Meine afrikanischen Mädels

Meine afrikanischen Mädels

Warum bin ich eigentlich hier in Afrika? Ich kann dir nicht sagen, wie es geschah, dass ich die Freundschaftsanfrage von Prosper auf Social Media annahm. Und dann erzählte er was von seinem, von diesem Projekt. Er erzählte von einem Gebäude das er baute und davon, dass die Mädchen ein Refugium bräuchten – und Motivation, warum sie lernen sollten. Und irgendwas in mir sagte: Na, hör dir das mal an. Und das tat ich. Wir machten eine Video Konferenz. Ich sah viele Mädchen, Prosper und verstand nur so viel. Bittere Armut trifft weißen Reichtum. Und das hier ist ein winziger Tropfen auf verdammt heiße Steine in Afrika. Aber oder besser, und genau deswegen. Jeder Cent, den wir spenden, der kommt hier direkt an. Bei den Mädels. 

Wir haben verschiedene Schicksale hier.

Nehmen wir mal Sabine. Sie hat ihre Eltern verloren oder ist von ihnen verlassen worden, das weiß man nicht so genau. Sie lebt bei Prosper auf dem Hof – die nicht gerade reichlich begüterte Familie “zieht” das Mädchen so mit durch. Sabine ist hochintelligent – wie übrigens ganz viele der Mädels hier. Sabine muss noch einige Jahre zur Schule gehen, um ihr Abi zu machen. Und braucht dafür ungefähr 30 Euro im Monat, um Essen, Schulsachen und so weiter kaufen zu können und das Schulgeld zu bezahlen. Zum Hintergrund musst du wissen, dass es hier keine Schulpflicht für Mädchen gibt. Sie können zur Schule, müssen aber nicht. Jungs hingegen schon. Und Jungs wird schon eher eine Ausbildung ermöglicht. Sobald in den Familien der Mädchen Not am Mann ist, ein Elternteil krank wird oder sonst die wirtschaftliche Not noch drückender wird als sonst, sind es die Mädchen, die als erstes von der Schule müssen, und dann auf dem Feld oder im Verkauf mit für den Familienunterhalt sorgen. Viele Männer haben die Freude am Trinken entdeckt – und tun dementsprechend gar nichts. Die Frauen, oftmals sind es mehrere pro Mann, tragen die gesamte Last allein. Ohne Bildung – ja so ist das, sehen die Mädchen als einzige Chance, früh zu heiraten – und so früh viele Kinder zu bekommen – und dann oft ein ähnliches Schicksal zu haben wie ihre Mütter.
Aber da gibt es eine neue Generation. Eine, die mit (wenn auch uralten) Handys und Internet (wenn auch schlechtem) groß geworden ist. Eine Generation, die in den daily soaps sieht, wie das Glitzerleben in Amerika oder Europa aussieht. Eine Generation, die googlen kann und die nicht mehr so leben will, wie ihre Mütter. Sie sehen, dass sie ihre Potenziale nutzen können. Sie sehen, dass sie Chancen haben. Und so eine ist Sabine.

Sabine sucht einen Paten, eine Patin, die bereit ist, sie monatlich mit 30-40 Euro zu unterstützen und dem Mädchen auch sonst bei wichtigen Anlässen zur Seite zu stehen. Sabine habe ich kennen gelernt. Sie ist hochintelligent, ich sagte es schon. Dabei sind die Mädels so fröhlich und zugewandt.

Dann haben wir noch viele Mädchen mehr. Zum Beispiel:

Joanna. Sie versucht Deutsch zu sprechen und teilte mir heute früh mit, dass sie einen Computer braucht, um mit uns in Kontakt zu bleiben. Leute, hat jemand von euch einen Laptop mit Kamera und Mikro, der einigermaßen intakt ist ?  Wir möchten im Fifame Zentrum einen Laptop hinstellen, so dass die Mädels sich mit der modernen Technologie auseinandersetzen und vor allem den Wert moderner Kommunikation nutzen können. Sie haben eine Chance verdient. Also, wenn du einen Laptop übrig hast. Sag mir Bescheid.

Oder auch Edwige. Auch sie hat keine Eltern mehr und lebt auf dem Hof von Prosper. Gemeinsam mit Sabine gehen sie der Familie (in der sie sich einen winzigen Raum mit der Großmutter und einem anderen angenommenen Jungen teilen) zur Hand bei den täglichen Verrichtungen. Es sind kräftige, fröhliche Mädels. Edwige hat noch zwei Jahre bis zum Abi und in der Zeit, die wir hier verbracht haben, hat sie ein ganzes Schulheft vollgekritzelt mit deutschen Sätzen. Sie will Ärztin werden. Viel zu viele Familien hier auf dem Land haben noch nie ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen können. Sie braucht 30 Euro im Monat + Schulgeld. Und sucht eine Patin, einen Paten. 

Es geht mir nicht darum, hier Luxus zu finanzieren. Ich habe den Mädchen immer wieder gesagt, dass sie selbst tun müssen. Dass sie hier vor Ort im Land gebraucht werden – sicher, nachdem sie ihre Nase in die Welt gesteckt haben. Ich lasse sie mir ihre Welt zeigen (in der wir Europäer mehr als hilflos sind). Sie können auf natürliche Weise das Urwissen der afrikanischen Welt mit den guten Seiten der so genannten “neuen” Welt Europas verbinden. Wir können das nicht. Wir können nur helfen.

Vielleicht wisst ihr es nicht, aber von jedem Neukunden, den ich gewinne, fließt ein Teil hier nach Benin in genau dieses Projekt. Wir haben den Stromanschluss bezahlt, drei Patenschaften übernommen und nun, so einiges mehr, was so anlag.

Oder nimm Genevieve. Sie ist 17 und Lehrling als Schneiderin. Die Lehrzeit dauert drei Jahre, in der sie jeden Tag arbeiten geht. Genevieve geht 18 Kilometer einfach (!) am Tag zu Fuß. Seit ein paar Monaten hat sie ein Fahrrad, das jetzt erstmals so richtig durchgetuned wurde und endlich funktioniert. Sie wohnt ganz alleine in einem sehr bescheidenen Haus eines Bekannten, ihr eigentliches Lehmhaus wurde bei einem zu starken Regenguss weg geschwemmt und ist nicht mehr bewohnbar. Genevieve träumt davon, ihre eigene Schneiderwerkstatt zu eröffnen. Sie braucht ungefähr 35 Euro im Monat für Essen, Kleidung und neue Schuhe. Und sie ist, wie die anderen auch, ein absolutes Herzchen.

Oder nimm Oke Parfaite, sie möchte Journalistin werden.
Und so könnte ich jede einzelne dieser wundervollen künftigen Kraftfrauen Afrikas vorstellen und unter die Lupe nehmen. Sie wissen, was sie wollen. Und sie wissen, dass es möglich ist.

Was macht sie so sicher? Das Engagement Prospers, der unermüdlich die Mädels ermahnt, zusammen holt und an ihren Traum erinnert. Dein Engagement, wenn du schon gespendet hast.
Deine Unterstützung.

Zusammengefasst, was brauchen wir:

  • einfache deutsche Kinderbücher mit vielen schönen bunten Bildern und wenig (einfachem) Text
  • Deutsch-Französisch-Lernkurse
  • Deutsch Französisch Wörterbücher (So am besten so Kinderlernkurse mit den einfachsten Dingen)
  • einen (oder mehrere) Laptops mit Kamera und Mikro (funktionstüchtig oder einfach zu reparieren) 
  • Seife (ganz stinknormale Seife, kein Duschgel). Seife ist teuer und die Mädels freuen sich drüber
  • Geld. So ist es einfach. 

Eine kleine Zusammenstellung der Preise hier:

  • Bananen 500 g: 2 Euro
  • Eine Flasche Erdnüsse (ca. 200 g): 2,50 Euro
  • Abendessen: 3,80 Euro
  • Wasser, 1 l: 1 Euro
  • Ein Kleid: 12 Euro 
  • Schuhe (Badelatschen): 5 Euro
  • Trockenmilch, 500 g: 3,60 Euro
  • Internet: 1 Gb Datenvolumen: 2 Euro.. Im Monat brauchst du mindestens 50 Euro um minimalversorgt zu sein.

Wie funktioniert es? Schreib mir eine Nachricht und ich sende dir alle notwendigen Fakten.
Danke für das Lesen.

Die Steineklopfer am Dach Afrikas

Die Steineklopfer am Dach Afrikas

Stein. Das ist, zumindest in der Gegend Benins, wo ich gerade bin, eher selten. Meist dominiert feiner roter Sand. Der Sand ist überall. In jeder Ritze. Doch ein paar Fahrtstunden weiter Richtung Norden hat der Afrika-Gott gut abgerundete geschliffene Hügel hingestellt, die aus Fels bestehen. Dieses Fest der Natur ist nicht nur sehr hübsch anzusehen, es ist auch Einkommensquelle für hunderte von Menschen. Warum?

Nun, auch in Benin braucht es Straßen, die ordentlich gegründet werden müssen. Dafür braucht man Schotter. Was bei uns in Europa einen Anruf/Mail und dann einen LKW mit ordentlich gebrochenem Untergrundmaterial kostet, das läuft in Afrika anders. Aus dem Wunderberg werden mit Feuer und Muskelkraft gerade noch tragbare Brocken abgerungen. Diese werden dann den Frauen und Kindern auf den Hof geschüttet, die mit einem einfachen Hammer so lange auf den Stein hauen, bis er in weitere Teile zerbricht. Klack klack klack. So schallt es von Sonnenaufgang bis -untergang durch das Dorf. Ab und an kommt dann tatsächlich ein LKW, wo die handverlesene und erzeugte Körnung des Baumaterials verladen wird. Ich weiß nicht, wie wenig Geld sie dafür bekommen. Ich weiß aber – wie unser Führer Bash sagte, dass diese Arbeit eine Folge des Klimawandels ist. Jetzt komm ich euch so. Ja, ich weiß – und es geht nicht darum zu werten. Ich erzähle meine Eindrücke. Drüber nachdenken und ggf. Schlüsse ziehen kannst du selber.
Früher gab es in dieser Region 2 Regenzeiten im Jahr und 2 Trockenzeiten. Regenzeit = üppiges Wachstum und Erntezeit. Trockenzeit = große Hitze und Ruhezeit für die Natur. Heute ist ungewiss, wann Regenzeit sein wird. Und wie lange und wie viel es regnet. Die Felder verdorren. Und dann bleibt den eigentlichen Bauern nur, statt der fruchtbaren Erde Steine zu bearbeiten. 

Und nicht nur die Ernte leidet. Es sind öfter Brunnen zu sehen, die auch mit Hilfe zahlreicher Entwicklungshilfeprojekte entstanden sind. Das ist kein Thema. Man sieht den Einfluss von Hilfsorganisationen – T-Shirts. Gebrandete Rucksäcke allerorten. Und man erkennt diese Organisationen auch an den (für Benins Verhältnisse) außergewöhnlich großen Autos. Nun ja. Auch hier: Denke bitte selbst. Es ist unbestritten, dass Afrika Hilfe braucht. Ob das genau so gehen muss, das weiß ich nicht.

Jedenfalls haben wir viele Brunnen gesehen, die nicht mehr gehen. Ausgetrocknet. Das unterirdische Wasserreservoir ist fast leer. Da es selten regnet, bleibt das auch so. Noch tiefer bohren? Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass Wasser so unendlich kostbar ist und diesem Kontinent das Leben schenken wird.
Falls du einen Spezialisten auf diesem Gebiet kennst, lass es mich wissen.

Spenden für unser Projekt, das Mädchen fördert sind sehr willkommen. HIER findest du mehr Infos.

Wer ich bin, wer wir sind, darüber findest du HIER mehr.

Wie du mit mir im 1:1 zusammenarbeiten kannst (und natürlich geht von jeder Einnahme ein Teil nach Afrika) – erfährst du HIER

Natürlich kraftvoll magische Weiblichkeit

Natürlich kraftvoll magische Weiblichkeit

Ich stell mich an wie der erste Mensch – und bemerke, wie krum ich laufe. Der Topf auf meinem Kopf fällt andauernd. Und ich habe nur einen kleinen Topf. Bin gerade in Lektion 0 für komische Europäerinnen, die sagen, sie wollen mal versuchen zu gehen wie eine Afrikanerin. Keine Chance. Null. Mir fehlt vollständig die natürliche Eleganz. 

Nun, es ist die Show des Jahrtausends. Ich setze mir langsam den Wasserkübel auf, bzw. meine Lehrerin macht das. Oh, wacklig. Die Damen des Hofes toben vor Lachen. Und jetzt ist noch eine Challenge mehr dran. Ich soll ein Brett tragen. Meine Güte. das ist schwer. Aber schwere Dinge “halten” irgendwie besser auf meinem Kopf. Wenn du dir dann vorstellst, dass du einige Kilometer bei 40 Grad im Schatten MIT deinem Baby auf dem Rücken zum Wasser holen gehst.. und dabei fröhlich mit den anderen Frauen plauderst, da wird dir klar, wie STARK Frauen (nicht nur in Afrika) überhaupt sein können. Ihr lieben Männer, nein, es geht nicht darum, dass ihr das schwache Geschlecht seid. Es geht hier um Frauen. Nicht mehr und nicht weniger.

Es sind die Frauen, die hier so unglaubliches leisten. Kinder bekommen, groß ziehen, mit Liebe versorgen, Essen kochen (ne, nix Thermomix, hier ist Holzstampfer und Alukessel und in fortschrittlichen Haushalten der Grillkohleofen!!!). Wäsche waschen (von Hand) und all das erforderliche Wasser dafür nicht eben aus dem Wasserhahn in der Küche nehmen sondern von den im Dorf verteilten Wasserstellen holen. Es sind die Frauen, die ihre Ernte an Ständen verkaufen und kleine Gebäckteilchen auf der Straße anbieten. Oder auch Papaya am Straßenrand verkaufen. Oder den Hof fegen. Es sind Frauen, die Afrika am Laufen halten. 

Schau hier das Video:

Da siehst du die Kraft! So wird Yam Piele zubereitet – ein klebriger Brei aus der Yamswurzel (ich würde es am ehesten mit Topinambur vergleichen), der als eine Art Kloß mit Erdnusssoße serviert wird. Ein Traum von Geschmack. Und so viel kraftvolle Arbeit.

Afrika ist mein Erweckungserlebnis, was Frauenpower betrifft.

Noch einmal mehr erkenne ich, dass es Zeit ist, loszugehen. Und zwar zusammen. Und wildes weibliches Business zu kreieren.

Wenn du willst, bin ich dabei an deiner Seite. Wie die Amazone von Abomey. (Nur nicht ganz so kriergerisch;).
Gelegenheit, mich live kennen zu lernen hast du bei der WIEDUWILT ARCHETYPEN CHALLENGE. 

Mehr über eine mögliche Zusammenarbeit findest du HIER – Premium Mentoring  oder HIER – Archetypen Challenge oder HIER – Youscovery.

Der Königspalast von Abomey – eine Betrachtung zum Archetypen des Königs

Der Königspalast von Abomey - eine Betrachtung zum Archetypen des Königs

Wer seinen Thron auf vier Totenköpfe stellt und Mädchenblut für den Bau seines Grabtempels verwendet, der hat wahrlich die Insignien der Macht für sich entdeckt und genutzt. So geschehen während der rund 300-jährigen Dynastie der Könige von Abomey in Benin. Bis heute stehen die Paläste – übrigens Weltkulturerbe. 

Leider kann ich euch kein Bild von dem krassen Thron zeigen – und werde auch die anderen Geschichten, die unser freundlicher Führer erzählt, weg lassen. Die sind einfach zu gruselig. Allerdings – und das ist die archetypische Aufgabe eines Königs, war im Reiche Abomey eine ausgezeichnete Verwaltung, eine gute Kriegsführung (um das Reich zu erweitern) und eine gute Organisation vorhanden. Und (aber pssst.) bis heute wird die Königsfamilie heftig verehrt obwohl die Könige schon seit mehr als 100 Jahren nicht mehr regieren. Die französischen Besatzer haben die Herrscher abgelöst. Kontakt mit den Weltreichen hatten sie schon vorher. Portugiesen brachten Seide aus China – und bauten das erste zweistöckige Haus, von dem der König dann seine Ansprache ans Volk sprechen konnte. Natürlich nicht umsonst. Sondern gegen Sklaven. Man tauschte auch Kanonen gegen Sklaven. Allerdings war da etwas schief gelaufen. Denn die Kanonen machten nur Krach, waren aber nicht in der Lage auch nur eine einzige Kugel treffsicher abzusetzen. Nun, Bauernhandel, würde ich mal sagen.
Aber zurück zu den Königen des heutigen Benin. Jeder Königsohn baute seinen eigenen Palast, das bedeutet, das Palastareal wurde größer und größer…
Die Leibwache des Königs von Abomey übrigens bestand aus Frauen. Amazonen. Doch das ist eine andere Archetypen Geschichte, die erzähle ich dir ein anderesmal. 

Was sind Archetypen in Werbung und Marketing wissen (weibliche Archetypen?)

HIER hat Jana einen ganz ausführlichen Artikel dazu geschrieben. Schau rein – und keine Sorge, dieser Beitrag ist nicht so blutrünstig wie die Abomey Story.

Warum schreibt Jana?

Jana liebt es, zu reisen. Daher ist ihre Agentur Wieduwilt Kommunikation seit 2018 mit allen Mitarbeitern (die du HIER kennen lernen kannst) komplett ortsunabhängig unterwegs. Mit Unterbrechungen ist Jana seit Mai 2021 auf Weltreise und diese Reise führte sie schon zum Pilgern auf den Jakobsweg durch Spanien, mit dem Wohnmobil durch Ungarn, Rumänien und Bulgarien, nach Mallorca und jetzt eben nach Westafrika, Benin. 

Was macht Jana während sie reist?

Wenn sie nicht für dich hier Blogbeiträge schreibt, damit du ein Stück mitreisen kannst (wenn du magst), ist Jana Business Mentorin für wildes weibliches Business und Leben in der Arbeit mit Kundinnen. Es geht um Marketing, um die Archetypen, deine Persönlichkeit und wie das alles in ein erfolgreiches BusinessKonzept passt. Ihr Credo: Mach es einfach, wie DU willst.

Wie kann ich mit Jana arbeiten?

Schau HIER, da ist das neueste Projekt von Jana und ihrem Team zu finden.

Meine Phobie und ne krasse Konfrontationstherapie mit Colette

Meine Phobie und ne krasse Konfrontationstherapie mit Colette

Lies das nicht, wenn du schwache Nerven hast!

Ich so: “Haaaaaaaaa!” Sie so: “Dumpfbum”. Unbedarft hatte ich Jörgs Badehose, die auf dem Boden lag aufgehoben – und etwas in mir sagte: Schüttel sie mal auf, bevor du sie auf das Regal legst. 

Ich schüttel und Bäääm. Eine Kakerlake apokalyptischen Ausmaßes plumpst wenig elegant zu Boden. Begleitet von einem Urschrei meinerseits, der wahrscheinlich das ganze Dorf geweckt hat. Sie liegt auf dem Rücken und ich habe sie: Meine Phobie. Die hab ich schon immer (lange) – und hier ist ein optimaler Ort für eine krasse Konfrontationstherapie. 

Leider ist keiner da, der mir über den Kopf streichen und mich bedauern kann. 

Jedenfalls fühlt es sich an, als hätte mir gerade jemand einen Säbelzahntiger ins Bett gepackt an dem ich festgeschnallt bin. Wir schauen uns nicht in die Augen, denn ich vermute mal, dass meine neue Freundin, die ich mal “Colette” nenne, mit den Augen nach unten guckt. 

Nun. Colette, liegt auf dem Rücken und bewegt sich nicht. 

Schock. 

Ich hab das Tier geschockt. Erfolgreich geschockt? Nun, ok. Ich stelle mich den Tatsachen. Ich werde in Afrika meine Kakerlaken-Phobie selbst therapieren. Der schlimmst anzunehmende Fall ist, dass sie bleibt. Naja. Schlimmer kann es nicht werden.

Und wende dafür folgende Schritte an:

  1. Annehmen der Tatsache. Ich bin in Afrika. In den Tropen. Da sind Kakerlaken normal. 
  2. Analyse: Kakerlaken – so habe ich gegoogelt sind nicht gefährlich. Nach meinen Kenntnissen beißen sie nicht und sie sind auch nicht giftig. Rational betrachtet ist keine Gefahr. Und sie stehen auch nicht für unsauberkeit sondern beseitigen die Abfälle, die nun mal anfallen, wenn man was im Spülbecken abwäscht.
  3. Prosper hat gerade die anderen drei toten K’s, die hier rumliegen, angefasst und auf den Hof für die Hühner getragen. Aha, man kann die Dinger anfassen. Prosper ist am Leben und lacht. Es scheint also zu gehen. “Sie sind nicht giftig.”, sagt er. Naja. Er hat ja Recht.
  4. Information: Ich google sicherheitshalber. Kakerlaken sind kein Anzeichen von Unsauberkeit sondern in den Tropen, in denen ich ja offenbar gerade bin, normal. So wie bei uns halt Marienkäfer. Die haben auch Klapp-Beine und Flügel. Nur bei Colette, da sind die Fühler länger und sie ist ungefähr so groß wie mein Daumen. Naja fast so groß wie ein Faultier (das war jetzt Spaß, der Daumen stimmt aber)
  5. Tat: Ich nehme die Challenge an. Und beseitige meine K-Phobie. Lieben muss ich sie ja nicht, die Colette. Vielleicht einigen wir uns auf eine friedliche Ko-Existenz. Immerhin bin ich hier zu Besuch. Ich bemerke übrigens, dass mich Kakerlaken lediglich in “meinen” eigenen vier Wänden und meinen Sachen stören, laufen sie über die Straße, nervt es mich ungefähr gar nicht.
  6. Kurze Unterbrechung. Ein erneuter Schrei, den ich noch in ein hysterisches Lachen und Quietschen umwandeln kann. Also so zu beginn wie ein kleines Schweinchen und dann einen Lachflash in Jana-Lache. Colette hat sich in einem Moment der Unachtsamkeit meinerseits umgedreht und ist unter das Bett gehuscht. Also so ganz geheilt scheine ich noch nicht zu sein.
  7. Ich glaube, Rückfälle sind normal.
  8. Umsetzen und die Phobie beim Schopfe packen: Das mache ich dann bei nächster Gelegenheit. Und die wird kommen.

Gibt es auch was, vor dem du Angst hast, obwohl du doch als Heldin giltst? 

Naja auch Helden dürfen mal schwächeln. Und Colette macht mich schwach. Denn spätestens heute Abend, wenn ich nach Hause komme und das Licht anschalte, werde ich sie wiedersehen. 

Warum gibt es diesen Blog?

Weil Jana es liebt, zu schreiben und viele ihrer Kontakte nach Reiseberichten aus Benin gefragt haben. 

Was macht Jana im Benin?

Hier besuchen Jana und Jörg das soziale Projekt, das Wieduwilt Kommunikation seit einigen Jahren unterstützt. Es geht dabei um Mädchen, die durch die Unterstützung ihr Schulgeld und ihr Essen bezahlen können, um weiter zur Schule zu gehen. Die Alternative wäre raus aus Schule und Ausbildung und rein in die Feldarbeit. Mehr Info dazu findest du HIER).

Geburtstag in Afrika

Geburtstag in Afrika

Dieser Geburtstag war nicht nur deshalb besonders, weil ich jetzt meinen Lebensmittelpunkt erreicht habe. Sondern auch deshalb, weil er mit meinem ersten Tag in Afrika zusammenfiel.
Ich nehm dich hier mit durch diesen verrückten Tag, der mit afrikanischem Pilgern begann, mich mehrfach zu Tränen rührte und überaus hitzig endete.

Morgens in Cotonou. Hafenstadt, quirlig, geschäftig. Aber anders geschäftig als Asien. Afrika ist auch in der Großstadt nicht busy. Jedenfalls habe ich es nicht mitbekommen. Die Menschen bewegen sich eben geschmeidig. Nicht wie wir hektisch auf ein Ziel hinstürmend, sondern federnd den Gang genießend. Ich hab mal versucht, federnd durch die City zu laufen, am Morgen, wenn es mit 25-28 Grad noch hübsch frisch und kühl ist. Der Strand von Cotonou ist eine Wucht. Nicht nur die mächtigen Wellen, die an Land preschen, auch der schier unendlich breite und lange Sandstrand. Du musst gefühlt erst eine Wüste durchqueren, bevor du die Füße in den Atlantik tauchen kannst. 

Dann nach endlosem Strand ein erster Stopp und Wiedertreffen von Prosper und Jörg in einer Strandbar. Nett, aber unerschwinglich für die meisten hier, deren Monatseinkommen zwischen 30 und 50 Euro schwankt.

Heute stand die Reise nach Toviklin, unserem Projektstandort Richtung Norden auf dem Plan. Wir stoppen in Ouidah, von hier aus sind über Jahrhunderte Menschen vom gesamten afrikanischen als Sklaven verkauft worden nach Amerika. Die Pforte ohne Wiederkehr.

Das war ein lukratives Geschäft, wie man an den einigermaßen gut erhaltenen Kolonialhäusern sehen kann. Und natürlich entdeckte diesen historischen Platz auch schon recht bald die Katholische Kirche. Aber noch viel eher entdeckten sie ihn die Vodoo Priester. Sie errichteten den Tempel der Schlangen, den wir natürlich auch besuchten. Eine Python ist nicht gefährlich. Haben sie gesagt. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, die kalte Schlange zu berühren und zu fühlen. Sie schlängelt sich ganz ruhig an mir lang. Ist echt was, da brauchst du alle VodooGötter der Welt, um dich der Situation hingeben zu können. Entsprechend habe ich auch einen Wunsch (einen großen, riesigen Wunsch, nicht für mich) dort gelassen. Bei den Schlangen, die als Symbol für Unendlichkeit gelten. Übrigens, die Schlangen essen nur 1 x pro Monat. Dann werden sie aus dem Tempel gelassen und holen sich Maus, Ratte oder was immer so rumläuft. Sie sind heilig und überqueren gefahrlos Bürgersteige und Straßen. Und kommen dann unbeschadet wieder zurück, um ihr heiliges Werk zu tun. 

Der größte Feiertag ist um den 10. Januar herum. Dann kommen die Vodoo Anhänger nach Ouidah, um zu feiern, zu beten, zu opfern. Jungfrauen müssen das Wasser vom Fluss holen, das dann mit Kräutern der wichtigsten Vodoo Priester versehen heilige Dinge tut. In Afrika ist man pragmatisch. Da es nicht mehr genug Jungfrauen gibt (so O-Ton des Vodoo Priesters) bittet man heute ältere Damen jenseits der Menopause um ihre Hilfe. 

So gestärkt und mit frischem Vodoo Segen versehen ging es weiter. Ach, übrigens. Wenn mein Wunsch in Erfüllung geht, werde ich dahin zurückkommen und eine Ziege spenden. Den Kopf darf der Priester essen, die Ziege die anderen.

Wir fuhren mit einem immer langsamer werdenden Fahrzeug durch Märkte, sahen wunderschöne afrikanische Frauen mit riesigen Lasten auf ihrem Kopf, die majestätisch durch den roten afrikanischen Staub schritten. Wir sahen staunende Kinder, trafen auf Märkte, allerlei Marktstände am Straßenrand, wild hupende Mopedfahrer und entgegenkommende Autos. 

Und dann waren wir fast da. Da blieb das Auto endgültig stehen. Das ist Afrika. Keiner regt sich auf. Erst mal aussteigen. Chillen. Telefonieren. Und so nach einer Viertelstunde war einer der zahlreichen Bekannten, Brüder, Verwandten da, da saßen schon drei Leute drin. Nun, wir (nicht gerade dünne) mussten da nebst Gepäck, frisch erworbenem Ventilator und so weiter auch noch mit rein. Da muss die Mama die Tochter eben einfach mal auf den Schoß nehmen.

Dann. Die Straßen wurden sandiger. Das Tempo langsamer. Wir sind da. In unserer verglichen mit der Umgebung luxuriösen Unterkunft. Dusche. Klo. Fast perfekt ausgestattete Küche!!! Ein sowas von Luxus. Wenn das ein Afrikaner sich leisten kann, dann hat er es geschafft. Wirklich. 

Wir wohnen in einer Art Gästehaus, vielleicht eine Art Airbnb. Mitten in einem kleinen Dorf, einer “Wohnanlage”, wo das ganz normale afrikanische Leben tobt. Frauen, die Wäsche waschen, Kinder auf dem Rücken haben und tonnenschwere Wasserbehälter auf ihrem Kopf balancieren. Und dabei so gut gekleidet aussehen, als würden sie zu ihrem Sonntagsausflug gehen. Kinder spielen unbeachtet auf der Straße. Sie entdecken auf ihre Weise die Welt. So selbstvergessenes Spielen wie hier habe ich in Deutschland selten gesehen. Und ab 3-4 Jahre helfen sie mit ganz selbstverständlich. Der kleine Steppke, der den ganzen Tag von einer Leiter aus Wasser verkauft, der ist höchstens 4 und steht dort den ganzen Tag, um gegen Geld den Wasserhahn auf und wieder zu zudrehen. Eine andere Welt. Hier unten wird gerade als ich das Schreibe ein Kind gebadet. Das scheint ihm nicht so gut zu gefallen. 

Nun, wir haben dann die Mädchen getroffen, Genevieve und Clarisse, für die wir Patenschaften übernommen haben. Genevieve lernt Schneiderin, ist im 2. Lehrjahr und fährt von Montag-Sonntag 18 km einfach zu ihrer Lehrstelle, die sie nur noch hat, weil wir den Obulus dafür bezahlen. Das Mädel will los machen und am liebsten ihre eigene Schneiderwerkstatt haben. Ich kann es fühlen. Clarisse ist noch in der Schule und will Informatikerin werden. Dazu braucht sie eine Art Technikerschule, die aber auch im Ort ist. Beide sind sowas von lieb.

Abends zu Gast bei Prosper zu Hause. Ein winzig kleines Haus, in dem er und seine schwangere Frau, sein Bruder mit Familie, seine Schwester mit Kind(ern) und eine Frau seines Vaters (der Verstorbene hatte 3 Frauen und brachte 19 Kinder mit diesen 3 Frauen hervor). Also schon ne ganze Menge Leute, die auf der Fläche, die kleiner ist, als ein normales deutsches Wohnzimmer, wohnen. Wir sitzen auf dem Hof und es ist alles sehr freundlich und nett. Die Kinder spielen um uns herum, Hühner sind da, eine Katze schleicht herum. Mir fällt auf, dass einfach alles geteilt wird. Wenn ich einem Mädel was gebe, teilt sie es mit allen anderen. Interessant. Das Essen wird gemeinsam von einem Teller gegessen. Wir bekommen sogar das gute Besteck, während Prospers Frau einen Maisbrei zubereitet. 

Die Kochstelle: Drei Steine. Ein verbeulter Alutopf. Und Langstieliges Holz. Irgendwo auf dem Hof. Dieser Maisbrei. Muss kräftig gerührt werden. Ich habe überhaupt den Eindruck, dass die Menschen hier sehr robust und kräftig sind. Es wird viel gelacht und gescherzt.

Ich bin berührt von dieser Armut und Gastfreundschaft. 

Und dann bringen die Mädels einen Karton. In dem Karton eine Torte. Mit Aufschrift. Für mich!! Ich heule los. War alles ganz schön viel. Wir teilen die Torte brüderlich. Mit allen 22, die auf dem Hof wohnen. Und ich liebe es. 

Abends geht es dann noch auf den Nachtmarkt. Der ist bunt, schrill und warm. Es gibt alles mögliche, Fische, bunte Stoffe, Zahnbürsten (auf afrikanisch). Seife. Und so viel mehr, das ich nicht kenne. Es ist nicht so viel exotisches Zeug da wie auf einem asiatisch-chinesischen Markt aber eben auch noch wenig wenig Plastikzeugs.. Und es ist dicht. Man drängt sich. Kinder wollen die “Weißen” anfassen. 

Und dann hab ich echt Memory overflow und muss ins Bett. Wo ich natürlich vor Hitze nicht zur Ruhe komme. Es ist so warm, dass mir der Schweiß in die Augen läuft.

Also, ihr Lieben. Ich danke euch allen. Für eure guten Wünsche. Für diesen Geburtstag. Und für jeden einzelnen Euro, den ihr gespendet habt. Danke. Hier ist es gut und wird gebraucht. 

Wer ist Jana?

Jana Wieduwilt ist BusinessMentorin für Marketing wie DU willst. Kundengewinnung auf persönliche authentische Art, Wachstum und ein freundschaftliches Miteinander zeichnet ihre Arbeit mit Selbstständigen aus. Ihr Ziel: Wildes weibliches Marketing für alle. HIER kannst du mehr lesen.

Wenn du mit Jana arbeiten möchtest, weil du vor kurzem dein Business nach langer Berufserfahrung gegründet hast oder dein Business einfach mehr Authentizität und eine klare Positionierung benötigt, dann check diese Seite hier: YOUSCOVERY ®. Ein Einstieg der Extra Klasse ist die Archetypen Challenge, die am 16.2. startet. HIER kannst du dich dazu informieren.

Afrika das Herz der Welt

Afrika das Herz der Welt

Was ist Afrika? Wenn du schon mal hier warst, wirst du deine eigene Erklärung für dieses Phänomen haben. Wenn nicht, dann lies mit offener Neugier – aber lass dich davon nicht weiter beeinflussen. Ich glaube, Afrika ist für jeden etwas anderes. Für mich ist es das Herz der Welt. Warum, das verstehst du wenn du diesen Artikel liest.

Afrika ist für mich als Europäerin vor allem anders. Also. Cotonou ist eine Stadt, die mich an Südamerika vor 30 Jahren erinnert – vom Stil her eine Mischung aus 80er Jahre Moderne und geordnetem Asien, was die vielen Mopeds betrifft, die durch die teilweise durchaus breiten Straßen düsen. Immerhin, hier leben zwei Millionen Menschen. Ich bin an einem Morgen durch die Stadt gegangen und habe erstaunlich wenig Müll gesehen. Aber ich glaube auch, dass wir im “Nobelviertel” der Stadt abgestiegen sind. Überall Bauarbeiten. Ein neuer Park wird gebaut. Da läd man eben das 1000 Liter Fass auf ein Motorrad-Dreirad, bastelt eine dieselbetriebene Pumpe dazu und gießt die angepflanzten Pflänzchen.

Afrika ist WARM. Naja tropisch eben. Das ist wahrscheinlich keine große Überraschung. Tatsächlich hatte ich vergessen, wie intensiv ich schwitzen kann. (NASEN-KINO-OFF!).

Afrika ist hilfsbereit. Auf einmal stand ich vor einer gerade zu asphaltierenden Straße – und wusste nicht wie ich da drüber kommen sollte. Der Bauarbeiter war so nett mich über die Teermaschine zu führen:) damit meine weißen Schuhe nicht beschmutzt würden. Er packte einfach meine Hand und führte mich sicher über die Maschine.

Und dann kommst du an einer Menge im Bau befindlicher aber offenbar nicht weiter gebauter Semi-Ruinen vorbei. Tja, Corona hat die Hotelbauten stagnieren lassen. Gebaut wird gerade ein Denkmal.. auf der wohl künftigen Pracht Uferpromenade. Je nachdem, wenn ich das in afrikanischem Tempo berechne, dann wird das schon noch ein paar Tage dauern, bis die fertig ist. Ich kann mich aber auch täuschen.

Und dann kommt der Strand. WOW. Das ist die Wucht. Bestimmt fünfhundert oder mehr Meter breit. Und flach – und ganz hinten am Horizont siehst du ne mächtige Welle. Dieser Strand ist wunderschön. Teilweise sind Palmen angepflanzt, unter denen sich trefflich entspannen lässt. Ist natürlich ein Privileg, für ein paar Säfte so viel auszugeben wie hier ein Arbeiter in 10 Tagen verdient. Es ist mir BEWUSST. Trotzdem genieße ich es. 

Afrika ist Anmut. Hast du schon mal eine Afrikanerin, egal ob alt oder jung am Straßenrand mit einem schweren Korb auf dem Kopf gesehen? Das ist Anmut. Der Blick, wenn sie erkennen, dass da komische Weiße im Auto sitzen und sie staunend bewundern. Eine Mischung aus Erkennen und Stolz. Wunderschön. (Ich habe festgestellt, dass die Männer das auch können, mit dem Kopftragen, es aber offenbar im fortgeschrittenen Alter nicht mehr tun, Anmerkung für mich: Muss mal Prosper fragen, warum das so ist).

Afrika ist bunt. Die bunten Kleider. Die bunten Muster. Ein bunter, chaotischer Markt zwischen Farben und Gerüchen. Nicht so intensiv wie in Arabien aber die Menschen sind so bunt. 

Afrika ist langsam. Es dauert halt alles. Wenn du eben etwas zu essen bestellst. Oder der Nachbarin beim Palmwedelflechten zusiehst. Oder entscheidest, los zu gehen. Du entscheidest und dann sitzt du erst mal noch so ne Stunde. Perfekt zum Runterkommen. Definitiv. Weil auch wenn du aufgeregt bist, gehts ja doch nicht schneller.

Afrika sind Kinder. Robuste Kinder. Kinder, die auf dem Rücken ihrer Mutter schlafen. Im Straßenstaub spielen. Ihrer Mutter zur Hand gehen, ganz natürlich in einem ganz natürlichem Tun. Sie schnitzen an der Maniokfrucht, versuchen Feuer zu machen, tragen Sachen hin und her. Kindergärten gibt es nicht. Schulpflicht schon, aber die wird bei weitem nicht von allen wahrgenommen. Es ist ein Schulgeld zu zahlen von ca. 20 Euro im Jahr. Zu teuer für viele Familien. Und wenn ein Ernährer weg fällt, oder nicht mehr arbeiten kann, ist die Not groß und die Kinder müssen mit ran. Feldarbeit, auf dem Markt verkaufen, Schuhe machen. Die Glücklichen machen eine Lehre. Die sie auch bezahlen und nunja, doch schon intensiv durchleben dürfen. 7 Tage, 12 Stunden beim Lehrmeister arbeiten. Drei Jahre. Kleiner Reminder: Was verdienen Azubis in Deutschland?

Afrika ist rot. Roter Sand überall. 

Afrika ist lebendig und laut. Die MusikBoxen – wenn vorhanden, sind größer als die Häuser. Naja ich übertreibe. Auf jeden Fall sind sie LAUT. Man unterhält sich im Grunde die ganze Zeit. Da die Nachbarschaften sehr sehr eng sind – sind also im Grunde überall Gespräche zu hören. Mal kurzes Kindergeschrei. Oft ein glockenhelles Lachen. Telefoniert wird irgendwie andauernd, vor allem von den Männern. Die Frauen haben keine Zeit. Und man unterhält sich eben durchs ganze Dorf rufend im Dialekt, den ich natürlich nicht verstehe. Aber es klingt freundlich. 

Afrika ist erdend. Weißt du, was wir für Luxussorgen haben? Trink ich heute Latte geschäumt oder gedreht. Laktosefrei oder Soja…? Leute. Kommt mal runter. Es gibt ganz andere Probleme auf dieser Welt. Zum Beispiel Müll. Plastik. Armut. Echte Armut. Diese Menschen haben nicht mehr als sie auf dem Leib tragen. Sie wohnen (in der Luxusvariante!!) mit ca. 12 Leuten in einem Gebäude, das ca. 30 qm hat. Sie kochen auf drei Steinen mit Holz. Es gibt Maisbrei. Morgens. Mittags und Abends. Alles klar?

Afrika nimmt. Wenn zwei weiße “reiche” Touris hier durch die Gegend laufen. Nun. Erstmal verstehst du schlagartig, wie sich ein farbiger Mensch in Europa fühlt. Kinder staunen mit großen Augen. Sie würden gerne mal anfassen, trauen sich aber nicht. Die Erwachsenen machen ihre Kinder aufmerksam: Guck mal Weiße. Komische hellhäutige Exemplare, die komisch angezogen sind. Und genauso staunen. Über diese bunte fremde Welt rundherum.

Und wenn du als Weißer fragst, was dieses oder jenes kostet. Kriegst du umgehend den WeißenBonus. Also den wahrscheinlich gefühlt 10fachen Preis. Ist immernoch ok, aber ist eben für hier teuer. Mir geht es nicht darum, das zu kritisieren. Ich würde das ganz genauso machen, wenn mir reiche Geldvögel vor der Nase sitzen und was haben wöllten, was ich hab. Bananen zum Beispiel. Weil die sowas von bananig schmecken. Haaaaah, ein Traum. 

Afrika ist: “Haben wir Wasser?” – Eine gute Frage. Die reichen haben welches, was ab und an mal funktioniert. Die anderen tragen es auf den Köpfen um zu waschen, zu kochen. 

Afrika ist: weise. Es ist das Herz der Welt. Es eilt einfach nichts. Kinder spielen mit sich. Man hilft (innerhalb des eigenen Clans, soweit ich das mitbekommen habe)…Die Menschen sind freundlich, offen und hilfsbereit. Irgendwie ist es die Wiege der Menschheit. Weil hier alle Weisheit unseres Seins versammelt ist. In den Augen der Menschen. In den riesigen Baobab Bäumen. In den VodooSchlangen. Das berührt mich gerade sehr. 

Hab einen schönen Tag.

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Wer ist Jana: Jana ist im europäischen Leben Business- und MarketingMentorin und berät dich als Unternehmerin dazu, dein Business wild weiblich und vor allem wie DU willst, auszurichten. 20 Jahre Erfahrung als Selbstständige und Unternehmerin und natürlich zwei ordentliche Diplome in BWL und Landschaftsarchitektur helfen dabei. Landschaftsarchitektur? Struktur und eine Ordnung der Kreativität. BWL: Strategie und Weitblick. Lies hier für mehr Info.

 

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