heilige Lavahöhle mit heute tiefgrünen klaren Wasser entdecke, fließen mir die Tränen, aus irgendeinem Grund spüre ich, dass dies ein besonderer Ort ist. Ist es auch.

Tränen am Ort des Schmückens

Später im Reiseführer lese ich, dass dies der Platz des Schmückens der Maori war. Über Jahrhunderte lebten hier die Maori die Flusspeople. In jener Höhle mit dem smaragdgrünen Wasser bereiteten sich der Sage nach die Maorifrauen auf Zeremonien vor.

Für mich hat dieser Gedanke  etwas ganz ganz Schönes, nämlich der achtsame Umgang mit den Kräften, die uns die Natur schenkt.

Der einzige Fluss, der ein Mensch ist

Der Whanganui-River ist der einzige Fluss der Welt, der wie ein Mensch behandelt wird. Die Bäume, von denen ich dir schon im Podcast erzählte, werden als Götter oder menschliche Wesen gesehen und so behandelt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation ein schöner Gedanke und mein Respekt davor, wie weise doch einige der “Urvölker” waren.

Ich wünsche euch Kraft und Liebe und eine enge Verbindung zu Mutter Erde.

Vorurteils-Update!

Vorteils-Update!

Da geht doch sowieso nix – oder doch?

Vor einigen Tagen hatte ich Gelegenheit, in einem Städtchen in der Nähe meiner Heimat Pilgern zu gehen. Als ich vor vielen Jahren in die Lausitz gezogen bin, das war im Jahr 2002, da bin ich neugierig auch in alle Städte meine Umgebung mal gefahren und habe mal geschaut, was es da Schönes gibt. Gibt es nette Cafes? Kann man da ausgehen oder auch shoppen oder einfach mal ein Stück spazieren gehen? Kann man da einen Nachmittag verbringen oder auch einfach mal Abends ausgehen?

Ich war auch in XY-Stadt offen und vorurteilsfrei und bin hingefahren. Gut, ich kam gerade aus Berlin. Damals, 2002, gab es da noch den ein oder anderen Unterschied zur Provinz. Seinerzeit traf ich eine Stadt an, in der mir viele Menschen mit so finsteren Gesichtern begegneten, wie ich es schon Jahre nicht mehr erlebt hatte. Straßen und Häuser waren auf eine ungepflegte, vernachlässigte Weise alt, sehr alt! Das einzige Café, das ich fand, hatte zu. Viele Geschäfte waren geschlossen und ähnlich alt, wie deren Besitzer. Und freundlich war echt an jenem Nachmittag niemand. So empfand ich es damals. In meinem Gehirn ergab sich eine neue synaptische Verknüpfung. Diese Stadt – umfahren, weg lassen und nur dort sein, wenn es unbedingt notwendig ist. Und schon gar nicht freiwillig Zeit hier verbringen.

So, wir haben jetzt 2019.

Ich bin heute mit einem Businesskunden gepilgert. Eben durch diese Stadt, weil er das gerne so wollte. Meine synaptische Verknüpfung schlug sofort Alarm: Es wird in XY-Stadt nicht besonders werden. Meine Vorurteile standen alle auf dunkelrot. Dem Kunden zuliebe, der so ein Netter ist, habe ich das dann gemacht und zugesagt. “Wenn er es denn so möchte”, dachte ich bei mir. Natürlich gehen wir dann auch in der Stadt pilgern, wo es mein Kunde gern hat.

Und du ahnst es vielleicht: Was soll ich dir sagen?

Ich traf auf eine Stadt, die voller Leben ist. Unglaublich viele Kinder. Eine Vielzahl gut besuchter Cafés. Freundliche Menschen. Ein paar wirklich nette Lädchen. Na klar steht das ein oder andere Geschäft auch leer. Alles in allem war es so was von nett und positiv. Ich habe hier Parks gefunden und wirklich herrliche Plätze, an denen man Picknick machen kann. Kurz: Es war ein wunderwunderwunderschönes Erlebnis.

Mein Learning? Ich habe meine Erinnerung oder meine synaptische Verknüpfung, mein Vorurteil geupdatet. Diese Stadt ist wunderschön und es lohnt sich, da Zeit zu verbringen! Was ist denn aber tatsächlich passiert. Vor inzwischen 17 Jahren habe ich mir einmal eine Meinung gebildet und die hatte ich so fest in meinem Kopf verankert, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, mal nachzuprüfen, ob das denn noch stimmt. Ich bin nicht mal ansatzweise auf den Gedanken gekommen, dass sich dieses Städtchen entwickelt haben könnte. Dass ich es mal mit anderen, neuen Augen betrachten könnte. 

Und jetzt stell dir mal vor, ich beginne noch in anderen Gehirnregionen zu kramen und guck alle meine Vorteile an, die ich so pflege: Auweia! Ich bin ja der Meinung, dass ich nicht so sehr viele Vorurteile habe. Aber du merkst es, habe ich offensichtlich ja doch, wie ich heute feststellen durfte.

Wenn ich diese Vorurteile alle noch mal auf den Prüfstand stelle, wie viel freier, wie viel offener und wie viel erlebnisreicher wird denn dann mein Leben sein? Wie kannst du selber deine Stadt vermarkten, wenn du die zum Teil über Jahrzehnte zelebrierten Vorurteile mal updatest?

Heute ist mein kurzer Impuls an dich: Schau deine Vorurteile an, check deine Meinung über Städte, über Dinge, über Aktivitäten wie zum Beispiel übers BusinessPilgern. Und prüfe mal, ob und was davon wirklich stimmt.

Oder schau dir tatsächlich deine Vorurteile über Menschen an! Pack die Vorurteile auf den Tisch oder nimm sie so wie ich mit raus zum Pilgern.

Und guck mal: Stimmt denn das wirklich noch, was du darüber denkst oder was dein Gehirn meint darüber zu denken?

Lass mich gerne teilhaben an deinen Gedanken!

Warum es beim Marketing auf die kleinen Dinge ankommt!

Warum es beim Marketing auf die kleinen Dinge ankommt!

Geh mal wieder raus. 

Neulich war ich wieder einmal mit lieben Menschen pilgern. Ich habe ganz, ganz spannende Gespräche geführt auf diesem Rundweg durch Königs Wusterhausen und ganz nebenbei auch wieder einen richtig genialen Marketing-Hack gefunden. 

Als erstes: Mitten im graubraunen Laub, zwischen Totholzstämmen und winterkahlen Laubbäumen – da: Plötzlich taucht da ein buntes Häuschen auf.Quietschbunt, rot und gelb, offensichtlich ist es ein fröhliches Haus. Ich trete näher heran: Ein Feenhaus. Ein Haus für die Feen. Wie schön passt das zu der magischen Adventszeit, die Hoffnungszeit, Zeit voller Wunder.

Wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns alle ein bisschen mehr wie die Kinder über die kleinen, vielleicht unsichtbaren Dinge um uns herum freuen könnten? Was das mit deinem Marketing zu tun hat? Wenn du Marketing für dich, für dein Business, für deine Stadt machen möchtest, achte auf die kleinen Dinge. Jede Stadt hat – vielleicht nicht ganz so schön, wie in Königs Wusterhausen, einen Stadtwald oder Stadtpark, einen Fluss oder einen See oder ein Schloss, Geschäfte, Häuser, Unternehmen und einen Weihnachtsmarkt. Aber welche Stadt hat schon Feenhäuser im Wald? Achte auf die kleinen Dinge, die dich/dein Geschäft von anderen unterscheiden. 

Ich wünsche dir schöne Weihnachten!! Mit richtig viel Feenstaub!

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Neulich in Prenzlau

Vor wenigen Tagen war ich in Prenzlau in der schönen Uckermark. Ich, Jana Wieduwilt, habe da einen Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gehalten und ich denke, die Teilnehmer haben viel praktisches Wissen mitnehmen können.

Welches Buch für die nächste Generation?

Und morgens bei meiner Pilgertour, da ist mir dieser Bücherschrank begegnet. Darin Werke der Weltliteratur von Dumas, Karl May, Lessing, aber auch so genannte Profanliteratur, Liebesromane und so weiter. Ich habe überlegt, welches Buch ich mitnehmen würde, auf eine Pilgertour und welches Buch ich da lassen würde in diesem Bücherschrank für die nächste Generation.

Erfahrungen praktisch

Das meiste meines Wissens habe ich praktisch ausprobiert und kann daher nicht so genau sagen, welches Buch aus meiner Sicht meine Erfahrungen zusammenfasst. Sehr angenehm und wertvoll fand ich das Buch „Wege zu gutem Stil“ von Wolf Schneider. Geprägt haben mich auch die uralten Werke: „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie und die amerikanischen Schinken „Rich Dad Poor Dad“ von Robert Kyosaki

Von Apple und Google und Udo gelernt

Ebenso haben mich im Marketing die großen Unternehmen Apple und Google einfach beeindruckt. Sowohl davon, wie sie ihre Kunden gewinnen, binden und glücklich machen,  wie auch, wie sie ihre Mitarbeiter stolz sein lassen dort arbeiten zu dürfen.

Udo Lindenberg

Tief bewegt hat mich die Autobiografie von Steve Jobs. Kürzlich habe ich die Autobiografie von Udo Lindenberggelesen. Was der Mann angefasst hat, ist zu Gold geworden. Ob Musik, Musicals, politische Statements oder auch Eierlikörbilder. Mit Udo Lindenberg fühle ich mich aufgrund seines Nomadentums sehr verbunden. Wohnt im Hotel, besitzt nicht viel und ist dennoch schwer reich.

Ehrlichkeit, Leidenschaft – und ein Stück Radikalität

Von Udo Lindenberg habe ich gelernt, dass es immer die Ehrlichkeit und die Leidenschaft sind, die Erfolg ausmachen. Und Udo Lindenberg war in seiner Definition ja zwischendurch nicht erfolgreich, als er von wenigen Freunden umgeben, dem Alkohol so sehr zusprach.

Jeden Tag den gleichen Pullover

Steve Jobs war durchaus sesshaft, aber er war ebenfalls, was die Anhäufung materieller Dinge anbetraf eher bescheiden oder besser ausgedrückt, effizient. Menschen, die den gleichen Pullover sieben oder achtmal im Schrank haben und jeden Tag das Gleiche anziehen, um morgens die Zeit zu sparen, zu überlegen, was sie anziehen, die sind definitiv auch ohne Erfindung von Apple Computern, Smartphones und Ipods etwas Besonderes.

Und wie ist es bei dir?

Was würde über dein Unternehmen und über dich in deiner Biografie stehen? Wärest du der Altrocker Udo Lindenberg? Der vornehme Musketier Aramis aus „Die drei Musketiere“? Der edle Winnetou vom Karl May? Oder wärest du der eloquente, egozentrische und geniale Steve Jobs.

Pedant

Steve Jobs übrigens muss ein akribischer Pedant gewesen sein, wenn es darum ging, seine Produktshows zur Einführung eines neuen Produktes zu inszenieren. Er war meisterlich darin, diese Präsentation wieder und wieder und wieder anzupassen, zu tüfteln und zu optimieren.

Erfolgreiches Marketing ist kein Zufall

Auch diese Shows, in denen keine Millisekunde dem Zufall überlassen war, trug mit Sicherheit zum gigantischen Erfolg von Apple bei. Marketing ist nun mal kein Zufall. Ebenso wie Erfolg. Er-folg fällt dir zu (Zufall), wenn du was dafür tust.

Nämlich systematisch und konsequent in eine Richtung arbeiten.

Das hat Udo Lindenberg getan und tut es noch immer. Und auch Steve Jobs hat es getan. Bei aller Wildheit, bei allem Rockertum, bei allen Ausgeflipptheiten und Egozentrismen, die sich diese beide Herren geleistet haben, stand dahinter stets Konsequenz.

Was brauchst du also, um dein Buch voller Erfolge, Ehrlichkeit und Liebe in dieses Bücheregal stellen zu können?

Du brauchst

1)    Mut zur Lücke – konzentriere dich auf eine Sache, die du tun willst. Wenn die fertig ist, kannst du ja immernoch die anderen Sachen alle machen.

2)    Ehrlichkeit – was ist da? Was kann dein Produkt oder deine Dienstleistung? Nur das kannst du vermarkten.

3)    Einen Plan. Ohne Konzept keine Effizienz. Gießkanne war gestern. Heute ist Laserstrahl. Punktgenau, um keine Energie zu verschwenden.

4)    Konsequenz. Es geht nicht gleich? Egal, mach weiter. Du bist frustriert, weil es nicht beim ersten Mal klappt? Egal, mach weiter. Du bist sauer, weil es Energie kostet? Na muss doch. Sonst kannst du ja nicht auf ein höheres Level kommen.

Probier das mal aus

Probier das mal aus und nimm den Gedanken über dein Buch des Lebens mit auf Reisen. Was würde über dich dort drin stehen?

Was magst du über dich lesen?

In meinem übrigens würde über abenteuerliche Pilgerreisen zu lesen sein. Über gute Tipps und viel, viel praktisches Wissen, das an die anderen Pilger ausgegeben wird. Es würde drin stehen, dass die Konzepte immer für die Davids unter den Menschen und Unternehmen sind.

Die Guten.

Die, die wirklich was wollen. Mit Herzblut und mit Leidenschaft. Und die immer einen Weg finden. Die vielen Menschen, die ich ein Stück begleiten durfte, die würden die Hauptrolle spielen. Ihre Geschichten, die ich mit erzählen darf als Marketingspezialist und Halbtagspilgerin.

Kraft finden

Ja, und wenn dann eines Tages junge Menschen mein Buch in diesem Bücherschrank finden und von den Geschichten lesen, die da drin stehen, und daraus Kraft und Ideen für ihre eigenen Unternehmen finden. Das wäre für mich das größte Geschenk. Was würde in deinem Buch stehen?

Fünf Schritte, wie du dich selbst in Ordnung bringen kannst 

Fünf Schritte, wie du dich selbst in Ordnung bringen kannst 

Gleichgewicht ist Balance. Das ist Ordnung. Und dann fließt alles.

Es gibt Tage, da bin ich aus dem Gleichgewicht. Dann bin ich ungerecht. Ungeduldig. Und alles geht schleppend. Schwer. Dann gibt es Tage, da ist alles im Fluss, auch wenn Termine eng getaktet sind. Auch wenn viel Arbeit ist.

Das sind Tage, in denen ich in Balance bin.

In Balance aus mir, aus meiner Energie, meinem Geist, meinem Körper. Dreiklang in Harmonie. Ich glaube, dass der angestrebte Zustand des Universums Harmonie ist. Und dass wir, wenn wir in dieser Harmonie mit schwingen, das nur tun können, wenn wir selbst in Ordnung, im Gleichgewicht sind. Sind wir auf Krawall, in Angst, Zweifel oder auch im Außen zu sehr unterwegs, verschwindet die Harmonie.

Die Waage neigt sich zur einen oder zur anderen Richtung.

Und dann? Ja dann bist du quasi wie ein Bremsklotz im Strömungskanal. Dann bist du ein dicker fetter Baumstamm, der quer über der Straße des Lebens liegt. Es kann nicht fließen. Weil fließen der natürliche Zustand ist, versucht der Verkehr des Lebens um dich (das Hindernis) herum zu fließen. Dabei bilden sich Verwirbelungen, Strömungen, Staus. Das ist das, wenn du denkst: “Was ist denn hier los? Warum geht alles durcheinander?”

Was ist denn los?

Im Gegenzug nimm mal dieses Beispiel: Wenn du im Urlaub freudig deinen Weg gehst, einen Spaziergang am Meer machst und ganz und gar im Hier und Jetzt bist, dann läuft es einfach. Wenn du in dieser Stimmung ein Telefonat führst, einen Parkplatz suchst oder ein Buch liest, fließt alles in dich hinein.

Es geht leicht. Geschmeidig. Nahezu ohne Energie.

Und was bedeutet das? Im Urlaub, das nehme ich zumindest an, bist du in vielen Momenten einfach nur du. Du bist einfach. Echt und so wie du eben bist. Keine Show. Keine Anstrengung. Du lässt locker. Beim Lockerlassen kommt dein Wesen zum Vorschein. Und dann kann das Universum einfach um dich herum fließen, sich mit dir in Fluss begeben, weil du in jenen Momenten selbst in Ordnung, in Balance bist.

Das Ziel ist Ordnung

Denn ich bin fest davon überzeugt, dass das Ziel des Universums ist, die unendliche Ordnung immer wieder herzustellen. Da wir ja nun nicht verleugnen können, dass wir natürliche Wesen sind, sind wir – auch wenn wir inzwischen in Glaspalästen wohnen, Teil dieser Natur sind. Daher strebt  das Universum danach, auch dich und mich in Balance haben zu wollen. Wenn du in Balance bist, fließt einfach alles.

Und wie bringst du dich in Ordnung?

  1. Nimm den Druck raus. Sofort. Welche Musik hast du im Urlaub gehört? Welches Buch gelesen? Welches Gericht so gern gegessen? Versetze dich in die entspannteste Stimmung, die du in deinem Leben kennst.
  2. Du kannst einfach dahin reisen. Schließe kurz die Augen und stelle dir deinen Lieblingsplatz vor. Wie riecht es? Hörst  du die Geräusche? Nimm jedes Detail wahr. Und jetzt schau mal: Wie fühlst du dich?
  3. Wer bist du an diesem Ort? Spür mal kurz in dich rein: Wer bist du dort? Atme. So tief du kannst. In deinen Bauch. Hol deinen Urlaubsort, die guten Gefühle in  dich hinein. Hebe die Bauchdecke. Puste Energie in dich hinein. Und dann halte kurz 1-2 Sekunden. Dann puste aus. Alles, was an Anspannung in dir drin ist. Aus. 
  4. Nimm das Gefühl ganz fest in dein Herz, verbinde es mit einer Erinnerung, mit einem haptischen Erlebnis (Stein oder Muschel streicheln und vielleicht in der Hosentasche haben. 
  5. Komm wieder her. Sei ganz im Hier und Jetzt, aber bring das Gefühl mit. Das entspannte, ausgeglichene, schöne, warme Gefühl aus deinem Urlaub. Dann bist du in Ordnung. Und das Universum kann beginnen, geschmeidig zu fließen und dich mitzunehmen auf seiner Reise. 

Wenn doch nicht?

Und jetzt sagst du: Ja, wie denn, wenn mein Kind grad schreit, mein Konto leer ist, die Mitarbeiter an der Tür Schlange stehen und eine Katastrophe die andere jagt. Komm. Sei kurz ehrlich. Auch du gehst doch zum Beispiel alleine auf die Toilette. Ja, klingt komisch. Freilich. Doch wenn es der einzige Ort ist, an dem du mal für ein paar Minuten alleine bist, dann leg das Handy weg und geh auf Gedankenreise zu dir selbst.

Gedankenreise.

Stell deine Ordnung wieder her. Ja, wenn du aus dem Bad rauskommst, ist der Alltag wieder da. Und wenigstens ein paar Minuten kannst du frei fließen. Du wirst sehen, das verändert einiges. Alleine die Möglichkeit, dass du weißt, was du jetzt machen kannst, wird dich näher zur angestrebten Ordnung bringen, die das Universum so liebt. 

Wohlbefinden.

Wenn du selbst in Ordnung bist, dann erlangst du Wohlbefinden. Das schreibt Sadguru in “Weisheiten eines Yogi”. Überleg dir das mal praktisch. Wenn du dich selbst in Ordnung bringst, ist alles in Ordnung. Dann bedeutet das, dass du das Leben einlädst, dir zu Diensten zu sein. Und dann ist das der Zeitpunkt, an dem alles leicht geht. 

Meine erste Lesung

Meine erste Lesung

Was das kostet!

Ich habe es gewagt. Vorgelesen. Kein Märchen. Keine Rede. Mein Buch. Mein eigenes. Weißte, es ist mal was janz anderes, was vorzulesen oder vorzutragen, was weit weg ist von deinem Kern. Also was so, sagen wir mal, dienstlich ist. Oder neutral. Das ist einfach. Das kann ich sicher.

Unsicher!

Was eigenes? Unsicher: Ich habe es gewagt und das verständnisvollste, achtsamste und liebevollste Publikum gehabt, was man sich vorstellen kann. Für euch, die auf der Bühne groß geworden sind und das Reden als primäres Mitteilungsmedium haben, ist das bestimmt langweilig, was ich hier schreib. Dann blätter weiter, du findest auf diesem Blog noch viele Texte, die so spannend sind, wie du es dir wünschst. Doch ich möchte euch kurz mitnehmen auf diese Lesung, besser gesagt in diesen Moment, in dem du die Maske abnehmen musst. Du machst dich ungeschminkt. Öffnest die Tür zu deinem Herzen. Ohne Sicherungskette. Vor anderen Menschen. Das erfordert Mut. Und Vertrauen.

Erstmal, weil ich mal wieder große Klappe hatte und lauthals verkündete, dass ich eine Lesung machen werde. Buch schreiben – im stillen Kämmerlein, im Arbeitszimmer und überhaupt, in Zwiesprache mit Tagebuch und Computer, mit eingeweihten Freunden und wohlwollender Verwandtschaft. Das ist leicht. Das kann jeder, mit der richtigen Begleitung und Motivation. Jeder, der es will.

Ungerecht! Mann!

Aber Buch schreiben, darin selbst mitspielen UND dann vorlesen – das ist für mich schon eine Nummer. Zwei Tage vorher schon war ich aufgeregt. Meine Familie hat es in solchen Situationen nicht einfach mit mir. Ich bin fahrig, nervös und ja, ungerecht. JA. Mann. Das ist nicht ok. Und JA. Mann, ab und an gerate ich aus meiner Halbtagspilger-Balance.

Die Sache mit dem Warum

Dann denke ich: Jana, WARUM nur hast du dein blödes Warum gefunden und musst das auch noch raus posaunen? Warum eigentlich? Die Antwort kommt gleich. Weil ich es eben muss. Daher sind auch die Lesungen folgerichtig. Und auch die Orte. Der Ort war mein Traum-Ort für genau diese Lesung meines Warum-Buches. Denn bei Steffen Modrach auf Schloss Lilllliput lebt das Warum. Er sagt, wenn man sein Warum, seinen Lebenssinn gefunden hat, macht das nicht unbedingt glücklicher. Das stimmt. Zumindest manchmal. Wenn – wie bei mir Lesungen anstehen. (Vorher!).

Die Aufregung legt sich, wenn ich dann vor Ort bin. Wenn Gäste da sind. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas mitgeben darf. Dann ist alles gut und ich erinnere mich wieder, dass ein Warum eben auch manchmal Last sein kann. Aber Last mit Richtung. Das macht es nur halb so schwer. Ich habe wieder mal was gelernt.

Immer jemand da!

Unter anderem, dass mir Depeche Mode: “Personal Jesus” auf dem Weg zu Lesungen ziemlich viel Energie gibt. Lies dir den Text gerne mal durch.. Darin ist die Rede vom eigenen, persönlichen Jesus. Jemand, der die Gebete hört. Der da ist. Egal, was du glaubst. Egal. Es ist etwas da, das uns führt. Auch bei so Banalitäten, wie öffentlichen Auftritten. Ergo, darf ich lesen. Das nächste Mal am Montag ein paar Kilometer weiter südlich, in Santanyi, Mallorca.  

Und du? Wobei geht dein Puls schneller? Was ist außerhalb deiner Komfortzone und du weißt, dass du es tun musst?

Auf Tour again

Auf Tour again

Die 72-Stunden-Regel

Endlich. Wieder los. Koffer gepackt. Die wichtigsten Sachen drin. Ein paar Kilo im Köfferchen oder Rucksack, Tür zu und ich fühle mich frei! Wissend, dass ich nicht viel brauche, um zu überleben. Immer dabei habe ich inzwischen meinen Laptop, diverse Ladekabel, Karten, meine Kuscheljacke, ja, auch im Sommer, mein „kleines Badezimmer“-Kosmetiktasche und Geld. Der Rest findet sich. Immer und überall.

Ankommen

Ich liebe den Moment, in dem man das erste Mal in einem fremden Ort ankommt. Sich vertraut machen, annähern. Sprache hören. Ist sie hart? Weich? Ein Singsang? Kantig? Gerüche? Frische? Muffig? Wie sehen die Menschen aus? Welche Gesten benutzen sie? Ist man sich hier vertraut?

Kreativitätstankstelle

Und mit jedem Meter, den ich hier oder dort zurücklege, kommt Kreativität in mich. Es fließt in mich hinein. Ideen sprudeln. Und dann bitte ich meine Begleiter: „Leute, ich muss in ein Café, in ein Restaurant, in einen Park oder an den Strand. Irgendwo, wo ich schreiben kann.“ Da will ich bleiben und lasse meine Ideen sprudeln. Schreibe sie auf. Meine Oma sagte: “Man muss die Feste feiern, wie sie fallen”. Finde ich auch. Daher feiere ich meine Feste unterwegs. Ideen kommen aufs Papier oder in den Rechner. Dort, wo sie entstehen. Denn da haben sie noch ihre Grundenergie, die so unendlich wertvoll ist. Diese Kraft der Energie trägt. Lange. #

Meine ultimative Soforthilfe bei Ideen-Überschuss?

Nimm dein Notizbuch, lass alle Termine fahren – wenn es irgendwie geht, und schreib es auf. Wenn es nicht geht, und du unbedingt weiter musst, dann mach dir einen Gedächtnisanker. Schreib ein dickes Stichwort in dein Handy, oder auf deinen Notizblock und blocke dir die nächste Möglichkeit, um es niederzuschreiben. Denn hier greift die 72-Stunden-Regel, die besagt, dass das, was du in den nächsten 72 Stunden nicht anpackst, nie werden wird. Daher. Schreib dir nicht nur die Idee auf sondern auch den Zeitpunkt, an dem du sie zu Papier bringen wirst oder umsetzt.

Eine Aufklärung

Eine Aufklärung

Eigentlich oder meine FAQ – Teil 1

Eigentlich wäre heute ein Interview dran gewesen, mit jemandem, dessen Spezialgebiet Muße ist. Aber klar. Erst kommt die Muße, dann das Interview. Aber wir sind ja hier flexibel.

Daher gehe ich hier auf Fragen ein, die ich immer wieder gestellt bekomme.

Warum Halbtagspilgern?

Das Halbtagspilgern kam zu mir. Auf dem Jakobsweg hat es sich in meinen Pilgerrucksack gesetzt. Dann habe ich es zusammen mit meinen sauteuren Wanderschuhen durch halb Spanien getragen. Auf meinem Rücken. Weil ich mit den teuren Schuhen nicht laufen konnte und stattdessen den Weg mit leichten 16 Euro-Schuhen gegangen bin.

Aufgeblasenes Halbtagspilgern

Währenddessen schien sich das Halbtagspilgern aufzublasen. Als ich dann in Deutschland meinen Rucksack auspackte war da so viel Halbtagspilgern drin, dass ich es leider nicht mehr ignorieren konnte. Es hatte sich einfach bei mir eingenistet. Halbtags. Die andere Hälfte von allen Tagen habe ich gearbeitet. Und arbeite nach wie vor. Aber die andere Hälfte jedes Tages geh ich pilgern.

Pilgern ist für mich: Ich selbst sein. Auf dem Weg sein. Schreiben. Meditieren. Laufen. (Hoffentlich) liebenswerten Klugschiss verbreiten. Ein Traum. Jeden Tag. Ich habe mich nämlich während ich auf dem Jakobsweg war, immer wieder gefragt, warum ich das nicht immer so machen könnte. Früh pilgern, abends arbeiten. Hat gepasst. Und es hat mich zu meinem Warum geführt. Deshalb Halbtagspilgern!

Warum schreibst du?

Ich schreibe nicht, es schreibt mich!

Was macht das Schreiben mit dir?

Es erfrischt mich, entspannt mich, schafft Klarheit. Es ist mein Allheilmittel. Gegen Kopfschmerzen, Liebeskummer, Frust allgemeiner Art, gefühlte Ausweglosigkeiten, Orientierungslosigkeit. Und ähnliches. Es ist mein Glück. Bestärkt meine Spiritualität, meine Gefühle, meine Entscheidungen. Meine Freude. Meine Dankbarkeit. Strukturiert Projekte. Lässt fließen. Befreit. Bringt mich in Balance.

Wie schreibst du, mit der Hand oder auf dem Rechner?

Beides! Sehr sehr sehr persönliche Sachen und mein tägliches Tagebuch schreibe ich grundsätzlich mit der Hand. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mit der Hand noch mehr manifestiert werden kann. Dass es direkt vom Herzen ins Handgelenk aufs Papier fließt. Und dienstliche Sachen schreibe ich mit dem Rechner. Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich jeden Tag. Für Kunden, die Zeitung, Konzepte und so weiter. Also, es schreibt mich in einem Mix aus Hand und Tastatur;)

Wie lange lebst du schon so … halbtagspilgernd?

Eigentlich und auch uneigentlich bestimmt schon seit 8 Jahren. Ich habe es nur nicht Halbtagspilgern genannt. Aber wir, damit meine ich meine Familie und mich, sind schon lange unterwegs. Bisher allerdings “verdeckt”: Wir haben uns eigens eine deutsche Nummer zugelegt, die von überall erreichbar ist und von der aus wir zurückrufen können.

Skurriles Versteckspiel

Zum Beispiel sind wir von Amerika aus in nachtschlafender Zeit aufgestanden, um mit unseren Kunden in Deutschland zu telefonieren. Haben vor Jahren schon einen Roadtrip nach Istanbul gemacht und vom Bulli aus gearbeitet. Viele Wochen lang. Es war ein Traum. Und das haben wir immer öfter gemacht. Schon vor der offiziellen Erfindung des Halbtagspilgerns. Unsere Mitarbeiter arbeiten remote. Schon lange. Das ist der Grund, warum wir ein motiviertes und kreativ entspanntes Team haben. Und es wird immer einfacher, so zu leben, der modernen Technik sei Dank!

Was sind deine Erfolge, seit du Halbtagspilger bist?

Erfolge ist in dem Zusammenhang ein seltsames Wort. Passend wäre “Was ist passiert seit du Halbtagspilger bist?“ Aber zurück zu den Erfolgen. Ich denke, es sind einige. Und die meisten kannst du nicht in Geld messen. Ich bin entspannt.

Danke

Wenn ich früh aufwache, danke ich dem Universum, Gott und allen Mächten für das große Glück, das mir wiederfährt. Dass ich auch an diesem Tag wieder meinen Traum leben darf. Ich bin voller Dankbarkeit. Ich bin eins mit allem, was ist.

Klingt pathetisch? Kann sein, ich bin ja auch Künstler, da darf ich bisschen dicker auftragen. Bin eben unterwegs. Unsere Kunden stört das nicht. Wir machen alle unsere Arbeit, besser denn je. Und nebenbei darf ich leben, was ich leben will. Was ich leben muss. Wie ich leben will. Wie du willst. Es fühlt sich so leicht an. Im Flow. Einfach. Genial. Danke, Leben!

Was habe ich vom Halbtagspilgern? Was genau bietest du eigentlich an?

Da es mich schreibt, seit ich es zulasse, sind es vor allem Bücher. Mein Blog, meine Newsletter. Die sind kostenlos und haben – so sagen es mir die Menschen, ziemlich wertvolle Inhalte. Meine Bücher kosten Geld. Ich habe ein Seminar entwickelt, ein so genanntes Retreat, bei dem ich einlade, zum Runterkommen, zum Schweigen, Schreiben, Meditieren und Pilgern. Drei Tage im August. Es wird ein Schreib-Boot-Camp im Herbst geben, das bereite ich gerade vor. Und noch mehr Bücher.

Also doch Kommerz?

Na klar! Warum auch nicht? Meine Sachen helfen vielen Menschen, allein, wenn du diesen Blog aufmerksam durchliest, hilft es dir weiter. Das kost nix. Und ja, ich mag es, Geld zu verdienen. Was gibt es denn Schöneres, als dies zu tun mit einer Sache, die Menschen weiterbringt und selbst so viel Freude macht?

Hast du eigentlich zu viel Zeit?

Nö. Ich habe genau die Zeit, die ich brauche. Weil ich sie mir nehme. Das kann dann schon mal Mitternacht sein. Hinter all dem steckt natürlich “Arbeit”. Mich entspannt diese Arbeit sehr. Daher nenne ich es nicht Arbeit.

P.S. Für alle Leser, die derzeit möglicherweise auf Mallorca urlauben oder da leben: Ich lese mein neues Buch „Das Warum-Buch“ am 29.4. im Rayaworx-Coworking-Space in Santanyí. Wer dabei sein mag, ist herzlich willkommen. Mehr Infos gibt’s hier.

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Meine Erlebnisse mit Karl II.

Wenn du kreativ sein darfst..

Ich sitze im Café. Nebenan schwadronieren hippe Mittzwanziger. Hinter mir zeigt eine Uhr aus Leuchtpunkten, dass es 18.27 Uhr ist. Der quietschrote Tisch ist poliert. Durch die Boxen wabert chillige Musik. Es schwingt alles so vor sich hin und ich sende unauffällig schon mal wieder ein Dankgebet zum Universum.

Ich habe Karl getroffen

Denn schräg gegenüber sitzt Karl Lagerfeld. Also natürlich nicht, ich weiß schon, dass er den Aufenthaltsort gewechselt hat. Aber ehrlich: Der Mann sieht aus wie Karl vor ungefähr … 30 Jahren. Zopf, Eleganz. Ernsthaftigkeit. Alles im Blick. In einem grauen, stechenden Blick. Und natürlich besteht der Manteltragende Schöne aus Extravaganz zu 100 Prozent.

Karl nimmt einen Wein und ein großes Glas Wasser.

Ups, jetzt ist einem anderen Gast der Handschuh runtergefallen. Der Finger von Karl II. kommt augenblicklich mit einer solchen Eleganz, die mir Respekt einflößt. Majestätisch weist er den Säumigen auf den gefallenen Handschuh hin.

Was wird wohl sein Beruf sein? Modemacher? Schauspieler? Sicher. Oder Modell. Er ist allein, offensichtlich aber nicht unzufrieden. Ruht in sich. Wippt mit dem Fuß. Genießt mit geschlossenen Augen den Wein. Langsam. Schluck für Schluck. Er trinkt mit dem ganzen Körper. Die Lippen fast übertrieben gespitzt. Der Kopf geht nach hinten. während er das Glas ansetzt. Der Mann ist ewig auf der Bühne.

Kuscheljacke

Und ich? Bin happy. Mein Herz springt vor Freude. Endlich! Wieder kann ich das tun, was ich am liebsten tue. Sitze im Café, habe meine Kuscheljacke an. Und niemand, niemand kennt mich hier. Ich schreibe. Es schreibt mich.

Draußen sprechen zwei Frauen miteinander. Sie kennen sich gut. Die Extrovertierte hat von irgendwas die Nase voll. Beschwert sich. Die andere, Typ graue Maus, ist mitfühlend. Die Extrovertierte muss los. Sie verabschieden sich. Kinder laufen vorbei. Den Basketball in der Hand. Ich bin in Estland. Tallinn. Coole Stadt.

Sein

Mein Karl II. sitzt. Einfach. Er ist. Ich bin.

Genau deshalb schreibe ich gerne im Café und bin so gerne unterwegs, weil ich euch mitnehmen kann dahin. Cafés sind für mich ein Turbobooster zu kreativen Lösungen. Wenn gute Vibes herrschen, beste Stimmung, dann brodelt in so einem Treffpunkt das Leben.

Das Leben ist immer kreativ. Positiv. Verrückt. Es gibt Karl II. Extrovertierte. Graue Mäuse. Turtelnde Pärchen. Hungrige. Menschen, die nur schön sind. Ich sehe Menschen, die noch nicht wissen, welche Aura sie umgibt. Technokraten, die in ihre Handys starren und sonst nix mitbekommen. Schwätzer, die sich darstellen.

Alle diese Menschen haben eine Aura, die ich aufnehmen und in meine Texte einfließen lassen darf. Das ist mein Tipp für dich: Wenn du gerade eine kreative Lücke hast, aber gefälligst eine Idee liefern oder haben solltest? Egal ob Schreiben, Malen, Projektentwicklung – geh in ein Café, triff Karl II. oder August den Starken und die Inspirationen werden kommen. Noch ein Tipp: Sauge auf, was du an Atmosphäre bekommen kannst. Und dann schreib. Schreib-Schreib-Schreib.

P.S. Hast du dich schon für meine Lesung angemeldet? Ich lese auf Schloss Lilllliput mein Warum-Buch vor. Kost nix. Anmelden kannst du dich hier. Die Location auschecken, hier.