Fünf Dinge, die wir von Ameisen lernen können, um Marketing zu machen

Fünf Dinge, die wir von Ameisen lernen können, um Marketing zu machen

Was ein Ameisenhaufen mit deinem Marketing zu tun hat?

Neulich, in Estland, da habe ich beim Pilgern diesen Ameisenhaufen gefunden. Gefunden ist gut. Er ist ja nicht zu übersehen. In diesem Zusammenhang fiel mir auf, dass Ameisen absolut faszinierend sind, weil sie das offensichtliche Chaos so gut beherrschen. 

Was das mit Marketing zu tun hat? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten jede Menge. 

Ameisen sind klein. Winzig. Und doch können Sie einen Ameisenhaufen errichten, der tausende Male so hoch ist, wie eine Ameise. Was lernen wir daraus?

Ameisen verfolgen die Strategie der eng verzahnten Zusammenarbeit.

Was eine Einzelne niemals schaffen könnte, erledigen sie im Verbund. 

Das kannst du auch nutzen, um mehr oder die richtigen Kunden für dein Business zu gewinnen:

Geh gezielt strategische Partnerschaften ein.

Nimm mal ein Beispiel: Du verkaufst zum Beispiel Häuser. Macht es vielleicht Sinn, eng mit einem Scheidungsanwalt  zu kooperieren? Denn viele Häuser werden verkauft, wenn Ehen geschieden werden.

Ameisen sind scheinbar völlig planlos.

Stich mal in einen Ameisenhaufen. Oder noch besser, setz dich rein. Was passiert? Die Tierchen laufen zu Höchstform auf, sie verteidigen ihr Heim wie besessen. Was bedeutet das? Sie sind genau auf den Punkt da. Für dein Marketing kannst du das Prinzip nutzen. Du kannst ja nach außen den Anschein erwecken, dass du im Laissez-faire-Modus bist. Nach innen sei dir immer klar darüber, was du wann willst und welche Schritte du gehen wirst, wenn dein Kunde anruft. Und dann tu das, denn er wird anrufen.

Apropos: Du kennst doch deinen Lieblingskunden?

Der, bei dem alles leicht geht. Alles flutscht und geschmeidig von der Beauftragung bis zum Rechnungsausgleich einfach läuft? Der anspruchsvolle Aufgaben hat, die dich ordentlich herausfordern, dir aber gleichzeitig so vertraut, dass er dich machen lässt?

Na dann lehren uns die Ameisen gleich Lektion 3

Was ist das liebste, beste und schönste Futter für die Ameisen? Sie werden es finden. Im Team. So wie sie zielsicher Nahrungsquellen erschließen, solltest du genau wissen, wer dein Kunde ist. Mach dir ein klares Zielbild und am besten ein Testimonial für deinen Wunschkunden. 

Wenn Ameisen eine neue Gegend erschließen, Baumaterial für den Haufen zusammen klauben und/oder Nahrung suchen, nehmen sie den Weg des geringsten Widerstandes. Eine Ameise folgt der anderen, bis ein richtig ausgetretener Pfad vorhanden ist.

Wozu das Rad neu erfinden, wenn es schon da ist?

Lektion vier: Wenn es bewährte Wege gibt, die andere schon vor dir gegangen sind, nutze deren Wissen. Du musst doch nicht erst eine Expedition machen, wenn du auf jahrelange Erfahrung von anderen zurückgreifen kannst. Soll auch heißen, mach es dir einfach.

Mach nicht alles selber.

Folge auch mal dem Rat anderer. Auch im Marketing. Du sollst natürlich nicht 1:1 abkupfern, aber du könntest dir Strategien anderer erfolgreicher Leute ansehen und die Elemente daraus adaptieren.

Das Wertvollste bei den Ameisen ist die Königin. Das Herz der Ameisenkolonie. Sie ist überlebenswichtig für den Schwarm. Daher. 

Lektion 5:

Was ist dein Wertvollstes?

Im Businesskontext. Was ist das Herz deines Business? Weißt du das? Das, was dich einzigartig macht? Das gilt es, zu bewahren und zu schützen, vor allem aber zu kommunizieren.

Was du tun kannst, wenn du eine Veränderung in deinem (Geschäfts-)Leben brauchst 

Was du tun kannst, wenn du eine Veränderung in deinem (Geschäfts-)Leben brauchst 

Was du gegen das kleine Nagen in deinem Herzen tun kannst.. 

Du kennst das: Es gibt Zeiten im Leben, da hast du keine Zeit nachzudenken, warum du hier auf der Welt bist.  Schaffst es einfach nicht, darüber zu sinnieren, was noch kommt und was du noch beizutragen hast.

Viel zu busy

Du machst deine Sache, ziehst vielleicht Kinder groß, baust dein Haus und / oder Business auf und bist einfach viel zu beschäftigt damit, zu überleben. Dann gibt es Phasen, die sind ruhig und laufen reibungslos. Die Kinder sind erwachsen geworden, Huch, so schnell! Geschäftlich läuft alles Bestens. 

Und doch ist da ein kleines Nagen in deinem Herzen.

Ein leises Anklopfen an deine Brust, von innen. “Was kommt noch? Kann ich noch was geben?”, flüstert es. Du setzt dich hin. Denkst nach. Ja, was kommt noch? Wo willst du hin? Und was ist es, was du willst?

Du weißt es nicht. 

Genau das ist bei mir der Zeitpunkt gewesen, an dem ich zuerst Fasten und dann Pilgern gegangen bin. Pilgern. Laufen. Mich einlassen auf eine Situation, die immer wieder neu ist, einlassen auf andere Menschen.

Auf andere Lebensentwürfe und Ideen. Auf Fragen, die das Leben und andere Menschen stellen.

Ich habe für dich das Pilgern, die Reise zu sich selbst in den Businesscontext gestellt und du entwickelst mit mir beim Laufen Ideen für deine Zukunft.

Reizvoll? Du kannst aber nicht so lange weg?

Musst du nicht. Ich habe den gesamten Prozess des Pilgerns mit Vorbereitung, Pilgerbegleitung und Pilgerreise in ein ganzes Jahr gepackt, das dein Leben verändern wird. Am Ende des Jahres weißt du, was du willst. Bist die ersten Schritte, begleitet von mir als Mentorin, schon gegangen und weißt im Business, was genau dir die Kunden bringt, die du haben möchtest.

Du schwebst durchs Leben.

Du bist reifer und weiser geworden. Hast Menschen getroffen, wenn auch nur kurz, die dich nachhaltig beeindruckt haben. Ein Team ist entstanden, auf das du auch nach dem Jahr zurückgreifen kannst. Freunde. Eine enge Verbindung. Ein Jahr mit mir. Sechs Live-Treffen – zum Pilgern an den schönsten Orten Deutschlands. An verlängerten Wochenenden. Und Jana an deiner Seite. Schreib mir.

Ich bin für dich da und begleite dich als guter Freund und Mentor in dein neues Leben.

Achtung, Nostalgie

Achtung, Nostalgie.

Wie ich vor 23 Jahren mein erstes Diplom feierte und was das mit dir zu tun hat

Es war 9.46 Uhr, meine Verteidigung war zu Ende. Bis auf einen kleinen Schnitzer hatte ich es perfekt gemacht. Meine Diplomarbeit zum Thema Umweltmanagementsysteme erfolgreich verteidigt.

Ab jetzt durfte ich mich Diplom-Kauffrau nennen.

Das war ein cooler Moment. Mein erstes Studium. Geschafft. Am 7. Oktober 1996. Wenige Stunden später war ich mit Klaus aus München, den ich in Venezuela kennen gelernt hatte, im Raskolnikoff in Dresden. Sandboden. Schön! Klaus hatte sich ein paar (!) Immobilien zugelegt und wollte die ansehen. Danach feierte er mit mir mein Diplom.

Damals waren meine Glaubenssätze größer als ich selbst.

Ich glaubte, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, frei zu sein: Entweder schwerreich, so wie zum Beispiel Klaus, oder studieren und wenig Geld. Einen Mittelweg sah ich nicht. Weil ich ihn nicht sehen wollte. Ich glaubte damals, dass das Leben so was für mich nicht vorgesehen hatte und wollte mich noch ein wenig vor der Arbeit in einem sterilen Büro von 9-5 drücken.

Daher hatte ich noch während ich meine Diplomarbeit schrieb, mein zweites Studium begonnen.

Landespflege oder auch Landschaftsarchitektur.

Nenn es, wie du willst. Ich war damals ganz schön auf Öko, stelle ich gerade fest. Selbst zu meiner Verteidigung hatte ich meinen kolumbianischen Strickpulli an. Meine Professoren hatten es vermutlich auch nicht immer einfach. Ich aber auch nicht, mit all meinen Begrenzungen im Kopf.

Nun, ich wollte damals die Welt retten.

Und irgendwie ist es tatsächlich gelungen, das hinüber zu retten in die heutige Zeit. Die Welt will ich immernoch retten. Und ich frage mich oft, wie viele Umwege ich mir gespart hätte, wenn ich damals einen Mentor gehabt hätte. Jemanden mit Lebenserfahrung, mit Weitsicht, mit Lust am begleiten.

Wenn der Jemand mir ab und an die richtigen Fragen gestellt hätte.

Dann hätte ich mir definitiv 10 Jahre Umwege und vor allem Kampf gespart und wäre smart vom Studenten- in den Investierstatus gerutscht. Ich habe es nicht gewusst, dass man sich Mentoren zur Seite holen kann und (aus meiner heutigen Sicht) muss!

Nun bin ich wirklich schon einige Jahre am Erfahrung sammeln und gebe diese Erfahrungen gerne weiter.

Beim Halbtagspilgern.

Mit meinem neu entwickelten Pilgercoaching. Warum? Weil ich was geben kann und weil ich die Welt retten will. In der Natur. Und mit der Natur. Deine Welt.

Neu lege ich daher ein ganzes Jahr Pilgercoaching mit mir auf. An sechs langen Wochenenden gehen wir gemeinsam pilgern. Zwischendurch bin ich am Telefon für dich da.

Ein Jahr, das dein Leben transformieren und dir die Kunden bringen wird, die genau zu dir und deinem Angebot passen.

Es geht leichter.

Du weißt wieder wo du hin willst. Und ich bin an deiner Seite. Wir starten im April 2020 und du bekommst mich als Mentorin an deine Seite. Weil ich mich jedem Mentee so intensiv wie möglich widmen möchte, sind die Plätze stark limitiert. Daher führe ich vorher mit jedem Bewerber ein Telefonat. Bewirb dich jetzt für den Pilger-Call. 

Wieder am Jakobsweg

Wieder am Jakobsweg

Warum du wissen solltest, was du willst – hier ein Bericht über die Widrigkeiten und Erkenntnisse des Reisens

Vor einigen Tagen war ich in Polen, in der schönen Stadt Danzig, Gdansk unterwegs. Wir hatten bei wirklich lausiger Kälte im Wohnwagen geschlafen und der Morgen startete ungewöhnlich stressig und nervig.

Frust am Morgen

Das Wohnwagengefühl war noch neu, ungewohnt, nichts hatte sich eingespielt, stattdessen hatte ich die ein oder andere technische Herausforderung. Dienstlich wie auch privat. Nun, fast wollte ich meine tägliche Morgenroutine dem Frust unterordnen und weglassen, bis ich mich wieder daran erinnerte, wie wichtig eben diese Routinen und die dazugehörige Konsequenz ist.

Frage nicht nach dem Wie

Wenn du weißt, was du willst, du dein Ziel kennst, dann findet sich das Wie automatisch. Mein Ziel kennst du: Halbtagspilgernd durch die Welt ziehen und meine Kunden fit zu machen für den ein oder anderen Marketingmarathon. Und da ich dieses Ziel ja kenne, kommt alles andere von selbst.

Du musst nicht wissen, wie es geht. Du musst wissen was du willst.

Ich kenne viele Menschen, die genau wissen, was sie wollen. Die tun konsequent was dafür. Jeden Tag. Ich kenne einige, die wissen auch was sie vermutlich wollen. Die tun konsequent nichts dafür. Und daher kommen sie auch nicht an.

Der Jakobsweg in Danzig

Der Jakobsweg ist eine solche Herausforderung. Hier in Gdansk habe ich sie auch wieder gesehen, die Schilder mit der markanten gelben Muschel. Jakobsweg. Das ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Stell dir mal vor, von der polnischen Ostsee bis nach Santiago zu pilgern. Das kann schon einige Monate/Jahre dauern.

Du stehst hier in Polen.

Du weißt, dass die Kathedrale in Santiago de Compostella dein Ziel ist. Und: Dann gehst du nicht los. Wirst du ankommen? Nein! Du weißt, es ist weit. Aber dein Ziel, das kennst du.

Und dann gehst du los.

Erstmal durch unendliche Weiten in Polen, ein gutes Stück durch Deutschland, über die Alpen, durch Frankreich. Du gehst. Setzt einen Schritt vor den anderen. Strauchelst vielleicht oder läufst Umwege, weil du ein Muschelschild verpasst hast. Aber du weißt: Die Kathedrale in Santiago, die ist dein Ziel.

Und daher stehst du wieder auf, wenn du gefallen bist.

Gehst noch ein paar Schritte, obwohl du müde bist. So ähnlich ist das auch mit der Morgenroutine. Ich kann das Ziel sehen, spüren. Wenn ich meine Morgenroutine mache, wird mein Tag großartig. Ich bin entspannt. Mache ich sie nicht, bin ich knurrig, nervös und ungeduldig.

Daher mach ich es lieber doch.

Und morgens in aller Frühe durch Danzig zu spazieren, wenn die Stadt gerade wach wird, das ist großartig. Eine schöne Stadt. Fahr da mal hin. Sehr zu empfehlen.

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Was würdest du in dein (Lebens-)Buch schreiben?

Neulich in Prenzlau

Vor wenigen Tagen war ich in Prenzlau in der schönen Uckermark. Ich, Jana Wieduwilt, habe da einen Workshop zum Thema Öffentlichkeitsarbeit gehalten und ich denke, die Teilnehmer haben viel praktisches Wissen mitnehmen können.

Welches Buch für die nächste Generation?

Und morgens bei meiner Pilgertour, da ist mir dieser Bücherschrank begegnet. Darin Werke der Weltliteratur von Dumas, Karl May, Lessing, aber auch so genannte Profanliteratur, Liebesromane und so weiter. Ich habe überlegt, welches Buch ich mitnehmen würde, auf eine Pilgertour und welches Buch ich da lassen würde in diesem Bücherschrank für die nächste Generation.

Erfahrungen praktisch

Das meiste meines Wissens habe ich praktisch ausprobiert und kann daher nicht so genau sagen, welches Buch aus meiner Sicht meine Erfahrungen zusammenfasst. Sehr angenehm und wertvoll fand ich das Buch „Wege zu gutem Stil“ von Wolf Schneider. Geprägt haben mich auch die uralten Werke: „Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie und die amerikanischen Schinken „Rich Dad Poor Dad“ von Robert Kyosaki

Von Apple und Google und Udo gelernt

Ebenso haben mich im Marketing die großen Unternehmen Apple und Google einfach beeindruckt. Sowohl davon, wie sie ihre Kunden gewinnen, binden und glücklich machen,  wie auch, wie sie ihre Mitarbeiter stolz sein lassen dort arbeiten zu dürfen.

Udo Lindenberg

Tief bewegt hat mich die Autobiografie von Steve Jobs. Kürzlich habe ich die Autobiografie von Udo Lindenberggelesen. Was der Mann angefasst hat, ist zu Gold geworden. Ob Musik, Musicals, politische Statements oder auch Eierlikörbilder. Mit Udo Lindenberg fühle ich mich aufgrund seines Nomadentums sehr verbunden. Wohnt im Hotel, besitzt nicht viel und ist dennoch schwer reich.

Ehrlichkeit, Leidenschaft – und ein Stück Radikalität

Von Udo Lindenberg habe ich gelernt, dass es immer die Ehrlichkeit und die Leidenschaft sind, die Erfolg ausmachen. Und Udo Lindenberg war in seiner Definition ja zwischendurch nicht erfolgreich, als er von wenigen Freunden umgeben, dem Alkohol so sehr zusprach.

Jeden Tag den gleichen Pullover

Steve Jobs war durchaus sesshaft, aber er war ebenfalls, was die Anhäufung materieller Dinge anbetraf eher bescheiden oder besser ausgedrückt, effizient. Menschen, die den gleichen Pullover sieben oder achtmal im Schrank haben und jeden Tag das Gleiche anziehen, um morgens die Zeit zu sparen, zu überlegen, was sie anziehen, die sind definitiv auch ohne Erfindung von Apple Computern, Smartphones und Ipods etwas Besonderes.

Und wie ist es bei dir?

Was würde über dein Unternehmen und über dich in deiner Biografie stehen? Wärest du der Altrocker Udo Lindenberg? Der vornehme Musketier Aramis aus „Die drei Musketiere“? Der edle Winnetou vom Karl May? Oder wärest du der eloquente, egozentrische und geniale Steve Jobs.

Pedant

Steve Jobs übrigens muss ein akribischer Pedant gewesen sein, wenn es darum ging, seine Produktshows zur Einführung eines neuen Produktes zu inszenieren. Er war meisterlich darin, diese Präsentation wieder und wieder und wieder anzupassen, zu tüfteln und zu optimieren.

Erfolgreiches Marketing ist kein Zufall

Auch diese Shows, in denen keine Millisekunde dem Zufall überlassen war, trug mit Sicherheit zum gigantischen Erfolg von Apple bei. Marketing ist nun mal kein Zufall. Ebenso wie Erfolg. Er-folg fällt dir zu (Zufall), wenn du was dafür tust.

Nämlich systematisch und konsequent in eine Richtung arbeiten.

Das hat Udo Lindenberg getan und tut es noch immer. Und auch Steve Jobs hat es getan. Bei aller Wildheit, bei allem Rockertum, bei allen Ausgeflipptheiten und Egozentrismen, die sich diese beide Herren geleistet haben, stand dahinter stets Konsequenz.

Was brauchst du also, um dein Buch voller Erfolge, Ehrlichkeit und Liebe in dieses Bücheregal stellen zu können?

Du brauchst

1)    Mut zur Lücke – konzentriere dich auf eine Sache, die du tun willst. Wenn die fertig ist, kannst du ja immernoch die anderen Sachen alle machen.

2)    Ehrlichkeit – was ist da? Was kann dein Produkt oder deine Dienstleistung? Nur das kannst du vermarkten.

3)    Einen Plan. Ohne Konzept keine Effizienz. Gießkanne war gestern. Heute ist Laserstrahl. Punktgenau, um keine Energie zu verschwenden.

4)    Konsequenz. Es geht nicht gleich? Egal, mach weiter. Du bist frustriert, weil es nicht beim ersten Mal klappt? Egal, mach weiter. Du bist sauer, weil es Energie kostet? Na muss doch. Sonst kannst du ja nicht auf ein höheres Level kommen.

Probier das mal aus

Probier das mal aus und nimm den Gedanken über dein Buch des Lebens mit auf Reisen. Was würde über dich dort drin stehen?

Was magst du über dich lesen?

In meinem übrigens würde über abenteuerliche Pilgerreisen zu lesen sein. Über gute Tipps und viel, viel praktisches Wissen, das an die anderen Pilger ausgegeben wird. Es würde drin stehen, dass die Konzepte immer für die Davids unter den Menschen und Unternehmen sind.

Die Guten.

Die, die wirklich was wollen. Mit Herzblut und mit Leidenschaft. Und die immer einen Weg finden. Die vielen Menschen, die ich ein Stück begleiten durfte, die würden die Hauptrolle spielen. Ihre Geschichten, die ich mit erzählen darf als Marketingspezialist und Halbtagspilgerin.

Kraft finden

Ja, und wenn dann eines Tages junge Menschen mein Buch in diesem Bücherschrank finden und von den Geschichten lesen, die da drin stehen, und daraus Kraft und Ideen für ihre eigenen Unternehmen finden. Das wäre für mich das größte Geschenk. Was würde in deinem Buch stehen?

Interview mit Lisa-Marie Schöttler

Interview mit Lisa-Marie Schöttler

Lisa-Marie Schöttler ist es besonders wichtig, in ihrem Tempo und Rhythmus zu arbeiten. Der Wunsch nach selbstbestimmtem, nutzenstiftendem Arbeiten ist auch der Grund, dass sie, gemeinsam mit zwei Kollegen ihre eigene Firma, Norwin Consulting gegründet hat.

Viel Verbindendes

Uns verbindet also nicht nur das Unternehmertum sondern noch viel mehr. Ich freue mich sehr, dass sie heute bei mir hier auf dem Halbtagspilgerblog im Interview ist.

Jana Wieduwilt: Liebe Lisa, hol uns bitte kurz ab und in dein Leben hinein. Wo bist du gerade? Woran arbeitest du? Wie geht es dir?

Lisa-Marie Schöttler: Vielen Dank, liebe Jana, dass ich ein wenig von mir und Norwin erzählen darf. Gerade befinde ich mich in unserem Büro in der Leipziger Ringbebauung mit Blick auf die Innenstadt. In diesen Räumen mit ihrer rustikalen Einrichtung atmet man die 50er Jahre und gleichzeitig wächst Leipzig vor der Tür beinahe täglich.

Diesen Kontrast mag ich besonders.

Im Moment arbeite ich an einem Kommunikationstraining für einen Kunden aus der Region. Alle Trainings werden bei uns individuell für die Beteiligten entwickelt, deshalb gibt es noch einiges zu tun.

Jana Wieduwilt: Dein Thema ist die Strategieentwicklung für Unternehmen – vom Mitarbeiter aus gedacht. Das ist ungewöhnlich und zumindest aus traditioneller Unternehmerperspektive auch anstrengend. Ich bin ja auch Unternehmerin und darf mit dem besten Team der Welt zusammenarbeiten. Ich weiß um den Wert von Mitarbeitern. Aber ich provoziere mal ein bisschen: Warum sollten denn alle Unternehmen vom Mitarbeiter her gedacht sein? Ist das nicht – gefährlich für die Produktivität und für die Kostenstrukturen?

Lisa-Marie Schöttler: In diesem Fall frage ich gerne etwas provokant zurück: Welche Kosten produzieren gute Mitarbeiter*innen, die das Unternehmen verlassen? Es stimmt, zunächst einmal kostet die Umstellung meiner Strukturen und Prozesse und nicht zuletzt meiner Unternehmenskultur Zeit und Geld.

Kleine Maßnahmen, die wertschöpfend sind

Aber auch kleine Maßnahmen können schon sehr wertschöpfend sein – für das Unternehmen und das Team. Sinnvolle Feedbackschleifen zum Beispiel. Die kosten Arbeitszeit, bringen aber mehr Bindung zum Unternehmen, bessere Arbeitsergebnisse und eine größere Problemlösungskompetenz und -bereitschaft auf allen Seiten.

Gleiches gilt für die partizipative Strategieentwicklung. Wenn ich als Mitarbeiterin an der Ausarbeitung eines Ziels beteiligt bin, bestimmen kann, wie der Weg dahin aussieht, dann ist es für mich deutlich attraktiver, es auch zu erreichen. Und vor allem bringe ich Wissen und eine Perspektive ein, dass meine Kolleg*innen und vor allem auch die Führungskräfte so nicht haben.

Bestehende Mitarbeiter als Recruiter

Ein Beispiel: Ein Unternehmen sucht Mitarbeiter*innen und möchte sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Wer wäre besser geeignet, die richtigen Argumente für neue Kandidat*innen zu liefern, als die bestehende Mitarbeiterschaft? Und wer findet eher Fehler im Bewerbungsprozess als die Menschen, die ich kürzlich eingestellt habe? In diesem Kontext gilt es, die richtigen Fragen zu stellen. Und die Mitarbeiter*innen in neuen, wirksamen Methoden zu trainieren, um ihr Wissen konsequent nutzbar zu machen.

Jana Wieduwilt: Du kennst ja unser Modell des ortsunabhängigen und sehr selbstbestimmten Arbeitens bei meiner Firma Wieduwilt Kommunikation. Ich darf jeden Tag das machen, was ich am liebsten tue mit Mitarbeitern, die das Reisen und Ideenentwickeln so sehr lieben, wie ich. Was hältst du als Expertin für agiles Projektmanagement von der Idee des Halbtagspilgerns? Wäre das ein Modell, das für dich als Strategieexpertin Zukunft hat?

Lisa-Marie Schöttler: So wie du mir das Modell des Halbtagspilgerns geschildert hast, klingt es für mich nach Performance durch Balance – einem unserer Kernthemen. Das bedeutet: Ich lebe bewusst, mache neue Erfahrungen und bleibe täglich im Gleichgewicht. Dass man nur wenige Stunden am Tag wirklich konzentriert arbeiten kann, ist gemeinhin bekannt.

In vielen Branchen wäre das Halbtagspilgern daher für mich bereits ein Gegenwartsmodell, das umgesetzt werden sollte.

In Agenturen, Beratungen, insbesondere im kreativen Umfeld. Aber auch in anderen Bereichen hat es Potenzial, wenn wir uns anschauen, wie sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Jobsharing ist schon lange ein Thema und wird meines Erachtens auch weiter wachsen.

Selbstorganisation im agilen Arbeiten ist nicht nur eine Frage der Strukturen und Prozesse, sondern vor allem der Haltung.

Was verstehen wir unter Wertschöpfung? Leiste ich auch einen Beitrag, indem ich mich weiterbilde, meinen Horizont erweitere, etc.? Das wird langfristig nicht nur im Kleinen ein Thema für jedes Unternehmen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft sein. Agiles Arbeiten bedeutet, sich selbst zu organisieren, die Problemlösungskompetenz allein und im Team zu erhöhen und nicht zuletzt Ergebnisse zu reflektieren, um sich stetig zu verbessern.

Akkustand prüfen und Pausen selbstbestimmt machen

Dazu gehört auch, dass ich meine Pausen einhalte und meinen Akkustand selbstbestimmt im Blick behalte. Das geht mit deinem Ansatz quasi Hand in Hand.

Jana Wieduwilt: Verrate uns doch gerne: Wie sieht deine Routine aus, die dich jeden Tag Kraft schöpfen und in Balance bleiben lässt? Gehst du auch Pilgern, so wie ich? Oder machst du was ganz anderes?

Lisa-Marie Schöttler: Bewegung, ob in der Schwimmhalle, beim Wandern oder Yoga, ist für mich definitiv ein wichtiger Faktor, um zufrieden und körperlich wie geistig gesund zu bleiben.

Dankbarkeit

Außerdem verwende ich ein Dankbarkeitstagebuch, in dem ich täglich notiere, welche drei Dinge für mich besonders kostbar waren. Dankbarkeit macht glücklich und sorgt dafür, dass mir winzige Begebenheiten viel nachdrücklicher im Gedächtnis bleiben. Es mag kitschig klingen, aber wenn ich mich über ein gutes Gespräch in der Mittagspause von Herzen freuen kann, ist das in meinen Augen der Inbegriff von Glück.

Jana Wieduwilt: Welchen Tipp hast du für meine Halbtagspilger-Leser, wenn sie sich von den Aufgaben und dem Arbeitsalltag „erschlagen“ fühlen. Hast du ein Geheimrezept, das schnell und wirksam ist?

Lisa-Marie Schöttler: Täglich treffe ich dank Norwin auf unterschiedlichste Menschen.

Sie alle haben allerdings eines gemeinsam: Ruhe, Entpannung und Durchatmen verschieben sie gerne auf morgen, während Kundenprojekte und berufliche Ziele nur selten warten können.

Tipps vom Profi

Der vorhin erwähnte Akkustand ist eine Möglichkeit, um sich auf sich und seine Bedürfnisse zu fokussieren. Dazu stelle ich mir drei Fragen: Wie ist mein Akkustand jetzt gerade? Welchen Akkustand möchte ich gerne morgen um diese Uhrzeit haben? Was mache ich ganz konkret in den nächsten 24 Stunden für mich, um das zu erreichen? Die Maßnahmen können noch so klein sein, ich behandle sie wie jede andere Aufgabe in meinem (Arbeits-)Alltag und überprüfe am nächsten Tag, ob ich mich wirklich darum gekümmert habe. Auf diese Weise ist Selbstfürsorge plötzlich keine Nebensache mehr.

Foto: Sven Rohloff

Sieben knackige Tipps, wie du das Pilgern in deinen Tag einbaust.

Sieben knackige Tipps, wie du das Pilgern in deinen Tag einbaust

Wie es geht, halbtagspilgernd durchs (Geschäfts-)leben zu kommen

Wie Montag versprochen, gebe ich dir heute ein paar praktische Tipps, wie du selbst immer mehr zum Halbtagspilger werden kannst. Du hältst das alles für Quatsch?

Entweder Arbeit oder Vergnügen.

Nun, kann sein, dass es für dich heute noch so ist. Ich verstehe nur zu gut, was du meinst. Auch an mir sind Tage, Monate und Jahre vorbei gerast.

Und auf einmal war ich 39.

An die letzten vier Jahre konnte ich mich nur insoweit erinnern, als dass ich wusste, wo wir im Urlaub waren. HALLO? Urlaub haben wir zu jener Zeit etwa eine Woche gemacht, manchmal zwei Wochen im Jahr.

Und die restlichen 50 Wochen? Wo waren die?

Die waren aufgeteilt zwischen Arbeit, Unternehmensaufbau, Kinderkümmern, Hausarbeit und Ehrenamt. Ich kam da nicht vor. Also ich, Jana Wieduwilt.

Ich kam da nicht vor.

Für mich war keine Zeit im Terminkalender. Und ich konnte mir, so wie du jetzt auch, gar nicht vorstellen, wie das zu ändern wäre. Als erstes bitte ich dich:

Ändere deinen Blickwinkel!

Du bist im Moment getrieben von äußeren Einflüssen und Anforderungen. Ich weiß, du musst Geld verdienen, das Haus bezahlen und sehen, dass der Kühlschrank voll wird. Ich weiß. Und trotzdem frag ich dich jetzt mal was:

  1. Bekommst du das Geld für deine Leistung, die sie wert ist? Wenn ja, prima. Dann hast du genug, um dir Helfer zu suchen und sie anständig zu bezahlen. Für deine Hausarbeit, als Babysitter oder auch, um deinen Bürokram in Ordnung zu halten. Du bist unentbehrlich. Natürlich! Aber du kannst Wissen vermitteln und du wirst Menschen finden, die dir helfen können. Die Zeit, die sie dir schenken, ist deine!!
  2. Du bekommst nicht genug Geld? Dann erhöhe die Preise. Nein, ich bin kein Traumtänzer. Nein. Du wirst nur die falschen Kunden verlieren. Deine Kunden, die passen wie Ar…. auf Eimer, die wirst du behalten. Überlege dir, was du besonders gut kannst und welchen Mehrwert du deinen Kunden bietest. Und dann mach Angebote, die den Wert deiner Leistung widerspiegeln. Dann brauchst du weniger Aufträge abzuwickeln und hast auch wieder mehr Zeit.
  3. Kannst du beides gerade nicht ändern? Nun, dann überleg mal, was du so den ganzen Tag mit deiner Zeit machst. Zeichne dir mal auf, was du so pro Tag machst. Mach dir eine Stundenliste oder trag dir jede Tätigkeit, auch Essen, Schlafen, Social Media und Handy-Daddeln in deinen Kalender ein. Mach das mal ne Woche. Und ich bin mir sicher, du findest Dinge, die du weg lassen und stattdessen eine (kleine) Pilgerrunde einplanen kannst.
  4. Du hast alles mega-effektiv geregelt? Jede Minute verplant? Hmm. Bist du viel im Auto unterwegs zu deinen Terminen? Dann parke eine oder zwei Querstraßen weit von deinem Ziel weg und lauf den Rest. Oder sei 15-20 Minuten vor dem Termin da und check kurz die Location aus. Oder steh 15 Minuten eher auf und atme – in deinem Garten, am Fenster oder auf dem Balkon. Vielleicht kannst du dir da noch deine Lieblingsblumen hinstellen – das ist ja fast wie Wald.
  5. Du hast keine Geschäftstermine sondern gehst von 9 to 5 ins Büro? Nun, ich bin mir sicher, du hast eine Mittagspause. Nutze sie. Und geh eine Runde um den Block. Deine Kollegen werden dich komisch angucken, weil du das die letzten 20 Jahre nicht gemacht hast? Nun: Dann hast du ja einen Grund, es jetzt zu tun. Wenn du magst, verwende meinen Lieblingsspruch: “Öfter mal was Neues!”
  6. Du bist als Mutti zu Hause und die lieben Kleinen lassen dir kaum Luft zum Atmen? Abends fällst du todmüde ins Bett? Dann geh MIT deinen Kleinen pilgern. Mach de kleinen Spaziergang für deine Mini-Monster zum Abenteuer. Sammelt Kienäppel (brandenburgisch für Kiefernzapfen) oder beobachtet das Mutschekiebchen (Marienkäfer). Gerade Kinder kannst du megaschnell mit solchen Kleinigkeiten ablenken und dann macht ihr die Pilgertour eben gemeinsam. Vielleicht kann ja dein Mann/deine Frau auf mal ein paar Minuten mit den lieben Kleinen….?
  7. Mach dir das Halbtagspilgern nicht zum Stress. Wenn es jetzt gerade wirklich nicht geht, dann ist es auch ok. Dann nimm dich ab und an ein Wochenende ganz raus. Einfach mal raus. Abschalten. Das kannst du alleine machen – oder noch mal mein Halbtagspilger-Retreat checken, das vom 11.-13. Oktober stattfindet. Ankommen. Runterkommen. Du selbst sein. Neu ausrichten. Nun, lies selbst. Ich freu mich auf dich!

Wer bist du?

Wer bist du?

Wie Halbtagspilgern als Methode hilft, konsequent ich selbst zu sein

Es ist heiß diese Tage in Deutschland und da lohnt es, früh aufzustehen, um Stille und Kühle des Tages zu genießen. An so einem frühen Morgen bin ich kürzlich mit einem Geschäftspartner pilgern gewesen. Die Sonne brachte den See zum Dampfen.

Ich weiß nicht mehr wer ich bin

Und während wir so liefen und über dies und das plauderten, kam plötzlich: Jana, ich weiß manchmal gar nicht, wer ich bin. Immer bin ich für andere da. Ich baue mein Unternehmen auf, kümmere mich um Familie und Mitarbeiter und dann, wenn mich jemand fragt, was ich mache, fange ich an herumzustammeln, wie ein Schuljunge.

Eigen- und Fremdwahrnehmung

Das war mir so nicht aufgefallen, für mich war und ist er immer sehr klar und straight auf den Punkt gekommen. In seiner Sichtweise stammelte er. Diesen Eindruck hatte er von sich selbst, aber alle anderen dachten das keineswegs. Das Dilemma der Eigen- und Fremdwahrnehmung hatten wir schnell geklärt.

Der Kern der Frage

Der See dampfte immer noch und der Weg wurde waldreich. Die Kiefern dufteten. Der Kern der Frage war aber doch noch ein anderer. Wer bin ich? Ist doch einfach, wirst du jetzt sagen: Du bist der Vater von Paule, der Sohn von Bernd und der Bruder von Detleff. Oder du sagst: Ich bin die Chefin von Firma XYZ GmbH. Oder du sagst, ich bin Olympiasiegerin in der XY Sportart. 

Das bist nicht du!

Merkst du was? Das bist nicht du! Das sind Tätigkeiten, die du ausübst oder deine Position in Beziehung auf andere beschreiben. Aber wer bist DU?

Ich bin Jana Wieduwilt. Punkt.

Seitdem ich das erkannt habe, ist mein Leben leicht und alles fließt. Ich bin Jana Wieduwilt. Mich gibt es nur einmal auf der Welt. Das reicht als Alleinstellungsmerkmal. Ich kann dazu natürlich noch sagen, dass ich Unternehmerin bin, Halbtagspilgerin. Aber im Grunde setze ich mich auch da wieder meiner “Berufsbezeichnung” aus. 

Es reicht, du selbst zu sein

Halbtagspilgern ist nun tatsächlich meine Methode, die mir hilft, konsequent ich selbst zu sein. Wisst ihr, was passiert ist, seit ich ich selbst bin? So wahnsinnig viel, dass mich viele Leute fragen, wie ich das gerade alles mache. Nun, ich nehme meine Energie und natürlich mein wunderbares Team zur Hilfe. 

Kraft, die bei mir bleibt

All die Kraft, die ich aufwenden musste, um eine Show zu spielen, die nicht meine war, um zu überlegen, was ich wann mache, damit ich im Außen “gefalle”, Menschen auf mich aufmerksam mache und so weiter, die brauche ich nicht mehr. Ich kann diese Energie gewinnbringend einsetzen, dafür einsetzen, anderen Menschen zu helfen, authentisch zu sein und sich gut zu verkaufen.

Marketing zum DurchdieDeckegehen

Das Gleiche mache ich für Regionen, touristische Wege und Städte. Natürlich ist das Leidenschaft, halbtags zu pilgern. Natürlich ist es meine Leidenschaft, strategische Marketingkonzepte zu entwickeln, Ideen zu finden, wie meine Kunden selbstbewusst so richtig durch die Decke gehen. 

Einfach sein.

Warum kostet mich das keine Kraft, ich selbst zu sein? Weil es einfach ist. Du bist ja du. Immer. Oder hat es dich als Kind Kraft gekostet, da zu sein? Hat es dich Kraft gekostet, zu  Hause zu sein und in deiner Spielecke dein Ding zu machen, wenn dich gerade keiner beobachtet? Nein! Weil du ungeschminkt, unverkleidet oder auch einfach so du selbst sein konntest.

Echte Momente vs. Rollen des Lebens

Auch in deiner Kindheit gab es diese echten Momente. Und heute? Heute bist du immer in Rollen drin, so bald du irgendwas machst. Du bist Chef, Ehemann/-frau, Mutter, Vater, Vereinsmitglied. Da hast du einen Eindruck geschaffen: Stark, perfekt gekleidet, immerwissend, nachgiebig oder was auch immer.

Und nun?

Sollst du das nicht mehr sein und den alten Kinder-Punk aus dir raus holen? Nö. Erst mal nicht. Aber du kannst du selbst sein, wenn du pilgerst. Alleine oder in der Gruppe. Draußen mit dir und der Natur.

Dem Baum, den du da gerade betrachtest, dem ist es egal, welche Markensachen du trägst.

Ob du heute besonders gut ausschaust und ob du deine Aufgaben alle erledigt hast, das ist dem Holz herzlich egal. Da kannst du üben, du selbst zu sein. Ich hab das so gemacht und es fühlt sich für mich so wahnsinnig gut an. So richtig gut.

Ab und an und Schritt für Schritt du selbst

Nachher, wenn du zurück bist, vom Pilgern, dann schau mal, ob du heute vielleicht ab und an ein klein bisschen mehr du selbst sein kannst. Du weißt nicht so richtig, wer das ist, du selbst? Finde dich wieder.

Nimm dir Zeit

Der erste Schritt ist Zeit, die du dir selbst gibst. Zeit für dich! Und wenn es nur 10 Minuten sind. Oder 20 Minuten pro Tag. DEINE Zeit. In der du machst, was dir gerade in den Sinn kommt. Schlafen?

Ok. Tu das!

Laufen? Na los. Malen? Wahnsinn. Ja. Du hast deine Pinsel und Farben auf dem Dachboden? Egal, nimm den Kugelschreiber. Schreiben? Ja, und dann bitte per Hand in dein Tagebuch. 

Einfach so

Ich freue mich sehr auf dein Feedback. Mein Geschäftspartner übrigens, mit dem ich pilgern war, er hat gleich Rad rausgeholt und ist gleich noch ne Runde radeln gewesen. Einfach so.

Es geht nicht früh genug

Es geht nicht früh genug

Madlen Haß ist einer der ambitioniertesten Menschen, den ich kenne. So viel Herzblut, Engagement und Umsicht habe ich selten, wirklich selten erlebt.

Der Vision gefolgt

Madlen ist ihrer Vision gefolgt und hat eine Schule errichtet, mit einem eigenständigen Konzept, das sowohl die Individualität wie auch die fächerübergreifende Ausbildung von Schülern in den Mittelpunkt stellt. Ihre Schule ist die Georg Heinsius von Mayenburg-Grundschule in Senftenberg-Brieske unter dem Dach der Schlausitz. Das ist ein Ort, an dem Schüler vom ersten Tag an selbstbestimmt, selbstbewusst und in ihrem Tempo allumfassend lernen können.

 

Jana Wieduwilt:

Liebe Madlen Haß, danke, dass ich dich in meinem Blog Halbtagspilgern.de interviewen darf. Schließlich bist du nicht ganz unschuldig daran, dass ich überhaupt pilgern war. Denn du hast mir – damals beim Essen in einem Restaurant bei unserem „Mädels-Abend“ einen Schubs gegeben und mir gesagt, dass ich endlich Pilgern gehen soll.

Das war genau der richtige Impuls zur richtigen Zeit. Vielen Dank.

Ich habe auf meinem Weg Achtsamkeit und Selbsterkenntnis viel ausprobiert und bin viele Umwege gegangen, die ich nicht hätte gehen müssen. Wenn ich schon früh gelernt hätte, welche Methoden und Werkzeuge es gibt, um mich selbst im Gleichgewicht von An- und Entspannung zu halten, wären sie mir erspart geblieben. Was genau ist denn deine Intention, Achtsamkeitstraining für deine Schüler anzubieten?

Madlen Haß:

Kinder haben eine offene, neugierige Grundhaltung. In ihrem turbulenten Alltag ist ein bewusster, achtsamer Umgang mit sich selbst und anderen die Basis fürs Glücklichsein.

Emotionale Intelligenz als Basis für das Lebensglück

Diese sogenannte emotionale Intelligenz wird zukünftig immer stärker eine Rolle spielen. Mit unseren Übungen sollen die Kinder einen Materialkoffer erhalten, um mit Hektik, Stress, Leistungsdruck und dem immer schneller werdenden Lebenstempo umzugehen und somit Sorge für ihre seelische Gesundheit zu tragen.

Mentaltraining für Gehirnleistung

Die Integration von Mentaltraining in unseren Schulalltag soll dazu beitragen, die Kreativität, das Selbstvertrauen und die Zufriedenheit von unseren Schülern zu steigern. Zudem werden Konzentrationsstörungen oder Lernstörungssymptome korrigiert und stattdessen die Gehirnleistung angeregt.

Jana Wieduwilt:

Und wie geht das genau? Welche Fächer beinhalten Achtsamkeit und wie setzt du sie um?

Madlen Haß:

Über Konzentrationsübungen, Entspannungsgeschichten, Fantasiereisen, einfache Atemübungen oder Entspannungsübungen für die Augen nach z.B. einer Lernwerkstatt am Laptop, die in alle Fächer mit eingebunden werden.

Schulfach Lebensart

Zusätzlich gibt es noch das von uns selbstentwickelte Unterrichtsfach Lebensart. Das Lernziel hier heißt „Kinder stark machen“, durch persönliche Zufriedenheit, Selbstsicherheit, Selbstverantwortung und soziale Verantwortung.

Lerninhalte sind vielfältig

Lerninhalte reichen von Körper- und Bewegungserfahrungen über Konzentrations- und Kommunikationsübungen mit Streitschlichtungsprogramm bis zur Selbstfindung. Mit dem Fach wollen wir zudem der Tatsache Rechnung tragen, dass auch Familien als soziale Netzwerke nicht mehr durchgehend in der Lage sind, grundlegende Normen und Verhaltensweisen sowie Konventionen als Grundlage für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu vermitteln.

Erlebnisorientierte Projekte

Das Fach vermittelt unterm Strich Lebensfreude, Lebenskompetenz und fördert die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. Der Unterricht ist größtenteils in erlebnisorientierten Projekten gestaltet und fußt auf dem Prinzip der Selbsterfahrung.

Jana Wieduwilt:

Du hast ja dieses besondere Schulkonzept, das ich so sehr bewundere. Bei dir wäre ich richtig gerne zur Schule gegangen. Was genau macht den euer Konzept, das ihr unter dem Dach der Schlausitz anbietet, aus deiner Sicht so besonders, gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel?

Madlen Haß:

Ich habe mal gelesen: „Wir müssen aufhören, die Kinder wie Fässer zu betrachten, die wir mit Wissen füllen. Wir müssen ihnen die Fackel der Erkenntnis zünden, damit sie sich in einem Leben vollen Anforderungen zurecht finden.“

Bei uns ist es gerade das individuelle Lernen und Leben in der Schule.

Vom Karate,- Tanz-Theater-, Computerunterricht bis zu den klassischen Fächern gestalten wir einen modernen Unterricht in dem der Schüler im Vordergrund steht. Die Kinder erlernen selbständiges forschend und entdeckendes Lernen über Tages-, Wochen,- oder Epochenpläne.

Projekte und Lernwerkstätten

Viele Projekte oder Lernwerkstätten unterstützen das eigenständige Denken und das praxisnahe Arbeiten in der Verknüpfung mit den theoretischen Kenntnissen. Aber auch mit Teamarbeit, dem Umgang mit modernen Medien und natürlich mit Methoden des Präsentierens breiten wir die Schüler auf ein unternehmerisch denkendes und handelndes Leben vor mit Freude zum lebenslangen Lernen.

Jana Wieduwilt:

Madlen, ich kenne dich als unerschütterlich positiven Menschen. Wie entspannst du selbst? Gehst du pilgern? Was tust du, neben deinen zwei Firmen, die du managst, neben Kind, Mann und Familie, um in deiner Balance zu bleiben?

Madlen Haß:

Viele Dinge entspannen mich: z.B. Lesen, gekonnt nichts tun und den Gedanken freien Lauf lassen, ein gutes Glas Rotwein, Treffen und Gespräche mit Freunden oder Familie , Wellness, Reisen und die Welt anschauen.

Bewegung im Alltag

Zweimal die Woche versuche ich mit meinem Sohn ins Gesundheitsstudio zu gehen. Ich habe es gleich im Kalender festgehalten, damit meine Sekretärin mir nicht einen Termin reinlegt. Regelmäßige Bewegung fördert auch den Tiefschlaf. 😉 Ich versuche auch die regelmäßige Bewegung in den Alltag mit einzubauen, das fängt bei morgendlichen Übungen beim Zähneputzen an und geht bei abwechselnd stehenden und sitzenden Arbeiten weiter.

Neue Gewohnheitsschleifen einschleifen

Wichtig ist, dass die Gewohnheitsschleife unterbrochen ist und eine neue Routine entstanden ist (Aus der Hirnforschung wissen wir, je häufiger eine neue Tätigkeit ausgeübt wird, desto selbstverständlicher für unser Gehirn- man spricht von ungefähr 20 Tagen, bis es zur Gewohnheit wird)

Auch die Aktivitäten bei Tageslicht tun mir gut, deshalb essen wir unser Frühstück und auch das Abendbrot möglichst immer mit meinem Sohnemann auf der Terrasse.

Viel Wasser und Ingwer

Für meine Balance und Gesundheit trinke ich viel Wasser, das gute Zellverfügbare 😉 morgens mit einem Spritzer Zitrone, sonst pur. Auf meinem Schreibtisch steht immer eine gefüllte Karaffe – so diszipliniere ich mich. Abends vor dem Zubettgehen nehme ich immer eine kartoffelgroße Menge geriebenen Ingwer gemeinsam mit einer warmen Tasse Milch zu mir.

Bessere Planung

Zudem habe ich gelernt meinen Alltag besser zu planen und schaffe so meine persönliche Ausgeglichenheit-denn durch meine tägliche To do Liste habe ich die Sicherheit nichts zu vergessen und strukturiert zu arbeiten.

Jana Wieduwilt:

Welche Tipps hast du für die Leser meines Halbtagspilgern-Blogs, die vielleicht überlegen, mehr in die Eigenständigkeit zu gehen, Unternehmer zu werden? Was sollten sie unbedingt beachten?

Madlen Haß:

Sie sollten an erster Stelle überlegen, was ihnen wichtig ist. Der Psychologe Nossrat Peseschkian benannte 4 Bereiche die im Einklang seien müssen, damit man ausgeglichen ist.

1. Arbeit und Beruf

2. Sinn und Kultur

3. Körper und Gesundheit

5. Familie und Beziehung

Wissen, welche Ziele

Das Wissen, welche Ziele und Wünsche man in den unterschiedlichen Lebensbereichen hat ist eine Voraussetzung (Was ist mir wichtig?, Wann ist für mich das Leben erfüllt?, Was muss ich tun, um auch morgen noch ein glückliches Leben zu führen?)

Das Tolle an der Selbständigkeit ist, dass man eigene Entscheidungen treffen kann, selbstbestimmt arbeiten kann. Man ist unabhängig und so Familie, Kinder gut mit unter einen Hut bekommt. Deshalb entstand bei mir als späte Mutter dann auch die Vision von einem modernen eigenen Kindergarten und einer Schule.

Meine Motivation als Selbständiger ist eine andere: Kein notwendiges Übel, sondern ich habe mir diesen Job selbst gewählt – das befriedigt und führt in meinen Augen zu höherer Motivation.

Neben der zeitlichen Flexibilität, die Unternehmerdasein mit sich bringt, ist natürlich auch noch die finanzielle Unabhängigkeit ein Argument. Man sorgt selbst, dass das Unternehmen bestehen bleibt und somit für seinen Arbeitsplatz.

Wichtig ist es auch sich immer wieder neu zu hinterfragen – seine Interessen, Ziele, auch mit dem Blick auf Krisensituationen.

Ich erkläre meinem Sohn immer, das Leben und auch die Selbständigkeit ist wie eine Achterbahn nach jedem „angstvollem“ Tief kommt immer wieder ein „juchzendes“ Hoch.

Jana Wieduwilt:

Wohin geht dein nächster Pilgertrip? Magst du das verraten?

Madlen Haß:

Wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel. Wer pilgert unternimmt eine Reise zu einem besonderen Ort an dem man den Alltag vergessen und neue Impulse sammeln kann.

Ich möchte noch viele dieser Orte sehen.

Dieses Mal geht es nach Ostafrika. Mein Sohn möchte die Big 5 leibhaftig, in ihrer natürlichen Umgebung erleben und mein Mann freut sich einmal gechillt den Kilemanjaro von der anderen Seite zu bestaunen, denn er hat ihn schon vor Jahren selbst bestiegen. 😉

Ein Tag auf Bali und was du damit anfangen kannst

Ein Tag auf Bali und was du damit anfangen kannst

Die Menschen auf Bali

Es ist kurz vor 6, da erwacht das Leben auf Bali. Es ist tropisch, die Tage und Nächte sind nahezu gleich lang, und abends kurz vor 7 geht die Sonne unter. Jeden Tag. Daher gilt es, die Lichtstunden des Tages möglichst effektiv zu nutzen, also sind hier alle recht früh auf den Beinen.

Sch-sch-sch…

In den Hotels und zahllosen Homestays, die ich als Pensionen bezeichnen würde, beginnen die Arbeiten. Frühstück machen für die Gäste und vor allem fegen. Das Sch-Sch-Sch-Sch der Palmbesen gehört zu einem Morgen auf Bali einfach dazu. Dazu gehört auch der Duft der Räucherstäbchen, die ebenfalls jeden Morgen – egal wo auf der Insel reichlich an den Opferstellen, auf der Straße, der Schwelle, auf Treppensimsen und Fensterbänken reichlich verteilt werden.

Lärm is immer

Es gehört auch das Verkehrsgeräusch von hunderten und tausenden Mopeds dazu, die von hier nach da querbunt durch das Land fahren. Und zu einem Morgen auf Bali gehört auch der Sonnenaufgang, die Farben über der Stadt. Der Moment, in dem Schwarz zu Farbe wird.

Das ist auch der Moment, in dem die Steinsägen anfangen, Fliesen oder Steine oder was immer zu mit dem kreischenden Quietschkreisch.. zurecht zu schneiden.

Also stell dir vor, du sitzt auf Bali und es ist laut!

Das geht so bis mittags. Früh ist es übrigens recht kühl. Die Menschen sind auf den Feldern schon früh unterwegs, die unzähligen Reisfelder verlangen viel Aufmerksamkeit. Auch Blumenfelder, Bohnen, Paprika und Chilli werden auf der grünen Insel angebaut. Die Landwirtschaft dominiert. Achja, und lecker Kakao. So lecker!

Wir sind mit dem Moped unterwegs und kehren bei Burkit Artha ein. Er betreibt ein kleines Restaurant und zwei Bungalows mitten im Reisfeld, die er an Touristen vermietet. Als wir eintreffen, sind wir die einzigen Gäste. Und es sieht so aus, als würden wir ihn überraschen.

Die Ruhe selbst

Doch einen echten Balinesen bringen nicht mal zwei Gäste um die Mittagszeit aus der Ruhe. Schnell ist das Telefon gezückt und Verstärkung für die Küche organisiert. Als erstes treffen Sohn und Töchterlein ein. Sohnemann ist höchstens zehn und meistert das Fahren mit dem schweren Motorroller souverän. Seine Schwester, die vielleicht 4 oder 5 Jahre alt ist, schmiegt sich an das Motorrad und scheint damit verwachsen zu sein.

Der Junge hat irgendwelche Zutaten im Gepäck, die wir wahrscheinlich gleich auf den Teller bekommen. Ich freue mich schon. In der Küche rumort es.

Was für ein Aufwand für zwei Gäste!

Aber der Gastgeber bleibt entspannt und zeigt uns seine Gästebücher, die voll sind mit Lobeshymnen, liebevollen Zeichnungen und persönlichen Widmungen seiner Gäste aus aller Welt. Mit diesen Gästebüchern kann man sich super die Zeit vertreiben. Dann kommt das Essen und wir kommen ins Gespräch.

Unser Wirt berichtet, dass heute im Dorf eine Beerdigungszeremonie stattfindet. Das sollten wir uns ansehen.

Zaungast bei einer Beerdigung?

Ich frage vorsichtshalber noch mal nach. “Ja, natürlich. Es stört nicht. Da sind immer viele Zuschauer”, bekräftigt unser Gastgeber bevor er uns sanft aus dem Laden schiebt. Wir sollten jetzt los, um der Beerdigung noch beiwohnen zu können. Und dann hören wir es schon.

Den Gleichklang der Trommeln, den Rhythmus, der fast schon wie ein Mantra ins Gehirn eingeht. Die Männer tragen einen leeren Stuhl auf einem Bambusgestell. Doch sie bewegen sich rhythmisch, scheinen mit etwas Unsichtbarem zu kämpfen. Werden wellenförmig von einer nicht sichtbaren Kraft hin und her geworfen, während festlich gekleidete Männer und Frauen johlend und lachend zusehen.

Denn es ist Kremation.

Die irdischen Überreste der Verstorbenen, hier offenbar aus drei Familien im Dorf, werden feierlich verbrannt. Erst, wenn diese Kremation vollzogen ist, kann die Seele des Toten die Erde verlassen und den Himmel erreichen, um wiedergeboren zu werden, so der Hinduistische Glaube auf Bali. Der “Kampf” dient dazu, die Geister zu verwirren, damit diese die Seele frei ziehen lassen. Dann werden aufwändige Opfergaben zu den Verbrennungsplätzen gebracht. Unzählige Gestecke, Blumen, Speisen und vieles andere mehr werden dem Verstorbenen mit auf seinen Weg gegeben. Besser gesagt, den Geistern, damit diese milde gestimmt sind.

Von den Flammen gefressen

Nach langem Warten dann beginnen die Verbrennungen. Diese sind für die Einheimischen eher unemotional, man schaut zu, wie die Gestelle mit den Gebeinen der Toten und den Opfergaben von den Flammen gefressen werden. Dazu wird Wasser verteilt – und die Trommeln hören auf zu schlagen. Ein für mich sehr ergreifender Moment. Das Feuer ist eine enorme Kraft, die mir hier an diesem fremden Ort irgendwie emotional zusetzt. Was auch immer es ist, ich bin recht ergriffen und dankbar, dass ich so etwas erleben darf.

Es ist spät, als wir das Dorf verlassen.

Wir fahren vorbei an auf der Straße trocknendem Reis und so langsam beginnt die Dämmerung. Es wird frisch auf dem Moped. Wenn es dämmert, ist es 20 Minuten später dunkel. Komplett dunkel. Die Straßen sind noch immer vom Verkehr überflutet. Die abendlichen Opfergaben werden zumeist von Frauen dargebracht, die mit großen flachen Tabletts aus geflochtenen Palmblättern über die Straßen schreiten.

Nun gehen die Menschen nach Hause.

Wir sind im Homestay zurück und können noch ein wenig arbeiten, in Deutschland ist es ja erst Mittag und ich kann mein Tagebuch schreiben. Mein Impuls heute für dich: Schreib doch mal wieder in dein Tagebuch, wofür du an einem normalen Tag dankbar bist. Was ist es genau? Was hat dich besonders beeindruckt? Besonders berührt?