Sie macht es einfach. Jetzt. Yvonne Simon im Interview.

Sie macht es einfach. Jetzt. Yvonne Simon im Interview.

Warum es manchmal eine schmerzhafte Zäsur braucht und was du daraus machen kannst.

Yvonne ist eine Macherin. Aus Leipzig, wobei die Herkunft nicht so viel mit Machen zu tun hat, aber wichtig ist, wenn man verstehen will, warum Yvonne macht, was sie macht.

Coach und Lebensmutmacherin

Yvonne Simon ist Coach und Lebensmutmacherin. Du findest ihre Website hier www.yvonne-simon.com Sie hilft Menschen, ins Tun zu kommen. Das tut sie in ihrer ganz eigenen beherzten Art. Uns verbindet die Liebe zum Jakobsweg, zum Wandern in der Natur, zum Reflektieren und zum Schreiben. Ich bin so dankbar, dass ich schon bei ihr im Podcast zu Gast sein durfte. Hört gerne mal rein: Ihr findet den Podcast hier. https://yvonne-simon.com/podcast/

Jana: Hast du schon immer „einfach gemacht“? Magst du deine Geschichte teilen, die dich zu dem gemacht hat, was du bist?

Yvonne: Leider brauchen wir ganz oft eine Zäsur, ein einschneidendes Erlebnis, um das Leben einmal komplett auf den Prüfstand zu stellen. So war das auch bei mir. Vor genau sieben Jahren ist mein Mann gestorben und nach der ersten Schock- und Trauerphase begann ich zu grübeln:

Das alles muss doch irgendeinen Sinn ergeben? Welchen Sinn hat das das alles?

Was ist wirklich wichtig im Leben? Was ist mir wirklich wichtig im Leben!

Und ja – ich habe immer schon „gemacht“. Ich liebe es, zu entscheiden. Eine Entscheidung zu treffen, ist immer der erste Schritt.  Und Hand aufs Herz, wie oft denken wir über den zehnten Schritt nach, den wir natürlich noch nicht kennen können und vergessen dabei, den ersten Schritt zu gehen?

Dabei schiebt sich „dem Gehenden der Weg unter die Füße“.

Ich habe das ganz wörtlich genommen und bin „losgegangen“ – auf den Camino portugues – 330 Kilometer von Porto über Santiago de Compostela bis nach Finisterre ans Meer. Meine Fragen zum Sinn des Lebens habe ich mit auf den Jakobsweg genommen.

Gekündigt nach dem Jakobsweg

Tatsächlich war ich eine Andere, als ich nach drei Wochen in Deutschland wieder aus dem Flieger gestiegen bin, innerlich viel fester und nun auch mutig genug, nach 25 Jahren im Angestelltenverhältnis meinen Arbeitgeber um die Aufhebung meines Arbeitsvertrages zu bitten. Mein neues „Ich“ hatte neue Ziele.

Sich selbst anders gesehen

In den drei Wochen meiner Pilgerreise hatte ich viele Gespräche mit Menschen geführt, die meinen Mut und meine innere Stärke bewundert haben. Eigenschaften, die ich bei mir selbst noch nie so gesehen habe … Ich erkannte tatsächlich erstmals klar und zutiefst berührt, dass ich durch meine Erfahrungen mit der Krebserkrankung meines Mannes, durch das Begleiten seines Sterbens und durch meine Art der Verarbeitung des Erlebten auch Anderen etwas zu geben habe.

Mit sich selbst im Reinen sein als Überlebensstrategie

Die Besinnung auf mich selbst, auf meine eigenen Stärken, die Bedeutung der Tatsache, dass ich lernen konnte, mit mir selbst und meiner Seele im Reinen zu sein und auch das Alleinsein genießen zu können – das waren für mich wichtige Überlebensstrategien. Könnten sie das nicht auch für andere sein?!

Es folgten eine Reihe von Ausbildungen, damit ich auch über die notwendigen Werkzeuge als Coach verfüge. Doch wirklich wichtig ist aus meiner Sicht, dass es mir ein großes Herzensbedürfnis ist, Menschen zu inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen und sie dabei auch zu begleiten. Und so wurde ich mit allen Fasern meines Herzens die „Lebensmutmacherin“.

Jana: Danke Yvonne für deine Offenheit und dein Herzensbedürfnis. Das passt so gut zu dir. Dein Podcast heißt: „Ich mach’s einfach. Jetzt“. Cooler Name. Wie ist er denn entstanden?

Yvonne: Bei einem Seminar hat eine der Teilnehmerinnen erzählt, dass sie sich vor noch nicht so langer Zeit einen ihrer Herzenswünsche erfüllt hat und sich mit einer spannenden Geschäftsidee selbstständig gemacht hat. Und während sie mir davon erzählte, da funkelten ihre Augen und ihre Begeisterung sprang total auf mich über. Bis genau zu dem Moment, an dem ihre Selbstzweifel einsetzten.

Selbstzweifel zerstören Energie

Als sie sich daran erinnerte, dass es ja Menschen gibt, die genau diese Idee schon vor langer Zeit umgesetzt haben. Dass diese damit ewig schon auf dem Markt erfolgreich sind und dass es für sie als Newcomerin vielleicht gar keinen Platz mehr gibt. Das Strahlen in den Augen erlosch, die Energie, die eben noch so spürbar war, verwandelte sich in Angst und Unsicherheit.

Wann ist zu groß wirklich zu groß?

Und mal ganz ehrlich, wie oft geht es uns so, dass wir ein Projekt, eine Idee, eine Leidenschaft nicht weitergelebt haben, weil es uns einfach zu groß erschien? Wie oft haben wir uns die Frage gestellt, wer bin ich schon, dass ich etwas in die Welt bringen kann?

Aus meiner Sicht ist es viel spannender, die Frage einmal umzudrehen.

Wer bin ich, es nicht zu tun?

Ist nicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt für meinen Impuls, für meine Inspiration, meine Idee? Und je authentischer und klarer wir in dem sind, was wir tun, umso mehr ziehen wir mit unserer Energie andere Menschen an und reißen sie vielleicht sogar mit.

Genau das war dann auch die Geburtsstunde meines Podcasts, mit denen ich die Hörer ermutige, ihre Träume in die Welt zu tragen und sich auszuprobieren.

Keine Idee und trotzdem gemacht

Ganz ehrlich: ich hatte keine Ahnung vom Podcasting und auch keine Idee, wieviel Folgen es davon geben würde. Doch ich habe „erstmal gemacht“ – so ist dann auch der Name entstanden – und nun sind schon über 100 Folgen online. Mit jeder neuen Episode habe ich mehr Freude daran, weil ich erleben kann, was sich bei den Menschen dadurch verändert.

Jana: Ich habe ja erst vor kurzem mein Warum gefunden. Schreibend und reisend möchte ich Menschen  mit achtsamer Kommunikation zum Losgehen bewegen. Liebe Yvonne, was ist dein Warum und wie hast du es gefunden?

Yvonne: Spannende Frage 🙂 Gefunden habe ich mein Warum über die Philosophie von John Strelecky. Die drei – wie ich finde – magischen Fragen in seinem Buch „Das Café am Rande der Welt“ begleiten mich seit Jahren auf meinem Weg.

Die erste Frage lautet: „Warum bist du hier“ – John nennt es den „Zweck der Existenz“.

Meine Antwort darauf lautet: „Ich bin frei, ich selbst zu sein und ermutige damit Andere, ebenfalls ihren eigenen Weg zu gehen“. Das bedeutet, dass ich in jedem Moment meines Lebens die authentischste Form meiner selbst bin, keine Rollen mehr spiele, sondern ein selbstbestimmtes und damit auch erfülltes Leben führe.

Und darüber, dass ich mir das „selbst erlaube“, bin ich auch Vorbild für andere, ihre Freiheit zu leben. Wir haben viel mehr Freiheiten als wir glauben. Vor allem Freiheit im eigenen Denken. Deswegen ist das Credo meines Coachings auch „Sei frei, du selbst zu sein!“.

Jana: Mein allerliebster Lieblingsspruch von dir ist: „Das Meer ist meine Kathedrale“. Was für eine Kraft steckt in diesem Satz. Was hältst du von Kraftorten und welche Tipps hast du für Menschen, die gerade auf der Suche sind? Nach sich selbst, einem Lebenssinn, nach Liebe.

Yvonne: Oh ja, das Meer gibt mir soviel Kraft und Energie, dass ich immer wieder dorthin zurückkehre.

Kraftorte der Welt

Tatsächlich habe ich auf meiner Weltreise im letzten Jahr viele Kraftorte besucht. Nach der Definition sind das Plätze, an denen wir Ruhe, Stärkung und sogar eine Bewußtseinserweiterung erfahren können. Für die Maoris in Neuseeland ist es zum Beispiel das wunderbare Cape Reinga hoch im Norden, wo der Pazifik und die Tasmanische See aufeinandertreffen oder für die Aborigines der Uluru, besser bekannt als Ayers Rock.

An all diesen Plätzen habe ich die Energie gespürt.

Doch die wahre Erkenntnis meiner Reise war, dass ich meinen Kraftort in mir selbst habe.

Es ist wunderbar, unterwegs zu sein, Menschen, Kulturen, Religionen kennenzulernen. Und gleichzeitig ist jede Reise im außen auch eine Reise zu dir selbst.

Um deinen inneren Frieden zu spüren, braucht es keine Reise, kein Seminar, kein Retreat.

Dieses Gefühl kommt aus deinem eigenen Herzen, es liegt an dir, innezuhalten und genau zuzuhören, was es dir sagen will. Vielleicht braucht es dazu am Anfang etwas Übung, wieder auf dein Herz, deine Intuition zu hören. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, denn dein Kopf denkt, während dein Herz schon weiß …

Jana: Liebe Yvonne, so weise Worte, vielen vielen Dank. Hol uns bitte einmal kurz in dein Leben heute. Was machst du gerade und woran arbeitest du?

Yvonne: Liebe Jana, du hast es schon angesprochen. Uns beide verbinden viele Gemeinsamkeiten. Neben dem Schreiben und dem Reisen, auch Menschen zu inspirieren und die Liebe zur Natur.

Inspiration in der Natur

Um die beiden letzten wunderbaren Punkte geht es in meinem Projekt, das ich gerade mit Monika Breitinger vorbereite. Gemeinsam laden wir vom 18. bis 20. Oktober zu den Herbsttagen im Berchtesgadener Land ein. In einem Auszeitwochenende entführen wir die Teilnehmer auf den „Glückspfad des Lebens.“

Träumen Leben schenken, frische Luft atmen, Kraft tanken – darum geht es in unserem Auszeit-Seminar.

Ich freu mich schon sehr auf die verschiedenen Elemente des Waldbadens, des Spirit Walkes und auch den Schwerpunkten, denen wir uns dann im Studio von Monika widmen werden. Dabei geht es um das Leben in Balance mit den eigenen Werten, um die Stärken und Talente von jedem Einzelnen und darum, herauszufinden, was das eigene Herz zum Leuchten bringt und natürlich jede Menge Anregungen, wie die Themen in den Alltag integriert werden können.

Ein Tag auf Bali und was du damit anfangen kannst

Ein Tag auf Bali und was du damit anfangen kannst

Die Menschen auf Bali

Es ist kurz vor 6, da erwacht das Leben auf Bali. Es ist tropisch, die Tage und Nächte sind nahezu gleich lang, und abends kurz vor 7 geht die Sonne unter. Jeden Tag. Daher gilt es, die Lichtstunden des Tages möglichst effektiv zu nutzen, also sind hier alle recht früh auf den Beinen.

Sch-sch-sch…

In den Hotels und zahllosen Homestays, die ich als Pensionen bezeichnen würde, beginnen die Arbeiten. Frühstück machen für die Gäste und vor allem fegen. Das Sch-Sch-Sch-Sch der Palmbesen gehört zu einem Morgen auf Bali einfach dazu. Dazu gehört auch der Duft der Räucherstäbchen, die ebenfalls jeden Morgen – egal wo auf der Insel reichlich an den Opferstellen, auf der Straße, der Schwelle, auf Treppensimsen und Fensterbänken reichlich verteilt werden.

Lärm is immer

Es gehört auch das Verkehrsgeräusch von hunderten und tausenden Mopeds dazu, die von hier nach da querbunt durch das Land fahren. Und zu einem Morgen auf Bali gehört auch der Sonnenaufgang, die Farben über der Stadt. Der Moment, in dem Schwarz zu Farbe wird.

Das ist auch der Moment, in dem die Steinsägen anfangen, Fliesen oder Steine oder was immer zu mit dem kreischenden Quietschkreisch.. zurecht zu schneiden.

Also stell dir vor, du sitzt auf Bali und es ist laut!

Das geht so bis mittags. Früh ist es übrigens recht kühl. Die Menschen sind auf den Feldern schon früh unterwegs, die unzähligen Reisfelder verlangen viel Aufmerksamkeit. Auch Blumenfelder, Bohnen, Paprika und Chilli werden auf der grünen Insel angebaut. Die Landwirtschaft dominiert. Achja, und lecker Kakao. So lecker!

Wir sind mit dem Moped unterwegs und kehren bei Burkit Artha ein. Er betreibt ein kleines Restaurant und zwei Bungalows mitten im Reisfeld, die er an Touristen vermietet. Als wir eintreffen, sind wir die einzigen Gäste. Und es sieht so aus, als würden wir ihn überraschen.

Die Ruhe selbst

Doch einen echten Balinesen bringen nicht mal zwei Gäste um die Mittagszeit aus der Ruhe. Schnell ist das Telefon gezückt und Verstärkung für die Küche organisiert. Als erstes treffen Sohn und Töchterlein ein. Sohnemann ist höchstens zehn und meistert das Fahren mit dem schweren Motorroller souverän. Seine Schwester, die vielleicht 4 oder 5 Jahre alt ist, schmiegt sich an das Motorrad und scheint damit verwachsen zu sein.

Der Junge hat irgendwelche Zutaten im Gepäck, die wir wahrscheinlich gleich auf den Teller bekommen. Ich freue mich schon. In der Küche rumort es.

Was für ein Aufwand für zwei Gäste!

Aber der Gastgeber bleibt entspannt und zeigt uns seine Gästebücher, die voll sind mit Lobeshymnen, liebevollen Zeichnungen und persönlichen Widmungen seiner Gäste aus aller Welt. Mit diesen Gästebüchern kann man sich super die Zeit vertreiben. Dann kommt das Essen und wir kommen ins Gespräch.

Unser Wirt berichtet, dass heute im Dorf eine Beerdigungszeremonie stattfindet. Das sollten wir uns ansehen.

Zaungast bei einer Beerdigung?

Ich frage vorsichtshalber noch mal nach. “Ja, natürlich. Es stört nicht. Da sind immer viele Zuschauer”, bekräftigt unser Gastgeber bevor er uns sanft aus dem Laden schiebt. Wir sollten jetzt los, um der Beerdigung noch beiwohnen zu können. Und dann hören wir es schon.

Den Gleichklang der Trommeln, den Rhythmus, der fast schon wie ein Mantra ins Gehirn eingeht. Die Männer tragen einen leeren Stuhl auf einem Bambusgestell. Doch sie bewegen sich rhythmisch, scheinen mit etwas Unsichtbarem zu kämpfen. Werden wellenförmig von einer nicht sichtbaren Kraft hin und her geworfen, während festlich gekleidete Männer und Frauen johlend und lachend zusehen.

Denn es ist Kremation.

Die irdischen Überreste der Verstorbenen, hier offenbar aus drei Familien im Dorf, werden feierlich verbrannt. Erst, wenn diese Kremation vollzogen ist, kann die Seele des Toten die Erde verlassen und den Himmel erreichen, um wiedergeboren zu werden, so der Hinduistische Glaube auf Bali. Der “Kampf” dient dazu, die Geister zu verwirren, damit diese die Seele frei ziehen lassen. Dann werden aufwändige Opfergaben zu den Verbrennungsplätzen gebracht. Unzählige Gestecke, Blumen, Speisen und vieles andere mehr werden dem Verstorbenen mit auf seinen Weg gegeben. Besser gesagt, den Geistern, damit diese milde gestimmt sind.

Von den Flammen gefressen

Nach langem Warten dann beginnen die Verbrennungen. Diese sind für die Einheimischen eher unemotional, man schaut zu, wie die Gestelle mit den Gebeinen der Toten und den Opfergaben von den Flammen gefressen werden. Dazu wird Wasser verteilt – und die Trommeln hören auf zu schlagen. Ein für mich sehr ergreifender Moment. Das Feuer ist eine enorme Kraft, die mir hier an diesem fremden Ort irgendwie emotional zusetzt. Was auch immer es ist, ich bin recht ergriffen und dankbar, dass ich so etwas erleben darf.

Es ist spät, als wir das Dorf verlassen.

Wir fahren vorbei an auf der Straße trocknendem Reis und so langsam beginnt die Dämmerung. Es wird frisch auf dem Moped. Wenn es dämmert, ist es 20 Minuten später dunkel. Komplett dunkel. Die Straßen sind noch immer vom Verkehr überflutet. Die abendlichen Opfergaben werden zumeist von Frauen dargebracht, die mit großen flachen Tabletts aus geflochtenen Palmblättern über die Straßen schreiten.

Nun gehen die Menschen nach Hause.

Wir sind im Homestay zurück und können noch ein wenig arbeiten, in Deutschland ist es ja erst Mittag und ich kann mein Tagebuch schreiben. Mein Impuls heute für dich: Schreib doch mal wieder in dein Tagebuch, wofür du an einem normalen Tag dankbar bist. Was ist es genau? Was hat dich besonders beeindruckt? Besonders berührt?

Unternehmer-Soforthilfe für Hamsterrad-Attacken.

Unternehmer-Soforthilfe für Hamsterrad-Attacken

Vier Tipps gegen Hamsterrad.

Stell dir mal vor, es ist Hamsterrad und keiner geht hin. Was machst du denn dann? Ok. Ist vielleicht nicht der originellste Vergleich, aber doch irgendwie.. gefällt mir das Bild.

Entscheide dich gegen Hamster

Um dich rum ist Hamsterrad und du entscheidest dich JETZT dafür kein Hamster mehr zu sein. Sondern DU. Du bist du. Und DU brauchst jetzt vielleicht gerade nicht das Hamsterrad sondern einen Ausflug auf die Reis- äh, Kornfelder. Oder ein dickes Nickerchen. Oder einen Workout. Oder ein Schläfchen. Egal.

Musst du wirklich Stress haben?

Was ist meine, ist: Wer sagt denn, dass du Stress/Hamsterrad haben MUSST? Die Termine, der Druck, dein Chef, das Geld. Stimmt. Alles da. Und wenn du mal die Perspektive herum drehst und erst mal schaust, was DU gerade brauchst? Gerade als Chef in Führungsposition, da bist du Vorbild für deine Leute. Und wie du mit dir umgehst, das bestimmt auch, wie deine Mitarbeiter mit sich umgehen.

Verantwortung vorleben

Nimm einmal an, du kümmerst dich zuerst um dich. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Verantwortung. Weißt du, was ich meine? Ich meine Verantwortung mit dir und deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele. Wie willst du denn Vorbild sein, und deinen Mitarbeitern beibringen, dass sie für ihr Projekt, für sich und für ein Projekt oder eine Maschine in deinem Unternehmen Verantwortung übernehmen, wenn sie sehen, dass du das nicht tust. Was ist Verantwortung? Nimm das Wort mal auseinander. Ver-Ant-wort-ung. Es ist eine Antwort. Ein Wort. Und das heißt: Ich.

Pfötchen verstauchen

Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Denn, wenn du weiter in deinem Hamsterrad rummrennst, wie blöd, was macht das mit dir? Entweder, die Hamsterkinder alias deine Mitarbeiter sehen dir zu, bei dem, was du tust und legen sich ins Stroh und schlafen. Der Chef ist im Hamsterrad. Lass uns mal abwarten. Oder sie finden dein Hamsterrad so attraktiv, dass sie unbedingt auch dahin wollen und jede Möglichkeit nutzen werden, dir einen Strohhalm oder ein Stück Möhre ins Getriebe zu klemmen, so dass dein Hamsterrad stockt oder ganz klemmt. Wenn dir das in vollem Lauf passiert, kann es gut sein, dass du dir die Pfötchen verstauchst oder gar einen Salto machst und es dich ggf. sogar aus deinem Käfig beamt.

Das Leben ist für dich

Soll schon Unternehmern so gegangen sein. Und sie fanden sich entweder im Burnout oder im Krankenhaus oder in der Insolvenz wider. Das Leben ist immer für dich, auch wenn es gerade Sch.. regnet. Hab ich gelernt. Mühsam. Sehr mühsam. Aber das Leben oder das Universum oder Gott, nenn es wie du willst, das will dir was sagen: Es sagt: Raus aus dem Hamsterrad.

Kümmer dich endlich um dich.

Ja, wirst du jetzt einwenden. Wer macht denn dann die viele Arbeit? Da gibt es mehrere Möglichkeiten.

  1. Du kannst das machen. Wenn du erholt bist, ausgeglichen und/oder in deiner Mitte, dann weißt du was du willst. Du weißt dann, genau, was du willst. Das bedeutet, du weißt auch, was du NICHT willst. Das kannste dann abwählen. Weglassen. Da hast du schon mal weniger Arbeit.
  2. Du kannst delegieren. Macht aber eben auch nur Sinn, wenn du entspannt und in deiner Mitte bist. Weil du dann deinen Leuten, denen du was delegierst und Aufgaben überträgst, eben auch genau sagen kannst, was das Ziel ist. Die meisten Menschen, wenn sie das Ziel verstanden und verinnerlicht haben, sind in der Lage, dann selbstständig zu handeln. Da haste echt mehr Zeit für dich.
  3. Du setzt dich selbst an erste Stelle. Immer. Das bedeutet, du fragst dich zuerst am Morgen, was du dir selber Gutes tun kannst. Und das machst du dann. Machen alle erfolgreichen Menschen die ich bewundere so. Frag dich selbst, welche Sachen/Tätigkeiten dir besonders viel Kraft geben. Das kann eine Runde Joggen sein. Oder eine Meditation. Oder ein Buch lesen. Freunde treffen. Was auch immer. Mach das zu deinem ersten Termin an jedem Tag. Das ist Halbtagspilgern für Unternehmer.
  4. Du sagst, da hast du keine Zeit dafür? Nimm sie dir trotzdem. Denn deine Maschinen oder Mitarbeiter lässt du auch nicht 24 Stunden ohne Wartung durcharbeiten! Wenn du es nicht fühlst, mach es, weil du betriebswirtschaftlich denkst. Wenn du kaputtgehst, ist das ein wirtschaftlicher Totalverlust. Verstehst du?

Ich wünsche dir ganz viel Freude dabei, das mal zu machen. Und wenn du hier dabei bleibst und meinen Blog weiter liest, dann bekommst du auch ganz viele Erinnerungen daran, wer die wichtigste Person in deinem Leben ist. (DU)

Genau deshalb

Genau deshalb war ich auch eine Woche im Schweigeretreat auf Bali. Weil ich das brauche. Zeit für mich. Nur für mich. Und danach habe ich so viel Power, dass ich Bäume ausreißen könnte. Ne, falscher Vergleich. Ein Buch nach dem anderen schreiben könnte. Kundenprojekte ohne Ende mache – nur mit meinem Team natürlich. Aber das ist eine andere Geschichte, die erzähl ich dir ein andermal.

Gehörst du zum Club der 99?

Gehörst du zum Club der 99?

Wann ist genug genug?

Es ist 2.48 Balinesischer Zeit und mir geht eine Geschichte nicht aus dem Kopf, die ich heute gelesen habe. Es ist stockdunkel, naja, nicht ganz. Der Mond ist da und spiegelt sich immer mal wieder kurz im jetzt schwarzen Wasser bevor die Wellen umbrechen. Ich sitze hier und freue mich des Lebens.

Halbnachtspilgern

Es ist Bali und ich bin heute mal halbnachtspilgern. Dass ich mir das erlaube, liegt auch daran, dass wir in einem wirklich sehr angenehmen Hotel sind und wir unauffällig, aber mit Sicherheit bestens bewacht sind. Hier ist alles dafür gemacht, runterzukommen und den Chill-Modus einzuschalten. Hab ich gerade. Jetzt ist in Deutschland Feierabend und hier noch keiner wach.

Staunen

Das Meer hat ne ziemliche Welle, das Wasser kommt gerade zurück und nimmt sich den schwarzen Strand mit. Schwarzer Strand. Interessant. Als ich das das erste Mal sah, musste ich gleich mal den Sand in die Hand nehmen, weil ich gar nicht glauben konnte, dass es sowas gibt. Und nun sitze ich hier und staune, was für Geschenke das Leben so für mich ausgepackt hat.

Eine Geschichte

Das Meer sendet Kraft und Inspiration und erinnert mich an die Geschichte, die ich bei Jorge Bucay gelesen habe: Sie geht ungefähr so: Ein König war reich und hatte alles, was du dir vorstellen kannst. Alles vom allerfeinsten. Und doch war er ewig schlecht gelaunt, fühlte sich schlecht und war griesgrämig. Ich würde sagen: Mundwinkel ganz nach unten.

Meckermodus.

Der König hatte einen Diener, der ihn täglich weckte und bei den morgendlichen Verrichtungen half. Dabei war der Diener, ein armer Mann aus dem Dorf, immer so strahlend gut gelaunt, dass es eine Lust war, ihm zuzusehen. Fröhlich ging er dem König zur Hand, hatte ein Liedchen auf den Lippen und oft ertönte sein helles Lachen. Der König fragte den Diener: “Warum bist du so gut gelaunt?” “Die Sonne scheint, ich darf hier arbeiten. Warum sollte ich klagen?”, fragte verwundert der Diener und pfiff ein neues Liedchen.

Ein perfider Plan

Den König ließ das nicht los und er fragte seinen Großwesir. Der Weise wusste sofort, was Sache war: “Er gehört noch nicht zum Club der 99”. Kurz: Die beiden heckten einen Plan aus und hängten am Abend einen Sack mit 99 Goldmünzen an die Haustüre des Dieners. Dieser fand den Beutel, vergewisserte sich, dass niemand da war, dem er gehörte, setzte sich in sein Haus und zählte. Er zählte noch mal. Und noch mal. “Das kann nicht sein, es muss ein Irrtum sein. Wo ist die 100. Münze?” Er begann zu rechnen. In sieben Jahren würde er die 100. Münze erarbeitet haben.

Er ist drin im Club der 99

Aber wenn seine Frau auch im Dorf arbeiten würde, könnten sie es schon in 5 Jahren geschafft haben. “Dann kann ich mich zur Ruhe setzen”, dachte der Diener. Er rechnete weiter. Und rechnete und rechnete. Und da hatte sich derselbe Zug aus Schmerz an seinen Mundwinkeln eingenistet. Er war eingetreten in den Club und war voller Sorge. Immer in der Zukunft, nicht mehr im Jetzt. Der König übrigens hatte den Diener bald entlassen, weil dieser immer so schlecht gelaunt war.

Die Moral von der Geschicht?

Überleg mal selber. Gehörst du zum Club der 99? Und wenn ja: Was hindert dich, dich an den 99 Münzen, die du schon hast zu erfreuen? Jetzt? Wenn du aus dem Club wenigstens temporär austreten möchtest, dann geh den ersten Schritt: Hol dir das Losgehen-Buch von mir. Obendrauf bekommst du meinen Newsletter, einmal in der Woche. Halbtagspilger-Content. Und dann, dann lösen sich deine Mundwinkel und schnellen nach oben. Du vergisst die 100. Münze und kannst einfach unbeschwert LÄCHELN!

 

Besonders verboten

Besonders verboten

An welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind

Das ist doch mal eine Ansage. Es ist nicht nur verboten, hier zu parken, zu halten, ja überhaupt, zu sein. Es ist BESONDERS verboten. Also mehr als verboten. Verboten verboten. Ich liebe diese deutliche Sprache. Also parken geht hier ganz besonders NICHT.

Verregelte Regeln

Kennst du das? Wenn eine Regel so verregelt ist, dass es fast schon wieder einfach aus Widerspruchsgeist Spaß macht, die Regel zu brechen? Jedenfalls bei Menschen, die statt Harmonie lieber Konkurrenz im Blut haben.

Welche Regeln sind für dich selber sinnvoll? Welche behindern?

Nun, heute möchte ich dir den Impuls geben, einmal darüber nachzudenken, an welcher Stelle Regeln für dich selber sinnvoll sind. Ich denke, die “Regel” früh aufzustehen und seiner Arbeit und Leidenschaft nachzugehen, macht Sinn. Ich denke aber auch, die Regel, jede Mail immer sofort zu beantworten, ist mehr Last als Lust. Regeln oder auch gewisse Grenzen sind für alle Menschen absolut sinnvoll. Wenn es um Zusammenleben geht, wenn es um zusammen arbeiten geht, dann sind bestimmte Kriterien dafür sehr sehr notwendig.

Aber beispielsweise im Urlaub finde ich Regeln – naja, eher hinderlich. Sie hindern zum Beispiel daran, zu entspannen, loszulassen. Wenn ich mir jeden Morgen vornehme, Tagebuch zu schreiben, zu wandern und danach noch meine 10 Yoga-Übungen zu machen, dann ist das Klasse! Und es tut mir gut!

Verpasse ich dabei aber nur aus Prinzipienreiterei den schönsten Sonnenaufgang, das tiefe Gespräch oder auch meine gute Laune, dann ist da was faul. Fakt. Dann sind Regeln nur um ihrer selbst willen da. Sie schützen nicht, sondern behindern. Sie behindern meine Freiheit, den Augenblick zu genießen.

Gute Mischung

Ich habe ein paar Prinzipien, die immer gelten. Den Rest behandle ich flexibel. Wie ist das bei dir? Regelst du deine Regeln so, dass sie dir helfen, statt dich zu behindern? Das kannst du ganz einfach prüfen: Nimm eine Regel, ein Prinzip, das du hast und schreib es auf – am besten in dein Tagebuch. dann denk dir verschiedene Szenarien aus: Also: Was passiert, wenn mein(e) Geliebte(r) mich um Hilfe bittet, während ich die Regel umsetze?

Lässt du locker?

Lasse ich locker und helfe ihm/ihr? Oder ziehe ich durch und alles andere muss warten? Wenn ich ein Prinzip habe, aber gerade ein lieber Mensch ein Gespräch führen möchte?

Klar, wir alle haben Verpflichtungen, liebe Kunden, die wir bedienen wollen, sportliche oder persönliche Ziele. Und doch gibt es immer eine Frage, die makaber klingt, die du dir aber gerne stellen kannst, wenn du nicht genau weißt, ob du deine Prinzipien bestimmst oder deine Prinzipien dich bestimmen? Würdest du tun, was du in deinen Regeln festgelegt hast, wenn du heute deinen letzten Tag hättest? Was würdest du dann tun? Gedankenspiel – es ist hart, ich weiß. Es hilft absolut!

Ein Gespräch.

Ein Gespräch.

Rauschendes Interview

Gestern habe ich meinen Interviewpartner getroffen. Am südlichsten Punkt Mallorcas. Es war ein intensives Gespräch. Tränenreich und stürmisch. Für beide Seiten. Einen Auszug möchte ich euch hier zeigen.

DIE Insel

Ich sitze am Cap de ses Salines. Südlichster Punkt der Insel, die alle nur DIE Insel nennen. Es gibt ja noch mehr Inseln. So langsam aber verstehe ich es, warum bei den Menschen hier Mallorca nur DIE Insel ist. Es herrschen tatsächlich sehr besondere Schwingungen hier. Entspannte. Damit meine ich nun ganz und gar nicht Ballermann und Co. Denn es gibt so viele stille Momente und Orte hier.

Energie

Und ganz besonders intensiv spüre ich diese Energien an diesem Kap. Ich habe mehrere Stunden Tagebuch geschrieben, kommt gerne mit in diese Energie.

JANA: Liebes Mittelmeer, wir haben uns schon eine Weile nicht gesehen. Ich hab dich vermisst. Wusste gar nicht, wie sehr. Warum weine ich schon wieder?

DAS MEER: Ich hab dich auch vermisst. Warum weinst du? Weil hier so viel Energie fließt, dass es Sensibelchen wie du, gar nicht aushalten. Riesige Energie entlädt sich bei mir in Wellen, bei dir in Tränen. Beides befreit Kräfte.

JANA: Danke, Meer. Du siehst schön aus. Wie geht es dir?

MEER: Nicht so gut. Siehst du, selbst hier an diesem magischen Ort liegt Wohlstandsmüll herum. Weißt du, wie viel Müll ich im Bauch habe und meine großen Brüder und Schwestern, die Ozeane? Mensch, Leute, reißt euch zusammen.

Ihr macht die Wunder kaputt.

Fass mal den Stein an, der da liegt. Mach es! Spürst du es? Es sind Millionen von Jahren, die du da berührst. Der Stein lag da schon, da gab es euch Menschen noch nicht. Mich gab es schon. Ich bin uralt und habe alle Weisheit in mir. Alle Wunder. Und ihr? Ihr kippt euren Mist in mich hinein. Das macht mich kaputt. Aber für mich gibt es (noch) keine Therapie.

JANA: Ich spüre es. Auch deine Kraft.

MEER: Ja, und meine (unterdrückte) Wut?

JANA: Nein. Ich spüre deine Weisheit und meine Ehrfurcht. Bin so dankbar, hier sein zu dürfen. Ich versprech dir, dass ich wieder komme!

MEER: Ich weiß, dass du wieder kommst. Aber wie geht es dir?

JANA: Glücklich bin ich. Dass ich mir heute den Luxus gönnen durfte, dich stundenlang zu beobachten, hier lang zu gehen, den Rosmarin zu riechen und die Kiefern und die Macchia zu bestaunen. Ein Traum. Unendlich viel Kraft getankt. Hundert neue Geschichten-Ideen aus deinem Rauschen kreiert. Danke.

MEER: Danke dir. Bis bald. Und grüß die Leute!

Eine Aufklärung

Eine Aufklärung

Eigentlich oder meine FAQ – Teil 1

Eigentlich wäre heute ein Interview dran gewesen, mit jemandem, dessen Spezialgebiet Muße ist. Aber klar. Erst kommt die Muße, dann das Interview. Aber wir sind ja hier flexibel.

Daher gehe ich hier auf Fragen ein, die ich immer wieder gestellt bekomme.

Warum Halbtagspilgern?

Das Halbtagspilgern kam zu mir. Auf dem Jakobsweg hat es sich in meinen Pilgerrucksack gesetzt. Dann habe ich es zusammen mit meinen sauteuren Wanderschuhen durch halb Spanien getragen. Auf meinem Rücken. Weil ich mit den teuren Schuhen nicht laufen konnte und stattdessen den Weg mit leichten 16 Euro-Schuhen gegangen bin.

Aufgeblasenes Halbtagspilgern

Währenddessen schien sich das Halbtagspilgern aufzublasen. Als ich dann in Deutschland meinen Rucksack auspackte war da so viel Halbtagspilgern drin, dass ich es leider nicht mehr ignorieren konnte. Es hatte sich einfach bei mir eingenistet. Halbtags. Die andere Hälfte von allen Tagen habe ich gearbeitet. Und arbeite nach wie vor. Aber die andere Hälfte jedes Tages geh ich pilgern.

Pilgern ist für mich: Ich selbst sein. Auf dem Weg sein. Schreiben. Meditieren. Laufen. (Hoffentlich) liebenswerten Klugschiss verbreiten. Ein Traum. Jeden Tag. Ich habe mich nämlich während ich auf dem Jakobsweg war, immer wieder gefragt, warum ich das nicht immer so machen könnte. Früh pilgern, abends arbeiten. Hat gepasst. Und es hat mich zu meinem Warum geführt. Deshalb Halbtagspilgern!

Warum schreibst du?

Ich schreibe nicht, es schreibt mich!

Was macht das Schreiben mit dir?

Es erfrischt mich, entspannt mich, schafft Klarheit. Es ist mein Allheilmittel. Gegen Kopfschmerzen, Liebeskummer, Frust allgemeiner Art, gefühlte Ausweglosigkeiten, Orientierungslosigkeit. Und ähnliches. Es ist mein Glück. Bestärkt meine Spiritualität, meine Gefühle, meine Entscheidungen. Meine Freude. Meine Dankbarkeit. Strukturiert Projekte. Lässt fließen. Befreit. Bringt mich in Balance.

Wie schreibst du, mit der Hand oder auf dem Rechner?

Beides! Sehr sehr sehr persönliche Sachen und mein tägliches Tagebuch schreibe ich grundsätzlich mit der Hand. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mit der Hand noch mehr manifestiert werden kann. Dass es direkt vom Herzen ins Handgelenk aufs Papier fließt. Und dienstliche Sachen schreibe ich mit dem Rechner. Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich jeden Tag. Für Kunden, die Zeitung, Konzepte und so weiter. Also, es schreibt mich in einem Mix aus Hand und Tastatur;)

Wie lange lebst du schon so … halbtagspilgernd?

Eigentlich und auch uneigentlich bestimmt schon seit 8 Jahren. Ich habe es nur nicht Halbtagspilgern genannt. Aber wir, damit meine ich meine Familie und mich, sind schon lange unterwegs. Bisher allerdings “verdeckt”: Wir haben uns eigens eine deutsche Nummer zugelegt, die von überall erreichbar ist und von der aus wir zurückrufen können.

Skurriles Versteckspiel

Zum Beispiel sind wir von Amerika aus in nachtschlafender Zeit aufgestanden, um mit unseren Kunden in Deutschland zu telefonieren. Haben vor Jahren schon einen Roadtrip nach Istanbul gemacht und vom Bulli aus gearbeitet. Viele Wochen lang. Es war ein Traum. Und das haben wir immer öfter gemacht. Schon vor der offiziellen Erfindung des Halbtagspilgerns. Unsere Mitarbeiter arbeiten remote. Schon lange. Das ist der Grund, warum wir ein motiviertes und kreativ entspanntes Team haben. Und es wird immer einfacher, so zu leben, der modernen Technik sei Dank!

Was sind deine Erfolge, seit du Halbtagspilger bist?

Erfolge ist in dem Zusammenhang ein seltsames Wort. Passend wäre “Was ist passiert seit du Halbtagspilger bist?“ Aber zurück zu den Erfolgen. Ich denke, es sind einige. Und die meisten kannst du nicht in Geld messen. Ich bin entspannt.

Danke

Wenn ich früh aufwache, danke ich dem Universum, Gott und allen Mächten für das große Glück, das mir wiederfährt. Dass ich auch an diesem Tag wieder meinen Traum leben darf. Ich bin voller Dankbarkeit. Ich bin eins mit allem, was ist.

Klingt pathetisch? Kann sein, ich bin ja auch Künstler, da darf ich bisschen dicker auftragen. Bin eben unterwegs. Unsere Kunden stört das nicht. Wir machen alle unsere Arbeit, besser denn je. Und nebenbei darf ich leben, was ich leben will. Was ich leben muss. Wie ich leben will. Wie du willst. Es fühlt sich so leicht an. Im Flow. Einfach. Genial. Danke, Leben!

Was habe ich vom Halbtagspilgern? Was genau bietest du eigentlich an?

Da es mich schreibt, seit ich es zulasse, sind es vor allem Bücher. Mein Blog, meine Newsletter. Die sind kostenlos und haben – so sagen es mir die Menschen, ziemlich wertvolle Inhalte. Meine Bücher kosten Geld. Ich habe ein Seminar entwickelt, ein so genanntes Retreat, bei dem ich einlade, zum Runterkommen, zum Schweigen, Schreiben, Meditieren und Pilgern. Drei Tage im August. Es wird ein Schreib-Boot-Camp im Herbst geben, das bereite ich gerade vor. Und noch mehr Bücher.

Also doch Kommerz?

Na klar! Warum auch nicht? Meine Sachen helfen vielen Menschen, allein, wenn du diesen Blog aufmerksam durchliest, hilft es dir weiter. Das kost nix. Und ja, ich mag es, Geld zu verdienen. Was gibt es denn Schöneres, als dies zu tun mit einer Sache, die Menschen weiterbringt und selbst so viel Freude macht?

Hast du eigentlich zu viel Zeit?

Nö. Ich habe genau die Zeit, die ich brauche. Weil ich sie mir nehme. Das kann dann schon mal Mitternacht sein. Hinter all dem steckt natürlich “Arbeit”. Mich entspannt diese Arbeit sehr. Daher nenne ich es nicht Arbeit.

P.S. Für alle Leser, die derzeit möglicherweise auf Mallorca urlauben oder da leben: Ich lese mein neues Buch „Das Warum-Buch“ am 29.4. im Rayaworx-Coworking-Space in Santanyí. Wer dabei sein mag, ist herzlich willkommen. Mehr Infos gibt’s hier.

Der Mann, der konsequent sein Warum lebt. Der Schlossherr von Lilllliput.

Der Mann, der konsequent sein Warum lebt. Der Schlossherr von Lilllliput.

Ein Interview mit dem Pilgerkritiker!

Steffen Modrach ist.. ich weiß es nicht. Lest selbst. Er ist auf jeden Fall der, der mit Schloss Lilllliput in der Nähe von Schlieben in Brandenburg eine Arche in die Landschaft geworfen hat, die zum Staunen einlädt. Er hat nach eigenen Angaben alles selbst gebaut. Alles.

Er ist der Mensch, der sehr konsequent sein WARUM lebt. Deshalb werde ich dort am Ostersamstag, 20.4.2019, 17 Uhr meine erste Lesung machen. Anmeldungen sind per Mail an jw@wieduwilt-kommunikation.de erbeten, Eintritt frei, Platzzahl ist begrenzt. Mit meinem Buch „Finde dein Warum“ werde ich eine interaktive Lesung gestalten. Doch jetzt: Das Interview mit Steffen Modrach alias Viktor I., Schloss Lilllliput.

Lieber Steffen, äh, Viktor I., ich bin dir so unendlich dankbar, dass du mir eine Audienz gewährst und mich und meine Leser mitnimmst in deine – oder auch unsere Welt. Ich habe das Gefühl, dass wir beide eine ähnlich geartete Mission haben. Deine hat mit Kugeln zu tun, meine mit Buchstaben. Beides dürfen wir in eine mehr oder weniger logische Abfolge bringen. Ich habe bis 2072 noch hunderte Texte rauszubringen, halbtags! Und du baust in den nächsten 16 Jahren Lilllliput fertig. 

Jana Wieduwilt: Wer oder was hat dich dazu bewegt, dieses Schloss in der Brandenburger naja, sagen wir mal kargen Landschaft, aufzubauen? Baut Steffen oder Viktor?

Steffen Modrach, Schloss Lilllliput: Wer zu einer echten Führung aufschlägt, das Maul schließt, Ohren, Augen und Nase aufsperrt, erfährt, beim Schloss-Lilllliput handelt sich um eine echte Arche. Am, im und unter dem Haus leben über 60 Tierarten. Und es werden mehr! Zuvor war hier tote Hose. Überdies, alle Götter dieser Welt haben etwas zum Erhalt der Umwelt gesagt. In der Bibel findet sich der Satz: „Wer die Erde verderbt, wird verderbt werden!“ Das ist Lebensmaxime und Leitsatz – für mich. Denn es ist nicht 5 vor 12, es ist längst 5 nach 12.

Jana Wieduwilt: Hast du eigentlich ein Attest, so bescheuert zu sein?

Steffen Modrach: Täglich kommen Besucher, inzwischen aus aller Welt. Sie freuen sich oft wie Kinder, lachen viele Male herzhaft, staunen, begreifen, sind wißbegierig, schalten ab und tanken sich mit Glücksgefühlen voll. Sie vergessen für 1 1/2 Stunden Schmerzen, Einsamkeit, Verzweiflung…

Du hast Recht, so etwas zu bewirken ist bescheuert, ist krank, krass, blöd, meschugge… Ein Großteil der Menschen die aus tiefer Liebe so etwas bewirken gelten als Ketzer. Früher hat man sie ersäuft, gerädert oder gehängt. Jesus hat man ans Kreuz genagelt und die tolle Frau mit dem Pfefferkuchenhaus wurde zu Unrecht als Hexe verschrieen und am Ende lebendigen Leibes verbrannt. Zuvor hat der Typ namens Hänsel und die Göre Gretel ihr Haus beklaut und teilweise zerstört. Lies das Märchen noch mal, aber bitte genau, dann weißt Du was am Ende mit Leuten wie mir passiert…weil sie halt bescheuert, also anders sind.

Jana Wieduwilt: Du scheinst ein umgänglicher König zu sein. Oder auch nicht. Ich habe die Geld-Guillotine genau betrachtet, es schien, als wäre Blut am Fallbeil. Wie gehst du mit störenden Untertanen um?

Steffen Modrach: Eine Horde Bankmitarbeiter aus Berlin, den Namen der Bank darf ich nicht sagen, war hier und hat ein Kunstwerk-Fallbeil in Auftrag gegeben. Sie haben es mitgenommen, aber nie in ihrem Foyer aufgestellt. (Hosenschisser) Also habe ich mir eine zweite Guillotine von meinem Meisterschlosser bauen lassen. Fertig. Naja, noch nicht ganz… Seit Jahrhunderten gilt; wer die Guillotine besitzt, ist auch gleichzeitig der Henker. Das war mir auch nicht bekannt. Sei`s drum, besser ein arbeitsloser Henker als umgekehrt. Da sind wir uns doch einig, oder?

Jana Wieduwilt: Was macht dich nervös, außer Kinder, die Libellen anfassen?

Steffen Modrach: Lehrer und … wie schreibt man das ?…. Intellektuelle.

Jana Wieduwilt: Gibt es einen großen Plan? Oder plant das Große jeden Tag neu?

Steffen Modrach: Es gab von Anfang an einen Plan, bei einer Arche muß man schon wissen wie der Kasten aussehen soll und wo die Bretter hingehauen werden, sonst säuft der Kahn ab. Bei meiner Arche aus Betonkugeln ist es ähnlich, 1 Million Betonkugeln müssen mit Sinn und Verstand gelegt, geformt und verbaut werden… sonst macht alles bautz… und Leute sind tot…

Jana Wieduwilt: Du hast eine Kirche auf Lillliput und behauptest auf Instagram, einen direkten Draht zu Gott zu haben, schön, wenn das alle hätten! Was sagt Gott denn heute zu uns Halbtagspilgern?

Steffen Modrach: Das willst Du nicht hören! Wer pilgert kümmert sich nur um sich. Du kannst auch den ganzen Tag pilgern, bis an den großen Ozean und Dir in ein Heftchen viele tolle Stempel geben lassen, während in Afrika noch Kinder geschunden werden oder in Kriegen verrecken. Besser wäre sich aufzumachen und nur IRGENDEINEN ANDEREN zu retten, am Ende wäre damit die ganze Welt gerettet. Das sagt Gott – amen.

Jana Wieduwilt: Fast jedes Element deines Schlosses erzählt Geschichten. Wahrscheinlich jedes. Kommen die Geschichten selbstständig zu dir oder zwingst du sie?

Steffen Modrach: Alles kommt von außen, ich bin nur der Sklave, oder das Sprachrohr. Nimm es wie Du willst… Ich selbst habe nicht viel auf der Kirsche. Wenn ich zum Beispiel Bücher schreibe, dann denk ich nicht nach, die Hand läuft einfach allein, und am Ende frage ich mich: Wer hat denn so was geiles geschrieben? Oder so ähnlich.

Jana Wieduwilt: Ich bin Halbtagspilgerin. Und nehme nur mich selbst auf die Schippe. Du scheinst in deiner Arche die Erde mit Freude und Spirallogik fluten zu wollen. Was treibt dich an? Jeden Tag so früh aufzustehen und jeden Tag am Schloss zu arbeiten? 25 Jahre lang? Wer bist du?

Steffen Modrach: Ein kleines gebeuteltes Menschlein, aber immerhin Einer der auszog, das fürchten zu lernen. Und warum ich jeden Tag so extrem früh aufstehe? Mensch Mädchen, ich muß pinkeln!

Jana Wieduwilt: Welche Schnapssorte wirst du wählen, um dich am 2.4.2025 zu betrinken?

Steffen Modrach: Bin Rotweintrinker.

Jana Wieduwilt: Wen nimmst du mit auf deine Arche? 2025, wenn sie fertig ist?

Steffen Modrach: Ein paar tausend Zigaretten, ein paar Paletten Rotwein, 300 gute Bücher (also die nicht auf der Spiegel-Bestsellerliste stehen) und eine Packung Gummihandschuhe, falls sich noch irgendwo Zement finden lässt.

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Das Samstagsinterview: Ein Gespräch mit meinem Ego

Warum mein Ego Land gewinnen und dann das Unvermeidliche passieren musste

Dass dieses einzigartige Zeugnis zustande gekommen ist, war ein unglaublich anstrengender Prozess. Ich glaube, er begann im Kindergarten, als ich keinen Mittagsschlaf machen wollte. Doch das ist eine andere Geschichte.

Mir ist es gelungen, mein Ego ins Interview zu bekommen. Mein Ego, das ist die innere Stimme, die verhindert, bremst und statt Herz lieber den Verstand sprechen lässt. Ich glaube, die hat Jeder. Und nun haben mein Ego und ich uns auf ein Gespräch geeinigt, das ungekürzt hier wiedergegeben wird.

Achtung: Denn mein Ego, das ist ganz schön zickig! Wenn ihr es ihm nicht verratet, dann kann ich sogar sagen: Es ist ein Quengelgeist, ein Störenfried, ein Choleriker und ein stures Stück und absolut verkopft. Aber das bleibt unter uns, sonst ist es wieder eingeschnappt.

Jana: Liebes Ego-von-Jana, schön, dass du dich hier mal öffentlich zeigst. Ich freue mich sehr, dass wir beide mal so hier vor allen Leuten ins Gespräch kommen. Lass uns ein Stück gehen, damit wir weiterkommen.

Ego-von-Jana: Ich bin ja nicht so dafür, so einen Blödsinn öffentlich zu machen. Was sollen eigentlich die Leute denken? Aber gehen ist ok, auch wenn ich Halbtagspilgern für eine extrem seltsame Idee halte. Wer soll denn da was mit anfangen können?

Jana: Das werden wir sehen. Ich bin mir relativ sicher, dass der eine oder andere diese Art Zwiegespräch kennt. Liebes Ego, wie geht es dir? Was machst du gerade und was sind deine nächsten Projekte?

Ego-von-Jana: Ich fang mal mit der letzten Frage an. Geht dich gar nichts an, was meine nächsten Projekte sind. Land gewinnen auf jeden Fall. Was ich gerade mache? Ich versuche das Schlimmste zu verhindern, nämlich, dass du mich ganz und gar zum Affen machst. Und daher geht es mir auch nicht so gut.

Jana: Das tut mir leid. Was könnte dich denn aufheitern?

Ego-von-Jana: Mal so richtig leiden. Selbstmitleid. Mal so gar nichts machen können, weil alle anderen schuld dran sind. Meckern. Über die Umstände, die anderen, das Wetter, die Weltpolitik oder die Leberwurst im Kühlschrank. Wahlweise fänd ich auch einen ordentlichen Streit, wo ich recht haben will, ganz ganz prima.

Jana: Da habe ich aber keine Lust drauf…

Ego-von-Jana: Das ist es ja gerade. Ich habe dir gleich gesagt, dass das eine dämliche Idee ist. Ich breche das Interview ab. Geh doch alleine weiter. Ich geh wieder ins Bett!

Jana: Äh, bitte entschuldigt. Mein Interviewpartner hat gerade abgesagt.

Aus Flecken Wunder kreieren. Ein Interview mit Alexandra Leyer (Lexikonfetti)

Aus Flecken Wunder kreieren. Ein Interview mit Alexandra Leyer (Lexikonfetti)

Wie du aus einer Krankheit oder ungünstigen Situation Wunder machst. Ein nachdenkenswertes Interview.

Zuerst fiel mir Alexandra Leyer alias Lexikonfetti auf Instagram auf. Ich sah ihre Posts und sofort war ich gefangen. Hinter Lexikonfetti muss ein besonderer Mensch stehen. Mich berühren ihre Texte und Bilder zutiefst. Weisheit. Achtsamkeit. Schmerz. Hoffnung. Urvertrauen. Alles ist da drin. Ich wusste nicht, dass die junge Frau an Multiple Sklerose erkrankt ist. Ob sie mit mir sprechen würde, wusste ich auch nicht. Und jetzt freue ich mich so sehr und verneige mich in Dankbarkeit, dass Alexandra als kraftvollste Halbtagspilgerin, die ich kenne hier im Interview ist. Sie gibt Impulse für ein Leben mit MS – oder anderen Unwägbarkeiten und schenkt dabei viel Kraft.

Jana Wieduwilt: Alexandra, hol uns doch bitte gerade in den Moment und zu dir. Wo bist du gerade, womit beschäftigst du dich? Was treibt dich um?

Lexikonfetti – Alexandra Leyer: Zur Zeit beschäftige ich mich viel mit dem Thema Selbstliebe und damit, wie ich inneren Frieden mit mir selber schließen kann. Ich lerne gerade meinen Körper, meine Emotionen und alle Einschränkungen bzw. Besonderheiten :), die jeder mit sich trägt, anzunehmen, zu akzeptieren und zu lieben. Dazu lerne ich auch, mein inneres Kind zu finden, zu pflegen und zu lieben- aber das nochmal eine ganz andere Herausforderung 🙂

Jana Wieduwilt: Lexikonfetti, so bist du auf Instagram unterwegs, ein toller Name! Wie bist du drauf gekommen und was verbindest du damit? Ebenso dein Blog Wunderflecken? Du podcastest, machst Videos. Was ist dein liebstes Medium, um dich auszudrücken?

Lexikonfetti – Alexandra Leyer: Ich schreibe über Themen und veröffentliche meine Gedanken eher zu „Tabu-Themen“ oder Themen, die für andere eher negativ belastete sind. Ich möchte aber diese Gedanken, die ich teile, positiv belasten und gestalten,deshalb regnet es bei mir Konfetti 🙂

„Wunderflecken“, weil meine Krankheit -MS- sich in der Diagnostik (MRT) durch Flecken im zentralen Nervensystem kennzeichnet. Ich mache aber aus jedem Fleck das Beste und versuche, Wunder daraus zu kreieren 🙂

Aus der Krankheit und den Flecken konnte ich wirklich sehr viel lernen.

Jedes Medium spricht mich an und es fällt mir schwer, mich da zu entscheiden. Aber am liebsten schreibe ich 🙂

Jana Wieduwilt: Ich treffe viele Menschen. Viele sind sehr dankbar darüber, was sie haben, was sie sind. Manche aber sind unzufrieden, reiben sich an Kleinigkeiten auf. Du lebst mit der Krankheit MS. Kannst du uns mitnehmen in deinen Alltag, in den Umgang mit der Krankheit und vor allem bitte, kannst du in ein paar Worten deine Learnings daraus zusammenfassen?  Was kannst du den Ewig-Unzufriedenen sagen?

Lexikonfetti – Alexandra Leyer: Ich versuche immer das anzunehmen und zu akzeptieren, was gerade ist. Wenn es mir körperlich (oder seelisch) nicht gut geht, versuche ich das so anzunehmen. Natürlich klappt das nicht immer, aber wenn ich mich dagegen wehre, wird es noch viel schlimmer. Ich nehme körperliche Symptome als Warnsignale wahr. Irgendwas in meinem Inneren ist im Ungleichgewicht, und mein Körper reagiert darauf. Wichtig ist aber auch, die Symptome nicht zu verdrängen, denn irgendwas will mir mein Körper sagen. Körperliche Symptome sind Reaktionen auf meine Emotionen und mein Verhalten. Es ist dabei aber auch ok, traurig zu sein, wenn man schmerzen hat oder körperlich eingeschränkt ist. Das einzige was zählt, ist immer der Moment, der gerade ist.

Die Einzigen, die die Momente negativ belasten, sind Gedanken und die daraus resultietende Urteile, Handlungen und Interpretation der Situation.

Wenn ich im Stau stehe, dann bin ich JETZT im Stau. Darüber dass ich wütend bin und die Situation als schlimm empfinde, ist meine eigene Verantwortung, da ich die Situation (negativ) bewerte. Denn eigentlich stehe ich ja nur im Stau.

Wenn es sich natürlich um Krankheiten oder Dinge handelt, die  wirklich schmerzhaft sind, dann übe ich mich immer daran, die Situation trotzdem so anzunehmen wie sie ist. Wenn ich einen anderen Blickwinkel auf die Situation habe, dann verändere ich auch die Situation. Wenn ich aber wirklich etwas ändern kann, dann ändere ich das auch. Sonst meckere ich ja wirklich ohne Grund 🙂

Die Mischung aus dem annehmen und dem verändern der Situation macht’s aus 🙂

Jana Wieduwilt: Liebe Alexandra, vielen, vielen Dank! Wo kann man dich erreichen? Wo bist du anzutreffen? Wie können meine Leser dich unterstützen bei deiner Arbeit?

Lexikonfetti – Alexandra Leyer: Dir gebührt auch ein Danke! Unterstützung findet für mich da statt, wo eine Konversation und ein Aufeinandertreffen stattfindet 🙂 Ich bin auf Instagram unter Lexikonfetti aktiv und freue mich darüber, wenn wir uns dort austauschen, diskutieren und gegenseitig neue Anregungen und Inspirationen schenken.

FOTO: Jan Meifert