Pilgern braucht manchmal Gefährten

Pilgern braucht manchmal Gefährten

Weißt du, wer sich noch mehr darüber freut, dass es endlich wieder raus geht, auf lange, ausgedehnte Spaziergänge, auf intensive Naturerfahrungen und auf Weite, Himmel, Grün und Braun und Fluss und Teich? Noch mehr als ich?

Der Kollege hier auf dem Bild.

Das ist Creo, unser Hund. Ihm ist sogar ein Kapitel in meinem neuen Marketingbuch gewidmet. Denn er kann nicht nur ein wunderbarer Begleiter beim BusinessPilgern sein, sondern hat auch eine sehr ausgefeilte Taktik entwickelt, wie er seinen Willen ganz geschmeidig erfüllt bekommt. Doch das ist ein anderes Kapitel und das liest du dann in meinem Buch, es wird Ende Mai, Anfang Juni erscheinen, so der Plan. Doch ich schweife ab. Der Creo, das ist mein schwarzer Begleiter, wenn ich raus gehe. War er vor Corona und ist er immer noch.

Nach 5 Wochen Quarantäne ist das für uns beide ein wunderschönes Geschenk. Wenn wir so gehen, macht jeder seins. Creo schnüffelt an der ein oder anderen Wiesenkante, Hinterlässt hier und da seine Spuren, besser ausgedrückt und Duftstoffe, wenn ich ihm zu lange Leine lasse, versucht er, Löcher bis zum Erdmittelpunkt zu buddeln, um imaginäre oder auch echte Bodenbewohner zu fangen. Die fängt er dann doch nicht. Und so hat er seinen Spaß. Ich hingegen schreite frohen Mutes Schritt für Schritt, bestaune dabei die Frühlingsnatur, überlege mir was oder überlege nichts. Meistens nehme ich nur wahr, z.B. Luft und Duft, die 247 Grüntöne der Bäume, der vielen Kräuter und die kleinen Farbtupfer in weiß, rosa, lila von den ersten zarten Blüten.

Noch ein Vorteil hat das Gehen mit dem Hund: wir beide sind nicht so alleine. Wir hängen zwar beide unseren Gedanken nach, bei Creo nehme ich das zumindest an, aber wir schreiten zusammen Schritt für Schritt vorwärts. Das verbindet. Wenn DU Ausschau hältst, nach einem Gefährten, der mit dir die ersten Pilger-Schritte unternimmt, und der dich dabei begleitet, dein Business so aufzustellen, dass es dir mehr Pilger-Möglichkeiten erlaubt und ein sicheres Einkommen beschert, dann schreib mir eine Mail.

Wir finden einen Weg, gemeinsam jeder unserer Gedanken und gemeinsamen Ideen zu entwickeln! Ideen entstehen im Gehen.

Wie geht Pilgern ohne Draußen?

Wie geht Pilgern ohne Draußen?

Ich bin ja lange in Neuseeland gewesen, die letzten Wochen eben Corona bedingt ein wenig eingeschränkt im Hotelzimmer.

Das ist dann natürlich suboptimal zum Pilgern. Allerdings habe ich mir eine Routine zurechtgelegt, wie ich dennoch das Pilgergefühl aufrecht halte – auch wenn ich drin bin, diese möchte ich mit dir teilen:

  1. Bleib bei dir. Vertraue deiner Intuition. Wenn dir gerade nach im Bett liegen und aus dem Fenster schauen ist – dann tu das. 
  2. Pilgern beginnt mit einem Ziel. Wenn Santiago de Compostella derzeit wirklich, auch mit allen Manifestationen nicht zu erreichen ist, weil keine Flüge gehen, dann kannst du verschiedene Dinge tun – das gilt übrigens auch für dein Business

2.a) Ziele. Setze dir Ziele. Plane. Was ist denn das nächste GROSSE Ziel für dich?
2.b) Bereite das Pilgern vor. Kaufe Schuhe, laufe sie ein (in der Wohnung), plane die Route, halte dich fit durch Gymnastik, Yoga oder einfache Liegestütze. Schreib eine Packliste, probiere dein Regencape an. Lies ein Buch.

2.c) Such dir Menschen, denen es ähnlich geht und plant euren gemeinsamen Pilgertrip

2.d) Finde Antworten auf die Frage: Wie kann ich jetzt Online Pilgern? Was tut mir gut? Was bedeutet Pilgern eigentlich für mich, welche Effekte erziele ich?

  1.  Wärme dich mit guten Gedanken. Schau die letzten Pilgerbilder an. Telefoniere mit (ehemaligen) Mitpilgern. Check aus, wie es deinen Kollegen geht. Und überlass dich diesen guten Gedanken.
  2. Manifestiere. Du verursachst deine Zukunft. Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Wenn du jetzt, wo du nicht Pilgern kannst, positiv bleibst und alternative Ideen entwickelst – quasi ein Ersatzpilgern. Wie wird es aussehen, wenn du wieder Pilgern kannst? Geh in Dankbarkeit und das Gefühl, das du haben wirst, wenn du startest. Mit dem klassischen Pilgern oder neuen Pilgerformaten.

Das Ganze gilt auch für dein Business. Wenn Altes nicht mehr geht, dann mach Neues. Flexibilität und Vertrauen sind zwei Eigenschaften, die Pilger brauchen. Und die sind jetzt notwendiger und hilfreicher denn je. 

Ich wünsche dir viel Spaß und Freude beim Umsetzen.

Mir fehlt die Natur

Mir fehlt die Natur

Ich wusste gar nicht, dass mir während unserer unfreiwilligen Urlaubsverlängerung in Neuseeland in der Innenstadt von Auckland die Natur so fehlen würde.

Hier ist ziemlich viel Stadt, die Pflastersteine sind glatt und leer, die wenigen Blumenrabatten gepflegt, aber es gibt wenig Bäume, mehr Stein, Glas, Stahl und Beton. Hinten kann ich das Meer sehen, aber auch das ist Hafen, da sind wenig Bäume. Gut, dass ich in den vergangenen Wochen, zu Beginn unseres Neuseelands-Aufenthaltes so viele Wanderungen und Pilgerspaziergänge unternommen habe.

Und ich will es dir verraten.

Ich habe mir immer mal wieder eine Frucht, ein getrocknetes Blatt oder ein Steinchen eingesteckt: in die Tasche. Neulich war ich noch Eicheln sammeln. Davon hab ich noch eine. Und immer, wenn ich nachdenke und Pilgerinspiration brauche, fass ich heimlich, still und leise in meine Tasche und hab die Natur-Andenken in der Hand. Und dann ist meine Kreativität wieder da – in Verbindung mit dem offenen Fenster im 17. Stock. Hast du auch so ein Ritual? Einen Kraftstein, Talismann? Wie geht es dir jetzt, wenn du so viel drinnen bist.

Es ist still

Es ist still

Gespenstisch sieht es derzeit in der sonst so beschäftigten Großstadt Auckland aus.

Auf einzelnen Sitzmöglichkeiten sitzen Menschen einzeln. Still. In sich gekehrt. Manche haben das Handy dabei, die meisten aber sitzen einfach.

Sie sitzen. Ich habe vielleicht vorher einfach nicht drauf geachtet, aber so was ist mir vorher nie aufgefallen. Dieses bei sich sein der Menschen. Vielleicht bin ich sensibilisiert, aber ich spüre, dass es jetzt einfach die Zeit ist, bei sich zu sein. Ich habe ja, nachts, also hier tagsüber, wenn ihr in Europa schlaft, etwas Zeit, zu reflektieren. Meine Yoga Übungen zu machen und Blogtexte wie diesen zu schreiben.

Was empfindet ihr gerade, wenn ihr mal raus geht? Wie wirkt eure Stadt auf euch? 

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Der Typ über mir ascht auf meinen Balkon. Aus Business- wird Indoorpilgern. Mitgefühl im 17. Stock

Ihr Lieben, ihr wisst ja, ich bin gestrandet in Neuseeland, da gehts nicht raus und rein. Na, ist jetzt halt so.

Ich nehm euch mal mit in mein neues Pilgerleben in Zeiten von Covid 19, Corona. Also. Ich habe ca. 3 x 3 Meter. Aber ne schöne Aussicht, das ist wunderschön. Wir wohnen direkt über dem Finanz- und Nobeldistrikt von Auckland. In normalen Zeiten eine tolle Lage. Im 17. Stock – ich glaube es sind weitere 17 über mir, kann man schon ordentlich weit gucken, soweit das zwischen den Hochhausschluchten geht. Einen Zipfel heute türkisgrünes Meer kann ich sehen. Ich kann von meinem Bett aus, in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte, den Skytower sehen.

Er schaut mir direkt ins Bett, beim Arbeiten zu, beim Yoga zu und wahrscheinlich wacht er auch über meine Träume. Der Skytower und  ich, wir haben uns angefreundet und in Gedanken, grüße ich den langen Spargel, denn er ist dünn und lang, nicht so kugelig gemütlich wie der Fernsehturm in Berlin. Da fallen mir gleich zwei Dinge ein: Spargel.. ohh.. hmmm. Und zu Hause. Naja, die Welt ist halt jetzt wie sie ist und ich bin zutiefst dankbar für

-Freunde aus aller Welt, die in Gedanken bei uns sind und uns regelmäßig kontaktiere
-Echte Hilfe von echten Freunden
-Ein großartiges Team, das sich richtig reinhängt!
-Meine wiederkehrende Kreativität
-Dach über dem Kopf
-Internet
-Strom
-Essen
-Wasser und Tee

Und jetzt ascht der Typ über mir, auf meinen Balkon. Mein Balkon ist 40 cm breit und mit  einer Betonbrüstung versehen. Bloß gut, im normalen Leben meide ich große Höhen…. Bin ja aus Brandenburg. 

Und ich gehe IndoorPilgern. Sieht so aus, dass ich, wenn ich kein Zoom habe (mache ich mangels anderer Plätze im Bett:)) ums Bett herumlaufe. Rechts rum, links rum. Zwischen Bett und Fenster passt ne Decke, da hab ich jetzt wieder mit ANFÄNGER Yoga begonnen. Und ich mache meine Marketingberatung eben Indoor. Naja, nicht ganz. So lange es einigermaßen von der Temperatur geht (hier ist Herbst), hab ich den ganzen Tag das Fenster offen. Noch ein Vorteil. Das Hotel ist so alt, da gab es noch keine Klimaanlage. Also Business- wird zu Indoorpilgern, sonst ändert sich nichts.


Achso, und zurück zu dem Typen, der auf meinen Balkon ascht. Irgendwie nervt es, aber wir sitzen ja alle im gleichen Boot, äh Hotel. Leute, meine Toleranz ist riesig geworden in diesen Tagen. Ebenso wie ich schmerzhaft das Loslassen lernte. Auch ein Grund, dem Corona dankbar zu sein. Bleibt gesund!

Die dampfende Erde der Maoris

Die dampfende Erde der Maori

Ihr wisst ja, wir sind in Neuseeland unterwegs. Eine lange geplante Reise, die nun von einem Ereignis überschattet wird, das wir uns niemals hätten träumen lassen. Was machen wir? Das beste draus.

Wir können die Dinge nicht ändern.

Also besuchen wir auch den ein oder anderen Ort. Gestern haben wir den Geothermal Park Orakei Korako angesehen und ich bin immernoch ganz ergriffen. Mutter Erde hat so unbändig viel Energie. Die Erde dampft.

Überall weißer Dampf. Heißes Wasser bahnt sich seinen Weg durch Risse und Spalten, Algen und die verschiedenen Gesteine schillern in den prächtigsten Farben. Auf einmal zischt ein Geysir. Darauf folgt dann ein dumpfes BLUBBLUB.

Die Kraft der Erde

Ein Muddy Pool. Der Schlamm blubbert, wie zu dicke Kartoffelsuppe und zeigt an anderer Stelle die Kraft der Erde hier. Wenn ich mir vorstelle, welch gigantische Energie uns die Erde schenkt, dann bin ich still vor Ehrfurcht.

Als ich dann noch die heilige Lavahöhle mit heute tiefgrünen klaren Wasser entdecke, fließen mir die Tränen, aus irgendeinem Grund spüre ich, dass dies ein besonderer Ort ist. Ist es auch.

Tränen am Ort des Schmückens

Später im Reiseführer lese ich, dass dies der Platz des Schmückens der Maori war. Über Jahrhunderte lebten hier die Maori die Flusspeople. In jener Höhle mit dem smaragdgrünen Wasser bereiteten sich der Sage nach die Maorifrauen auf Zeremonien vor.

Für mich hat dieser Gedanke  etwas ganz ganz Schönes, nämlich der achtsame Umgang mit den Kräften, die uns die Natur schenkt.

Der einzige Fluss, der ein Mensch ist

Der Whanganui-River ist der einzige Fluss der Welt, der wie ein Mensch behandelt wird. Die Bäume, von denen ich dir schon im Podcast erzählte, werden als Götter oder menschliche Wesen gesehen und so behandelt. Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation ein schöner Gedanke und mein Respekt davor, wie weise doch einige der “Urvölker” waren.

Ich wünsche euch Kraft und Liebe und eine enge Verbindung zu Mutter Erde.

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Wenn es gerade richtig klemmt, dann helfen mir diese sieben Schritte zur Normalität.

Meine sieben Schritte zur Normalität, wenn es gerade richtig klemmt. So viel vorne weg. Dies ist einer der echt seltenen Blogbeiträge auf diesem Blog, der seit gut vier Jahren existiert, der so richtig richtig richtig in einem Moment des Frustes geschrieben ist.

Unnormale Normalität. Der erste Schritt

Ja, ihr Lieben, auch BusinessPilger und bekennende Optimisten, wie ich, haben mal Frust. Richtig Frust. Denn ein wundervolles, leidenschaftlich von uns betriebenes Projekt ist so richtig – entschuldige den Ausdruck – so richtig verkackt! 

Menschen. Machen. Fehler. Jedenfalls ab und an. 

Und das Universum wollte, dass wir dieses Projekt so richtig richtig teuer bezahlen dürfen. Ist blöd gelaufen und die Info ist relativ frisch, wenn du das hier liest. Ich habe mich beobachtet, wie ich mit der Tatsache umgehe und habe erstmals wirklich das BusinessPilgern als Methode komplett für mich gebraucht. Das sind sieben Schritte zur Normalität.

Mehrere Tools, insgesamt sieben Schritte gleichzeitig.

  1. Annehmen. Es ist wie es ist. Egal, wer und was und wie man hätte, täte, könnte. Is passiert. Kannste nicht zurückdrehen. Also brauche ich mich auch nicht mehr darüber aufzuregen.
  2. Durchatmen. Richtig tief durchatmen. So tief als wöllte ich die ganze Welt ein- und wieder ausatmen. So! Gehirn schon mal besser durchblutet und frühzeitliche Steinzeitmenschreflexe sind gebannt. Also Ruhe bewahren.
  3. Das ist wie beim Pilgern. Ich habe erkannt, dass ich einige Zeit den falschen Weg genommen hatte. Es war schön anzusehen und der Weg lief sich einfach, endete aber an einer Felswand. Hier geht es so nicht weiter.
  4. Kurz innehalten. Pause machen. Was trinken. Was essen, vielleicht. Noch mal die Felswand ansehen. 
  5. Klar denken, welche Sofortmaßnahmen kann ich unternehmen kann. Umdrehen und an die Kreuzung zurücklaufen im Falle des Pilgerns. Im anderen Falle: Das Projekt vernünftig zu Ende bringen.
  6. Erst mal wieder auf den Weg kommen. Puh, geschafft! Der richtige Weg ist gefunden. Jetzt ist Zeit für Schadensbetrachtung. Für Rückschlüsse auf den Prozess und für Erkenntnisse. 
  7. Weitergehen. Die anderen Pilger mitnehmen/informieren über diese mögliche Fehlerquelle. Und die Erkenntnisse klar kommunizieren. Untersuchen, ob es einen besseren, effektiveren Weg gibt, künftig Fehlwege zu vermeiden oder schneller mitzubekommen, dass was schief gelaufen ist, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Schlussfolgerungen ziehen.

 

Namen sind Schall und wirken doch!

Namen sind Schall und wirken doch!

Stell dir mal vor, du hättest in einem mittelgroßen, touristisch doch sehr gut besuchten Dorf einen Klamottenladen mit allerlei Nippes, Accessoires, netten Kleidern.

Der Laden ist in B-Lage, also nicht an der Plaza sondern eine Querstraße weiter. Deinen Laden finden die Leute zufällig, aber eben nicht, weil er etwas Besonderes anbietet, sondern, weil er beim Schlendern eben einfach so entdeckt wird. Deine Umsätze sind nicht besonders. Dein Sortiment, deine Preise – alles Durchschnitt.

Und dann?

Geld, da viel dran zu ändern hast du auch nicht. A-Lage passt nicht in dein Budget. Teure Designer auch nicht. Was tun? Genau: Du ahnst es, denn du hast das Bild ja längst gesehen. Du benennst den Laden einfach um. In “Jesus liebt dich”. Malst ein paar Herzen an und hängst Selfietaugliche Engelsflügel an dein Schaufenster. Sonst änderst du gar nichts!

Was glaubst du, passiert?

Die Idee, Läden pfiffig zu benennen und einen minikleinen Erlebniswert mit ins Standardsortiment einzubauen braucht meist Fantasie, etwas Mut und gewitztes Umsetzen. Tolle Idee und für mich sehr inspirierend ist dieses Mitbringsel aus Spanien für dich für das Stadtmarketing hier im Blog.

Sag es doch einfach

Sag es doch einfach

Neulich in einem spanischen Bergdorf. Ich geh da so in den Dorfladen, um ein Wasser zu erstehen – und seh da im Zeitungsständer eine Zeitschrift.

Mein Spanisch ist ja vor einigen Tagen auf mysteriöse Weise wieder aus meinen hinteren Gehirnzellen aufgetaucht und von daher musste ich laut lachen, als ich diesen Zeitungstitel sah. Stirnrunzelnd beobachtete die Ladenbesitzerin, mein weiteres Verhalten. Natürlich zog ich mein Smartphone raus, um das Unfassbare für dich zu dokumentieren. Klarer kann eine Zeitschrift den Kundennutzen nicht versprechen. “Muy interessante” heißt das Blatt. “Sehr interessant”. Genialer Zeitungstitel.

Stellt euch mal vor, die Zeitung hätte einfach einen Frauenamen oder würde eine Farbkombination benennen. Welchen Nutzen habe ich denn, wenn ich eine Zeitung lesen soll, die so heißt, wie meine hochgeschätzte Schwiegermama. Überleg mal. Wie sieht es in deinem Marketing aus? Sagst du klar, was deine Kunden bekommen, wenn sie bei dir kaufen?

Unsere liebevolle kleine Lästerei hat einen Grund. Prüfe doch mal deine Marketingaussagen, ob sie an der ein oder anderen Stelle tatsächlich den Kundennutzen kommunizieren. Wenn es ein Alltagsprodukt ist: Wie triffst du deine Kaufentscheidung?

Welchen Ausschnitt der Wirklichkeit nimmst du wahr?

Welchen Ausschnitt der Wirklichkeit nimmst du wahr?

Betrachte doch bitte einmal dieses Foto, das ich kürzlich auf Mallorca gemacht habe. Was siehst du als Erstes?

Berge, Wald, Gräser? Himmel? Einen alten knorrigen Olivenstamm? Ist alles auf dem Bild drauf. Aber wenn du flüchtig hinschaust, erinnere dich: Was hast du zuerst wahrgenommen? Manchmal, wenn ich unachtsam bin, nehme ich nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild wahr. Dann bin ich vielleicht ungerecht oder sauer oder auch einfach nur eben eindimensional. Ich sehe die Möglichkeiten gar nicht. Oder zu spät. Obwohl sie von Anfang an da sind.

Mit unterschiedlichen Linsen

Beim Pilgern gehe ich bewusst auf solche Momente ein. Bleibe stehen, betrachte die Dinge mal von vorn, mal mit einem größeren Ausschnitt, mal mit dem Teleobjektiv oder mit dem gedachten Weitwinkel. Was wäre, wenn wir uns nicht nur beim BusinessPilgern genügend Zeit und Muße erlauben würden, um die Welt mit so vielen Möglichkeiten zu  sehen, die sie bietet.

Alle Facetten sehen wir sowieso nicht – also meiner Meinung nach existiert DIE eine Wahrheit einfach nicht, sondern jeder hat sein eigene Wahrheit, definiert durch Blickwinkel, Erfahrung, Erziehung/Gesellschaft und momentanen Gemütszustand bzw. Stresslevel. Das ist etwas, das du auch bei deiner Marketingstrategie berücksichtigen darfst.

Wie machst du das?

An welcher Stelle und in welchem Gemütszustand holst du deine Kunden ab? Entspannt, nach vier Wochen Camino de Santiago? Oder gestresst, am letzten Tag vor dem Jahresurlaub. Oder irgendwo dazwischen, vielleicht in einer Notsituation, die Angst verursacht? Oder im gedacht rationalen Bereich, wie zum Beispiel beim Kauf eines Paketes Waschmittel. Geht es dir auch manchmal so, dass du zunächst im ersten Blick, nur Ausschnitte des Gesamtbildes wahrnimmst?

Wie gehst du damit um?