Betrachte doch bitte einmal dieses Foto, das ich kürzlich auf Mallorca gemacht habe. Was siehst du als Erstes?
Berge, Wald, Gräser? Himmel? Einen alten knorrigen Olivenstamm? Ist alles auf dem Bild drauf. Aber wenn du flüchtig hinschaust, erinnere dich: Was hast du zuerst wahrgenommen? Manchmal, wenn ich unachtsam bin, nehme ich nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild wahr. Dann bin ich vielleicht ungerecht oder sauer oder auch einfach nur eben eindimensional. Ich sehe die Möglichkeiten gar nicht. Oder zu spät. Obwohl sie von Anfang an da sind.
Mit unterschiedlichen Linsen
Beim Pilgern gehe ich bewusst auf solche Momente ein. Bleibe stehen, betrachte die Dinge mal von vorn, mal mit einem größeren Ausschnitt, mal mit dem Teleobjektiv oder mit dem gedachten Weitwinkel. Was wäre, wenn wir uns nicht nur beim BusinessPilgern genügend Zeit und Muße erlauben würden, um die Welt mit so vielen Möglichkeiten zu sehen, die sie bietet.
Alle Facetten sehen wir sowieso nicht – also meiner Meinung nach existiert DIE eine Wahrheit einfach nicht, sondern jeder hat sein eigene Wahrheit, definiert durch Blickwinkel, Erfahrung, Erziehung/Gesellschaft und momentanen Gemütszustand bzw. Stresslevel. Das ist etwas, das du auch bei deiner Marketingstrategie berücksichtigen darfst.
Wie machst du das?
An welcher Stelle und in welchem Gemütszustand holst du deine Kunden ab? Entspannt, nach vier Wochen Camino de Santiago? Oder gestresst, am letzten Tag vor dem Jahresurlaub. Oder irgendwo dazwischen, vielleicht in einer Notsituation, die Angst verursacht? Oder im gedacht rationalen Bereich, wie zum Beispiel beim Kauf eines Paketes Waschmittel. Geht es dir auch manchmal so, dass du zunächst im ersten Blick, nur Ausschnitte des Gesamtbildes wahrnimmst?
Wie gehst du damit um?